Musik machen, die man eigentlich nicht mag?

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Unknownguitarher
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Hi zusammen,

ich hoffe, dass der Threadtitel durchgeht, mir ist grad nichts besseres eingefallen.

ZUm eigendlichen Thema: Ich bin Gitarrist in der Schulband meiner Schule. Wir covern Songs. Bei der Wahl von Songs muss sich natürlich immer nach den Sängerin gerichtet werden, da diese weiblich sind und erst in etwa 12 Jahre alt sind. Deren lieblingsmusik sind sachen wie Miley Cyrus, Juli, Silbermond und co. Da meine Musikrichtung eher in richtung Guns N' Roses, Iron Maiden, AC/DC, Metallica und co. geht, geht es mir nicht wirklich gut beim spielen der songs. Ich möchte damit nicht sagen, dass ich diese Musik hasse, es ist einfach nur so, dass ich nicht mit der Musik mitfühlen kann und mich der kram einfach garnicht anspricht.

Das ist genauso, wie wenn man irgendeinem Deathmetaler das Stück Blue Bossa hinlegt und ihn üben lässt. Natürlich kriegt er das nach einer Zeit hin wenn er gut ist, aber er kann nichts mit der Musik anfangen (wahrscheinlich) und kann deswegen eben auch nicht das Jazz- bzw. Bossafeeling rüberbringen.

Jetzt ist meine Frage, wie man das trotzdem so rüberbringen kann, dass es sich gut anhört, und auch so ausieht als würde es einem gefallen, ohne dass es gleich irgendwie aufgesetzt wirkt...Wenn ich das so schreibe merke ich gerade, dass es dafür wahrscheinlich keine Lösung gibt, aber villeicht weis ja doch jemand weiter:great:

lG

Tim
 
Eigenschaft
 
Wenns dir Spaß macht, machs :great:
 
Warum bestimmen die SängerInnen allein die Songs? Ich würde das gemeinsam machen. Okay, da besteht die Gefahr, stilistisch wild hin- und herzuspringen, aber das sollte bei einer Schulband doch nicht so schlimm sein. Oder man einigt sich gemeinsam auf einen Stil, mit dem alle ohne Ohren-, Finger- und Gewissenskrebs leben können. Bandleben ist immer ein Kompromiss, es sei denn man ist der alleinige Bandleader und die anderen nur angeheuerte Begleitsöldner.

Dass eine Teenie- Sängerin auch bei besten Bemühungen nicht so klingen kann wie Bruce Dickinson, ist natürlich klar. Da muss man halt Abstriche machen. Aber du klingst wahrscheinlich auch nicht wie der leibhaftige Eddie Van Halen persönlich.

Alex
 
Die Frage ist doch, wer bestimmt was gespielt wird? Die Band oder der Lehrer? Wenn ihr bestimmt, dann diskutiert das aus und dann sollte auch ein Kompromiss drin sein. Wenn es der Lehrer vorgibt, dann mit ihm sprechen.
Fakt ist, dass wenn man stilistisch Sachen spielt, die einem vielleicht nicht so sehr liegen, bringt auch das einen immer weiter und erweitert den eigenen Horizont.
Wenn du garnicht mit Leben kannst und es auch keine Möglichkeit für einen Kompromis gibt, musst du aus der Schulband halt raus als letzte Konsequenz.
 
Ich denk mal sein Problem liegt eher an der Reaktion der Mädels wenn er mal mit "Lasst uns doch was von Metallica spielen!" rüberkommt.

Schau, am besten setzt du dich mal mit allen Leuten die in der Band sind zusammen und sprichst das diplomatisch und ohne Druck zu machen durch.
Man sollte sich niemals nur nach einigen Personen bei der Songauswahl richten. Band heißt Gemeinschaft.

Wenn das Ganze nichts bringt, die von dir angekreideten Mädels sich quer stellen, ums verrecken keinen Kompromiss eingehen wollen und du im Endeffekt weiterhin unglücklich mit der Situation bist, würde ich einen Austieg aus der Band vorschlagen.
Wie Alex bereits gesagt hat, heißt Bandleben Kompromisse eingehen. Wenn du damit klar kommst, Silbermond etc. zu spielen und sie auch kein Problem damit haben sich mit einigen deiner Sachen auseinander zu setzen, super. Ansonsten bleibst du eigentlich im Regen stehen und machst nicht wirklich das, was dir Spaß macht.

Karu
 
Sorry ... das Problem ist deine Einstellung! Kannst du die Songs gut und auswendig spielen? Wenn nicht würde ich mir keine gedanken über Stil machen sondern eher dein Gitarrenspiel!
Wenn du die Songs aus dem FF kannst .. dann kommt der Spass automatisch! Da kommt Spielfreude und auch die gute Laune!

Mir ist es egal was ich Spiele... gut ich bin auch keine 14 mehr und hab wohl etwas mehr Lebenserfahrung .. aber ich spiele heute für den Song und nicht mein EGO!

Also mein Rat an dich: Mach dein Ego weg .. und spiel für den Song... den ganz genau das macht einen guten Gitarristen aus! Alles andere ist Kindergarten!
 
Ich verstehe das Problem nicht so ganz. In meiner letzten Band
waren wir fünf Leute von denen Drei auch das eine oder andere
Lied gesungen haben.
Das Mädel muss ja nicht jeden Song singen! Oder doch?
 
Mach dein Ego weg .. und spiel für den Song...
So sehe ich das auch.

Bezüglich der Songauswahl mache ich es mit meiner Cover-Band inzwischen so:

Ich habe bei Google-Documents ein Spreadsheet angelegt und für alle Bandmitglieder freigegeben. Ein Vorschlag für einen neuen Song kann von jedem in eine Zeile geschrieben werden. Optional mit Links auf z.B. Videos dazu und Bemerkungen. Jedes Bandmitglied hat seine Spalte wo es für das Stück ja/nein eintragen kann. Neu einstudiert wird vorrangig nur was von allen mit Ja bestätigt worden ist. Schreibt jemand ein Nein wird der Vorschlag fallen gelassen.
 
Ich hätte offen gesagt auch keine Lust - verzeihung - andauernd Mädchenmusik zu spielen. Zusammenspiel und Lerneffekt hin oder her, oder aber das eigene Hobby soll einem auch Spaß machen - ich denke mal, Profiambitionen hast du keine oder? Ansonsten würds nämlich heißen "Friss oder stirb";)
Ich würd einfach etwas mehr Stimmung für andere Songs machen und wenn sie nicht mitmacht, einfach ein Instrumental spielen. Sie muss ja nicht Singen, wenn sie nicht will... ;)
 
Man sollte einen Kompromiss finden und nicht immer nur das spielen was die Sängerin wollen.
Wenn die Guns n Roses Songs nicht in der Tonlage sind wie sie gerne Singen, dann interpretiert ihr die songs eben neu.
Es gibt soviele möglichkeiten, wenns garnichtmehr geht, in eine andere Tonart bringen. Wie das geht steht im internet.
Ahja noch zum schluss: wenn die nicht mit sich reden lassen, dann ist das auch halb so wild. Alles was du jetzt machst kann dich nur weiterbringen und vielleicht stellst du ja in paar jahren eine eigene band auf, wenn du dann schon erfahrungen gemacht hast mit dem zusammen spiel, dann hast du einen riesen vorteil. Das ist bei mir echt ein Problem, alleine bin ich eigentlich ein guter Gitarrist, aber wenn ich mit einer band spielen soll dann will man lieber nicht hin hören.
Also bleib aufjeden dabei;) hat nur positive aspekte (außer du buchst das unter "zeitverschwendung" ab)
 
Hi,

es ist nunmal ne Schulband und irgendwo gibt tatsächlich der Sänger den Takt vor, vor allem bei Coverbands. Ich für meinen teil finde, dass es auch im Popbereich gute Gitarrennummern von P!nk, Avril Lavigne oder Kelly Clarkson gibt. Was ist denn z.B mit Paramore? Es gibt viele Popsongs die für mich ein cooles 'abrock' Feeling entwickeln - manchmal wär ich gern selber in einer Coverband :)

Aber ganz wichtig: wenn man nicht zulässt das die Musik ein Feeling rüberbringt, weil man von vornherein negativ eingestellt ist, kann das ja auch garkeinen Spaß machen.
 
Man sollte einen Kompromiss finden und nicht immer nur das spielen was die Sängerin wollen.
Wenn die Guns n Roses Songs nicht in der Tonlage sind wie sie gerne Singen, dann interpretiert ihr die songs eben neu.

1. Für Anfänger ist es in meinen Augen nicht die einfachste Aufgabe mal eben Stücke "sinnvoll" umzuschreiben
2. "Kompromiss" hin oder her.. die Songauswahl muss für die Sängerin machbar sein. Alles andere klingt am Ende so und so katastrophal



Wenn du die Songs aus dem FF kannst .. dann kommt der Spass automatisch! Da kommt Spielfreude und auch die gute Laune!

So in der Art seh ich das auch... wenn der Song sitzt, dann macht das musizieren mit anderen Spaß. Wenn man den Musikerspirit in sich hat, dann ist der Song noch nichtmal so wichtig....
Für mich machts auch Spaß mit Freunden Acapella irgendnen Mist zu machen, wenn wir im Auto rumfahren... Freestyle Rap und Beatboxen.... Akkustiksessions mit allem Kram als Percussionzeugs vergewaltigt was man finden kann... und und und...
Man muss eben die Möglichkeiten nutzen die sich einem bieten... dann machts so und so spaß wenn man sich darauf einlässt.
 
Gut, aber ein Ausstieg aus der Band wäre in meinen augen nur sinnlos.
Am besten ihr sucht songs die du und die Sängerin gerne machen wollen.
Und sonst wie kamykaze schon geschrieben hat, lass die musik an dich ran.
Ich träume davon "Pokerface" von Lady GaGa sozu spielen das ich es mögen würde, aber das wäre schon eine lebensaufgabe:D
Fuck'in Chart Music^^
 
Also wir covern auch (80ies Hard'n Heavy),
alle Songs müssen auch allen musikern gefallen.
Songs die nicht jedem gefallen werden erst garnicht gespielt oder
fliegen wenn man das erst später feststellt dann halt aus dem programm.
Das letzte Wort hat immer der Sänger im bezug auf seine stimmlage
ob er das auch so hinbekommt ohne die stimmbänder zu zerfetzen .....

Zum EGO: Das ist ne Schulband, keine Profikapelle, die spielen aus spaß an der Freude
und nicht für 1000 euro die nase am abend.
Also wenn er keinen spaß dran hat warum sollte er das spielen was er nicht mag?
 
ich hab mal ne Schülerband erlebt, die 2 gute Sängerinnen hatten. Die haben Guns N Roses überzeugend covern können, aber auch nur , weil die beiden Mädels auch auf m sleazy Rocktrip waren und den Style gut rüberbrachten.

ich weiss nicht ob du so n guter Schauspieler bist oder sein willst, so dass keiner merkt , dass dir die Songs nicht gefallen, die du spielen MUSST!
Probiers mal vor dem Spiegel aus, aber wenn du selbst merkst, dass das nicht überzeugend ist, dann steig lieber aus der Band aus und such dir ne passende Band . Die Sängerinnen wirst sicher nicht verbiegen können.
 
Ich hab im laufe meines Lebens gelernt, dass es keinen Sinn macht sich für etwas zu verbiegen was man eigentlich gar nicht machen will. An Deiner Stelle würde ich die Schulband einfach Schulband sein lassen und mir privat Leute suchen, mit denen ich mich auf die art und weise verwirklichen kann, wie ich das möchte... Das macht mehr Spaß, bringt mehr Motivation mit sich und letztendlich kannst Du dann auch viel stolzer auf Dich sein, wenn Du Dich selbst verwirlicht hast!
 
Im Endeffekt geht's hier um Prostitution. Das machen ~90% der (erfolgreichen) Musiker ;) Für manche Musiker ist es halt in Ordnung Sachen zu spielen, die sie selbst eigentlich nicht mögen wenn sie damit erfolgreich sind, für manche geht's halt gar nicht. Wobei es in ner Band immer Songs geben wird, die einem einzelnen nicht gefallen oder die nach dem 10.000. spielen einfach nur langweilig und abgedroschen sind. Denk zB mal an Nirvana - Smells like Teen spirit, Ärzte - Westerland, ACDC - Highway to hell etc. Das sind einfach Sachen, die das Publikum erwartet, auch wenn ich mir sicher bin, dass einige der Musiker bei den Songs halt nen Kotzreiz bekommen/bekamen.
Manchmal hilft es auch einfach die Songs ein wenig umzuarrangieren um sie für sich selbst interessanter zu machen. Versucht die Songs vielleicht rockiger zu gestalten oder spiel (ganz Gitarrentypisch :D) nen Zweiminutensolo.
Wenn's für dich gar nicht geht gibt's zwei Möglichkeiten: Programm ändern oder Bye Bye sagen.

MfG
 
Sorry ... das Problem ist deine Einstellung! Kannst du die Songs gut und auswendig spielen? Wenn nicht würde ich mir keine gedanken über Stil machen sondern eher dein Gitarrenspiel!
Wenn du die Songs aus dem FF kannst .. dann kommt der Spass automatisch! Da kommt Spielfreude und auch die gute Laune!

Mir ist es egal was ich Spiele... gut ich bin auch keine 14 mehr und hab wohl etwas mehr Lebenserfahrung .. aber ich spiele heute für den Song und nicht mein EGO!

Also mein Rat an dich: Mach dein Ego weg .. und spiel für den Song... den ganz genau das macht einen guten Gitarristen aus! Alles andere ist Kindergarten!

Ein wenig ähnlich sehe ich das auch. Ich höre oft von Gitarristen paahh den und den Song würde ich niemals spielen oder ich würde niemals Gitarrist von XY sein.

Aber z.B. nächste Woche spiele ich mit einer Band zusammen 8 Cover Songs die ich vorher noch nie gespielt habe. Darunter sind Sachen von Robbie Williams und Allison Moyet oder Walking on Sunshine. Alles so Songs die ich mir privat eigentlich nicht anhöre und ich finde es überhaupt nicht schlimm. Der Reiz macht für mich nicht ob mir das Lied gefällt oder nicht, sondern ob ich es gut, überzeugend und möglichst authentisch spielen kann. Ich bin wahrscheinlich auch einer der wenigen Gitarristen die für alle möglichen Jobs kaufbar wären.

Ich hätte auch kein Problem die Gitarre hinter einem Peter Maffai zu schwingen, auch das hätte einen Reiz auch wenn es genau 0% meine Musik ist. Egal ob die Musik dir gefällt oder nicht du kannst auch aus den popeligsten Songs immer wieder etwas lernen und ich freu mich jetzt schon nächste Woche Let me entertain you zu spielen obwohl ich das Lied immer gehasst habe :D
 
Ich denke, Du hast da mehrere Möglichkeiten, solltest aber grundsätzlich vorher für Dich eine Frage klären:

Für wenn trittst Du auf? Für Dich? Oder für das Publikum?

Wenn die Sängerinnen in der Schulband so 12 sind, gehe ich mal davon aus, dass Du auch noch nicht volljährig bist und sich euer Publikum ebenfalls grossteilig aus dem Schüleralter rekrutiert.
Was würde Dir wohl -ehrlich- besser gefallen, selbst "Seek and Destroy" zu shredden und in fragende Gesichter zu blicken, oder aber 500 Mitschüler "die perfekte Welle" abfeiern zu hören?
Letztlich kommt es doch -gerade live- darauf an, eine positive Rückmeldung vom Publikum zu bekommen, oder nicht?

Zu den Optionen:

1) Versuche, eure Setlist zu ändern. Kennen besagte Mädels die Gunslingers oder Metallica überhaupt?
Dass ihr kaum "Nighttrain", "Battery", "You could be mine" oder "Master of Puppets" spielen werdet, ist klar.
Aber was ist mit "Knocking on heavens door", "November Rain", "Patience" oder "Nothing else matters"?
Alternativ auch ein Stefanie Heinzmann Cover mit "The Unforgiven", so als Kompromiss.

2) Hast Du schon mal Live-Aufnahmen von Silbermond oder Juli gesehen? Die können durchaus auch "rocken".
Songs wie "Perfekte Welle" oder "Regen und Meer" lassen sich ohne große Änderungen auch "schmutzig" spielen.

3) Nutze deine Phantasie. Höre Dir mal eingehend den Refrain von "das Beste" an, falls ihr den Sing nicht ohnehin spielt.
Nimm die Melodie des Gesangs und versuche, Dir vorzustellen, wie es wohl klingen würde, wenn diese Melodie von Saul Hudson, Joe Bonamassa, Gary Moore oder Santana umgesetzt würde.
Ich bin der Meinung, dass man daraus ein wunderbar bluesig-singendes Solo machen kann.
Mit dem Publikum spielen, es singen lassen usw.
Da ist sooo viel möglich, wenn man denn will und seinen Horizont öffnet.

So bekommst Du wieder mehr Spass am Spiel und die anderen vielleicht einen ganz neuen Blickwinkel.

Probiers mal aus... :)
 

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