Musik professionell aufführen, ohne Bezug dazu bzw. Textverständnis?

glombi
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Ich hoffe, das ist hier nicht ganz fehl am Platze?

Beim letzten Familienurlaub in Calabrien war großer Feiertag in Italien. Große Party am Pool mit DJ, Sängern und Saxophonist - Yipey! 95% der Gäste Italiener.

Gespielt wird von Techno, über Michal Jackson bis Police alles, aber nur Songs auf Englisch.

Der Saxophonist beherrscht sein Alt- und Sopransax, aber dudelt über alles die gleichen linearen Skalenmelodien Melodien drüber. Da würde sich selbst Kenny G im Grabe umdrehen. Er hat keinen erkennbaren Draht zu der Musik über die er spielt. Stört ihn und das Publikum aber scheinbar nicht.

Die Sängerin hat eine ganz gute Stimme und tritt auch viele Töne 😉. Leider scheint sie keinen der Englischen Texte zu verstehen. Ich verstehe jedenfalls nichts, und auch die Phrasierung und Betonung ist entsprechend oft daneben. Auch das scheint keinen zu stören, aber Englisch verstehen und sprechen hier noch nicht mal die Betreiber, was das erklären dürfte.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr sowas vorgesetzt bekommt?

Bzw. was ist euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht? Macht ihr das überhaupt? Wenn ja, sagt ihr euch: egal, versteht ja sonst auch keiner. Oder wie versucht ihr das bestmöglich zu kaschieren?

Ich persönlich muss zum Glück nichts aufführen, was mir garnicht liegt. Aber als professioneller Dienstleister in diesem Bereich scheint man ja schon in die Verlegenheit zu kommen?

Gruß,
glombi
 
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Leider scheint sie keinen der Englischen Texte zu verstehen. Ich verstehe jedenfalls nichts, und auch die Phrasierung und Betonung ist entsprechend oft daneben. Auch das scheint keinen zu stören, aber Englisch verstehen und sprechen hier noch nicht mal die Betreiber, was das erklären dürfte.

Ist ja auch uninteressant; hauptsache es klingt irgendwie Englisch, wie Celeanteno schon 1972 bewiesen hat:


View: https://www.youtube.com/watch?v=-VsmF9m_Nt8

Grüße
Omega Minus
 
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Bzw. was ist euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht? Macht ihr das überhaupt?
Ich komme mit meiner Antwort mal aus einer ganz anderen Ecke, nämlich der Klassik. In meinen Chorzeiten habe ich Werke auf Deutsch, Latein, Französisch, Tschechisch, Hebräisch, Italienisch und Polnisch aufführen dürfen. Natürlich spreche ich nicht all diese Sprachen :) Aber wir haben immer versucht, die Aussprache und den Sinn der Sätze / Phrasen zu pauken und entsprechend gut abzuliefern. An einigen Stellen hatten wir Muttersprachler zur Verfügung, die uns helfen konnten, an anderen Stellen eben Aufnahmen.

Am Anfang seiner Karriere in Deutschland hat Karel Gott nicht ein Wort von dem verstanden, was er da gesungen hat (las ich mal in einem Artikel über ihn), hat aber auch entsprechend geübt um eine authentische Darbietung hinzukriegen.

Für mich gehört das irgendwie zum Anspruch an einen Sänger, dass man weiß, was man da gerade von sich gibt (nicht wörtlich) und dass man Phrasierung und Betonung entsprechend einübt. Sonst wird's doch schnell sehr "cringy" :)
 
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Wie geht ihr damit um, wenn ihr sowas vorgesetzt bekommt?
Wenn die Stimmung gut ist und die Performance Spaß macht, warum nicht?
Bzw. was ist euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht? Macht ihr das überhaupt? Wenn ja, sagt ihr euch: egal, versteht ja sonst auch keiner. Oder wie versucht ihr das bestmöglich zu kaschieren?
Wie wohl jeder, der in Pre-Internetzeiten Musik gemacht hat, hab ich mir die englischen Texte so gut es ging rausgehört. Natürlich waren da immer Zeilen dabei, die ich nicht verstanden habe. Diese Stellen habe ich dann einfach mit Lautmalerei ersetzt. Hat immer gut funktioniert, so lange man das überzeugend rübergebracht hat. Ein einziges Mal hat mich eine englische Muttersprachlerin nach dem Gig gefragt, was ich da eigentlich für einen Scheiß singe :LOL:, aber das war ein Einzelfall und ich glaub die wollte noch was anderes von mir :evil:

Ich hätte einige französische und italienische Stücke, die ich gerne singen würde, aber da ich der Sprache nicht mächtig bin, muss ich das leider sein lassen. Das Ganze lautmalerisch draufzuschaffen wäre ein zu großer Aufwand.
 
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Ja, ein Thema, wo ich mich mit identifizieren kann, denn das hab ich mir selber jahrelang vorwerfen müssen, weil ich mich tatsächlich auch nie oder selten um den wirklichen Bezug, Sinn, Hintergrund und Bedeutung von Songtexten gekümmert habe.
Seit meinem 17. Lebensjahr habe ich Musik als Dienstleister praktiziert, da war ne Menge Durchsatz an Songs, manchmal 10 neue Songs pro Woche, die man sich mal eben schnell rausgehört, schnell vorbereitet, einmal geprobt und dann auf die Bühne gebracht hat. Mit dem Spruch: "Wächst beim Mucken" hat man etwaige 'Unsauberkeiten' kompensiert. Hier gilt Quantität statt Qualität. Du musst möglichst viele angesagte Songs im Programm und parat haben. Mein Englisch war damals eh nicht so gut, Internet, wo man Songtexte abrufen konnte, gab es noch nicht. Wenn man Glück hatte, war ein Text auf der Schallplatte zum Abtippen oder man fand ihn in einer der Pop-Zeitschriften oder den Top-Schlagertext Heften - wer sie noch kennt. Aber selbst, wenn ich den original-Text hatte, ihn also nicht mit mäßigen englisch-Kenntnsissen raushören musste, habe ich trotzdem nicht unbedingt verstanden, worum es bei dem Text ging - war auch praktisch egal. Ich hätte teilweise nicht einmal bei deutschen Texten sagen können, worum es in dem Text geht.
Und
Ich hab's auch nie draufgehabt, mir Texte auswendig drauf zu schaffen. Das ärgert mich heute umso mehr, auch wenn heute nicht mehr so ein fettes Notenpult mit Leitz-Ordner vor mir stehen muss, sondern unscheinbareres iPad.
In den letzten Jahren hat sich das bei mir tatsächlich geändert. Ich hab angefangen, mich mehr für die Inhalte und Aussagen der Songtexte zu interessieren, hab auch gemerkt, dass dies ein wichtiger Schlüssel ist, sich Texte auswendig drauf zu schaffen, was ich in letzter Zeit immer mehr mache.
Im Moment versuche ich gerade, mir den Text von 'Entre dos Tierras' draufzuschaffen, Spanisch, was ich gerade mal so verstehe, dass ich guten Tag und auf wieder sehen und 'Bitte ein Bier' von mir geben kann. Aber gerade solche Texte wie diese sind es wert, dass man auch versteht, worum es geht, und das hilft definitiv, wenn man sie auswendig sinbgen will, was eh besser und authentischer ist.
 
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Aber als professioneller Dienstleister in diesem Bereich scheint man ja schon in die Verlegenheit zu kommen?
Die Sänger/innen sollten schon wissen, was sie da singen. Als Instrumentalist hat es mir eigentlich gereicht, zu wissen, worum es sinngemäß geht, zum einem, (je nachdem war mir das aber auch nicht klar). Zum anderen gibt es bei den Texten dann immer sozusagen Stichworte, die einem anzeigen, wo man gerade ist und was musikalisch ansteht. ( deutsch, englisch, russisch, türkisch, italienisch, arabisch, nepalesisch, fällt mir da spontan ein, da kann dann niemand dem Inhalt so genau folgen, denke ich mal:rolleyes:)

Am Anfang seiner Karriere in Deutschland hat Karel Gott nicht ein Wort von dem verstanden,
da gab es gerade im Schlagerbereich so einige, die ihre Titel in verschiedenen Sprachen gesungen haben, Adamo z.B.,
die nicht wussten, was sie da singen. In seinem Fall im Nachhinein, zu seinem Ärger, weil der Text so gar nicht den Intentionen seines jeweiligen Liedes entsprach.
 

View: https://www.youtube.com/watch?v=zCNyuzQZRVM

Solange man es mit der notwendigen Inbrunst durchführt und Spaß daran hat, ist es doch okay, oder?
- Eben nicht. -
Wenn sich jemand dazu entscheidet, das professionell oder zumindest zum Broterwerb (oder sonstigen monetären Interessen) der Öffentlichkeit in die Ohren zwingt, erwarte ich Vorbereitung VOR dem Vortrag. Es geht nicht darum, dass man inhaltlich die Lyrics versteht (da reicht das Thema), aber es muss darum gehen, den fremdsprachlichen Text phonetisch in Alltagssprache vortragen zu können. Jede Sprache wird ihre unterschiedlichen Dialekte haben (vgl. Englisch), aber zumindest die Betonungen innerhalb der Hochsprache müssen das Ziel sein.
(@dr_rollo: Viel Erfolg bei Héroes del Silencio und Entre dos tierras - bis heute ein cooles Lied, was Spaß machte im Gitarrenunterricht lernen zu dürfen.)

Ein großer deutscher Musiker und Blueser - Henrik Freischlader - ist, so meine Beobachtung, in englischer Konversation nicht wirklich sicher - aber seine Lyrics werden so vorgetragen, als sei er near native Speaker Niveau.
 
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Milva und Roger Whittaker sprachen ebenfalls beide kein Deutsch. Insbesondere Milva konnte aber in knapp einem halben Dutzend Sprachen überzeugend performen, die sie nicht sprach. Oder der Spatz von Avignon. Oder oder oder.

Das Problem sehe ich eher im Bereich der Urlauberberieselung bei Bands, die die Hoteltour tingeln. Wir hatten einige Jahre ein Lieblingshotel auf Gran Canaria und haben da über die Zeit in verschiedenen Urlauben wirklich viel gesehen. Was überhaupt nicht dabei gewesen ist, waren Sänger/Musiker, die Englisch sprachen oder zumindest überzeugend "faken" konnten. Nichtsdestotrotz einige tolle Sänger dabei. Schlimm waren meist die Musiker, die zwischen der Abendperformance und dem Showprogramm die zwei Stunden überbrückten und wirklich kacke waren. Uninspiriert, emotionslos, ... wie oben auch geschildert.

Besonders hart waren Abende, bei denen die großen Sänger abgefeiert wurden. Musik kam dabei eher vom Band und die spanischen Künstler bogen sich einen ab mit Michael Jackson, Freddy Mercury, Barbara Streisand, Whitney Houston und Konsorten. Hui, da hätte man sich dann doch häufiger was von Juanes oder Heroes del Silencio gewünscht - das zündete dann immer, obwohl ich die Sprache nicht verstehe.
 
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Wie geht ihr damit um, wenn ihr sowas vorgesetzt bekommt?
Im Urlaub - da kann ich als Zuhörer / Gast einfach gehen, wenn es mir nicht gefällt. Keinen Eintritt bezahlt, keine hohen Erwartungen, also regt mich das nicht auf, wenn da Kauderwelsch rüberkommt. Und wenn's nicht nervtötend laut ist - so what? Dann lass ich sie performen, sollen sie doch, den meisten schien es ja (Deiner Schilderung nach) zu gefallen.
euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht? Macht ihr das überhaupt? ...
Ja, wenn es gewünscht wird , dann machen wir das ("Lieblingssong bei Hochzeiten" als Beispiel - letztens musste es unbedingt "La Camisa Negra" sein ...). Ich kann kein Spanisch, habe aber mal Latein gelernt, das hilft ein wenig.
Dank Internet gibt es KI-Übersetzungen, da hole ich mir mal das Grundthema, denn ich will schon wissen, worum es im Song geht.
Dann so oft anhören, bis Melodie und (ausgedruckter) Text einigermaßen sitzen. Für die Feinheiten hat mich ein spanisch sprechender Bekannter unterstützt - und das klappte dann so einigermaßen beim Auftritt. Aber ich war ehrlich erleichtert, als der Song gespielt war.
Mir komplett fremde -außereuropäische- Sprachen würde ich nicht performen, da sind mir die Hürde und der Aufwand zu groß. Muss ich gottseidank auch nicht....
 
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Im Urlaub - da kann ich als Zuhörer / Gast einfach gehen, wenn es mir nicht gefällt. Keinen Eintritt bezahlt, keine hohen Erwartungen, also regt mich das nicht auf, wenn da Kauderwelsch rüberkommt. Und wenn's nicht nervtötend laut ist - so what?
Gehen war leider keine Option, da wir einen Tag chillen wollten. Der Pool mit Musik war sehr nah am Zimmer, und laut war es auch da. Aufgeregt hat es mich trotzdem nicht, aber schon gewundert bzw. gestört genug, um mir ein paar Gedanken dazu zu machen. Ich könnte und wollte nicht so faken…
 
Das gab und gibt es ja oft, dass Sänger ihren Text nicht verstehen. Ich habe viele Sänger begleitet, die aus dem englischen Sprachraum kamen und professionell deutsch auf der Bühne singen sollten. Oder Sängerinnen aus dem Osten (vor allem in den 1990ern), die englisch singen sollten. Mit oft ziemlich mäßigem Erfolg. Das gibt es ja sogar innerhalb von Deutschland bei Dialekten :evil: :

[Aus dem Roman "Fleisch ist mein Gemüse", von Heinz Strunk. Szene: Ostern 1986, die norddeutsche Tanzband "Tiffanys" spielt bei der Klein Eilstorfer Landjugend. Es ist gegen 1 Uhr nachts und der Saal kocht bereits.]

"Verdammt lang her, verdammt lang her". Gurki sang das Stück. Er war Klaus "Major" Heuser und Wolfgang Niedecken in Personalunion. Jetzt erst mal Strophe. Gurki versuchte sich lautmalerisch am rheinischen Idiom: "Met gro so da wi do fre ko mo sa ledem froto, lu to fo ro ta de ro tu gi fotu re." Oder so ähnlich. [...] Die Stimmung kippte völlig in Hysterie um.
Wir sind halt in der Rock- und Popmusik laufend von englischen Texten umgeben, die oft weder so gesungen und gemixt werden, dass man sie verstehen können soll, noch hat der Durchschnittshörer hier in Deutschland die Fremdsprachkenntnisse, um sie zu verstehen. Ich nehme mich da gar nicht aus, obwohl ich mit Englisch gut klar komme.

Ich denke, Englisch als weltweit bestimmende Sprache der Populärkultur seit 1945 hat sich auch deswegen durchgesetzt, weil man hin und wieder ein paar Worte versteht. Aber (abhängig von Sänger und Tonmann) eben nicht alles, was meist auch nicht nötig ist. Die paar verstandenen Worte zwischendurch lassen einen genügend großen Deutungsspielraum offen. Auch das macht die Attraktivität von solcher Musik aus, dass sie nicht vollständig verständlich ist.

Oft ist es ja eh nur die Hookline, die verstanden werden will. Wenn die sprachlichen Fähigkeiten des Sängers und seiner Zuhörer das hinbekommen, ist doch das Wesentliche erreicht.
 
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Meine Erfahrung in Italien ( ich durfte bei Florenz ein paar Nächte im Krankenhaus verbringen) ist die, dass dort die wenigsten eine Sprache außer Italienisch beherrschen und dass die Patienten von deren Familien mit Essen versorgt werden.

In den USA sprechen auch die wenigsten etwas anderes als American English.

In Frankreich kommt man auch nur durch, wenn man sich zunächst bemüht Französisch zumindest in der Minimalstausführung zu sprechen. Wobei man dann nach der Ansage, dass man nicht gut französisch kann auch mal mit Englisch durchkommt.

Nur wir Deutschen versuchen im vorauseilenden Gehorsam alle mit deren Muttersprache zu empfangen.

Unter diesen Voraussetzungen ist es müßig, darüber zu diskutieren, ob der eine oder andere Text richtig phrasiert wird. Und wenn dann auch noch die Stimmung bei der Party toll ist, dann ist doch alles in Ordnung.

Und nein, ich bin politisch nicht rechts angesiedelt.
 
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He he... sagen wir mal so, in Calabrien sprechen die meisten noch nichtmal italienisch. :D
 
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In Frankreich kommt man auch nur durch, wenn man sich zunächst bemüht Französisch zumindest in der Minimalstausführung zu sprechen.
Das hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Ich spreche leidlich französisch - natürlich mit Akzent. Sehr häufig wird mir in den letzten Jahren auf Englisch geantwortet, egal ob in Paris oder in der Bretagne :) (Ich sollte an meinem Akzent arbeiten) aber Back2Topic :)
 
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Unter diesen Voraussetzungen ist es müßig, darüber zu diskutieren, ob der eine oder andere Text richtig phrasiert wird. Und wenn dann auch noch die Stimmung bei der Party toll ist, dann ist doch alles in Ordnung.
Jain. Natürlich heiligt der Zweck oft die Mittel. Gesang ist für mich aber schon mehr als reine Lautmalerei. Deshalb kam bei mir auch keine Begeisterung auf. Aber ja, wenn ein Gitarrenriff oder -lick nicht 100% passt, ist die Musikerpolizei tatsächlich meist kritischer, als beim Gesang. Ist ja auch wichtiger…
 
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Bzw. was ist euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht?
Zuerst der Anspruch, den Text zu verstehen. Wenn man den vorliegen hat, lasse ich mir den auch gerne mal mit DeepL übersetzen.
Dann die Aussprache:
Englisch kann ich ganz gut, habe ja 20 Jahre lang in einer amerikanischen Firma gearbeitet.
Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch geht so.
Die kubanischen Lieder habe ich im Original in Kuba gehört. Versuche da das kubanische Spanisch zu imitieren. Itaienisch kenne ich phonetisch aus Urlauben in meiner Kindheit. Französisch vom Schulunterreicht, hatte da aber zu Beginn einen super Lehrer, der mit einer Französin verheitatet war und uns auf Aussprache trainiert hat. Portugiesisch (bzw. Brailianisch) nur vom Hören von Musik.
Da wir das alles im Programm haben, ist der Anspruch, das möglichst authentisch rüber zu bringen.
Ich höre mir da verschiedene Interpretationen von Muttersprachlern an. Youtube ist da eine unerschöpfliche Quelle. Und dann versuche ich, das phonetisch bestmöglich zu kopieren.
Tatsächlich wurden wir nach Auftritten schon darauf angesprochen, ob wir die Sprachen gelernt hätten oder in dem Land gelebt hätten. Ich sage dann schon, dass wir das nur versuchen phonetisch bestmöglich zu kopieren.
Eine Frage des Willens und des Lernen wollens.
Anders wollte ich das nicht abliefern.

Wenn ich da an Diana Krall denke "Beisame Mutchou" (Beame Mucho) mit so stark englischem Akzent.

Oder wie der Interpret heute im Biergarten, Kubaner aber dann englische und italienische Lieder singen und z.B. nicht mal das "th" halbwegs zu beherrschen - wurde zu "s" ... und abgesehen davon war die "Live Musik" im Prinzip extended Karaoke mit versuchter Tanzanimation (aber das ist ein anderes Reizthema).
Edit, Beispiel: "I sink to myself, what a wonderful world ..." oder " I know I stand in line until you sink you have se time ..." Somesing stupid eben :bang:
Der ist übrigens hauptberuflich Musiker und tritt oft auf.

Das finde ich peinlich und das will ich nicht. Ja, ein Muttersprachler wird hören, dass ich kein Muttersprachler bin, aber immerhin klingt das nicht voll daneben.

Und ja, auch englischsprachige Menschen können fast Akzentfrei deutsch abliefern: Die Kings's Singers singen deutsche Volkslieder und als Beispiel "Auf einem Baum ein Kuckuck saß"
Und das ist nicht ihre Muttersprache, sondern einfach phonetisch trainiert. Gerade beim Singen kann man das wirklich üben.
In der Umgangssprache im direkten Gespräch ist das wesentlich schwieriger.
 
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Gesang ist für mich aber schon mehr als reine Lautmalerei.
Mal so mal so. Ich höre ja überwiegend Death Metal und da ist mir vollkommen egal was der Sänger von sich gibt, die Stimme ist dann eher Instrument für mich.
Wenn ich aber bspw. Floyd höre lese ich schon mal die Texte mit, weil ich meist trotz Schulenglisch nicht recht folgen kann.
Für engl. Muttersprachler sind Songs von englischen Muttersprachlern übrigens auch oft nicht zu verstehen, darüber gibt es lustige Videos (misheard lyrics).

Mir komplett fremde -außereuropäische- Sprachen würde ich nicht performen, da sind mir die Hürde und der Aufwand zu groß.
Spanisch geht immer :cool:


View: https://youtu.be/R0aoe5gxW3A?feature=shared
 
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