Musiker als Beruf

  • Ersteller MoFa2013
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Wie schätzt Du den Effekt eines abgeschlossenen Studiums für den Zugang zu Privatschülern ein?

Ich will hier dem Kollegen @der dührssen nicht vorgreifen, habe aber vergleichbare Erfahrungen - bis auf den Unterschied, dass ich Musikschuljobs grundsätzlich abgelehnt, und vom ersten Tag an ausschießlich Privatunterricht gegeben habe.

Nach meinen Erfahrungen wird die Qualifikation von Unterrichtenden insgesamt relativ selten hinterfragt - was ich zeitweise sogar als durchaus frustierend wahrgenommen habe. Allerdings muss man hier dahingehend differenzieren, dass ein abgeschlossenes Studium umso eher vorausgesetzt (und auch nachgefragt) wird, je höher das Bildungs- und Einkommensniveau der Kunden ist, d.h.:
Ob ein abgeschlossene Studium in der Unterrichtstätigkeit relevant wird, richtet sich in erster Linie nach der jeweiligen Klientel bzw. Zielgruppe.
Auf Grundlage meiner Erfahrungen möchte ich daher behaupten, dass Kunden, denen meine Qualifikation offensichtlich egal war, sich im Verlauf des Unterrichts meist insgesamt als leistungsschwächer und weniger motivierbar erwiesen haben, und zugleich die Gruppe mit der höchsten Fluktuation darstellten.

Ich habe daher aus dieser Beobachtung die Konsequenz gezogen, durch eine klare Zielgruppendefinition und gezielte Selektion im Vorfeld (insbesonders durch den Honorarrahmen und die Art der Internetpräsenz) nur noch auf eine leistungs- und qualitätsorientierte Klientel mit bereits hoher intrinsischer Motivation zu setzen.
Zum Aufbau und Erhalt eines solchen Kundenstammes ist dann natürlich nicht nur ein Studienabschluss von Vorteil, sondern es bedarf auch der permanenten Bereitschaft, ein erwartetes Qualitätsniveau sowohl zu halten, als auch auszubauen.

Letzteres ist allerdings mit einer 40-Stunden-Woche weder qualitativ vertretbar, noch realisierbar, insbesonders, wenn man Schüler hat, die berufsvorbereitenden oder berufsergänzenden Unterricht erhalten - da fällt einfach viel Vorbereitungsarbeit an, die nicht immer vom Honorar abgedeckt ist, selbst wenn dieses bereits höher als der Durchschnitt angesetzt ist. Finanziell ist ein selektierter Kundenstamm also nicht unbedingt einträglicher, insgesamt habe ich aber diesen Schritt nie bereut:
Ich habe mich auf max. 20 Unterrichtsstunden/Woche, bei max. 32 Unterrichtswochen (Musikschulen gehen in der Kalkulation meist von 36 Wochen aus) eingependelt, dadurch verblieb ausreichend Zeit für Vorbereitungsarbeiten und die eigene Fortbildung.
Der für mich wichtigste Aspekt: Weniger ist mehr, denn erst dann ist ein individuelles Arbeiten möglich, das diesen Anspruch auch zu erfüllen vermag.

Mein Fazit: Mehr Klasse als Masse macht vielleicht nicht reich, es macht aber glücklicher! Und mein Studium habe ich dabei nicht nur als unverzichtbare Voraussetzung empfunden, sondern auch als qualitativen Orientierungsrahmen - und als Verpflichtung.
 
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Hi @der dührssen
superinformativer post. Wie schätzt Du den Effekt eines abgeschlossenen Studiums für den Zugang zu Privatschülern ein?
Würde das auch ohne klappen?

x-Riff
Danke :)

Ich schließe mich da voll und ganz @OckhamsRazor an.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich selber den Anspruch an mich habe, meinen Schüler*innen den bestmöglichen Input zu geben, habe ich im Studium diverse Pädagogik-Kurse durchlaufen, in denen es z.B. um Unterrichts-Konzeption oder Lernanalysen ging, die mir recht gut dabei helfen, vielseitig auf meine Schlüler*innen eingehen zu können.

Ich will gar nicht ausschließen, dass das auch ohne Studium geht. Mit Sicherheit geht das. Ein Studium heißt erstmal gar nichts und mein erster Lehrer war mit der schlechteste, den ich je hatte - trotz Studiums an einer namhaften Uni.

Jedenfalls ist es aus meiner Erfahrung heraus durchaus so, dass Leute, die richtig Bock haben, gezielt nach einem Lehrer suchen, gleichzeitig bereit sind, dafür auch etwas mehr auszugeben und dafür wiederum natürlich eine gewisse Qualität erwarten.
Zumindest oberflächlich bietet ein abgeschlossenes Studium diesen Qualitätsnachweis ja. Wobei natürlich die meisten Lehrer*innen an Musikschulen ebenfalls studiert haben - das ist ja meistens sogar Voraussetzung.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ein Privatlehrer irgendwie ein besseres Image hat (individueller, weniger "Massenabfertigung", kein "Einsteigerkram für Kinder" etc.).
Das ist an sich ja irgendwie Quatsch, denn ich biete an der Musikschule an der ich arbeite, ja keinen anderen Unterricht an. Mit Ausnahme der "Massenabfertigung" (die Kids kommen press alle halbe Stunde, während ich mir privat 10-15 Minuten Puffer lasse, um auch wirklich auf alles eingehen zu können und etwas Zeit für Smalltalk zu haben) ist alles identisch. Gut, ich hab bei mir die cooleren Schlagzeuge...aber geschenkt ;) Aber trotzdem habe ich an der MS fast nur Neueinsteiger, während Fortgeschrittene eher privat zu mir kommen.

Und ich kann nur noch mal bekräftigen, was mein Vorredner gesagt hat: Das Wichtigste ist wirklich, den eigenen Spaß dabei nicht zu verlieren. Lieber auf fünf Schüler und das Honorar verzichten, dafür aber besser gelaunt heimkommen, weil man eben nicht das Gefühl hat, bei der Hälfte auf der Stelle zu treten.

@MoFa2013 Bist du eigentlich noch bei uns? Würde mich durchaus interessieren, was du dazu noch zu sagen hast :biggrinB:
 
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Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ein Privatlehrer irgendwie ein besseres Image hat ...

Was zunächst daran liegen könnte, dass berufliche Selbständigkeit und die damit assoziierten Eigenschaften (höhere Risikobereitschaft, schnelleres Reagieren auf aktuelle Trends, "Machertyp") bei uns grundsätzlich ein positiveres Image haben, als Institutionen, denen gerne eine gewisse Patina von Verschulung, träger Bürokratie und einem ebenso ausgebrannten, wie unmotiviertem Personal anhaftet.

Das ist zwar teilweise klischeehaftes Denken, hat aber durchaus auch reale Hintergründe - wobei letztere eine differenziertere Betrachtungsweise erfordern:
Vergleichbare Qualifikationen sind ja nicht mit vergleichbaren Mentalitäten gleichzusetzen, ebenfalls nicht mit vergleichbaren Rahmenbedingungen. So ist einfach nicht jeder gewillt bzw. dafür geignet, sich den Unwägbarkeiten des freien Marktes auszusetzen - außerdem darf der Faktor des beruflichen Umfelds und seines Entwicklungspotentials nicht unterschätzt werden:
Wer sich bereits im Studium einen verlässlichen Schülerstamm aufgebaut hat, wer in einer attraktiven Großstadtlage auf eine finanziell gutsituierte Klientel zurückgreifen kann, und wer darüber hinaus in seinen Entscheidungen unabhängig von familiären Verpflichtungen ist, hat natürlich andere Startbedingungen, als jemand, der eine Familie durchbringen muss, und für den in einer strukturschwachen Region die Musikschule die einzige berufsnahe Arbeitsmöglichkeit darstellt.

Dazu kommt natürlich noch die jeweil unterschiedlich gelagerte Frage der beruflichen Ideale und Erwartungen: Ein überwiegend von idealistischen Prinzipien bestimmtes Handeln ist ein Luxusgut, dass man sich nicht immer leisten kann. Wer sich als Privatlehrer irgendwann eine in jeder Hinsicht einigermaßen zufriedenstellende Position erarbeitet hat, hat auf dem Weg dahin etliche Kröten schlucken müssen. Und dass sich Kröten mit Champus besser schlucken lassen, ist auch nur eine der vielen falschen Vorstellungen über die "Freuden der Selbständigkeit" ;) ...
 
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Feuerschwanz z.B. ist vollständig bei Prime Music vertreten. Da kommt mit Sicherheit nicht viel an Tantiemen bei herum.

Wo ist der Zusammenhang zwischen Prime Music (ich nehme an du meinst Amazon Prime) und 'dabei kommt nicht viel herum'? Das ist halt eine von vielen digitalen Vertriebsplattformen.
 
Das ist zwar teilweise klischeehaftes Denken, hat aber durchaus auch reale Hintergründe
Die Zeiten haben sich geändert. Lange Wartelisten, wie sie bei meinem beruflichen Einstieg 1980 noch üblich waren, sind schon lange passé. Zwei bis drei Jahre Wartezeit waren damals normal, und man war auch bereit, so lange zu warten. Das hat dazu geführt , dass so mancher gestandene Kollege und manche Kollegin damals recht ´hoch zu Ross´ unterwegs war und sich nicht unbedingt immer sonderlich bemühen musste, auch nicht sonderlich individuell auf den Schüler einzugehen gewillt war.
Mittlerweile hat es einen großen Verjüngungs-Schub an unserer Musikschule gegeben (ich gehöre nun zu den ´Alten´), und ich kann sagen, dass alle der neuen und jüngeren Kolleginnen und Kollegen sehr motiviert, sehr kompetent und sehr gut auf ihrem Instrument sind. Und soweit ich das beurteilen kann, gehen sie auch gut auf ihre Schüler ein.
TVÖD-Stellen an einer öffentlichen Musikschule werden auch nicht gerade zahlreich angeboten und sie sind daher ziemlich attraktiv, so dass wir bei Neubesetzungen so gut wie immer eine gute Auswahl haben und regelrecht unter den AnwärterInnen sieben können. Man muss also heutzutage schon etwas bieten, um an eine solche Stelle zu kommen.
 
Man muss also heutzutage schon etwas bieten, um an eine solche Stelle zu kommen.
Was nichts daran ändert, dass - je nach Bundesland - zwischen 50 und über 90 % der Lehrkräfte als prekär beschäftige Honorarkräfte unterwegs sind. Was also jemand bieten muss, der eine Festanstellung nach Tarif anstrebt, ist neben etwas mehr fachlicher Qualifikation auch ein gerütteltes Maß an sozialer Gleichgültigkeit.
Aber genau diese gesellschaftliche Verrohung ist ja beabsichtigt: Wer den etwas volleren Fressnapf zugeschoben bekommt, ist auch eher bereit, eine haarsträubend ungleiche Klassengesellschaft unter Musikerkollegen zu akzeptieren: Der freut sich über seine Festanstellung, und hält ansonsten brav die Schnauze.
Gut, dass ich mir heute die Gnade der beruflichen Retrospektive gönnen kann: Nach mir die Sintflut!
 
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Ich möchte stand jetzt , mein Abitur nachholen, etwas anderes studieren und meinen jetzigen Job wieder als HOBBY und Nebenjob neber der Schule machen .
Ich möchte meine Projekte nicht aufgeben aber es etwas entspannter angehen lassen.
Das wäre sicherlich eine gute Entscheidung: habe selbst über 30 Jahre als semiprof. Reise- und Naturfotograf nebenberuflich gearbeitet, Verdienst war auch prima bis sich die Digitalfotografie breitmachte. Hatte prima (qualifizierten & gut bezahlten) Brot- und Butter Job, sodaß ich allem Frust bei meinem Hobby absagen konnte und mich um Projekte kümmern kann, die mich wirklich interessieren.
Bei der Wahl des Studienfachs dann gleich auf die beruflichen Rahmenbedingungen achten: Jobaussichten & Bezahlung. Mach vielleicht was, was auch mit 2/3 Zeit geht. IT-Ingenieur oder vergleichbar, wenn Dir das läge.
 
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Was nichts daran ändert, dass - je nach Bundesland - zwischen 50 und über 90 % der Lehrkräfte als prekär beschäftige Honorarkräfte unterwegs sind. Was also jemand bieten muss, der eine Festanstellung nach Tarif anstrebt, ist neben etwas mehr fachlicher Qualifikation auch ein gerütteltes Maß an sozialer Gleichgültigkeit.
Die Tatsache der prekären Beschäftigung ist an sich ein Skandal, dass diese sogar einen Umfang von bis zu 90% erreichen kann, verschärft diesen Skandal noch (ausgerechnet die Bundeshauptstadt sticht da nach wie vor negativ heraus).
Denjenigen, die eine Festanstellung nach Tarif anstreben, zu unterstellen, dass sie "ein gerütteltes Maß an sozialer Gleichgültigkeit" haben, ist - vor allem in dieser pauschalen Formulierung - eine Unverschämtheit! Eine Unverschämtheit, die ich auf jeden Fall in Bezug auf meine Person energisch zurück weisen möchte! Seit meiner Studienzeit bin ich Gewerkschaftsmitglied und ich habe mich (nicht nur als Gewerkschaftsmitglied) stets im Rahmen meiner Möglichkeiten gegen diese ausbeuterischen Verhältnisse engagiert. Da ich nach meinem Studienabschluss sehr lange Zeit auch einen erheblichen freischaffenden Anteil beim Unterricht hatte (und einen nur kleinen Festvertrag an der Musikschule), ist mir dieses Umfeld auch nicht fremd, ist es immer noch nicht, Kontakt zu etlichen Freischaffenden Kollegen habe ich sowieso nach wie vor.
Im Übrigen sind solche prekären Verhältnisse bei weitem nicht auf Musik-Lehrkräfte beschränkt. Im Gegenteil ist eine stete Ausweitung solcher skandalöser "Tagelöhnerei" zu beobachten, quer durch alle Branchen.

Ich kann auch nicht erkennen, dass das Maß an sozialer Gleichgültigkeit in der Musiker-Welt größer ist als in anderen Bereichen oder allgemein. Soziale Gleichgültigkeit ist in erschreckendem Maße weit verbreitet, was unbedingt anzuprangern ist! Aus der persönlichen Begegnung mit meinen direkten Musikerkollegen und -kolleginnen würde ich allerdings eher feststellen wollen, dass sie sozial etwas engagierter sind als der Durchschnitt.
Aber genau diese gesellschaftliche Verrohung ist ja beabsichtigt: Wer den etwas volleren Fressnapf zugeschoben bekommt, ist auch eher bereit, eine haarsträubend ungleiche Klassengesellschaft unter Musikerkollegen zu akzeptieren: Der freut sich über seine Festanstellung, und hält ansonsten brav die Schnauze.
An diesem Mechanismus ist sicher etwas dran. In Verbindung mit jahrzehntelang abzuzahlenden Krediten z.B. für den Hausbau oder für den SUV (beides in meinem kollegialen Umfeld eher die absolute Ausnahme) wirkt er dann auch wie ein "Schweigegeld".
Wenn dann noch der gewerkschaftliche Organisationsgrad so gering ist wie bei den Instrumental- und Gesangspädagogen, ist es kein Wunder, wenn die Verhältnisse so schlecht sind. Wobei ich nicht unbedingt die Gewerkschaften in den Himmel loben möchte, an ihnen gibt es reichlich zu kritisieren, aber wer meint, dass sich Verhältnisse bessern, ohne dass sich die Betroffenen zusammen schließen und organisieren, der ist naiv oder lügt sich in die Tasche, oder beides.
Nicht ohne Grund war es eine der ersten Taten von Maggie Thatcher und ihrem neoliberalem Extrem-Kurs, die Gewerkschaften in England zu zu zerschlagen und klein zu halten.

Die "ungleiche Klassengesellschaft" wird nicht dadurch überwunden, indem keiner mehr eine tarifliche Festanstellung anstrebt, die ihm/ihr und seiner/ihrer Familie zumindest ein halbwegs auskömmliches Dasein zu garantieren.
Das erfordert solidarisches Verhalten - worin Musiker aber als "Künstler-Individualisten" vielleicht nicht sonderlich stark sein mögen, auch nicht die Selbständigen.

Immerhin bieten nach Tarif bezahlende öffentliche Musikschulen nicht nur ihren Angestellten eine gewisse Sicherheit bei einem brauchbaren Einkommen (wobei über Musikschulen als "freiwillige Einrichtungen" der öffentlichen Hand stets das Damoklesschwert einer möglichen Schließung oder Umwandlung in eine e.V.-Musikschule mit prekären Verhältnissen schwebt), sondern sie bieten aufgrund der generellen Subventionierung und der Möglichkeit, auf Antrag einen reduzierten Sozialtarif zu bekommen, auch den Kindern von Einkommens-schwächeren Schichten die Möglichkeit zum Instrumentalunterricht.
Dergleichen habe ich von selbständigen Musikpädagogen selten gehört, genau genommen nur ein einziges mal, wo ein freischaffender Kollege finanzkräftigen Eltern ein sehr hohes Salär abverlangte mit der Begründung, finanzschwächeren Eltern dann einen vergünstigten Tarif anbieten zu können. Soweit ich mich erinnere, wurde das auch meistens so akzeptiert.
Gut, dass ich mir heute die Gnade der beruflichen Retrospektive gönnen kann: Nach mir die Sintflut!
Nach nunmehr 41 Jahren Unterrichtstätigkeit (seit meinem 2. Semester) umfasst meine berufliche Retrospektive ebenfalls einen weiten Zeitraum.
"Nach mir die Sintflut" käme mir dennoch nicht in den Sinn, wohl wissend, dass die nachfolgenden Generationen selber zu entscheiden haben, wie sie ihr berufliches Umfeld gestaltet haben wollen.

Die Klimakatastrophe hat, nebenbei erwähnt, die "Sintflut" bis in die hiesigen Wohnzimmer gespült. Nach nunmehr ebenfalls 41 Jahren Engagement im Umweltschutzbereich (vornehmlich im Rahmen einer regionalen Umweltinitiative) bleibe ich dennoch aktiv, bzw. bin ich seit einigen Jahren wieder aktiver geworden nach einer gewissen Pausenzeit wegen Nachwuchs. Zuschauen, oder schlimmer Wegschauen und Däumchen drehen ist meine Sache jedenfalls nicht.
 
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Als ich 19 war, hatte ich einen Nachbarn, der Fechtlehrer als Beruf hatte. Am Bundesleistungszentrum - er hat also Olympiasieger und Weltmeister trainiert. Damals hab ich überlegt, ob ich Berufsmusiker werde. Er meinte nur, aus seiner Erfahrung hat man dann kein Hobby mehr und keinen Beruf, weil beides zu mischen zwar sexy aussieht, es aber über die Jahre nicht ist. Zumindest nicht bei ihm.
Ich hab mir das sehr zu Herzen genommen, bin Jurist geworden und habe das nie bereut. Musikalisch kann ich tun und lassen, was ich will und gerade in Corona-Zeiten droht mir zumindest nicht Armut und Depression.
 
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M
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Forentroll
Mit 13 wollte ich Rockstar werden, eine LP machen um dann nie wieder im Leben arbeiten zu müssen, und vielleicht mit coolen Leuten auf Tour sein.
Mit 14 habe ich diesen Traum (aus Offenheit der Realität gegenüber) begraben - wenn ich den TO lese, dann war es keine falsche Entscheidung :)

Ich hab mir dann die Frage gestellt "Will ich das was ich lieben und was im Moment ein super schöner Ausgleich in meinem Leben ist jeden Tag machen MÜSSEN?" - die Antwort darauf war ein klares "NEIN!". Ich wollte mich nicht morgens aufstehen um mir eine der schönsten Tätigkeiten zu vermiesen, nur weil ich es machen MUSS.

Viele haben diesen Gedanken (welchen ich mit 13 hatte) im Kopf wenn sie sich den Beruf "Profimusiker" vorstellen. Aber mal ehrlich, wie will man an zwei Abenden in der Woche mit Gigs das Geld verdienen, das andere an 5 Arbeitstagen reinholen? Da muss man schon extremst gefragt sein, und das sind die wenigsten Schlagzeuger/Musiker in Deutschland. Wenn Du da dazugehören möchtest musst du entweder steil angesagt sein oder ohne Ende Connections und "Förderer" haben. Denn wenn wir ehrlich sind, ist Leistung und Können in diesem Job nicht immer das Kriterium, welches Dir nen guten Job besorgt. Also was bleibt? Unterrichtsjobs und Dinge, die ansatzweise etwas mit der Musik zu tun haben um sich finanziell über Wasser zu halten. Das kann ziemlich frustig werden.

(Auch) mein Tipp: Such Dir nen Job mit dem Du gut klar kommst, der Dir genug zum Leben gibt und Dir (zeitlichen und finanziellen) Freiraum gibt (evtl. halbtags o.ä.) und mach Musik wann und wie es Dir passt und unter den Bedingungen, die Dir zusagen.
 
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(Auch) mein Tipp: Such Dir nen Job mit dem Du gut klar kommst, der Dir genug zum Leben gibt und Dir (zeitlichen und finanziellen) Freiraum gibt (evtl. halbtags o.ä.) und mach Musik wann und wie es Dir passt und unter den Bedingungen, die Dir zusagen.
Hi,
so einen Job sucht jeder. deshalb ist es nicht nur schwer den job zu finden sonder auch den job zu bekommen.

ich kenne genügend musiker die davon gut leben können und auch die pantemie einigermaßen überstanden haben. es gehört immer glück dazu das gilt für die freie wirtschaft aber auch für die musik.
sicher ist garnix. das hat auch die pantemie gezeigt.

lg

DT
 

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