Nach Keyboarder-Austritt - Gig mit Teil-Playback?

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allerhand19
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Hallo alle zusammen,

bin Mitglied in einer Partyband bestehend aus 5 Mann (Gesang + A-Gitarre, E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard). Vor uns liegt ein gut bestückter Eventsommer - ausgerechnet jetzt tritt unser Keyboarder aus (unvorhersehbare Gründe) und wird die anstehenden Gigs ebenfalls nicht wahrnehmen können.

Jetzt stellt sich uns die Frage wie das Ganze aus technischer Perspektive aussieht, wenn wir in unserem Set zumindest partiell eine Keyboard-Spur vom Band beisteuern wollen würden und die übrige Live-Performance auch reibungslos über die Bühne gehen soll.
Wie sieht es da mit Click-Tracks aus? Gibt es spezielle Geräte um das Signal einzuspeisen oder reicht ein einfacher Laptop z.B.?
Bei größeren Gigs (ca. 3000-4000 Besucher) haben wir auch einen Tontechniker mit an Board.

Wir wären für jeden Tipp sehr dankbar!
 
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Das ist bitter, wenn ein Bandmitglied vor gebuchten Gigs aussteigt.
Könnt ihr die Songs nicht irgendwie umarrangieren, damit sie ohne Keys funktionieren?

Ansonsten gibt es natürlich die Möglichkeit, ein Backing zu erstellen und parallel einen Click laufen zu lassen. Den Backing-Track routet ihr dann zum FOH und den Click zu eurem IEM. Dann müsst ihr noch für eine Start/Stopp/Trigger-Möglichkeit sorgen und die Tracks entsprechend eurer Setlist sortieren.
Wenn vorhanden, wäre ein Laptop mit DAW und Audio-Interface mit 4 Outs z. B. eine mögliche Lösung.
 
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Gerade im Bereich Party-Bands gibt es doch fitte Leute, die u.U. einspringen können. Habt Ihr das schon ausgelotet? Da gibt es Semiprofis und Profis, die solche Musik ohne massive Proben "runterreißen" (die müssen also auch nicht vor Ort wohnen, sondern reisen bei entsprechender Gage auch von weiter her an). Mal hier im Flohmarkt und auf anderen Musikersuche-Plattformen (bis hin zu facebook) inserieren und nachschauen, sowie auch in lokalen Musikläden und bei bekannten Bands in Eurer Umgebung.

Technisch gibt es sicher mehrere Möglichkeiten, eine Instrumentenspur ablaufen zu lassen. Das machen auch Stars. Was jetzt wie passt, hängt von Eurem Equipment ab. Eventuell könnt Ihr Euch ja auch etwas professionelles mieten, vielleicht sogar mit "Personal".

Was ist aber, wenn mal ein Song nicht so läuft, wie er aus der Konserve kommt? Milli Vanilli Effekt? Bei einer "betreuten" Lösung werden hier Risiken zumindest minimiert.

Rechtlich ist zu bedenken, dass das Urheberrecht an den Aufnahmen spezifisch für gewerbliche öffentliche Nutzung lizensiert werden/sein muss.
 
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Klar, wir sind ohnehin händeringend auf der Suche nach einem Nachfolger bzw. einer Aushilfe - sollte aber mal niemand einspringen können, brauchen wir eine Alternative.
Das Set auf 4 Mann zu arrangieren wäre "schade", da gerade in diesem Segment das Keyboard für Würze und Farbe unter den Songs sorgt.

@dees D.h. prinzipiell wäre es denkbar 2 Backing Tracks simultan laufen zu lassen (1x FOH ohne Click, 1x IEM mit Click), dann müsste unser Toni in der DAW die Ausgänge entsprechend konfigurieren und das Publikum hört den Click nicht, wir aber schon?
 
dann müsste unser Toni in der DAW die Ausgänge entsprechend konfigurieren und das Publikum hört den Click nicht, wir aber schon?
Genau, es sei denn der Toni schickt die Monitoringspuren auch auf die PA 😉

Aber nehmt mal die Idee von @soundmunich auf; Ersatz an den Tasten buchen und dann eben bezahlen (ich glaube, in dem Fall auch + KSK, da ihr ja Auftraggeber seid). Bis ihr wieder (hoffentlich schnell) komplett seid, wäre das vielleicht die beste Lösung.
 
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Bis ihr händischen Ersatz habt... Wenn ihr lieber ohne Laptop/DAW auftreten möchtet, könntet ihr für die Backings und den Klicktrack einen CYMATIC LP16 nehmen. Den gibt es leider nicht mehr neu (Produktion wurde eingestellt), aber gebraucht ist er immer wieder zu finden. Der spielt 16 Monospuren auf 16 Monokanälen parallel ab. Mit zwei Spuren hättet ihr den Keyboardpart dann in Stereo und es blieben für jeden von euch ein separater Klicktrack mit individuellen Einzählern und Cues und 10 Kanäle für zusätzliche Bäckings.
 
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...Gerade im Bereich Party-Bands gibt es doch fitte Leute, die u.U. einspringen können. Habt Ihr das schon ausgelotet? Da gibt es Semiprofis und Profis, die solche Musik ohne massive Proben "runterreißen"...
so sieht das aus!!

zumal diese Variante weit weniger risikobehaftet ist, als wenn irgendwer irgendwo einen Track abspielt oder auch nicht...
Zu Click und Tracks spielen braucht Übung und wenn sonst was schief läuft, dann fängt das ein Profi an den Tasten auch auf, die techn. Varianten reißen nur die Löcher tiefer auf.
 
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Vor allem, wer startet das? Das muss auch überlegt und abgestimmt sein. Wenn man das nicht gewohnt bekommt man da auch Probleme.

Darf ich mal fragen aus welcher Gegend ihr kommt?

Für gebuchte Sachen haben wir bei uns im Raum immer jemanden gefunden, der aushelfen konnte.
 
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Zwischendurch mal Danke für alle Mühen und Antworten! :)

@toeti Wir kommen aus Österreich, einem etwas ländlicheren Teil, sind aber durchaus gut vernetzt (namhafte Bands u. Produzenten im Profibereich, Musikschulen usw.) - man mag es vielleicht nicht glauben, aber es ist irrsinnig schwierig auch nur einen Aushilfemann gestellt zu bekommen. Hatten letztes Jahr mit einem Basser-Ausfall zu kämpfen und erst in letzter Sekunde konnte jemand gerade noch einspringen.

Scheint als wäre die Teilplayback-Variante tatsächlich an einige Stolpersteine geknüpft. Grundsätzlich wäre es kein Problem unser Set auf 4 Mann umzuarrangieren, ich fürchte jedoch nur, dass wir dann nicht den Sound fahren können, den sich Veranstalter + Publikum erwarten. Weiß nicht, wie ihr das seht. :rolleyes:
 
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...Wir kommen aus Österreich...
wo da?
eventuell kommen dann auch Tschechen/Slowaken in frage, da gibts genug arbeitslose Profis - da sollten dann halt Eure Noten/Aufzeichnungen/Unterlagen taugen.
Und eventuell werden dann auch Eure Keyboards/Hardware gefragt, damit die Sounds passen.
 
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@allerhand19 Habt ihr denn Erfahrung, nach Click zu spielen? Wir haben das Glück, dass alle in der Band "click-safe" sind. Bei mir persönlich ist es sogar so, dass ich mich mit Click wohler fühle als ohne, wenn ich allein einen Part spielen muss. Das ist, als würde mich jemand an die Hand nehmen.
Wenn ihr keine Erfahrung mit Spielen nach Click habt, probiert das erst einmal im Proberaum aus. Es muss sichergestellt sein, dass sich alle mit dem Click arrangieren können und sich niemand durch das Metronom gestört oder gestresst fühlt. Das ist Übungssache und muss neben dem Erstellen von Backings, der Sync, dem Starten/Stoppen, dem Arrangieren, ... auch noch berücksichtigt werden - auch zeitlich.
Der Aufwand ist sicherlich nicht ohne.

Versucht daher besser, eine temporäre Taste zu organisieren. Was ist eigentlich mit eurem ausgestiegenen Keyboarder? Kann der nicht zumindest die geplanten Gigs noch mitmachen? Gemeinsam Proben müsst ihr als eingespielte Band ja vielleicht nicht mehr. Möglicherweise könnt ihr eure Setlist auch ausdünnen und nur wenige "Keyboard"-lastige Songs drin lassen, sodass er nur wenig Arbeit haben wird. Oder hat er gar keine Möglichkeit mehr?

Die Situation tut mir total leid. Wir waren wegen Krankheitsfällen auch 3x in einer ähnlichen Situation: Einmal fiel der "Hauptgitarrist" spontan am Tag des Auftritts aus und einmal mussten wir sogar auf unsere Main Vocals verzichten. In beiden Fällen haben wir das aber irgendwie gelöst bekommen: Im ersten Fall hat der "Rhythmusgitarrist" eben allein spielen müssen, Soli wurden vereinfacht oder gekürzt, und im zweiten Fall hat "Vox #2" allein trällern müssen; wir verzichteten auf 2-stimmigen Gesang und nahmen spontan Songs, die nicht in der Range waren, einfach raus.
Ich stelle gerade fest, dass ich mit diesem Absatz wieder bei meiner vorgeschlagenen Variante 1 im Beitrag #2 bin :)
 
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@dees Genau wegen sowas sollten die 2 Gitarren immer auch den Part des anderen spielen können, genauso bei Doppelgesang. Die anderen Instrumente sind intern immer schwerer zu retten bei Ausfällen. Eventuell kann einer der Gitarristen so lala den Bass übernehmen oder man muss die restlichen Instrumnte als Backingtrack mitlaufen lassen. Nicht sehr stimmungsvoll aber besser als nix.
 
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Was wir auch noch nicht beachtet haben: Wie sieht das für das Publikum aus, wenn eine Hobbyband prominent Keyboardtracks darbietet, sich aber auf der Bühne kein Keyboarder befindet? Ganz ehrlich: Entweder man findet jemanden, der Tasten drückt oder man arrangiert die Songs um, sodass der 80er/90er-Jahre Synthie-Hit dann eben zum Metal- oder Akustikgitarren-Song wird.
 
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Ich befürchte den meisten Zuschauern bei einer Partyband ist sowas völlig Wurst...
 
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So, haben uns gestern kurzgeschlossen und die Lage geklärt:

Wir suchen Ersatz (wenn auch nur temporär) an den Keys, sollte es keinen geben -> Set wird auf 4 Mann arrangiert

Teilplayback hat doch einiges an Fehlerpotenzial.

Danke an jeden Einzelnen! :)(y)
 
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Theoretisch kann das mit dem Backingtrack durchaus funktionieren. Setzt aber voraus, dass ihr, bzw. mindestens der Drummer den Klick auf dem Ohr hat - was allerdings auch voraussetzt, dass er führen kann, und ihr Euch an ihn anpassen könnt - bzw. wenn ihr In-Ear habt, könntet ihr alle den Klick auf dem Ohr haben. Es ist allerdings ne Menge vorarbeit nötig, a. die Keyboardspuren zu erstellen, mit Klick versehen, bzw. am besten gleich die Keyboard-Spuren zum Klick zu erstellen oder einzuspielen. Ihr braucht einen passenden Vorzähler, und einen der die Tracks startet. Das alles erfordert einiges an Übung, und einmal raus aus dem Ablauf, dann war's das. Der Track richtet sich nicht nach Euch!
Ein Bekannter von mir erstellt solche Tracks für seine Band, sie fahren alle mit in-ear, und neben dem Clicktrack, baut er auch Anweisungen ein, wie 'Gitarrensolo', 'Achtung Break!' und andere.
Kann man alles machen, ist aber wie gesagt, viel Arbeit und vor allem Gewöhnung.
 
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