Neigen Kondensatormikrofone eher zu Feedbacks?

Hutz
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Hallo Zusammen,

die Leadsängerin meiner Band hat sich nach vielen Versuchen in das Sennheiser e965 verliebt. Ist aber auch wirklich ein geiles Teil und ihre Stimme kommt wirklich gut rüber.

https://www.thomann.de/de/sennheiser_e_965.htm

Wir haben bisher in der Band nur mit dynamischen Micros gearbeitet (außer bei den Overheads) und wir wollen das neue Schmuckstück vor allem für Live Events nutzen. Die Band spielt Rocksongs und wir machen mit bis zu drei E-Gits, E Bass und Schlagzeug schon ordentlich Druck. Jetzt habe ich Angst, dass mir dieses Kondensatormicrofon rückkoppelt. (Also schneller als so ein Strandard sm58 etc.) Da der Preis (für uns) schon heftiger ist, wäre das halt suboptimal (um nicht das Wort mit SCH zu benutzen). Sind meine Bedenken gerechtfertigt? Also allgemeiner gefragt, neigen Kondensatormicrofone GRUNDSÄTZLICH eher zum rückkoppeln als dynamische Micros?

Noch ein kleiner Hinweis, es kann schon mal vorkommen, dass wir uns selber abmischen, anders gesagt, wir haben nicht immer einen Toni am Mischpult stehen, der schnell reagieren kann. Feedbackdestroyer sind zwar eingebunden, aber die sind auch kein Allheilmittel.

LG

Hutz
 
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Hallo Hutz,

Also allgemeiner gefragt, neigen Kondensatormicrofone GRUNDSÄTZLICH eher zum rückkoppeln als dynamische Micros?

nein, grundsätzlich ist ein Kondensatormikrofon nicht anfälliger für Rückkopplungen als ein dynamisches Mikro. Wesentlich relevanter ist die Richtcharakteristik, die es beim Aufstellen der Mikros und der restlichen PA (Front- und Monitorboxen) zu beachten gilt. Geht man dabei sachkundig zu Werke, koppelt nichts, egal, ob Kondensatormikro oder dynamisches Mikro.
 
Es gibt sogar Kondensatormikros wie das Shure KSM9 oder das Crown CM 310, die sind wesentlich unempfindlicher als das SM58!
 
Zuletzt bearbeitet:
...und wenn man dem SM-58 den Gain gibt den es verlangt und es außerdem am EQ noch so hin biegt, dass es halbwegs durchsetzungsfähig klingt, dann wars das auch mit der Koppelfestigkeit.

Das 965 ist ein tolles Mikro, und sollte es euch je Probleme bereiten, die nicht durch sachgerechte Anwendung zu lösen wären - nun, für genau solche Fälle gibts dann das Rückgaberecht.

MfG, livebox
 
...gut, das habe ich mir auch gedacht.

Danke

Hutz
 
Das ist eine gute Frage :)

Denn es hält sich sogar in Profikreisen die Meinung, für die Live-Mikrofonierung eines Orchesters seien dynamische Mikros besser geeignet als Kondenstormikrofone. Eben wegen der Rückkopplungsgefahr und, was hier noch nicht angesprochen wurde: das Übersprechen sei bei dynamischen geringer.
 
Bei Orchestern kommt es nicht so sehr auf die Einzelpegel an. Da kommen sogar öfters Großmembrankondensatoren zum Einsatz. Mit dem Übersprechen hängt das auch von der Gesamtsitation zusammen. Wird jeweils jedes Instrument einzeln abgenommen oder werden Gruppen zusammengefasst?
 
Teils, teils, Harfe, Kontrabass, Celli einzeln, Violinen, Bratschen, Holz, Blech und Pauken/Percussion gruppenweise.

Aber ich will auch gar nicht auf die detaillierte Mikrofonie eines Orchesters raus, ich erinnerte mich nur, daß der Kollege, der damals dafür zuständig war, das so pauschal gesagt hatte, was ich nicht ganz verstehen konnte.
Und wie an den obigen Beiträgen zu sehen, bin ich da nicht ganz daneben :)
 
Mit dynamischen Mikrofonen musst Du auch wegen des niedrigern näher ran. Das ist bei bestimmten Instrumenten sehr negativ. Ich hab lange schon keine dynamischen Mikros bis auf RE 20 bei Orchestern gesehen.
 
Da kommen sogar öfters Großmembrankondensatoren zum Einsatz.

Eben. Und nicht nur da. Ich hatte schon mehrfach sog. String-Bands (Kontrabass, Fiddle, Dobro/Mandoline, A-Gitarre, diverse Gesänge) auf der Bühne, die im einfachsten Fall mit einer (billigen!) Großmembran für (alle!) Vocals, zwei Kleinmembranern für Dorbro/Fiddle/Mandoline und zwei DIs (Bass, A-Gitarre) hinkommen, damit sehr gut klingen und keinerlei Rückkopplungen verursachen.
Und das bei teils doch eher massiven Pegeln (leisester Ton im Konzert: 65dB, lautester: 128, jeweils am FoH) in einer Location wo durchaus schon mal DPA-Headsets zum koppeln neigen (bei ansonsten gleichem Material) und massiv entzerrt werden müssen.

Generell sollte man Mikrofone eben passend zur Anwendung auswählen. Je besser (hier: linearer) Mikrofone und Lautsprecher arbeiten, desto weniger Rückkopplungen bekommt man.

Was das 965 angeht: Probier das auf jeden Fall aus, wenn Du es noch nicht kennst. Mit einigen Stimmen kann das wahre Wunder wirken, andererseits geht es mit manchen Stimmen aber auch garnicht.
Hier ist das Shure Beta 87 deutlich universeller, aber nicht unbedingt "besser".
Evtl. kommt man mit dem Beta 87 mit einer bestimmten Stimme nicht so nah ans Optimum wie mit dem 965. Es kann aber auch genau andersrum passieren. Also auf jeden Fall ausprobieren!
 
Nachtrag und nur zur Info: Das 965 war der reine Wahnsinn. Hat nicht mehr gekoppelt als das sm58.



(Unsere Vorband hatte ihre eigenen Micros mitgebracht und auch auf sie bestanden. Das Gesangsmicro war ein KondenstorStudiomicro (?!) So ein sauteures Teil, das für Live nicht zu gebrauchen war, es hat wie blöd gepoppt allerdings auch nicht gekoppelt. Unser Live-Mischer war nach der halben Stunde in Schweiß gebadet.

VG

Hutz
 

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