Neuer Halsstab, Ersatzhals oder Brennholz?

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Jim_Dandy
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Hab hier ne gut 30 Jahre altes Aria Pro 2 CS-350 dessen Halsstab geschrottet ist - die Mutter dreht komplett raus, d.h. selbst Enspannung des Stabes ist nicht mehr möglich. Angesichts der grenzwertigen Halskrümmung und der Tatsache, dass ich gern nen funktionierenden Halsstab hätte, ist ein Ausstausch eigentlich unumgänglich.

Frage ist nun welche Optionen überhaupt praktikabel sind:

1. Neuer Hals ( 22 Bünde) z.Bsp. von Rockinger - die Halsmaße stimmen mit denen eines Standard Strathalses überein, ansonsten kann man ja noch etwas dran rumfeilen
2. Halsstab Wechsel - ist das selbst machbar?
3. Custom Hals "Nachbau"

Jemand in schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen?
 
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Hallo Jim_Dandy,
wenn Du nach persönlichen Meinungen fragst, meine ist auf jeden Fall Deine Nr. 2 :

Den alten Aria Pro II Hals würde ich retten, auch wenn ein Neukauf weniger Arbeit bedeutet.

Aber bevor ich hier mit einer langen Anleitung (wie man einen neuen Halsstab einsetzt) rumspamme, laß ich erstmal andere Board-User ihre Meinung dazu posten.... denn wer weiß, wofür Du Dich am Ende entscheidest.

Gruß Coilsplitter
 
Hi,

Halsstab wechseln - das würde ich sagen scheidet aus. Hierzu müssen die Bünde runter und das Griffbrett gelöst werden.
Dann neuer Halsstab rein, Griffbrett wieder anleimen und Neubundierung. Wird zu teuer und lohnt nicht.

Ebenfalls kannst du dir bei einem Gitarrenbauer einen Hals nach deinen Wünschen anfertigen lassen. Aber
das ist ebenfalls finanziell aufwändig.

Ich denke mit einem Ersatzteil-Hals bist du am besten bedient. Die Rockingerhälse sind von guter Qualität.
Eine gößere Auswahl findest du bei Warmoth (ebenfalls erstklassige Teile). Bleibt nur die Frage ob der Hals
auch passt, was ich nicht beantworten kann, weil ich deine Gitarre nicht kenne.
Beispielsweise muss man nicht nur auf die Maße der Halstasche achten sondern auch auf
die Form. Eine Strat-Style-Neck-Pocket sieht beispielsweise anders aus (zum Neckpickup gewölbt)
als eine Tele-Style-Neck-Pocket (zum Neckpickip hin gerade).
Vielleicht kannst du da mal die Gitarre auseinander schrauben und Fotos davon hier einstellen.
Dann kann dir sicher weiter geholfen werden.

LG
 
Hallo Jim_Dandy,
wenn Du nach persönlichen Meinungen fragst, meine ist auf jeden Fall Deine Nr. 2 :

Aber bevor ich hier mit einer langen Anleitung (wie man einen neuen Halsstab einsetzt) rumspamme, laß ich erstmal andere Board-User ihre Meinung dazu posten.... denn wer weiß, wofür Du Dich am Ende entscheidest.

Nicht nur nach Meinungen, sondern auch Hilfe. Falls du eine Anleitung zum Wechsel geben kannst - immer raus damit. :D

Bin eigentlich davon ausgegangen, dass dafür mindestens das Griffbrett runter muss. :eek:
 
Ist garnicht so kompliziert.... habe Dir eine PN geschickt :great:
 
Leider finde ich gerade nur dieses Video....
Jedenfalls siehst du hier, wie mittels Wärme das Griffbrett entfernt wird (der Leim löst sich) und wie unter dem Griffbrett der Spannstab liegt.

http://www.youtube.com/watch?v=chHL5InJbe0

Vorausgesetzt der Spannstab ist über das entfernte Griffbrett erreichbar (also nicht von der Halsrückseite, ich kenne den Bass nicht genau)

Ich hätte den Hals abgeschraubt (falls möglich), das Griffbrett entfernt und versucht, den Spannstab zu wechseln. Einen neuen Spannstab hätte ich erst gekauft, nachdem der alte ausgebaut ist (erstmal gucken wie er aussieht, Anker, irgendwelche Besonderheiten usw.)
 
Ich kenne DIE Aria nicht. Bei einigen aber ist der Hals am Halsfuß bis zu 2mm breiter, also bleibt bei einem Austausch Standardhals eine Lücke auf beiden Seiten. Auch das Lösen vom Griffbrett mit Wärme ist nicht immer möglich, und wenn, dann auch nicht so einfach wie manche denken. Das Aufleimen nach Halsstabtausch ist das nächste Risiko: Es können Dellen bleiben, die schnarrfreies Spielen unmöglich machen. Also, alles keine einfache Entscheidung....
 
Joa schwierig... Wenn du diese Gitarre liebst dann versuch den Hals zu retten , aber nur wenn du das Instrument aktuell nicht brauchst. Falls du den Hals bei der Rettungsprozedur zerstören solltest hast du ja immernoch Option 1 un 3...
 
Aus Gitarrenbauersicht teile ich die Ansicht des Kollegen murle1

Ein Halsstabwechsel ist heutzutage sehr unwirtschaftlich, weil der Markt einfach günstigere und gute Alternativen bietet. Zu bedenken gelten ebenfalls die Risiken. Der Wechsel verursacht Kosten, auch wenn er schief geht.

Ich bin großer Befürworter von Austauschhälsen, da die heute in sehr guter Qualität zum günstigen Preis erhältlich sind. Manchmal übertriffst Du sogar die Originalhälse.

Ein neuer Hals kostet heute nichtmal mehr 200 Euro (einige PRofis hier im Forum bieten die weit drunter an), nen Halsstabwechsel bei nem Profi kost das gleiche inklusive Risiko.

Also mein Rat ist der Austauschhals und den alten hängste Dir an die Wand, machst nen Türgriff draus oder heizt den Ofen an :D
 
Ich würde Dir raten den Hals neu zu bauen, da kannst auf jedes noch so kleine Detail eingehen. Den Halsstab ersetzen würde ich nicht, wie murle auch schon richtig bemerkt hat ist der Ausgang mit einigen Risiken behaftet. Gehe ich richtig in der Annahme, dass deine Aria eine aus der Cardinal-Series ist? Vielleicht wäre es möglich irgendwo einen gebrauchten Hals zu bekommen, in der Bucht tauchen ab und zu Angebote zu den Aria Cardinal Series, ich schaue immer wieder rein, weil ich selber eine aus der Serie besitze. Heute aktuell gesehen:

http://www.ebay.de/itm/Aria-CS300-E-Gitarre-/160894932990?pt=Gitarren&hash=item257615d7fe&_uhb=1

für 199 Öken und dazu neu, ein Austauschhals kostet auch ähnlich viel...
 
Das Problem welches jetzt bei nem Ausstausch besteht ist die Verschraubung, da der Aria Hals noch etwas in den Korpus "eingelassen" ist und die hinteren zwei Halsschrauben hinter der Halstasche liegen. (Bild1)

Die Rockinger 22 Bund Standardhälse haben ja auch ein überstehendes Griffbrett, es würde als eine Lücke entstehen, ganz abgesehen davon, dass ich neue Löcher durch den Korpus bohren müsste die etwas weiter vorne sitzen (Bild 2)

64564.jpg

Könnte man auch nen 21 Bund Hals nehmen und die Oktavreinheit mit den Reiterchen kompensieren, oder ist die eingesparte Länge des 22 Bundes zu groß und man müsste die Brücke versetzen?
 
Das Problem hatte ich noch nicht berücksichtigt, da ich die Gitarre nicht kenne. Da bleibt ihm nur anfertigen lassen, oder: Bünde raus, Griffbrett abhobeln lassen, Stab tauschen, neues Griffbrett aufleimen und neu bundieren: Kosten: So um die 150€.
 
Die CS-Serie von Aria hat nicht die Fender-Mesnur, sondern eher eine Gibson Mensur. Ich wäre mit einem blinden Tausch also sehr vorsichtigt!

Also Abstand Sattel - 12. Bund bestimmen und verdoppeln -> Mensur. Dann Hals mit passender Bundeinteilung/Mensur suchen.

Bei einem Hals mit anderer Mensur sind Anpassungen an der Halstasche oder dem Halsfuß unumgänglich.

Ulf
 
hallo,

Soweit ich das im Blick habe, ist bei einem gängigen Hals im Fender Style auf Höhe des 22. Bundes der Fuss zu Ende. Ganz gleich ob das Griffbrett nun 22 oder 21 Bünde hat, übersteht oder bündig abschliesst.

b.
 
Und, was willst Du damit sagen?
 
2. Halsstab Wechsel - ist das selbst machbar?
Traust du dir zu das selbst zu machen?
Verfügst du über Werkzeug?
Hast du ein wenig Erfahrung mit Holzbearbeitung?

Als erstes muss das Griffbrett runter. Höchstwahrscheinlich wird es wie im Video mit Hitze funktionieren.
Wenn nicht dann abhobeln.
Dann den alten Trussrod herausnehmen. Das wird aber evtl. nicht ganz so einfach wie im Video, denn wenn es ein klassischer gebogener Trussrod ist dann
ist der noch mit einem Holzstreifen abgedeckt der auch noch entfernt werden muss.
Dabei genau Arbeiten, denn es muss ja anschließend wieder eine neue Abdeckung eingepasst werden.
Trussrod wechseln, evtl neuen Holzstreifen anfertigen, Griffbrett aufleinem (ein neues wenn du das alte nicht ohne Beschädigung herunterbringen solltest)
Bundieren, Bünde abrichten, Lackierung ausbessern.

Versuch doch mal ob du die Mutter nicht doch noch herausbringst, und schau dann mal wie defekt das Gewinde wirklich ist.

Gruss
Hans
 
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Und, was willst Du damit sagen?

möglicherweise ist in so einem Fall jegliche Information nützlich. Wenn der Hals nicht direkt passend geordert wird, dann wird's erst richtig
schwierig. Kleinere Abweichungen gehen noch, aber nichts ist eine schlechtere Voraussetzung für das weitere Vorgehen als ein Hals,
der grob von den Massen der Ausfräsungen im Korpus abweicht.
Aber was ich eigentlich in diesem Thema noch vermisse, sind die notwendigen Angaben wie z. B.: Fussmass der Halstasche in mm,
ursprünglich Mensurlänge usw. Ohne einmal vorher Mass genommen zu haben, ist das Ganze ein Spiel mit unberechenbarem
Ausgang.

b.
 
Die alte CS-Serie aus der Matsumoku-Ära hat eine gemessene Mensur von 630mm (24,8"). Bei Fender sind es 647,7mm (25,5"). Da besteht also ein Unterschied von 17,7mm. Um genau diese Strecke muß ein Hals mit Fender-Mensur also weiter in den Korpus der CS "reingeschoben" werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Die Halstasche wird entsprechend erweitert

2. Der Halsfuß wird entsprechend verkürzt, wobei die Länge des Griffbretts erhalten bleibt.

Bei der ersten Möglichkeit besteht grundsätzlich die Gefahr, daß der Hals dann dem Neck-Pickup zu sehr auf den Leib rückt. Fast 2cm sind schon ein ordentliches Stück.

Den Halsfuß im 2cm zu kürzen ist auch nicht ohne, da dort auch das Truss-Rod verankert ist. Viel Fleisch wird da also auch nicht sein.

Wenn es eine Fender-Mensur sein soll, wird man unter Umständen also eine Kombination der beiden aufgezeigten Möglichkeiten nutzen müssen. In meinen Augen ist das jedoch beides unschön, aufwändig und damit auch teuer und auch mit einem gewissen Risiko verbunden.

Nutzt man die Gibson-Mensur von 628,5mm (24,75") als Austauschhals, dann beträgt die Differenz nur 1,5mm. Bei Licht betrachtet ist die Aussage, die CS-Serie hat eine Gibson-Mensur, unter Berücksichtigung gewisser Toleranzen (hier 0,24%) also nicht verkehrt! Wenn es unbedingt ein neuer Hals sein muß, dann einer mit der Gibson Mensur!

Auch wenn eine CS-350 einem nicht jeden Tag vor die Füße fällt, stellt eine Reparatur oder eine Neuanfertigung des Halses mit Sicherheit einen finanziellen Totalschaden dar. Wenn meiner CS-400 BG so etwas passieren würde, ...

AriaCS-BG_01.jpg

... dann würde ich mir das wirklich mehr als zweimal überlegen!

Selbermachen geht natürlich auch, aber wenn es an Erfahrung und geeignetem Werkzeug (kost auch teuer Geld) mangelt, dann ist der Ausgang einer solchen Aktion mehr als ungewiß!

Der Kauf einer CS-300, wie sie im Ebay-Link zu sehen ist, stellt auch keine Lösung dar, da diese nicht aus der Matsumoku-Ära stammt, sondern bis vor kurzem in China produziert wurde und da darüber hinaus der Hals sehr stark in den Korpus eingezogen ist. In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Thread Die neue Cardinal-Serie von Aria - Reinkarnation einer "Legende"?

Ich persönlich würde das Instrument einem versierten Gitarrenbauer vorstellen. Wenn nur das Gewinde beschädigt ist, läßt sich da vielleicht noch was machen. Andernfalls... Schade um die schöne CS-350 :(

Ulf
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder bin ich zu blöd zum messen oder die Maße stimmen nicht, aber ich komm aucf eine 648er Mensur.

Abstand Sattel zum 12.Bund(stäbchen)x2=Mensur, richtig?

Traust du dir zu das selbst zu machen?
Verfügst du über Werkzeug?
Hast du ein wenig Erfahrung mit Holzbearbeitung?

Als erstes muss das Griffbrett runter. Höchstwahrscheinlich wird es wie im Video mit Hitze funktionieren.
Wenn nicht dann abhobeln.
Dann den alten Trussrod herausnehmen. Das wird aber evtl. nicht ganz so einfach wie im Video, denn wenn es ein klassischer gebogener Trussrod ist dann
ist der noch mit einem Holzstreifen abgedeckt der auch noch entfernt werden muss.
Dabei genau Arbeiten, denn es muss ja anschließend wieder eine neue Abdeckung eingepasst werden.
Trussrod wechseln, evtl neuen Holzstreifen anfertigen, Griffbrett aufleinem (ein neues wenn du das alte nicht ohne Beschädigung herunterbringen solltest)
Bundieren, Bünde abrichten, Lackierung ausbessern.

Versuch doch mal ob du die Mutter nicht doch noch herausbringst, und schau dann mal wie defekt das Gewinde wirklich ist.

Gruss
Hans

Davon hab ich mich schon verabschiedet, ein neuer Hals muss her, denn ich will die Gitarre (besser den Korpus) einfach nicht weggeben. Ich liebe die Form, die Farbe und hab auch schon die Pups und Brücke aufgerüstet.
 
als Beispiel eine silberne Strat mit 648 (was sonst?) Mensur. Weiss ja nicht auf was das ganze hinausläuft.

Anhang anzeigen 242714
entscheidend ist wohl letztendlich, welche Mensurlänge tatsächlich mal verwendet wurde. Also Gibson, Fender oder die oben genannten 630.
Leider kann ich nur wirklich zur Fender Variante was definitives sagen. Andere Hälse waren bisher nicht bei mir im Gebrauch.
Was noch bekannt sein dürfte sind die unterschiedlichen Sattelvarianten der verschiedenen Hersteller. So gibt es den Sattel im Schlitz (Fender, Squier u. ähnliche Kopien)
sowie den am Griffbrettende angesetzten Sattel, wohl besser bekannt als "Gibson Style". Beim Halsstab gibt es auch wieder Unterschiede, die nicht ausser acht gelassen
werden sollten. Zugang zur Schraube gibt es sowohl von der Seite der Kopfplatte, als auch direkt vom Halsfuss (also die gegenüberliegende Seite).
Noch ein wichtiger Punkt bei der Wahl eines neuen Halses: Die Bundierung; Es macht durchaus einen Unterschied wie hoch, oder nieder die Bünde sind. So kann ein perfekt abgerichteter Hals mit z.B. Vintage Bundstäbchen in den ersten 12 Bünden gut bespielbar sein, in den höheren Lagen aber schon nicht mehr so easy. Wer also nicht später ein notdürftig dahingefeiltes Scalloping ab dem 12. Bund oder so machen will, sollte sich schon vorher überlegen etwas höhere Bundstäbchen zu wählen.

soweit mal z.Thema.

b.
 

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