Neuer Soundtrack: Tribute 2019

MacBook2237
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Liebes Forum,

Ich melde mich diesmal pünktlich zum 20. mit einem neuen Video zurück, und zwar handelt es sich um einen Soundtrack, den ich "Tribute 2019" genannt habe. Damit möchte ich einerseits das Problem des Klimawandels mit Filmmusik ausdrücken und so meinen persönlichen Teil zur Aktivität gegen selbigen beitragen; andererseits ist es auch ein Ventil, um meine subjektive Erfahrungen zu dem Thema zu verarbeiten, welche ich durch das Jahr 2019 hindurch gemacht habe.

Anknüpfend an meine Absichten, die ich im Thread "A Message To the World" erklärte, möchte ich auch mit dieser neuen Produktion versuchen, einen kleinen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten. Auch wenn man dies als illusorisch bezeichnen kann, so dient es wenigstens als Balsam für meine Seele.

Audio
Man darf diesen Soundtrack eigentlich nicht "Filmmusik" nennen, obwohl er ganz klar in diese Kategorie fällt (alleine durch die Tatsache, dass ich unbewusst den Beginn des zweiten Satzes aus Tschaikowskys Violinkonzert kopiert habe). Bei dieser Produktion habe ich nämlich zuerst den Track komponiert und produziert, bevor ich begann, überhaupt über das Video nachzudenken. In der Filmmusik existiert ja zuerst der Film und dann die Musik – hier war es umgekehrt. Von der ersten musikalischen Idee an stand jedoch fest, dass die Musik den Klimawandel zum Thema haben würde, der mich persönlich sehr intensiv beschäftigt.

Video
Nachdem also der Soundtrack fertig war, ging es daran, Videomaterial zu finden. Die drei Clips, die man in der Mitte des Videos zusammen mit dem Flötensolo sieht, habe ich selbst gefilmt (ohne Stativ und ohne Bildstabilisator, ich bin aber der Meinung, sie haben gerade dadurch einen gewissen Reiz). Der Rest des Videos besteht aus Clips, die es bereits seit längerem auf YouTube gibt und die ansehen zu müssen teilweise gar nicht angenehm war. Alle Links sind in der Videobeschreibung zu finden. Ganz zentral steht das Video "Nature Now" mit Greta Thunberg, in dessen Abspann auch explizit darauf hingewiesen wird, man solle es nehmen und wiederverwenden ("please take it and re-use it").



Zum Aufbau
A: Das Intro wird von einer Celesta solo gespielt, gefolgt von einem orchestralen Aufbäumen inkl. Regenmacher und "Cymbal scrape". Zwei Celli und ein Kontrabass (der in Wirklichkeit ein runter-gepitchedes Cello ist) spielen ein ominöses Thema zusammen mit der Celesta. Ein Horn-Klarinetten-Solo schließt den A-Teil.
B: Leise Hoffnung wird durch ein zartes Flötentrio ausgedrückt. Die Cello-Section stimmt unisono mit der Posaunen-Section ein hymnenhaftes Thema an, welches in einem gesamtorchestralen Höhepunkt mündet.
C: Kirchenglocken und ein entferntes Schluchzen (realisiert durch das Streichen eines Gummischlägels auf einer Pauke und Flageolets auf dem Cello) begleiten ein leises, resigniertes Klavier-Thema.

Wohin als nächstes?
So einen Soundtrack zu produzieren – und dann noch ein Video dazu – ist gewaltig zeitintensiv und nimmt auch sehr viel Energie in Anspruch. Demnächst wird beides nicht mehr im Übermaß vorhanden sein, weshalb ich mich wieder auf reine Cello-Arrangements konzentrieren möchte. Das nächste Projekt ist im Audio bereits begonnen, eine Idee für das Video fehlt mir leider noch. Wahrscheinlich werde ich das Video aber in einem ähnlichen Stil wie in meinem Lux Aurumque machen. Schlichtheit im Video soll ab jetzt König sein.

Wie immer: Kritik (und Lob) sehr willkommen! :)
 
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Hallo MacBook,

In dem Video steckt sicherlich ein Haufen Arbeit dahinter. Das ist bei mir nicht anders. Bei meinen Kompositionen gehen auch immer mindestens 50 Stunden Arbeitszeit drauf. Aber diese Zeit muss man sich natürlich nehmen, damit etwas Gutes dabei herauskommt.
Da ich mich generell mit Videos weniger auskenne, gehe ich weniger auf das Video an sich ein, sondern eher wie Musik und Bild zusammen gelöst wurde.

Erst einmal ein Lob an das 'modifizierte' Cello, welches zum Bass gemacht wurde. Ohne deine Angabe hätte ich jetzt nicht feststellen können, dass es sich hierbei um eine Art Fake handelt. Am Ende ist es aber auch egal, denn das Resultat zählt natürlich und das hast du sehr gut hinbekommen!
Unabhängig davon welche Vorgehensweise du hattest, klingt es für mich eindeutig nach Filmmusik und würde es daher auch dort einstufen.
Die Übergänge der Sätze sind ebenfalls gut gelöst und fühlen sich sehr geschmeidig an. Die gewählten Stimmungen (Harmonie und Melodie) passen generell auch gut zur Stimmung des Videos.

Nun zur Kritik.
Ich berücksichtige natürlich, dass du zuerst die Musik komponiert hast, bevor du dir die Bilder ausgesucht hast. Allerdings muss ich hier sagen, dass dadurch besonders der erste Teil A für mich nicht ganz überzeugend herüber kommt. Du hast dich hier mehr auf das Überthema beschränkt. Anders formuliert hast du dich gewissermaßen für einen "Theme" entschiedenen, welchen du über den gesamten Teil laufen lassen hast. Hier fehlen mir die Details, das Eingehen auf die verschiedenen gezeigten Szenen. Man hätte jedes Szenario, wie etwa die Fluten und Stürme, genauer abarbeiten können. Ebenso würde ich dir empfehlen mit mehr Variation der Noten zu arbeiten. Der erste Satz beschreibt meiner Meinung nach eher die Nachwirkung und Folgen der Katastrophen, und nicht diese selbst. Für solch dramatische Bilder mangelt es mir ein bisschen an Wums, was man hätte mit kürzeren, schnelleren Noten besser lösen können.

Um das ein bisschen besser zu verdeutlichen: Bis 0:37 finde ich das noch sehr gut musikalisch umgesetzt. Aber ab dann, wo diese (Schlamm?)Flut gezeigt wurde, hätte ich es wilder zugehen lassen und hätte jede einzelne Szene individuell musikalisch ausgedrückt. Deine Untermalung passt hier eher wie bereits versucht zu erklären, zu den Folgen davon, wie etwa das Zeigen der Region, nachdem die Katastrophe bereits vorüber ist.

Ab dem zweiten Satz finde alles wieder besser gelöst und passt gut zusammen. Wobei ich bei 2:30 wieder ein Cello oder ähnliches spielen lassen hätte, um die Dramatik, welche sich hinter diesen Geschehen verbirgt, besser zu verdeutlichen.


Am Ende war das Problem meiner Meinung nach aber die Vorgehensweise. Es wäre besser, wenn du dir vorher Videomaterial heraussuchst und dann erst die Musik dazu komponierst. Es sei denn du hast vorher schon ganz genau im Kopf welche Szenen du wann zeigen und untermalen möchtest.

Ansonsten machst du aber gute Fortschritte. Dein letztes Stück dieser Art hatte ich mir ja auch angehört und eine Verbesserung (auch in Form der Instrumentation) ist eindeutig vorhanden. Also mach weiter so! ;)
 
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Hallo Vociferous!

Vielen Dank für dein ausführliches Feeback!
Ja, also sowas war jetzt für die nächste Zeit mal wohl mein letzter Soundtrack. Ich hab momentan einen 100% Job, der noch bis Ende Februar geht, und dass ich es trotzdem geschafft habe, dieses Projekt fertigzustellen, grenzt fast an ein Wunder.


Der erste Satz beschreibt meiner Meinung nach eher die Nachwirkung und Folgen der Katastrophen, und nicht diese selbst.
Absolut. :redface:
Du hast recht, was deine Kritik betrifft. Danke, dass du mir das durch deine Review bewusst gemacht hast.
Dazu kam natürlich auch irgendwie der Zeitdruck, wie oben beschrieben. Aber wenn man Filmmusik schreibt, ist es – genau wie du sagst – eigentlich nicht sinnvoll, mit der Musik zu beginnen. (Das hat mir schon ein Prof in der Uni gesagt....) Wenn ich das tue, sollte ich den Track – wie du in deinem Halloween-Track – mit einem einzigen Standbild "untermalen".

Sollte ich meine Tracks in ferner Zukunft – wer weiß – mal irgendwo einreichen, wird das sowieso ohne Videomaterial geschehen.
So, jetzt mach ich mich mal dazu auf, deinen Track zu kommentieren. ;)
 
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