Oberkrainer Beginnerstücke und "Must-Plays" für's Knopf-Akkordeon (Bajan)

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Vetri
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Moin.

Heute beim Unterricht hatte meine Lehrerin mir erzählt, dass sie öfter angesprochen wird, ob sie Oberkrainer Musik spielen würde.
Da das so gar nicht ihr Bereich ist, hatte sie sich überlegt, in ihrem Schülerbereich rumzufragen, ob sich jemand bereit erklären würde, der "Schülerexperte" für Oberkrainermusik zu werden.

Ich habe meine Wurzeln zwar eigentlich im Bal- und Irish-folk geschlagen und könnte als Küstenkind kaum weiter entfernt sein, fand die Oberkrainermusik aber schon immer fastzinierend und spaßig.
Daher habe ich mich bereit erklärt, mich ausgiebiger damit zu beschäftigen.

Jetzt sitze ich hier mit einem Hunger auf die Grundlagen und Stücke, die das ganze unterstützen würden.
Ich habe bereits im Forum ein wenig geschaut und bin bisher auf das Stück "Auf der Autobahn" und die (für mein FR4-XB) "Alpine Sound Extension" gestoßen.
Zudem hab ich mich mit einigen Videos vom Turboreini zu dem Thema auseinander gesetzt, bezüglich Begleitung und Rythmik.

Aber es gibt ja bestimmt noch vieles mehr und genau da setzt meine Suche jetzt an.

Was sind eures Erachtens nach noch bekannte Stücke oder Wissenswertes, was man sich in dieser Richtung alles aneignen kann?
 
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Bekannte Stück sind:

Erinnerung
Auf der Autobahn
Feuerwehrpolka
Ich hör so gern Harmonika
Slowenische Bauernpolka
Slowenien, du mein Heimatland
Guten Morgen

einfach mal auf YouTube suchen...
 
Auf der Autobahn
Trompetenecho
In den Bergen
Slowenischer Bauerntanz
Beim Stelldichein in Oberkrain
Es ist so schön, ein Musikant zu sein
Tante Mizzi
Die Oberkrainer kommen
Hallo kleine Maus
Sirenen-Polka
Ein Feuerwerk der Musik
Feuerwehr-Polka
Lustige Polka
Hinterm Hühnerstall
Glocken der Heimat
Das schöne Land Krain
Bauernkirmes
Oberkrainer Wiegenlied
Erinnerung
Hirtenlied
Slowenische Grüße
Gruß an das Elsass
 
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Zudem hab ich mich mit einigen Videos vom Turboreini zu dem Thema auseinander gesetzt, bezüglich Begleitung und Rythmik.
Schau Dir aber bitte nicht dessen grauenhafte Balgtechnik ab (Balgwechsel mitten in Phrasen oder gehaltenen Tönen :igitt:).
Die Begleitung ist nur relevant, wenn Du in einer entsprechenden Besetzung spielst. Solo wirst Du ohnehin ja nur Melodie spielen. Authentisch gesetzte Stücke der Original Oberkrainer findest Du u. a. beim Verlag August Seith. Ansonsten: Videos von den Szenegrößen (Avsenik, Alpski Kvintet) anschauen und die Stücke verinnerlichen - kein Abspielroboter werden, sondern das Feeling aufsaugen ;).
 
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Bekannte Stücke weißt du ja jetzt.
Vom Turboreini hast du sicher die Oberkrainerbegleitung gelernt, also "Dur Dur Dur Dom7 Dom7 Dom7 Dur Dur Dur Dom7 Dom7 Dom7 usw., wenn du eine Oberkrainer-Combo (Akkordeon, Bariton, Gesang, Gitarre, Klarinette, ggf. Kontrabass, Trompete) begleiten musst.
Was eine Polka ist und was ein Walzer solltest du wissen.
Das ist bei den Oberkrainern nicht anders als bei anderen Musikern.
Das zur Theorie.

Schüler, die nach Oberkrainermusik fragen, wollen aber etwas anderes.
Sie wollen nicht spielen, was Slavko Avsenik oder ähnliche spiel(t)en, sie wollen alleine die kompletten Combo-Stücke spielen.
Wo sich im Original die Instrumente abwechseln oder ergänzen, muss in so einer Bearbeitung alles Nebensächliche weggelassen werden und der Akkordeonspieler zwischen den verschiedenen (schnellen) Stimmen und Tonlagen hin- und herspringen.
Die Oberkrainer haben es sich auch nie leicht gemacht und sich nur auf bestimmte Tonarten beschränkt.
Das Ganze macht Oberkrainerbearbeitungen für Akkordeon generell nicht anfängertauglich.
Es ist ein Irrglaube, dass Oberkrainermusik einfache (oder überhaupt) Volksmusik ist.
Wenn jemand schon spielen kann, dann ist die Springerei in allen Tonarten toll für die Instrumentenbeherrschung.
Ich kann sie nur empfehlen, auch dann, wenn sie nicht so feinfühlig gespielt werden.
Sie leben vom Drive, d.h. Tempo halten finde ich bei den schnellen Polkas wichtiger.
Nur die Phrasierungen sollten passen, z.B. wo sich im Original Klarinette, Trompete und Gesang abwechseln, kann man aufgrund der Schwierigkeit vielleicht den Registerwechsel weglassen, aber nicht die Teile einfach so aneinanderklatschen.

Noten für Oberkrainer gibt es genug, auch von den Avseniks selber.
Ich habe mit dem Buch "Die besten 101 von Slavko Avsenik für Akkordeon" von Stretta-music angefangen und dann mit Einzelnoten ergänzt.
Das Buch dürfte das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben und ist zwar nicht so gut wie die Einzelausgaben gesetzt, aber wirklich nicht schlecht, v.a. um Welten besser und weniger uneinheitlich als manche anderen sehr umfangreichen Liedersammlungen.
Die Stücke sind zwar nicht alle so bekannt, aber man kommt rein in die Musik und bekommt die Instrumentenbeherrschung, die dafür nötig ist.
Mir hat es viel gebracht.
Warnung: Das Buch gibts als Din A5-Taschenbuch und als Din A4-Ringbuchordner.
Da bei den Oberkrainern teils sehr viele Töne in jedem Takt stehen, sind die Noten in Din A5 schon recht klein, und das Taschenbuch immer in den Notenständer klemmen zu müssen, ist nervig.
 
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Servus Vetri, Arrigo hat schon sehr vieles geschrieben, möchte das nur noch ergänzen mit meinen Erfahrungen. Ich habe vor ca. 4-5 Jahren begonnen intensiver Oberkrainer-Lieder zu spielen. Wie hab ichs gemacht? Mit dem Buch wie o. g. , die besten 101 ... erstmal die Melodien gelernt, ist relativ einfach gesetzt. Danach mir den Turbo-Reini reingezogen, habe aber recht bald bemerkt, dass das viel zu statisch ist, da es nur elementare Grundlagen sind, was von ihm auch sicherlich so gedacht war. Die weiteren Schritte waren: 1. das Original auf youtube anzuhören, 2. dann mir auf youtube die Stücke von z. B. accordionmaniac, Gottfried Kletzmair, Thomas Moser, Franz Pöschl etc. nachgespielt bzw. begleitet. 3. Wo ich keine Noten hatte, mir die Akkorde über chordify anzeigen lassen. Wichtig war mir, dass die Stücke nur auf dem Akkordeon bzw. auf der Steirischen als Führungsinstrument gespielt wurden, also nicht im Ensemble. In youtube habe ich die Wiedergabegeschwindigkeit auf 0,75 reduziert, klingt blöd aber wenn man die Melodie bereits kennt, war's für mich einfacher (speziell bei den schnellen Polkas) die Begleitung zu üben. Dann kommt eben üben und üben, dann irgendwann gehts im Originaltempo. Der 4. Schritt, ich spiele nun öfters im Duo (Akkordeon-Akkordeon oder Akkordeon/Steirisch) ich spiele das Akkordeon, da ich keine Steirische kann und da sind wir so flexibel, dass ich ausprobieren kann wann ich eine "oberkrainertypische" Phrasierung, meistens eine Ableitung aus dem Klarinetten/Trompetenpart der Oberkrainerbesetzung, einbauen kann. Auch singen wir manchmal dazu und dabei machen wir nur Begleitung. Da ich unterschiedliche Akkordeons besitze macht es auch einen deutlichen Unterschied mit welchem ich die Oberkrainerbegleitung spiele, mit dem Akkordeon gehts leichter von der Hand als wie mit dem anderen. Ein Fazit, die Stücklein werden recht unterschiedlich interpretiert und ich habe eben meinen Weg gefunden. Grüße
 
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Morgen.

Vielen Dank für die vielen Antworten, dann werde ich mir daran jetzt mal ein kleines Repertoire zum Lernen zusammensuchen. =)

Schau Dir aber bitte nicht dessen grauenhafte Balgtechnik ab (Balgwechsel mitten in Phrasen oder gehaltenen Tönen :igitt:).
Da mir so etwas sowieso immer sauer aufstößt, wenn ich mich verschätzt habe und das machen muss, hoffe ich mal, dass ich das umgehen kann.
Außerdem schaut meine Lehrerin da auch immer recht gut drauf, dass ich den Balg komplett ausnutze, sie ist von dem "Luftvorrat" von V-Akkordions fasziniert.

@Arrigo
Danke auch für die ausführliche Erklärung zur Theorie.
Ich denke auch mal, dass es für mich eher in die Solo-Richtung geht. Ich habe schon genug andere Projekte, als dass ich noch eine Oberkrainer-Kombo aufbauen könnte.

Wo sich im Original die Instrumente abwechseln oder ergänzen, muss in so einer Bearbeitung alles Nebensächliche weggelassen werden und der Akkordeonspieler zwischen den verschiedenen (schnellen) Stimmen und Tonlagen hin- und herspringen.
Bezüglich des Abwechselns der Instrumente, hätte ich die Überlegung, dass das ein guter Grund wäre, mir endlich mal einen Fußschalter für mein Akkordeon zu holen, damit wäre ein schnelles Wechseln möglich.
Ich wollte ja sowieso mich mehr mit dem V-Aspekt meines Instrumentes beschäftigen.

Es ist ein Irrglaube, dass Oberkrainermusik einfache (oder überhaupt) Volksmusik ist.
So etwas musste ich auch beim Irish-Folk schmerzhaft lernen.
Ich bin bis heute der Meinung, dass die, die hier in Irish-Sessions spielen, irgendwo einen Deal mit irgendwelchen Teufeln gemacht haben, dass die die Stücke in solchen geschwindigkeiten, mit 1,8 Atü aufm Kessel noch fehlerfrei spielen. Von so etwas bin ich auch noch weit ab.
Aber nur weil es eine weite Reise wird, heißt das ja nicht, dass man sich nicht auf den Weg machen sollte. :biggrinB:

Die besten 101 von Slavko Avsenik für Akkordeon
Danke auch dafür, ich werde mir dass dann wohl mal zulegen.

@hube
Danke auch nochmal für die "Wegbeschreibung", vielleicht werde ich es dann auch so versuchen.
Da sind jetzt auch einige Namen gefallen, die ich bisher nicht kannte, die schaue ich mir auch mal an.
Und von dieser "Chordify" App hatte ich auch schonmal gehört, bisher aber nicht ausprobiert.
Wird wohl Zeit dafür. =)
 

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