Pan bei XY und AB Anordnung

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djjonnyghost
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Hallo, einfache Frage wie ist die Paneinstellung bei der XY Und AB Anordnung???

Habe mich schon durch WWW geklickt und Bucher besorgt. AB arbeitet ja mit Laufzeitdifferenz und XY mit der Intensität. Oder kommen alleine dadurch der Stereoeffekt zustande ??
Habe zu Hause schon ein bisschen mit beiden Anordnung experimentiert am Klavier und AGitarre. Ohne auf Panning zuachten. bei einer Anordung war deutlich nen PingPong Effekt zu hören, also der Sound ist von einer Box (Seite) zur anderen gewechselt.
 
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Lass mich's mal so ausdrücken: Bei AB, ob klein oder groß, spielt die Laufzeit eine größere Rolle als die Intensität. Bei XY wird mehr auf die Intensität abgezielt, aber auch hier spielt die Laufzeit eine Rolle.

Was passiert, wenn du Signale mit unterschiedlicher Laufzeit zusammenmischst? ...genau: Matsch. Deshalb ist hart l/r hier erst mal die Ausgangsposition, von der du bei Bedarf wieder etwas abweichen kannst.


Ach ja, Stichwort Monokompatibilität: Hier schon bei der Aufnahme dran denken.

MfG, livebox
 
Danke für die schnelle Antwort.
Gilt das harte R, L pannen auch wenn man die Anordnung für Overhead am Schlagzeug benutzt??? Oder darf man da bisschen vermitteln , damit die Becken nicht so krass links rechts verteilt sind??? In hinsicht auf Phasenauslöschung und der gleichen.

Kann/darf man mit einer YXAnordnung vor einem 20 Mann Orchester, diese live übertragen ? Macht so was Sinn?
 
Nur weil du die OH Spuren hart links/rechts pannst heißt das nicht dass die Becken hart links rechts erklingen. Wenn sie das tun, dann standen die Overheads beim Aufnehmen zu weit auseinander.

Ein Stereo-Mikrofon-System bildet unterschiedlich breit ab, je nachdem wie groß der Winkel zwischen den Mikros ist, oder wie groß der Abstand ist.

Bei reiner XY-Stereophonie spielen Laufzeitunterschiede überhaupt keine Rolle. Die Mikros sind ja am selben Ort, wo sollen da Laufzeitdifferenzen herkommen. Dementsprechend sind so aufgenommene Aufnahmen komplett monokompatibel. Du kannst deine Spuren dann pannen wie du willst.

Bei AB geht es um Laufzeitunterschiede zwischen beiden Kanälen. Wenn du hier nicht hart links/rechts pannst, dann mischst du das linke OH zum teil in das rechte OH mit rein. durch die Laufzeitdifferenz gibt's nun Auslöschungen. Die erhöhte Räumlichkeit der Abbildung (die der große Vorteil von AB ist) geht verlohren und der Sound wird schlechter.

Nun muss man aufpassen, denn es gibt Mischformen. Bei einem Schlagzeugoverhead sind die Mikros ziemlich nah an den Becken. Das Ride wird also auf dem einen OH auch lauter sein als auf dem anderen. Dementsprechend kann man nicht von reiner Laufzeitstereophonie sprechen.

Genauso gibt es Systeme wie ORTF, bei denen die Mikros sowohl mit Abstand und angewinkelt aufgestellt sind. Auch hier treten sowohl Laufzeitdifferenzen als auch Pegeldifferenzen auf. Da Laufzeiten eine Rolle Spielen, muss man auch hier hart l/r pannen. Ist man gezwungen enger zu pannen, sind hier jedoch die Klangverluste nicht so groß, da die monokompatibilität etwas besser ist.
 
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Ums mal ganz schnell die Ausgangsfrage zu beantworten:
Jeweils hart Links und hart Rechts!
Damit hört man mal richtig Stereo.
Für Details siehe: sehr guter Beitrag über mir.

Orchester, diese live übertragen ? Macht so was Sinn?
Ja kann man. Allerdings werden für Orchester als Hauptmikrophone eher andere Varianten benutzt (Decca-Tree, AB, ORTF) Stichwort: Räumilchkeit.
Falls es nicht klar ist: Bei Orchesteraufnahmen kommen idR. noch haufenweise Stützmikros der einzelnen Instrumentengruppen zur Hilfe.

LG Jakob
 
Also dann ist die AB Anordnung für live besser geeignet. Mit den Stützen ist mir klar. Die Tuba müsste auf jedenfall eine bekommen. die hört man auf meinen Testaufnahmen aus dem Übungsraum eher leise/dezent.

Ich Frage nach, weil wir nicht für jeden musiker ein Mikrofon anschaffen wollen. und bei Registerweise Abnahme der Aufwand den leuten zu gross ist. Dazu kommt noch das einzelne es nicht verstehen, wie man mit Mikrofon spielen muss/soll ( zu laut, mit zu viel Kraft).
 
Also dann ist die AB Anordnung für live besser geeignet.
Warum sollte jetzt AB besser für live geeignet sein? Wenn es um Radio-Übertragung geht, dann spielt Monokompatibilität eine sehr große Rolle! Viele Radiogeräte sind nämlich mono oder werden auf mono geschalten um rauschen zu unterdrücken. XY wäre naheliegend, hat aber den Nachteil dass der Aufnahmebereich sehr groß ist und dein Orchester sehr schmal abgebildet wird. Wählst du den Mikrofonwinkel größer, wird der Aufnahmebereich kleiner und die dementsprechend Abbildung breiter. Leider nimmst du dann eine Menge Raum mit auf, da die Mikros nicht auf das Orchester gerichtet sind. Auch benötigst du hochwertige Mikrofone die auch bei seitlicher Besprechung nicht verfärbt klingen. Als Kompromiss würde ich daher ein ORTF-Mikrofonsystem aufstellen.

Orchester ist halt nochmal ne heiklere Nummer. Du musst schauen dass du das Ensemble im ganzen abbildest ohne dass bestimmte Instrumente zu präsent klingen. Im Idealfall hast du ein sehr hohes Mikrofonstativ und kannst von schräg oben mikrofonieren. Das erfordert natürlich auch sehr hohe Räume. Das Mikro darf natürlich auch nicht an der Decke kleben.

Dann noch einzelne Instrumente stützen. Streicherstützen stellt man auch ziemlich hoch auf um den Gesamtklang der Section zu haben und man nicht einzelne Geigen heraushören kann. Bei der Verwendung von Stützmikrofonen muss unbedingt die Laufzeitdifferenz zwischen Stütze und Hauptmikrofon ausgegelichen werden! Dabei kann die Stütze zeitlich ruhig etwas hinter dem Hauptmikrofon liegen. Im Professionellen Bereich sieht man oft das schon erwähnte Decca Tree verfahren.

Dazu kommt noch das einzelne es nicht verstehen, wie man mit Mikrofon spielen muss/soll ( zu laut, mit zu viel Kraft).
Das ist doch Quatsch. Die Mikrofonierung sollte nie die Performance der Musiker einschränken. Wenn jemand laut spielt und man eine Übersteuerung bekommt, dann hat man entweder das falsche Mikrofon gestellt, falsch gepegelt oder hätte ein Pad vorschalten müssen.

Da sind wir schon bei einem riesigen Problem bei der Orchesteraufnahme. Der Dynamikumfang (also der Lautstärkeunterschied zwischen leisen und lauten Passagen) ist sehr hoch. Hinzu kommt der hohe Mikrofonabstand. Da braucht man gutes, rauscharmes, hochauflösendes Equipment. Also vor allem gute Mikrofone, gute Vorverstärker. Von guter Raumakustik mal ganz zu schweigen.
 
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Warum sollte jetzt AB besser für live geeignet sein? Wenn es um Radio-Übertragung geht, dann spielt Monokompatibilität eine sehr große Rolle! Viele Radiogeräte sind nämlich mono oder werden auf mono geschalten um rauschen zu unterdrücken. XY wäre naheliegend, hat aber den Nachteil dass der Aufnahmebereich sehr groß ist und dein Orchester sehr schmal abgebildet wird. Wählst du den Mikrofonwinkel größer, wird der Aufnahmebereich kleiner und die dementsprechend Abbildung breiter. Leider nimmst du dann eine Menge Raum mit auf, da die Mikros nicht auf das Orchester gerichtet sind. Auch benötigst du hochwertige Mikrofone die auch bei seitlicher Besprechung nicht verfärbt klingen. Als Kompromiss würde ich daher ein ORTF-Mikrofonsystem aufstellen.

An der Stelle würde ich gerne noch die MS-Mikrofonierung in die Runde werfen, die ja eine sehr gute Monokompatibilität bietet.
Generell hat chaos.klaus natürlich recht, ein Orchester ist eine komplexe Aufgabe, die einiges an Zeit und Feingefühl verlangt, speziell wenn man neben dem Hauptmikrofonsystem auch noch Stützen verwendet.
 
Zu MS möchte ich kurz was anmerken: Habe diese Mikrofonierung selbst mal für eine Streichorchester-Aufnahme genutzt.
Allerdings geht einem da im Vergleich zu AB schon ziemlich viel Raumtiefe verloren.
Würde also auch eher zu einem Mittelding wie ORTF tendieren.

Dazu aber auch mal eine Frage: Hat jemand schon mal die Variante NOS ausprobiert? http://www.sengpielaudio.com/VergleichAufnahmebereichORTFUndNOS.pdf
 
Klar geht dir bei MS viel an Raumtiefe verloren, im Idealfall würde ich mich auch lieber für ein AB-System entscheiden. Aber wenn es um Monokompatibilität geht, bin ich ein großer MS-Fan. Ein weiterer Vorteil wäre, dass ich beim MS die Basisbreite nachträglich verändern kann. Aber das ist, wie so oft, eine Frage der persönlichen Präferenzen.
 

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