Perkussionseffekte auf dem Akkordeon?

Bernnt
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Hallo Akkordeonfreunde,

ich möchte eine Basslinie zusammen mit Perkussionseffekten auf einem gewöhnlichen Akkordeon (also kein V-Akkordeon, kein Overdubbing) live spielen. Letztendlich geht es darum, den Song "Fever" zu meistern, den bestimmt viele von euch kennen:



In diesem Zusammenhang gibt es ja einiges, was man tun könnte: an verschiedene Stellen des Akkordeons gegen die Basslinie mit einem Finger oder der ganzen Handfläche klopfen, mit dem Balg im Rhythmus atmen, Bellowshake als akustischer Effekt,... Hat jemand damit Erfahrungen? Ideen? Gibt es dazu Lehrmaterial? Ich interessiere mich für alles, was damit zusammenhängt: Demonstrationen von Techniken, Tutorials, Hinweise auf Videos im Internetz...

Grüße, Bernnt
 
Eigenschaft
 
In diesem Zusammenhang gibt es ja einiges, was man tun könnte: an verschiedene Stellen des Akkordeons gegen die Basslinie mit einem Finger oder der ganzen Handfläche klopfen, mit dem Balg im Rhythmus atmen, Bellowshake als akustischer Effekt,... Hat jemand damit Erfahrungen? Ideen? Gibt es dazu Lehrmaterial?

Hallo Bernnt,
ich selbst habe keine Erfahrung, wie man das Akkordeon als Solo-Percussionsinstrument verwenden kann. Allerdings gibt es ja Beispiele von Harmonika-Spielern, die gelegentlich auf den Balg trommeln, wenn sie andere begleiten. Zum Beispiel Herbert Pixner:



Auch bei Astor Piazzolla wird zuweilen getrommelt - auf Geigen, Celli oder auch auf den Klavierdeckel. Außerdem gibt es bei den Geigen noch so eine Art "Ratscheneffekt" - keine Ahnung wie es heißt, wenn man mit dem Bogen über das Instrument rubbelt.

In ein Akkordeon-Solostück Percussion einzubauen, ist bestimmt nicht ohne. Man ist ja sonst mit dem Diskant, dem Bass, dem Ziehen und Drücken ja schon genug beschäftigt. Allerdings weiß ich, dass Flamencogitarristen gelegentlich auf ihr Instrument klopfen. Das gehört dort zum Standard. Darum sind ja auch manche Flamenco-Gitarren um das Schallloch mit einer Kunststoffplatte abgedeckt, dass das Instrument bei der Technik nicht beschädigt wird. Schau mal hier:



Die Frage, die zu klären ist, wo klopft man hin - auf die Tasten, die Knöpfe?? Außerdem muss man wissen, dass jedes Instrument vom perkussiven Aspekt her gesehen anders klingt.

Weiß jemand mehr?

Grüße, Bruno
 
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Die Frage, die zu klären ist, wo klopft man hin - auf die Tasten, die Knöpfe?? Außerdem muss man wissen, dass jedes Instrument vom perkussiven Aspekt her gesehen anders klingt.

Vielen Dank für den Tipp, Bruno, dein Flamenco-Video zeigt, dass die Gitarristen gleichzeitig klopfen und einen Akkord spielen. Überträgt man die Technik auf das Akkordeon, so läge es nahe, auf die Abdeckplatte beim Bass zu klopfen, weil man nur so klopfen und gleichzeitig Akkorde spielen kann.

Ich bin gespannt, wie das auf meinen verschiedenen Akkordeons klingt. Es bietet sich an, zunächst einmal nur Bass und Percussion zu probieren, bevor man Melodie im Diskant und die Akkorde auf der Bassseite hinzufügt. MIr geht gerade "Stand by me" durch den Kopf. Da ist die Begleitung doch nur Bass plus Percussion. Ich muss mal probieren, wie sich das anhört. Vielleicht lade ich eine Sounddatei als Demo hoch.
 
Da du ja auch Gitarrist bist: ich glaube nicht, dass sich die Flamenco-Technik aufs Akkordeon übertragen lässt. So wie ich es auf der Gitarre gelernt habe erfolgt der Schlag auf die Decke als Fortsetzung eines schnellen Rasguado, wobei die Schlaghand etwas gedreht, dass der Finger ganz automatisch nach Anschlagen der Saiten auf die Decke klopft. Ich glaube nicht, dass die linke Hand am Akkordeon so viel Bewegungsfreiheit hat. Eher könnte man parallel zum Bass mit dem Daumen der rechten Hand oben auf die Diskantseite klopfen.

Was ich auf der diatonischen Harmonika mache: bei Fiddle tunes spiele ich gelegenlich auf den Off-Beat Bass und Akkord zusammen, auf den Beat gar nichts. Klingt aber natürlich deutlich rustikaler als auf dem Akkordeon. Ob es dort was bringt?
 
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Eher könnte man parallel zum Bass mit dem Daumen der rechten Hand oben auf die Diskantseite klopfen.
Genau Tom, das wäre eine Idee. Kennst du jemand, der sowas macht?

Was ich auf der diatonischen Harmonika mache: bei Fiddle tunes spiele ich gelegenlich auf den Off-Beat Bass und Akkord zusammen, auf den Beat gar nichts. Klingt aber natürlich deutlich rustikaler als auf dem Akkordeon. Ob es dort was bringt?
Auf die Idee, das bei Fiddle Tunes zu probieren, kam ich gar nicht. Das ist interessant. Vielleicht probiere ich das auch mal aus. Mein Problem ist aber, dass sich ein Schlag mit dem Daumen auf die Bass-Abdeckplatte bei meinem kleinen Akkordeon nach Plastik anhört. Mal schauen, ob ich irgendwie noch einen anderen Klang herauskriege.
 
Bei Fiddle tunes mache ich das ohne Schlagen. Also im 4/4-Takt:
1234
tacetBasstacetBass
AkkordAkkord
[TBODY] [/TBODY]
Auf 2 und 4 dann mit etwas mehr Balgdruck.

Das Klopfen habe ich bei Pixner mal gesehen. Das ist aber schon eine Weile her. In meiner Erinnerung klopfte er aber auf den Balg. Das würde ich nie tun. Er sieht das sicher entspannter – für ihn sind die Instrumente wahrscheinlich Arbeitsgeräte, die sowieso regelmäßig in die Werkstatt kommen.
 
Hier zwei Experimente mit Akkordeon-Percussion. Jedesmal wird der Bass gespielt und auf den Off-Beat mit dem Daumen auf die Bassabdeckplatte geschlagen. Man hört deutlich, wie die Instrumente dabei unterschiedlich klingen.

Zunächst einmal ein Plastik-Billigakkordeon vergleichbar einer Concerto III (3chörig, 72Bässe, Plastik-Knöpfe und -Tasten):
https://soundcloud.com/user-942616218/percussion-auf-dem-akkordeon-1-noname-akkordeon

Bei dieser ersten Aufnahme fällt auf, dass sich der Daumenschlag von seinem Spektrum deutlich von dem Bass abhebt. Wahrscheinlich könnte man ihn mit einem Equalizer und einem Kompressor von der Basslinie trennen und im Mix separat bearbeiten.

Hier ein Beltuna-Leader (4chörig, 96 Bässe), die viel weniger nach Plastik klingt. Allerdings heben sich die Schläge vom Klangspektrum her nicht deutlich von den Bassklängen ab:
https://soundcloud.com/user-942616218/percussion-auf-dem-akkordeon-2

Fehlanzeige auf einem MIII-Akkordeon - Mir fällt es wegen des Gewichts zu schwer, die Sache einigermaßen rhythmisch sauber hinzukriegen.

Jetzt brauchen wir ""nur"" ""noch"" die Akkorde und die Melodie. Das wird heftig.
 
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Hallo zusammen,

schaut euch doch mal dieses Youtube-Video an. Gegen Ende der Präsentation kommen die Passagen mit Perkussion.

Viele Grüße

morino47
 
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Zunächst einmal ein Plastik-Billigakkordeon vergleichbar einer Concerto III
Das klingt gut und überhaupt nicht nach Plastik! Das Gehäuse ist ja sicher aus Holz.
Damit wäre ich sehr zufrieden und würde überhaupt nichts ändern! Wenn das so gut klappt hast du doch deine Lösung schon.
Das zweite Beispiel ist wenig überzeugend, vielleicht ist es mit kleineren und leichteren Instrumenten deutlich einfacher.
 
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Eventuell kannst Du noch etwas von ANIMAL übernehmen.
:great::great::D:DYou made my day.

Aber dein Vorschlag, die Nase bei den Percussionseffekten mitzubenutzen, fühlt sich schon im Vorfeld ziemlich schmerzhaft an.;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
schaut euch doch mal dieses Youtube-Video an.
morino 47,
das war ein Hingucker und ein echter Genuss. Vielen Dank für das Video.

Man sieht, dass er zu seiner Darbietung steppt. Das geht natürlich auch. Augen auf also bei der Schuhwahl beim Konzert.

Grüße, Bernnt
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Damit wäre ich sehr zufrieden und würde überhaupt nichts ändern! Wenn das so gut klappt hast du doch deine Lösung schon.
Das zweite Beispiel ist wenig überzeugend, vielleicht ist es mit kleineren und leichteren Instrumenten deutlich einfacher.
Vielen Dank für das positive Feedback, Tom.

Mir gefällt auch, was mit dieser Technik geht. Und ich glaube, dass große und schwere Instrumente bei der Vielfalt der möglichen Töne auch den Nachteil des Gewichtes haben, dass immer dann zum Tragen kommt, wenn man Vibrato-Effekte spielt oder wie jetzt Percussion macht. Freilich glaube ich, dass bei der Percussion noch mehr möglich ist. Über den Jazz-Gitarristen George Benson sagte man, dass er eigentlich vier Instrumente gleichzeitig spiele: eine Melodielinie auf den höheren Saiten, einen Walking Bass auf den tiefen, Percussion durch Schlagen aller Saiten auf 2 und 4 und Bläser-Fills an zufälligen Stellen. Daher ging er in die Jazzgeschichte ein.

Bisher habe ich lediglich den Bass und die Percussion während des Spiels in meinen Versuchen. Also stehen noch zwei Dinge aus, wenn man sich Benson zum Vorbild nimmt: einerseits die Melodie, andererseits die Fills. Das ist das, was die Sache reizvoll, aber gleichzeitig hart macht. Das Beispiel von @morino47 oben zeigt Möglichkeiten auf, aber auch dort wird nicht alles völlig ausgereizt. Insbesondere geht es um die rhythmische Begleitung des ganzen Spiels durch Percussion. Ob das geht? Ich weiß es noch nicht. Vielleicht gibt es ja in den Untiefen von Youtube noch mehr Beispiele für die Techniken. Wenn noch jemand etwas findet, nur her damit.

Grüße, Bernnt
 
Insbesondere geht es um die rhythmische Begleitung des ganzen Spiels durch Percussion.
das ist etwas, was ich mir nicht vorstellen kann. Nichts Neues ist das, wie es @morino47 gepostet hat, wenn pro Hand entweder Töne (Stimmzungen) oder Geräusche (Percussion) erzeugt werden. Wie eben z.B. in Basso Ostinato: Mal spielt die rechte Hand Melodie, die linke Hand klopft einen Rhythmus. Dann spielt die linke Hand das Ostinato, die rechte Hand trommelt. Für solche Percussion gibt es viele Möglichkeiten, z.B. mit der Hand auf die Bassknöpfe klopfen, mit der Hand aufs Bassgehäuse, links oder rechts Klicken mit den Registerdrückern, rechte Hand ratscht mit den Fingernägeln über Diskantverdeck oder Balg oder klopft aufs Diskantverdeck oder den Balg. Oder mit beiden Händen auf dem Balg trommeln, wie es z.B. (aber nicht ausschließlich) Pixner macht (ja, das geht nicht nur auf der Harmonika, auch auf dem Akkordeon (*)). Im letzten Fall ist aber gar keine Hand mehr frei für Töne :D
Was ich noch nie erlebt habe (@Bernnt - da war Deine Einspielung oben ein echtes Novum für mich) sind Töne und Geräusche quasi gleichzeitig mit ein und derselben Hand. Allerdings habe ich bei dieser Hörprobe den Eindruck, dass die Stabilität der Balgspannung durch die Klopferei doch stark schwankt. Muss aber nix Schlimmes sein, aber ich kann mir vorstellen, dass die (zukünftige) Melodie im Diskant darunter leiden könnte.

(*) wie Manfred Leuchter zeigt, geht es auch auf der großen MIII-Gola (Akko-Einsatz bei ca. 2:30, Percussion ab etwa 3:50):
 
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Als ich einst auf der Suche nach Hör-Beispielen für ne Poeta war, bin ich auf dieses Video mit einer interpretation eines wunderschönen schwedischen Liedes gestoßen



Das ist zwar bestimmt nicht gleichzeitig gespielt worden, aber so als Idee die Registerschalter als Percussion zu nehmen.
 
ja, das geht nicht nur auf der Harmonika, auch auf dem Akkordeon
Hallo Inge,
schön, wieder was von Dir zu lesen.

Die Frage ist immer, was womit geht. Die Beltuna-Leute haben meiner Leader einige besondere Eigenschaften mitgegeben. Sie ist meines Erachtens ziemlich leicht, insbesondere auf der Bassseite. Darum kann man den Diskant- und den Basstönen einerseits leicht ein Vibrato mitgeben, andererseits sind darum Bellowshake-Techniken technisch schwieriger, weil die meisten Techniken auf das Gewicht der Bassseite bauen. Die Leader ist auch darauf optimiert, möglichst wenig Nebengeräusche zu machen. Darum ist die Abdeckplatte im Bass steifer und härter. Hat man aber keine Nebengeräusche, so ist das Trommeln eben auf die Abdeckplatte wirkungsloser als bei anderen kleineren, "billigeren" Instrumenten - wie eben bei meinem No-Name-Akkordeon. Alles hat also zwei Seiten.

Ob Manfreds Instrument auch für Percussion-Effekte eingesetzt werden kann wie die, die ich vorhabe, weiß ich nicht. Ich habe aus deinem Video gelernt, dass da allerhand möglich ist. Insbesondere fand ich es interessant, dass er über den Balg gestrichen hat. Das habe ich so noch nie gesehen. Auf jeden Fall macht aber das Video Lust auf mehr. Ich habe Golas erst einmal in meinem Leben gespielt - bei unserem letzten Treffen :) Aber ich bin jetzt neugierig, wie sich das Instrument anhören würde, wenn man mit der Seite des Daumens auf die Abdeckplatte des Basses klopft.

Grüße von nebenan,
Bernnt
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Allerdings habe ich bei dieser Hörprobe den Eindruck, dass die Stabilität der Balgspannung durch die Klopferei doch stark schwankt. Muss aber nix Schlimmes sein, aber ich kann mir vorstellen, dass die (zukünftige) Melodie im Diskant darunter leiden könnte.
Das kommt daher, weil ich im Kopf die Vorstellung eines kurzen Basstones hatte. Ich stoppte den Balg und klopfte dann. Wie sich das anhört, wenn die Töne im Diskant länger werden und ein Ton praktisch dann wegen des Stopps zweimal angesetzt wird, weiß ich noch nicht. Aber dein Hinweis ist mit Sicherheit wichtig.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Video mit einer interpretation eines wunderschönen schwedischen Liedes
Vielen Dank für das stimmungsvolle Lied, Jonny. Mir gefällt es, dass die Musiker minimalistisch vorgehen. Eine Gesangspur, eine Akkordeonspur und eine zweite Akkordeonspur mit der Percussion Wie oft sieht man, dass für so etwas irgendwelche Software eingesetzt wird, um die eigene Aufnahme aufzupeppen. Ich mag so etwas meist nicht, weil die Rhythmusmaschinen unmenschlich gerade spielen, dadurch auffallen und oft die Stimmung von ganzen Stücken mit ihren Beats zerhacken.
 
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Bisher habe ich lediglich den Bass und die Percussion während des Spiels in meinen Versuchen. Also stehen noch zwei Dinge aus, wenn man sich Benson zum Vorbild nimmt: einerseits die Melodie, andererseits die Fills. Das ist das, was die Sache reizvoll, aber gleichzeitig hart macht.

Hallo Akkordeonfreunde,

ich habe geübt. Man kriegt die Technik irgendwie auch mit einer Melodie hin. Hier könnt ihr euch selber einen Eindruck verschaffen:

https://soundcloud.com/user-942616218/stand-by-me

Diese Aufnahme wurde auf einem Handy gemacht und nicht nachbearbeitet (kein Rhythmisieren, Verstärken, kein Equalizer- oder Hall-Einsatz). Man hört, dass der Schlag recht laut kommt.

Die Technik heißt auf der Flamenco-Gitarre "Golpe", wie es im Video von @BrunoH heißt. Auf dem Akkordeon ist das kompliziert. Gewöhnlich spiele ich die Töne auf der Bass-Seite möglichst leise. Dazu muss man die Finger kontrollieren. Meistens ist meine Basshand leicht angespannt, weil ja noch irgendwie der Balg kontrolliert werden will. Der Golpe-Schlag funktioniert aber am besten, wenn man ihn aus der Fingerwurzel des Daumens der Basshand "schüttelt". Dazu muss die Hand locker sein. Das macht die ganze Sache irgendwie kompliziert: Ich spiele einen Basston mit leicht angespannten Muskeln in der ganzen Hand, dann lasse ich locker, dann saust der Daumen auf einen genau abgegrenzten Bereich auf dem Bassboden des Instruments (der lauteste nutzbare ist bei meinem Billigakkordeon nur ca. 8 Quadratzentimeter groß), dann wird wieder angespannt und die Balgbewegung kontrolliert und so fort.

Ich fühle mich wie ein Anfänger, der ein neues Instrument lernt. Aber vielleicht mache ich ja irgendetwas falsch. Jetzt noch Fills einzuwerfen, wie das George Benson bei seiner Jazz-Gitarre macht, übersteigt zurzeit meine Vorstellungskraft. Ich schaffe es nicht, gleichzeitig zu auf den Bassboden schlagen und einen Bass- oder Akkordton zu spielen. Vielleicht gibt es jemand von euch, der das irgendwie noch besser hinkriegt. Ratschläge sind willkommen.

Grüße, Bernnt
 
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Ich spiele einen Basston mit leicht angespannten Muskeln in der ganzen Hand, dann lasse ich locker, dann saust der Daumen auf ... dem Bassboden ..., dann wird wieder angespannt und die Balgbewegung kontrolliert und so fort.
Wie ich vermutet / befürchtet hatte, ist genau das in der Melodie zu hören - fast wie ein durchgehendes Balgvibrato. Aber bei diesem Stück stört es mich nicht die Bohne! Wie meine Reaktion darauf bei einem anderen Stück wäre, kann ich nicht sagen, aber hier passt es. :great:
 
Wie ich vermutet / befürchtet hatte, ist genau das in der Melodie zu hören - fast wie ein durchgehendes Balgvibrato. Aber bei diesem Stück stört es mich nicht die Bohne!
Vielen Dank für deine Rückmeldung und das Gebäck, Inge.

Ich glaube auch, dass die Golpe bei vielen Stücken ziemlich stören würde. Die Technik geht - so wie sie durchgeführt wird - nicht bei Melodielinien, die länger anhaltende Noten hat. Sie geht eher bei kurzen Phrasen mit kurzen Noten von rhythmischen Stücken wie man sie in der Rockmusik oder auch im Blues verwendet. "Stand by me" ist ok, "Manish Boy" von Muddy Waters ist spielbar, das o.g. Stück "Fever" eine riesige Herausforderung, da man tatsächlich bei kontrollierter Hand- und Armanspannung und kontrollierter Balgführung zusätzlich zu der Basslinie und der Melodie Fills parallel zu den Golpen spielen muss, was ich zurzeit nicht hinkriege.

Bei Volksmusik oder klassischer Musik mit ihren längeren Melodielinien ist die Technik schwer vorstellbar (Obwohl wenn man Blues und Ländler kreuzen würde... hmhmm). Dennoch gibt es auch hier Menschen, die bei rhythmischen klassischen Stücken mit Percussionstechniken experimentieren, auch wenn die Technik anders als meine ist. Interessant fand ich den Anfang von folgendem Video:



Nun hätte ich noch eine Frage, @lil: Du sprichst davon, dass du fast ein "durchgehendes Balgvibrato hörst". Ich bin nach dem ganzen Geübe ein wenig betriebsblind und -taub. Was hörst du eigentlich genau? Hörst du abbrechende Töne? Jähe Obertöne, die genau darum entstehen? Geht es gegen dein Gefühl, dass die Töne so kurz sind? Was erzeugt dein Unbehagen eigentlich genau? Du schreibst ja von "befürchtet"?
 
Bei Ugarte hört man das "gefürchtete" Vibrieren sehr gut, weil sich die Erschütterung der Percussion sich auf den langen Ton überträgt.
Ich versuche so etwas eigentlich zu vermeiden, wenn es nicht gewollt ist. Aber wahrscheinlich ist es hier gewollt.
Ich finde das ist Dir @Berrnt doch sehr gut gelungen, ich höre bei Dir nichts vibrieren, weil der Schlag immer frei gelegt ist.

In dem Zusammenhang habe ich auch mal einen durchgängigen percussiven Click des Converterschalters auf 3 eingefügt, obwohl das Schülerstück aus Bibi und Tina eigentlich nicht dafür gedacht war. Die rechte Hand bleibt dabei frei für die Melodie und deshalb könnte sich der Schlag gelegentlich doch in der Melodie bemerkbar machen. Trotzdem höre ich jetzt nichts störendes heraus. Gravierender ist eher die kontrollierte Bewegung (Winkel und Kraft des Schlages).

 
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Jetzt noch Fills einzuwerfen, wie das George Benson bei seiner Jazz-Gitarre macht, übersteigt zurzeit meine Vorstellungskraft. Ich schaffe es nicht, gleichzeitig zu auf den Bassboden schlagen und einen Bass- oder Akkordton zu spielen.
@Klangbutter, vielen Dank für das instruktive Video. Kriegst du es hin, gleichzeitig einen Klick mit deinem Konverterschalter zu machen und einen Akkordton zu fabrizieren, wobei der Akkordton auch etwas länger klingen kann? Oder ist das technisch schlichtweg unmöglich - aus welchen Gründen auch immer?
 
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