Pimp my Squier Classic Vibe?

[Marcus29]

Hallo,

seit fast einem Jahr kann ich nun eine Squier Classic Vibe Tele Costum mein eigen nennen. Nun ist der zweite Bund schon soweit eingekerbt, dass sie zum Gitarrenbauer muss. Bei der Gelegenheit, dachte ich mir, könnte er doch sinnvolle Kleinigkeiten mit tauschen.

Z.B. sind die Schauben der Doppelreiter viel zu lang und dass Pomp-Muting der dritten und vierten Saite ist nur sehr bedingt möglich. Ich habe schon andere Doppelreiter gesehen, aber bei der ganzen Auswahl fällt es ziemlich schwer sich zu entscheiden. Vorallem weiß ich nicht was hier wirklich sinnvoll wäre.

Dann habe ich gehört dass Graphit-Sättel den Klang verbessern sollen. Richtig? Ich habe auch leider keine Ahnung was original verbaut. Sie sind jetzt auf jeden weiß, aber welches Material weiß ich nicht.

Dann stellt sich mir die Frage ob man mit anderen Pickups noch einen "besseren" Klang aus dem Stück holen könnte. Original sind die verbaut: 2 Custom Single Coils mit Alnico V Magneten. Ob die jetzt wirklich gut sind weiß ich nicht.

Klanglich bin ich mit der Gitarre eigentlich zufrieden, aber wenn mehr möglich ist und dass mit keinem sehr großem Aufwand zu machen ist, bin ich natürlich dabei.

Ich spiele eigentlich ausschließlich Country oder Southern Rock. Viele Gitarristen in dieser Richtung z.B. Brent Mason haben einen zusätzlichen Tonabnehmer verbaut, der über einen zusätzlichen Poti zugemischt werden kann. Hat jemand ne Ahnung wie das funktioniert, bzw. wie werden die geschaltet, muss bei der Gitarre ein zusätzliches Loch gefräst werden? Das wäre noch etwas was ich gerne an meiner Tele hätte.

Es wäre schön wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten würdet. Auch weitere Ideen wie man die Tele aufpimpen könnte wären toll.

Vielen Dank Marcus

 

[Gast 2346]

Habe eine 50s und motze sie auch auf.

Ist schon gut, dass du weißt, was du vorhast und für welchen Stil. Da ich mittlerweile eine Baja Tele habe, brauche ich mitverantwortlich 50s keine Vintage Tele mehr.

Daher kam ein HB im SC Format an den Steg. Als nächstes wird der Steg getauscht. Für eine Heavy Tele ist einer mit 6 Einzelreitern gut. Aber für eine Country Tele wäre der vorhandene gut. Ggf. würde ich die Reiter austauschen gegen welche, die eine bessere Oktavreinheit bieten.

Vielleicht noch ein US Switch und u.U. andere Potis... Pickup technisch ist die Gitarre prima bestückt. Dir werden sicherlich die TwangKings von Dimarzio gefallen!

 

[prover]

Hi,

Pomp-Muting sagt mir nichts aber du meinst sicher Palm-Muting nur wieso das nur bedingt möglich ist, wenn die Brückenreiter eher hoch liegen leuchtet mir nicht ganz ein Vielleicht hilft da ein entsprechendes Bild...
In Sachen Pickup kann ich dir nur sagen, dass sie sehr wohl große Unterschiede gibt, bloß was heißt "ich weiß nicht ob sie gut sind"? Letztenendes muss der Sound für deine Ohren und deinen Anspruch gut klingen. ABer klar ist es gibt bei den Pickups riesige qualitätive, soundtechnische und preisliche Alternativen. Nicht alle müssen jedoch in deiner Klampfe "gut" klingen...
Zusätzliche Abnehmer kann man einbauen, dies bedeutet jedoch Umbau (Holztechnisch + Elektronik), ist meistens nicht billig -> deshalb die Frage: Ist es sinnvoll oder was möchtest du damit erreichen?

Cheers!
prover

 

[Marcus29]

Die Schrauben von den Doppelreitern gucken ca. 5 mm aus den Saiten raus. Also sie stehen höher als die Saiten. Da ich für den Klang sehr weit hinten spiele liegt meine Hand dann auf den Schrauben auf und nur teilweise auf den Saiten. Schwer zu erklären, bin gerade auf der Arbeit schicke nachher mal ein Bild.
Mit der Aussage dass ich nicht weiß ob die gut sind, meinte ich eigentlich, ist es sinnvoll andere zu verbauen um noch einen besseren Sound zu bekommen. Vom Klang her gefallen sie mir ganz gut. Die Gitarre an sich macht schon einen sehr schönen Klang. Natürlich nicht zu vergleichen mit denen von Brent Mason oder Doug Seven. Mir fehlt irgendwie noch dass I-Tüpfelchen. Im Vergleich zu den genannten fehlt mir einfach noch ein bisschen Breite oder Masse im Sound.
Mit dem mittleren Tonabnehmer hat man einfach mehr Möglichkeiten und kann den Klang nach Bedarf abrunden, wenn es mal nicht zu Twangig klingen soll oder anders herum.
Was bringt denn so ein US-Switch? Ist doch nur nen Schalter oder?

 

[prover]

Ok jetzt verstehe ich was du meinst, 5mm ist doch ziemlich viel, aber hier kannst mit einer anderen Brücke sehr schnell was erreichen.
Der Switch ist ein 5-Wege Schalter , ja. Da kannst du wahlweise die Kombinationen N(Neck), M(Mitte), B(Bridge), NM, MB, NB oder vielleicht auch andere schalten.

Cheers!
prover

 

[dubbel]

Schrauben sind das kleinste Problem, wenn du eh zum Gitarrenbauer gehst, dreht er kürzere rein.
Pickups kann man auch leicht wechseln, aber das ist Geschmackssache.
Wenn dir die jetzigen gefallen, ist es schwierig, hier zu etwas verbessern. Man müsste eine Richtung wissen.

 

[Gast 2346]

Verbaut ist ein geschlossener Switch.
Besser und sahniger laufen die USA Teile. Auch halten die Lötösen länger!
Ist einfach besser in der Qualität auf Langzeitbasis.

 

[Marcus29]

Hier mal ein Bild von den rausstehenden Schrauben und von den Bünden. Ist das normal mit dem Verschleiß nach einem Jahr. Das hatte ich noch nie so extrem. Habe vorhin mit dem Gitarrenbauer gesprochen, er würde mir ans Herz legen Bünde aus Edelstahl einbauen zu lassen. Das würde dann 280,- € kosten. Die Gitarre hat damals 400,- gekostet. Jetzt frage ich mich ob sich das bei der Gitarre den auch lohnt. Ist das Holz der Gitarre denn qualitativ so dass sich dies lohnt. Ich meine im Vergleich zu einer teuren Fender oder so. Die anderen Bauteile können ja relativ einfach gewechselt werden.
Also diese Gitarre hat einen Erle Korpus, einen Ahorn Hals und ein Palisander-Griffbrett. Die Qualität der Verarbeitung des Holzes sagt mir auch sehr zu. Das sind ja eigentlich die Basics der Gitarre. Hat eine teure Fender besseres Holz verarbeitet oder kommt der Preis durch die verbauten Teile?

@duppel: Die Richtung ist auf jeden Fall Country vom Sound her so.

Da sieht man auch die Gitarre von Brent Mason mit dem zusätzlichem Pickup und Poti.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier erklärt Brent das mit dem zusätzlichen Tonabnehmer ab Minute 11

 

[Gast 2346]

Ob es sich lohnt?
Ich habe die CV damals den US Modellen vorgezogen.

 

[Marcus29]

Heute Abend geht es nach http://www.pimpmyguitar.de/. Der Laden ist direkt bei mir in der Nähe *glück*, er hat sich auf Telecaster spezialisiert, baut eigene Tele und scheint sehr seriös zu sein. Hat jemand zufällig Erfahrung mit dem Laden.
Mal schauen was er zu meiner Klampfe sagt und was er mir wohl aus dem Portemonnaies ziehen wird.

 

[B.B]

Also eine Brücke mit "compensated saddles" macht auf jeden Fall Sinn , falls du bei einer mit 3 Reitern bleiben willst. Mir persönlich geht es zumindest auf die Nerven dass sich eine Tele sonst einfach nicht richtig stimmen lässt . ( noch weniger als die Gitarre ansich onehin schon )

Ein Sattel aus Graphit wird normalerweiße weniger aus klanglichen Gründen verbaut , sondern weil er selbstschmierend ist und daher helfen kann die Stimmstabilität zu verbessern. Bei einer Tele nicht unbedingt ein so großes Problem als bei einer Strat mit freischwebenden Tremolo.

Auf meiner Tele tuts für die Country Pedalsteel-Bends auch etwas Bleistiftpulver in den Sattelkerben

Den Extra-Pickup einzubauen ist von elektronischer Seite her kein großer Akt . Fräsen musst allerdings gegebenenfalls schon . Nimm mal das Pickguard ab und schau nach wies drunter aussieht, das ist nicht bei allen Modellen gleich, ich vemute aber starkt dass die Kammer nicht durchgehend gefräst ist.
Ich finde zwar nicht dass der Soundgewinn so groß ist ,find das allerdings auch persönlich enfach optisch hässlich

Die bestehenden Pickups würde ich nicht tauschen wenn sie dir gefallen . Meiner bescheidenen Meinung nach hängt von den Pickups so viel gar nicht ab. Und wie gesagt vor allem wenn sie dir gefallen , warum tauschen ?

Falls doch lautet meine empfehlung klar: Fender 51 Nocaster Pickups Die hab ich in meiner Squier Standard und die sind großartig

Abgesehen davon das Mason und Gill absolut abgebrühte Profis sind ( guter Geschmack im übrigen ) , würde ich das was "fehlt" vll eher im Amp suchen . Was spielst du denn für einen ?


grüße b.b.

 

[Marcus29]

Danke B.B für deine Antwort.
Ich habe nen Fender Frontman 25R. Muss aber sagen dass ich leider meistens übern POD spiele. Meine Nachbarn danken es mir. Wollte da aber auch noch zulegen sobald mein Musikzimmer im Keller fertig ist, dann haben auch die Nachbarn ruhe. Habe den AMP gebraucht gekauft, gehe mal davon aus dass der auch nicht so der Bringer ist.

Nutzen sich bei die die Bünde auch so schnell ab?

P.S. Sitze jetzt schon zwei Monate an dem Lied, echt schwierig zu spielen. Aber es ist Land in Sicht

 

[B.B]

Meine erste Gitarre , eine Squier Strat , hab ich jetzt 8 Jahre und ich hab sie davon bestimmt 5 Jahre täglich sehr sehr lange gespielt und spiele sie noch.

Da sind deutliche Kerben drin , aber es geht schon noch. Auch wenn eine Neubundierung wahrscheinlich den Kaufpreis übersteigen würde , werde ich sie irgendwann machen lassen , einfach weil die Gitarre für mich sentimentalen Wert hat. Das ist finde ich auch das entscheidende . Wenn ich das Teil spielen will lass ich es machen.

Die Tele hab ich noch nicht so lang und ich spiel sie auch nicht so oft, in letzter Zeit aber immer mehr

Meiner Meinung nach hört man beim Amp ( auch am Lautsprecher zb. ) deutlich größere Unterschiede als bei der Gitarre , aber das sehen die Leute alle Unterschiede.

Aber wie du ja siehtst fahren die da andere Geschütze auf , also das wär mit sicherheit ein gewinnbringender Ansatz .

grüße

 

[Bassturmator]

Wenn bei einer Squier Classic Vibe Tele die Madenschrauben an der Brücke zu weit aus den Saitenreitern hervorstehen, ist der Halswinkel falsch eingestellt. Das behebt man seit der Erfindung der Telecaster mit einem sogenannten "shim". Ein shim kostet nichts und ist beim Gitarrenbauer Bestandteil eines guten setups, also einer Grundeinstellung des Instruments. Diese Dienstleistung ist üblicherweise Kostenpflichtig.

Lass die Gitarre einstellen, die Bünde abrichten und falls es wirklich nötig ist den zweiten Bund austauschen. Statt die Gitarre zu pimpen, solltest Du das Geld für eine andere Gitarre sparen - eine bessere könnte sehr teuer sein...;-)

 

[stoffl.s]

Nutzen sich bei die die Bünde auch so schnell ab?

also die Bünde finde ich, nach deinen Fotos zu urteilen, tatsächlich sehr abgenützt nach einem Jahr. Da sollte man wohl nachbessern. Die herausstehenden Schrauben schauen mir nach nicht optimaler Einstellung aus. Aber da du ja einen Gitarrenladen in der Nähe hast, soll er sich die Gitarre mal ordentlich anschauen und evtl. nach deinen Wünschen (Saitenhöhe) einstellen.
Wenn dir der Sound der Pickups gefällt, würd ich daran nichts ändern - wegen drittem Pickup in einer Tele: ich persönlich find das nicht schön, aber das wird er dir auch im Laden sagen können was in Frage kommt und ob sich das lohnt.
Ansonsten soll doch die CV eine tolle Gitarre sein, über die hört man eigentlich nur gutes.

 

[Bassturmator]

Sorry - habe mir jetzt erst die Bilder angesehen und festgestellt, dass Du ja gar nicht die Madenschrauben in den Reitern meinst, sondern die Schrauben zur Einstellung der Bundreinheit / Mensur. Diese sind bei meinem Exemplar tatsächlich auch zu lang. Das freie Ende kuckt bei dem Reiter für E- und A-Saite 10 mm heraus. Da es annähernd parallel zu den Saiten liegt, ragt es aber nur etwa einen halben Millimeter über die Oberfläche. Wenn mich das stören würde, würde ich einfach beim nächsten Saitenwechsel fünf Millimeter davon absägen. Ich habe mich aber daran gewöhnt und werde es so lassen. (Als ich die Gitarre neu hatte, hatte ich auch das Gefühl ich würde Hornhaut am Handballen kriegen, weil ich sie in meiner Begeisterung so viel gespielt habe...)

Ich empfehle Dir die Gitarre im Originalzustand zu belassen und ich würde sicher nicht in einem Laden der "Pimp my guitar" heißt fragen ob es sich lohnt die pickups zu tauschen. Wenn Du beratungsresistent bist, tausche sie aus, aber behalte sie damit Du den Tausch rückgängig machen kannst.

Viel Spaß noch mit der tollen Gitarre!!!

 

[Marcus29]

So nach etwas längerer Wartezeit habe ich nun endlich meine Tele vom Gitarrenbauer wieder und wollte mal Rückmeldung geben.

Folgendes wurde gemacht:

1. Die eingekerbten Bünde wurden aufbereitet und sehen wieder aus wie neu.
2. Der Kunststoffsattel, der wohl auch nicht vernünftig gekerbt war, wurde gegen einen Knochensattel getauscht.
3. Anstatt der originalen Stahl-Reiter sind kompensierte Messingreiter reingekommen
4. Der mittlere Tonabnehmer wurde eingebaut
5. Es wurde ein neues Pickguard in White Pearl angefertigt
6. Ein zusätzlicher Poti für den zusätzlichen Tonabnehmer wurde eingebaut

Es ist zwar schon lange her wo ich die Tele das letzte Mal im Originalzustand gehört habe, aber ich denke dass sie durch die Messingreiter und evtl. auch durch den andern Sattel etwas weicher daher kommt. Der Twang ist immer noch präsent, aber die hohen Lagen beißen einfach nicht mehr so. Sie klingt irgendwie ausgewogener. Hab ich jedenfalls das Gefühl.
Das zusätzliche Pickup lässt sich wie gewollt a la Brent Mason in allen Stellungen einregeln. Ich denke die Einbauten sind gelungen. Muss aber erst mal ein paar Tage spielen um mich festlegen zu können. Der direkte Vergleich fehlt natürlich und der Zeit wo sie weg war, hab ich auf ner billig Strat gespielt. Da hört sich ja wahrscheinlich erst mal alles sensationell an

Die Umbauten hat Ted Moewes von Pimp my Guitar in Bielefeld gemacht. Er ist auf Tele spezialisiert und baut in erster Linie eigene Gitarren. Interessanter Laden.

Hier mal ein vorher - nachher Bild

Schöne Grüße und Danke nochmal für die Tipps