Proberaum - Beheizung

slapgod
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Liebes Musiker Board Forum

Ich stehe vor einer etwas speziellen und kniffligen Frage. Es geht um die Beheizung von insgesamt fünf Räumen welche ich in Zukunft gerne als Proberäume vermieten würde.


Beschreibung: Die Räume haben etwa 38qm pro Raum, Raumhöhe im Schnitt 2,66 Meter. Ich gebe zur Veranschaulichung den Plan in den Anhang.

Das Gebäude ist ein ehemaliger Stall. Massiv gebaut, die Raumwände sind mit 25cm Ziegel gebaut. Auch zwischen den Räumen steht diese Massive Trägerwand.

Immerhin sind Fenster und Türen nur in Richtung des Korridores gebaut, also minimal isoliert. Es gibt ein Schrägdach, die Raumdecke ist etwas mit Estrich und Styropor isoliert. Generell ist die Isolierung natürlich eher lala.

Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich das Objekt am besten beheizen kann, ohne dass mich in Zukunft die Heizkosten auffressen werden.


Zurzeit sehe ich zwei Varianten:

Photovoltaik und dann in den Räumen Infrarotheizungen platzieren.


Oder:

Hackschnitzelheizung (potentielles Lager dafür wäre vorhanen, Schnitzel könnten selbst hergestellt werden)


--

Ich würde zur PH Infrarot Variante tendieren, da sie mir weniger aufwändig erscheint als die Montage einer Hackschnitzelheizung (sehr hohe anschaffungskosten, eigener Raum für Heizung und Schnitzel, Schornstein muss eingezogen werden, Röhren verlegen).
Dann wiederum ist sehr viel Fläche durchgängig auf halbwegs brauchbare Temperatur (17, 18 Grad sollten es denke ich schon sein für Musik Equipment und Proben) zu beheizen. PH würde zwar einen Teil der Kosten decken, aber ich kann den Verbrauch nicht abschätzen, und speziell im Winter wo es wichtig wäre wäre da die Leistung ja geringer.

So, das war jetzt relativ viel Info, ich freue mich auf jeden Fall über jeden kleinen Tipp!

Liebste Grüße,

Slapgod
 

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Ohne dass ich eine fertige Lösung parat habe, hier ein paar Dinge zum weiterdenken:
- die Räume sollte nicht komplett auskühlen, eine dauerhafte Temperierung ist daher sinnvoll.
- Die Räume werden nur wenige Stunden in der Woche genutzt, sie dauerhaft auf Raumtemperatur zu halten ist nicht sinnvoll. Daher ist eine leistungsstarke Heizung zum schnellen aufheizen hilfreich. Nettes Gimmik wäre die Möglichkeit zur Fernsteuerung und Programmierung.
- Gerade in alten Ställen ist eine eher geringe Luftfeuchtigkeit von Vorteil, die Wände/Säulen/Decken sind normalerweise stark mit Ammoniak belastet. Zusammen mit zu viel Feuchtigkeit sorgt das für schnelle Korrosion des Equipments.
- Der Energiebedarf herrscht vor allem in Zeiten mit wenig oder ohne Sonneneinstrahlung. Ein riesiger Speicher wäre daher nötig. Ich weiß nicht, ob evtl. ein Warmwasserspeicher mit elektrischer Heizpatrone sinnvoll sein könnte.
 
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Das hängt von so vielen Faktoren ab; wenn ich davon ausgehe, dass deine Zeichnung eingenordet ist, dann befinden sich die Proberäume auf der Nordseite des Gebäudes. Mit besonders viel Sonne, und damit Wärme, ist von der Seite her nicht zu rechnen. 25cm Ziegelstein (welche genau?) dämmen nicht besonders gut. Wie ist es bei euch mit Wind? Wenn du das alles weißt, kannst du ungefähr deinen Heizbedarf errechnen. Gehe mal davon aus, dass du im Winter nicht ansatzweise genügend Strom für Infrarotheizungen produzieren kannst. Zumal deren Flächen als Alleinheizungen groß sein müssten. Und das geht auch ins Geld! Da wäre eher noch über eine Kombination von PV und Solarthermie in Verbindung mit Fußbodenheizung inkl. Dämmung nachzudenken. Da kannst du aber fast neu bauen.

Hast du schon mal über einen oder mehrere Werkstattöfen nachgedacht? Wenn du einfach an Holz kommst... Leider funktionieren die nicht vollautomatisch. Du müsstest also deren regelmäßige Bestückung sicherstellen.

Ein Holzvergaser ist wahrscheinlich die praktikabelste und wirtschaftlichste Lösung.
 
Vorsicht ... Halbwissen auf meiner Seite, trotzdem meine groben Ideen / 5 Cent dazu.

Neben Pellets und PV mit Infrarotheizungen gibt es auch noch andere Möglichkeiten.

Problemkreise die ich gerade sehe: Dauerhafte Feuchtigkeit in den Räumen (Lüftung?) // dauerhafte oder zum definierten Zeitpunkt benötigte Temperatur.
Es gibt hier bereits einige Threads dazu, aber du scheinst mehr Möglichkeiten zu haben als der normale Mieter oder Vermieter.
Pelletheizung: Prinzipiell okay, aber der Kessel muss halt auch oft laufen bzw. ständig in der Heizperiode, irgendjemand muss die Pellets nachfüttern etc.

Infrarotstrahler: Macht hübsch warm auf den Fingern, geht auch schnell, aber nicht überall und die elektrischen Geräte stehen in einem immer noch kalten Raum, haben oder ziehen Feuchtigkeit. Soviel Infrarotsttrahler kanst du wahrscheinlich gar nicht installieren damit es brauchbar wird. Damit der ganze Raum halbwegs warm wird müssen die trotzdem eine Weile laufen und entlüftet werden muss zumindest hinterher noch damit die später abkühlende Luft keine Feuchtigkeit an Geräten oder Wänden niederschlägt (Taupunkt).

Wie @ohne titel schon schrieb: Eine gewisse Grundtemperatur sollte nach Möglichkeit gefahren werden, k.A. welche, 12-14 Grad, denke ich.

Bei einer PV-Anlage (Speicher willst du derzeit nicht zukaufen, nehme ich an, sehr teuer) sollte der ganze Ertrag im Winter in die Heizung gehen. Ggf. kombiniert mit einer Wärmepumpe womit sich z.B. eine elektrische (Nass-)Fussbodenheizung oder eine konventionelle Heizung mit betreiben lässt? Vorteil: Für jedes Watt elektrische Energie was in die Wärmepumpe gesteckt wird, ziehst du rund 4 Watt an Wärme raus (soweit ich mich erinnere). "Fertigsysteme" hat fast jeder Hersteller im Angebot Nachteil ist klar: Sehr teuer in der Anschaffung, aber recht günstig im Betrieb. Beispiel: https://www.energieheld.de/heizung/waermepumpe/photovoltaik
Kommen die Kosten einer Fussbodenheizung oder Verrohrung (deutlich billiger als FBH wie ich annehme) dazu. Und, wie ich finde, einer brauchbaren (Ent-)Lüftung.
Mein Vorschlag also wenn es leistbar ist: PV kombiniert mit Wärmepumpe und entsprechendem Heizsystem. Nach meiner überschlägigen Rechnungen solltest du auf die 200qm bei einer 10 kwP Anlage bereits fast oder sogar ganz hinkommen, weil wie gesagt, der erzeugte Strom den etwa vierfachen "Heizwert" hat und du nicht ständig 21 Grad fahren musst. Vorteil einer Wärmepumpe: Du kannst auch heizen wenn die Sonne nicht scheint ... musst dann aber Strom zufüttern, aber immer noch billiger als mit direkter 1:1 Umsetzung via Strahler oder so.

Gerade im Sommer muss man ja nicht gross heizen, hier kannst Du den Strom/Wärme selbst verbrauchen oder einspeisen.

Edit: Dämmung könnte tatsächlich am meisten sparen ^^ müssen ja nicht gleich 15cm Dämmplatten sein. Da wäre aber ein Bauphysiker gefragt ob das bei Dir was bringt.
 
Ich würde empfehlen einen Energieberater hinzuzuziehen. Der kann die wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Lösung berechnen und auch bei Fördergeldanträgen helfen.
 
Hallo!

Die Räume müssen immer beheizt werden. Ansonsten wird's feucht und das ist fürs Equipment nicht gut.
Das die Räume keine Fenster haben ist auch ein riesen Nachteil. Lüften ist sehr wichtig, sonst wird alles muffig.
Somit muss eine Belüftungsanlage rein.

Eine gute Isolierung ist wichtig, sonst heizt man für draussen.
Also würde ich das erst mal in Angriff nehmen.

Ganz ehrlich und so hart es klingt:
Solche Räume würde ich nicht mal gratis nutzen wollen.

Zum Thema PV-Anlage:
Ich habe seit mehren Jahre eine mit Speicher.
Am besten mit Cloud nutzen. Dann geht überschüssiger Strom in die Cloud und wenn man mal nicht genug hat kann man sich den Strom günstig aus der Cloud zurück holen.
Strom

Gruß
sven
 
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Das hängt von so vielen Faktoren ab; wenn ich davon ausgehe, dass deine Zeichnung eingenordet ist, dann befinden sich die Proberäume auf der Nordseite des Gebäudes. Mit besonders viel Sonne, und damit Wärme, ist von der Seite her nicht zu rechnen. 25cm Ziegelstein (welche genau?) dämmen nicht besonders gut. Wie ist es bei euch mit Wind? Wenn du das alles weißt, kannst du ungefähr deinen Heizbedarf errechnen. Gehe mal davon aus, dass du im Winter nicht ansatzweise genügend Strom für Infrarotheizungen produzieren kannst. Zumal deren Flächen als Alleinheizungen groß sein müssten. Und das geht auch ins Geld! Da wäre eher noch über eine Kombination von PV und Solarthermie in Verbindung mit Fußbodenheizung inkl. Dämmung nachzudenken. Da kannst du aber fast neu bauen.

Hast du schon mal über einen oder mehrere Werkstattöfen nachgedacht? Wenn du einfach an Holz kommst... Leider funktionieren die nicht vollautomatisch. Du müsstest also deren regelmäßige Bestückung sicherstellen.

Ein Holzvergaser ist wahrscheinlich die praktikabelste und wirtschaftlichste Lösung.
Danke für deine Rückmeldung.

Das Objekt liegt in Westlage, etwa ab Mittag bis in den Abend gibt es gute bis zumindest annehmbare Sonneneinstrahlung. Lage ist Wiener Becken, wir sind von Wetter Extremen soweit verschont, da ringsherum von Bergen umgeben, im Tal.

Im Sommer ist das Objekt übrigens rein von der Sonneneinstrahlung recht brauchbar erwärmt, quasi angenehm kühle Kellerräume, definitiv warm genug zum Gitarre spielen, etc. und durch Personen im Raum sollte es auch nochmal etwas wärmer werden.

Werkstattofen wird glaube ich schwierig mit Abzug und überhaupt. Glaube die sind nicht gewollt in allen nicht-privaten Bereichen.

Holzvergaser wirkt interessant. Vielen Dank für den Tipp.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hallo!

Die Räume müssen immer beheizt werden. Ansonsten wird's feucht und das ist fürs Equipment nicht gut.
Das die Räume keine Fenster haben ist auch ein riesen Nachteil. Lüften ist sehr wichtig, sonst wird alles muffig.
Somit muss eine Belüftungsanlage rein.

Eine gute Isolierung ist wichtig, sonst heizt man für draussen.
Also würde ich das erst mal in Angriff nehmen.

Ganz ehrlich und so hart es klingt:
Solche Räume würde ich nicht mal gratis nutzen wollen.

Zum Thema PV-Anlage:
Ich habe seit mehren Jahre eine mit Speicher.
Am besten mit Cloud nutzen. Dann geht überschüssiger Strom in die Cloud und wenn man mal nicht genug hat kann man sich den Strom günstig aus der Cloud zurück holen.
Strom

Gruß
sven
Lüftung ist prinzipiell vorhanden, die muss nur wieder in Schuss gebracht werden. War ja früher ein Stall mit entsprechender Lüftungsanlage.

Architektin hat das Objekt begutachtet, und das ganze als möglich eingestuft. Vom Isolieren wurde mir aus Kostengründen abgeraten. Der Knackpunkt ist eben, mit gleichmäßiger Heizung über die Wintermonate zu kommen. Die Isolierung am Gebäude ist nicht gut, aber zumindest nicht komplett unbrauchbar.

Danke für das Feedback!
 
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Sorry Leute,
alles gute Ideen, aber so nicht umsetzbar.

Wenn das vorher Stallungen waren, und selbst wenn es schon als Lagerraum deklariert ist, darfst du das nicht ohne Weiteres als Proberäume vermieten.
Da ist allein schon wegen Versicherung, Brandschutz etc. ein Gebäudenutzungsänderungsantrag beim Bauamt erforderlich.
Und dann entscheiden die nämlich was du alles erstmal an Maßnahmen vornehmen musst.
Wir wollten das bei einem ungenutzten Gebäudetrakt der Firma auch machen.
Ich hab das angeregt, und mich darum gekümmert, weil ich das als Hobbymusiker einfach gut fand.
Und dann haben so viel Auflagen bekommen, dass wir davon ganz schnell abgesehen haben. Dabei hatten wir Heiztechnisch gar keine Probleme, weil eine ausreichend große Heizanlage vorhanden war.
Hätten nur ein paar Rohre und Heizkörper gebraucht. Programmierbare Thermostate und daran angepasst pauschale Heizkosten.
Aber: es sind dann Aufenthaltsräume, keine Lagerräume mehr. Vorgeschriebene Mindesttemperatur, daraus reultierend Vorgaben zu Dämmwerten, Brandschutz, Fluchtwege, Sanitäre Anlagen....


Mein Tipp:
Vermiete das als Lagerräume an Privat, sowas wird immer gesucht, und verweise im Mietvertrag darauf, dass jegliche Form von Werkstatttätigkeiten verboten sind.
Dann nimmst du vielleicht nur die halbe Miete ein, brauchst dir aber um Beheizung etc. keine Gedanken mehr machen, kannst sofort vermieten, hast keine Investitionen vorab, außer vielleicht ein paar vernünftige Türen und Schlösser.


Edit: Ich lese gerade Wien...also Österreich....ok, da mögen die Vorschriften anders sein als in Deutschland
 
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