Pop, Rock & Co. Problem bei Titanium cover- Stimme klingt schrill bei hohe Töne

[devl1]

Hallo Leute,

wie der Titiel schon sagt, hab ich ein Problem beim covern von Titanium. Ich übe und übe und kriege die eine Stelle nicht so schön hin.
Beim Refrain " I am ti-ta-ni-um, empfinde ich die fettgedruckten silben als sehr unangenehm zum anhören. Während dem singen empfinde ichs aber nicht als sonderlich schwierig oder dass ich da irgendwo zu derb presse.

Ich hoffe dass ich mir das nur einbilde, aber vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen es schöner und besser klingen zu lassen.

https://soundcloud.com/nguge/titanium

Frohe Festtage
Rob

 

[antipasti]

Wenn du es etwas entspannter singen willst, solltest du an der Stelle in die Randstimme gehen. Obwohl mir persönlich diese laute, rockigere Performance recht gut gefällt. Im Original singt die Sängerin am Anfang (in der Pianoversion) ebenfalls randstimmig, am Ende im Belt. In der schnelleren Dance-Version ist der Ton bei ihr ähnlich an der "Kratzgrenze" wie bei dir.

Insgesamt kommt mir deine Version aber etwas "aus der Spur" vor. Sowohl die Phrasierung als auch die Intonation.

 

[devl1]

Danke für die flotte Antwort!

Ja du hast Recht, es passen eigentlich noch mehrere Sachen nicht. Mein Hauptmerkmal war nur mal dieser einer Ton, der doch für mich das ganze Lied ausmacht.
Randstimme ist für mich doch eher unpassend in der Version die ich spiele.
Aber wenn ein Profi wie du meine "Kratzgrenze" nicht als störend empfindet, werde ich fleißig weiterüben..
Ich hatte nämlich die Befürchtung, dass das Lied gar nicht mehr zu meiner Stimme passt...

Wenn du es etwas entspannter singen willst, solltest du an der Stelle in die Randstimme gehen. Obwohl mir persönlich diese laute, rockigere Performance recht gut gefällt. Im Original singt die Sängerin am Anfang (in der Pianoversion) ebenfalls randstimmig, am Ende im Belt. In der schnelleren Dance-Version ist der Ton bei ihr ähnlich an der "Kratzgrenze" wie bei dir.

Insgesamt kommt mir deine Version aber etwas "aus der Spur" vor. Sowohl die Phrasierung als auch die Intonation.

 

[Vali]

Kann es sein, dass du bei der Stelle den Mund eher in die Breite ziehst? Die Vokale die du da nutzt sind auch nicht gerade die besten. Du singst da sozusagen Tai-teyyyy-niiiom und da stört das eyyy sehr. Was du da brauchst ist ein offenerer Vokal und Vokalausgleich. Sing die Stelle doch mal auch Na und nä, je nachdem was dir genehmer ist, z.B. Nä-näää-nää-ä. Setze aber nicht jede Silbe neu an, sondern verbinde die. Du singst sozusagen die Melodie von Titanium auf ein durchgehendes ä, nur dass du zwischendurch ein n artikulierst (dein Mund bleibt immer gleich offen und wackelt nicht bei jedem Vokal). Und dann mal mit Konsonanten aber weiter mit einem durchgehendem ä, z.B. Tä-täää-näääm. Wenn du das hinkriegst, dann merkt dir diese Stellung und denk dir nur die anderen Vokalfärbungen. Der i Klang mischt sich dann nur leicht rein.
Es geht also darum, dass du von dem ungünstigen I Vokal wegkommst und die Stelle gebundener singst, dass du nur für die eine Stelle und nicht für jede Silbe Schwung holen musst.

@antipast: Die Pianoversion ist ein Cover und nicht das Original.

 

[devl1]

Vielen Dank Vali!

Ich versuche deinen Tipp umzusetzen und muss sagen dass es verdammt schwierig ist.
Normalerweise versuche ich bewusst, die breite Mundstellung zu vermeiden, da der Ton bei mir doch um vieles dünner wird...Ich werd in Zukunft noch mehr darauf schauen.

Ich hab noch ein paar Fragen:

Gibt es eigentlich irgendwo im Web eine Seite oder gar hier wo man sich mit den Englischen Betonungen auseinandersetzt?
Ist es eigentlich nur der Buchstabe iiiii den man versucht zu vermeiden. Z.b Oasis- Wonderwall, " I don´t believe that anybody"--> I dont believe that anääbody"!

Warum macht man das eigentlich? Ist dass das korrekte Englisch oder gibt es beim Gesang generell Buchstaben die man vermeiden will?

Und dann mal mit Konsonanten aber weiter mit einem durchgehendem ä, z.B. Tä-täää-näääm. Wenn du das hinkriegst, dann merkt dir diese Stellung und denk dir nur die anderen Vokalfärbungen. Der i Klang mischt sich dann nur leicht rein.

Ich orientiere mich sehr stark nachdem Sänger. Macht er genau dass, was oben beschrieben wurde?

Ich verstehe " I am taatääää-ni--hoom. Das i hört man schon deutlich und wieso wirft er noch ein H rein und warum wird aus einem u ein o ???

http://www.youtube.com/watch?v=QA_CNajQpJY

- - - Aktualisiert - - -



Bei Antipastis Beispiel mit der Piano Version... verstehe ich wieder aber komplett Tai-teeey-niii---om, egal wie sehr ich mich anstrenge...

 

[antipasti]

Gibt es eigentlich irgendwo im Web eine Seite oder gar hier wo man sich mit den Englischen Betonungen auseinandersetzt?
Ist es eigentlich nur der Buchstabe iiiii den man versucht zu vermeiden. Z.b Oasis- Wonderwall, " I don´t believe that anybody"--> I dont believe that anääbody"!

Warum macht man das eigentlich? Ist dass das korrekte Englisch oder gibt es beim Gesang generell Buchstaben die man vermeiden will?

Manchmal hat es sängerische Gründe, einen Vocal auf eine bestiimmte Weise zu artikulieren, die einem eventuell leichter fällt.

Im Beispiel Oasis würde ich aber auf Lokalfärbung tippen. Englischer Gossenslang oder so.

 

[Vali]

Da kann dir sicher broeschies genaueres zu sagen Aber tendenziell sind I Vokale in der Höhe ungünstig, weil sie den Vokaltrakt eng machen können und manche Sänger tendenziell ihren Mund zu machen und in die Breite ziehen, weil sie ein spitzes, breites I singen und kein offenes (mit eher vertikal geöffnetem Mund), so wie man eigentlich spricht. Mit einem offenen I packt man auch eher die Höhe.
A, Ä, offenes E und sogar O sind für Belting und Höhe tendenziell leichter zu singen. Deswegen färben viele Sänger wohl Richtung Tatäneom. U eignet sich eher für die Randstimme.
Wie es bei dir ist, musst du selber rausfinden. Manche können besser mit dem einem Vokal und andere lieber mit dem anderen Vokal belten. Suche dir deinen Lieblingsvokal, übs erst mal auf den, dass du überhaupt die Töne sauber kriegst und dann erst kommt der Text.

 

[devl1]

Okay ich hab mal versucht, die Idee umzusetzen.

Ich singe jetzt anstatt Titanium-->Tatatanum...

https://soundcloud.com/nguge/tatanaum

Ich empfinde ist nicht wirklich schwierig so hoch zu singen. Aber ich bin nicht unbedingt mit dem Ergebnis zufrieden.
Demnächst werde ich vor Publikum spielen und ich möchte wirklich dass es vernünftig klingt...

Ich mag das Lied sehr und eigentlich passt es gut zu meiner Stimme, nur soll ichs doch lieber lassen nur wegen zwei Töne oder bilde ich mir das ganze nur ein und übertreibe nur?
Irgendwelche Tipps?

 

[Vali]

Also das hohe Ta klingt schon mal weniger gezerrt und leichter als das eyy. Aber dann setzt du ab und -naum klingt wieder angestrengter. Nur weil die Melodie da wieder runtergeht nicht faul werden. Der wichtigste Ton ist der letzte, der Rest ist nur der Weg dahin. Du scheinst auch noch ganz schön zu pressen. Gerade sitzen (oder besser stehen), Gitarre mit unterem Brustkorb auf Abstand halten und den Ton gedanklich ganz weit von dir weg schleudern.
Wenn dein Auftritt die nächsten Tage ist, dann sing den Song so wie sonst immer, weil es schon so gut klingt. Solltest es nur tighter spielen.

 

[devl1]

Vielen Dank, nochmals Vali!

Nach ewigen beobachten des Sängers in dem Video, denke ich verstehe ich was du wirklich meinst.
http://www.youtube.com/watch?v=QA_CNajQpJY

Vorallem ist mir seine Mundstellung im Refrain aufgefallen.
Sein Unterkiefer ist komplett entspannt, er bindet die Wörter und seine Mundstellung bleibt komplett gleich. Er singt eindeutig TA-TÄ-NI-OM, auf einem Luftstrom.
Das iii kriegt er hin indem er ganz kurz mit er Zunge aufschlägt. Somit dürfte der Hals entspannt bleiben und der Kehlkopf bleibt auch unten.

Ich hingegen arbeite zu angespannt im Wangenbereich und hole Schwung für jede Silbe (Auch bei TATANA-UM). Auch ist mir meine breite enge Mundstellung aufgefallen und schätze mal die sollte ich auch abgewöhnen.
Ich kanns leider nicht wirklich ausprobieren, da ich schon seit einiger Zeit ein bisschen erkältet bin und meine Stimme ohnehin schon überstrapziert habe... Aber korrigiert mich ruhig wenn ich falsch liege..

PS:

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich vor 3 Jahren gefragt habe ob ich überhaupt Potential zum Singen hätte. Damals passte 0. Niemand hier hat aber gesagt, dass es furchtbar sei und ich es lassen sollte, sondern dass ich durchaus Potential hätte. Heute nehme ich mir schon schwierige Lieder vor und strebe nach Perfektion.

Danke an das Musikerboard und vorallem an Antipasti und Vali. Ihr seit echt genial!