Prolog - Eure Meinung

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Das is jetz zwar nich wirklich en "Songtext" (zumindest würd ich das net so nennen xD) aber naja - wenn ich mich schonmal angemeldet hab, dann post ich auch was von mir xD

Das is der Text vom Prolog des Musicals, das ich schreib... auf Deutsch un so xD Have fun ^^

Ars Moriendi
Teil I von III​

Prolog
Ein verstaubtes, altes und heruntergekommenes Theater. Einige wenige, seltsame Gestalten sitzen im Publikum. Auf der Bühne ein schrill gekleideter, alter, langhaariger und ungepflegt wirkender Mann - ein Schauspieler.

Schauspieler:
(breit grinsend)
Schaut her, schaut her!
Seid nicht so scheu!
Schaut her, schaut alle her!
Ich schwör's, dies ist euch neu!
Vergesst eure Sorgen,
Lebt heute, nicht morgen!
Vergesst das Geschwätz,
seht her, hier und jetzt!

Eine schöne Geschichte will ich euch erzählen,
Die Einhalt gebietet, dem euren sich Quälen,
Die euch gibt einen Stift, dass ihr setzt einen Punkt,
Eurem Leid: Nehmt den Kelch, leert den Trunk!

Einst, da kam ein stattliches Heer
Von Männern aus Stahl und Granit just hierher.
Ob Gut oder Böse - mir sei's einerlei!
Einer kam, mir zu sagen, wie einfach es sei.

2. Schauspieler tritt schnell auf die Bühne. Er trägt einfache,
gar bäuerliche Kleidung.​

2. Schauspieler:
Sei was?

1. Schauspieler:
Nun, das:

Der Leichnam eines Soldaten fällt von oben an Seilen hängend auf
die Bühne herab, baumelt hin und her.

"Zu sterben fällt doch gar nicht schwer,
Zu Leben - find' ich - umso mehr!
Tag für Tag, bemüh' mich sehr,
Doch schaff ich's nicht!", so sagte er.

2. Schauspieler:
Sagte wer?

1. Schauspieler:
(auf den Leichnam zeigend)
Nun, der!

Einige Männer schieben ein lebensgroßes Puppentheater auf die
Bühne, vor den Leichnam. Der 1. Schauspieler begibt sich ebenfalls
hinter das Puppentheater. Der 2. Schauspieler setzt sich hin.​

"Das Leben, das versteh ich nicht.
Zu Töten, das ist meine Pflicht.
Zu leben scheint mir fremd und fern,
Den Tod, den seh' ich dafür gern." -

"Mein lieber Herr, was sprecht Ihr da?
Hat sie Euch denn nichts gelehrt, Eure Mama?
Der Tod ist hässlich, Gott bewahr',
Das Leben, das ist wunderbar!
Lasst fahren diese finstere Sicht,
Seht die Sonne, seht das Licht!
Lasst Euch von der Nacht nicht trüben,
Genießt den Tag in vollen Zügen!" -

"Den Tag", so der Mann nun spricht,
"Den Tag, nun den kenn' ich nicht -
Die Sonne scheint mir längst vergangen,
Denn ihr Platz, der ist verhangen
Von Wolken, schwarz und schwärzer noch.
Die Sterne fielen in ein Loch,
In das die Sonne auch gefallen,
Wäre sie nicht weggegangen
Aus Schmerz und tiefer Traurigkeit,
Weil der Mensch seit langer Zeit
Den Blick nicht mehr gen Himmel wandte,
Weder Sterne, Mond noch Sonne kannte.
Dieses Loch, das haben wir gegraben,
Krächzend, krähend, wie die Raben.
Ihr Festmahl ist gut zubereitet,
Die Seuche überall verbreitet.
Das Loch soll des Menschen Grab nun sein,
Wirft sein eigen Fleisch und Blut hinein.
Schlägt die eigenen Brüder nieder,
Schlägt sie nieder, immer wieder.
Der Verstand, der ihm gegeben
Für ein nobles, schönes Leben,
Nutzt er nun um zu zerstören -
Alles soll nur ihm gehören!
Die Lehren von der Kunst des Lebens
Schrieb man scheinbar ganz vergebens.
Und der Mensch wird toll und toller
Und das Loch wird voll und voller.
Es ist gar schwarz von all dem Sterben
Und zieht den Himmel ins Verderben!
Und ich, ich bin kein Stückchen besser:
Diene mit Gewehr und Messer
Dem Herrn, der uns die Sonne stahl,
Der Mord und Totschlag einst befahl.
Ich töte weiter, immerfort,
Zu jeder Zeit, an jedem Ort.
Des Lebens Kunst, die lern ich nie -
Des Sterbens, nun, vielleicht denn die!"

Der Leichnam fällt zu Boden.​

So spricht der Mann nun nimmermehr,
Er schoss sich tot mit dem Gewehr.

Der 1. Schauspieler hält ein Gewehr in die Luft.
Einige Männer tragen das Puppentheater wieder fort. Der 1.
Schauspiel tritt zwei, drei Schritte vor.​

Traurig liess er mich zurück,
Doch irgendwie, nun, auch entzückt!
Denn seine Worte, die vergess' ich nie -
Voller Wahrheit waren sie!
Auf meinem Herzen liegt sie noch,
Die eine Frage, schwer wie Blei.
Will sie nicht und kenn' sie doch:
Die Frage, was die Kunst des Sterbens sei...

Der 1. Schauspieler nimmt das Gewehr, schießt sich in den Kopf und
geht zu Boden. Der 2. Schauspieler steht nach einem Moment der
Stille auf - blutverspritzt - und geht.
Die beiden Leichname bleiben liegen, das Publikum bleibt sitzen.​
 
Eigenschaft
 
Es wird viel theatralisch herumgeredet, stellenweise liest es sich ganz flüssig, aber einige Verse wirken noch mühsam zurechtgebogen. Keine Aussage mit Tiefsinn, die haften bleibt, kein origineller Gedanke, der dem Ganzen eine makabre Note geben könnte.

Gerade die ellenlange Passage, die sich mit der Kunst des Lebens auseinandersetzt, könnte mehr Struktur vertragen, vielleicht einen eingängigen Refrain.
 
Da sind ein paar sehr interessante und gute Passagen dabei. Ansprechend fand ich dabei
"Zu sterben fällt doch gar nicht schwer,
Zu Leben - find' ich - umso mehr!
Tag für Tag, bemüh' mich sehr,
Doch schaff ich's nicht!", so sagte er.


oder

"Das Leben, das versteh ich nicht.
Zu Töten, das ist meine Pflicht.
Zu leben scheint mir fremd und fern,
Den Tod, den seh' ich dafür gern." -


und die kurze knappe Unterhaltung zwischen den beiden Schauspielern. Sie wirkt auflockernd und irgendwie auch gut vorbereitend auf die Geschichte. Allerdings ist dann der Monolog von dem ersten Schauspieler sehr theatralisch und man könnte teilweise mit anderen Metaphern und Wiederholungen arbeiten, um so einen oft genutzten Monolog interessanter zu gestalten.
 

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