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Rechtliche/ Steuerliche Absicherung einer Band

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blackpast
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Hallo Zusammen,

habe schon einiges zu meinem Thema aus diesem Forum herausnehmen können, bin aber noch nicht ganz schlau daraus geworden.

Also hier mal die Grundannahme:

Es gäbe eine Band, 4 Musiker mit einer Veröffentlichten CD als Eigenproduktion und 1 (der aktuellen) als Labelveröffentlichung. Die Band hat eine Homepage, dort bietet sie die 2 CDs und dazügehöriges T-Shirt an. Die Gruppe spielt hier und da ein paar Gigs und bekommt dafür etwas Gage (150-250 €).
Daraus könnte man Schlußfolgern, dass die Bandmitglieder daür Einkommenssteuerpflichtig werden könnten aber sie auf jedenfall die Umsatz-/Mehrwertsteuer abführen müßten.

Rechtlich sind sie ja sowas wie eine GbR und sollten auch einen Vertrag abschließen, oder?
Müssen sie auch Umsatzsteuer abführen und wenn wie? Denn da braucht man doch eine Umsatzsteuernummer oder?
Wenn man das mit ner GbR macht, müssen die 4 dann jeweils ein Gewerbe anmelden oder geht das auch ohne und man regelt das nur über die Steuererklärung am Jahresende.

Wie könnte man das mit so wenig wie möglich Aufwand aber 100%ig legal und am besten ohne großen Kostenaufwand betreiben?
Denn eine HGB-Unternehmung oder gar IHK Mitgliedschaft würde den Nutzenrahmen völlig sprengen, da die Band ja wenig einnahmen hat.

Also, wer kann mich da mal richtig schlau machen?
 
Eigenschaft
 
Bei diesen Einnahmen bist du weder USt noch ESt pflichtig. Ich habe jetzt die deutschen Grenzen nicht im Kopf. Wenn du allerdings Gewinn erwirtschaftest und ein "normales" Einkommen hast musst du diesen Gewinn bei der Steuerklärung angeben und evtl mehr Steuer zahlen.

Um sicher zu gehen ruf beim zusändigen FA an. Die kennen sich aus und beißen nicht.
 
Die besagte Hürde liegt (glaube ich! - ich bin mir nicht ganz sicher) bei etwa 400€ / Monat.

Wenn du einen 400€-Job hast, gilst du ja glaube ich noch als Geringverdiener und setzt damit auch weder Steuern, noch Versicherungen ab.

Allerdings bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, wenn du mal bei deinem zuständigen Finanzamt anrufst, wie Thomas auch schon geschrieben hat :)
 
Nein.

Also, als erstes sollte die Band einfach jede Quittung aufheben, die relevant ist für die Band. Für den absolut unwahrscheinlichen Fall, dass sich irgendjemand für diese Band interessiert fällt das bei dem Merch und der Gage schnell unter "Liebhaberei", weil Verluste eingefahren werden. Dazu noch die Abnutzung der Fahrzeuge und fertig.

Sollte die rein fiktive Band allerdings deutlich stärker unterwegs sein: Macht man eine GbR draus, dann sind die ersten 13 großen ohne Einkommenssteuerpficht. Und wenn man da drüber kommt, dürfte jeder Chef der GbR noch einmal knapp 3,5 Kilo einnehmen, bevor irgendwas wirklich interessantes passiert.

Tip: Papierkram beieinander halten und wenn was von den Finanzmenschen kommt, nettes Schreiben mit den Belegen hintendran. Beileidsschreiben abwarten und weitermachen.

Die vorgenannten 400-Euro-Jobs fallen unter Einkommenssteuerfreie Nebentätigkeit.
 
Der Smü;3821737 schrieb:
Also, als erstes sollte die Band einfach jede Quittung aufheben, die relevant ist für die Band.

Dies ist glaube ich der einzige Absatz, dem ich uneingeschränkt zustimmen kann, denn

Der Smü;3821737 schrieb:
Für den absolut unwahrscheinlichen Fall, dass sich irgendjemand für diese Band interessiert

Das kann schneller passieren als es manch einem schon lieb war :eek:

Der Smü;3821737 schrieb:
fällt das bei dem Merch und der Gage schnell unter "Liebhaberei", weil Verluste eingefahren werden. Dazu noch die Abnutzung der Fahrzeuge und fertig.

Das ist spannend... wie willst Du das denn so beurteilen, und woher weisst Du das sich das nicht ändern wird ? :confused:

Der Smü;3821737 schrieb:
Sollte die rein fiktive Band allerdings deutlich stärker unterwegs sein: Macht man eine GbR draus

Ich frag mich gerade, wie oft die Thematik GbR hier schon besprochen wurde... Diese Band IST eine GbR.... und wenn Du meinst dass sie das nicht wäre, dann verrate mir doch mal wie man eine GbR "macht" ?. Ob diese GbR steuerlich etwas zu beachten hat kann so pauschal nicht beurteilt werden, dazu müsste man mehr wissen über die Höhe der Einnahmen, Anzahl der Auftritte etc, und das wäre eine steuerliche Beratung im Einzelfall die hier im Board nicht gestattet ist, und das aus gutem Grund.

Der Smü;3821737 schrieb:
dann sind die ersten 13 großen ohne Einkommenssteuerpficht

Kein Wunder, denn eine GbR kann niemals Einkommensteuer zahlen da nur natürliche Personen dieser unterworfen sind... oder meinst Du, die ersten 13 großen Mitglieder (über 1,80 m oder wann geht das los ?) bräuchten keine Einkommensteuer zahlen ?

Sofern Du damit sagen wolltest, dass die ersten 13.000,-- Euro "Einkommen" der einzelnden GbR-Gesellschafter der Einkommensteuer nicht unterliegen ist das eine sehr gewagte Aussage... vielmehr muss -wenn es denn gemacht werden muss und soll- der Gewinn bzw Verlust der GbR ermittelt werden, dieser wird anhand der getroffenen Vereinbarungen auf die Gesellschafter verteilt und dann bei den jeweiligen Gesellschaftern bei deren jeweiligen Steuererklärungen berücksichtigt. Sofern dort zB die jeweiligen Freibeträge schon anderweitig erschöpft sind würde jeder Euro der Einnahmen aus der GbR "steuerwirksam" sein.

Der Smü;3821737 schrieb:
Und wenn man da drüber kommt, dürfte jeder Chef der GbR noch einmal knapp 3,5 Kilo einnehmen, bevor irgendwas wirklich interessantes passiert.

Was soll das denn für eine Zahl sein, und wo hast Du die her ? Das würde mich jetzt mal ganz stark interessieren ...:confused:

Der Smü;3821737 schrieb:
Tip: Papierkram beieinander halten und wenn was von den Finanzmenschen kommt, nettes Schreiben mit den Belegen hintendran. Beileidsschreiben abwarten und weitermachen.

ich hab mich oben geirrt, auch diesem Absatz kann ich zustimmen, wobei das erwähnte "Begleitschreiben" dann "Steuererklärung" heisst und das Beileidschreiben dann "Steuerbescheid" ;)

Der Post hier fing an mit den Worten "Also, als erstes sollte" ... und das auch zurecht, denn als erstes sollte man sich fragen, ob es nicht besser wäre zu schweigen statt hier Halbwissen in die Welt zu tröten und den Fragesteller möglicherweise zu Handlungen oder halt Unterlassungen zu verleiten, die später schmerzliche finanzielle Folgen hervorrufen könnten.
 
Der Post hier fing an mit den Worten "Also, als erstes sollte" ... und das auch zurecht, denn als erstes sollte man sich fragen, ob es nicht besser wäre zu schweigen statt hier Halbwissen in die Welt zu tröten und den Fragesteller möglicherweise zu Handlungen oder halt Unterlassungen zu verleiten, die später schmerzliche finanzielle Folgen hervorrufen könnten.

Ich hatte eigentlich schon einen ziemlich langen Antwortpost verfasst.

Aber den lasse ich weg. Du hast recht. Ich hab meinen oberen Beitrag ziemlich nebenher hingebratzt, das hätte ich besser gelassen. Ich merke gerade, dass ich mich hätte vorsichtiger ausdrücken müssen.

Richtig, man macht keine GbR. Ein Zusammenschluss mehrerer Privatpersonen, die gemeinschaftlich einen wirtschaftlichen Zweck erfüllen (wollen) sind per BGB eine GbR. Besserer Ausdruck: Meldet euch als GbR an, sollten die Erträge regelmäßig über das Maß "Huch, 200 Euro" hinausgehen. Mein Fehler, unter anderem.

Ernst gemeinter Tipp: Der Gang zum Steuerberater. Am Besten den, der eventuell schon eine Musikschule betreut oder sonstwie Ahnung von der Materie hat. Haben wir auch gemacht (meinen Halbwissenspost lassen wir jetzt mal eben aussen vor, bei mehrmaligem Lesen beschleicht mich das Gefühl, ich habe da aus dem Gedächtnis heraus einiges durcheinandergebracht) Selbst wenn der Steuermensch eine Stunde Beratung berechnet, danach hast du es schwarz auf weiß und das beruhigt.
 
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