Reconte JBL 2242H aus Soundpower 128S bei geringer Leistung verbrannt - Reconfehler?

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HF-EL
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Hallo Forum,
hiermit möchte ich dieses Bild in die Runde werfen.
Hat einer schon so ein Schadensbild gesehen? (Entschuldigt die grossen Bilder)
def_img_470711kzn.jpg


Noch mal näher dran:
p1110032zykei.jpg


Die beiden Chassis der Box sind zerstört. Dabei wurden die Box, wenn überhaupt, 50% belastet.
Angetrieben duch eine Proline3000(Bridge-Mode) mit Dig-Weiche im Paralellbetrieb; HP & TP Parameter nach JBL Datenblatt.
Mich macht die Riefe von oben nach unten stutzig. Vorher ist die Box nicht durch kratzende Membran aufgefallen.
Wurde da evtl. beim Reconen nicht sauber gearbeitet?

Hat evtl. einer hier aus dem Forum schon mal so ein Schaden gesehen?
Danke und grüsse
Hartwig
 
Eigenschaft
 
Diese Schwingspule wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit thermisch zerstört. Aus was besteht denn dieses silberne Zeug? Lötzinn?
 
Die Endstufe macht laut Datenblatt 3,6 kW an 4 Ohm Brücke, die Box verträgt 1,6 kW AES, empfohlen wird ein Verstärker mit 2 kW. Mit der Konstellation kann man eine Schwingspule schon ins Schwitzen bringen. Wie war denn der Limiter eingestellt? Was meinst du mit "Digi-Weiche im Parallelbetrieb"?
 
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Hat einer schon so ein Schadensbild gesehen? (Entschuldigt die grossen Bilder)
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Mich macht die Riefe von oben nach unten stutzig
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Hat evtl. einer hier aus dem Forum schon mal so ein Schaden gesehen?
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Das sieht eindeutig nach Überlastung aus. Bei Überlastung löst sich die Verklebung der einzelnen Drähte der Schwingspule. Durch die Hitze dehnen sich die Drähte - sie werden länger - und müssen nach irgendwo hin aussen ausweichen. Es kommt dann zu einer Berührung mit dem Metall der Polplatte und einem Kurzschluss.

Wie man beim oberen Bild gut sieht, haben sich komplette Abschnitte des Schwingspulendrahtes gelöst. Wenn sich so ein abgelöstes Teil zwischen Schwingspule und Polplatte setzt entsteht solch ein Bild. Man erkennt außerdem daß wohl ein Original Recone Kit mit einer Flachdraht-Schwingspule verwendet wurde. Bei billigen Reconekits wird Runddraht verwendet.

Noch mal ein Hinweis zu der AES Belastbarkeit von 1600 Watt:

Das ist die Spitzenbelastbarkeit bei einem Prüfsignal das von der Pegelverteilung in etwa einem Musiksignal ähnelt. Diese Spitzen dürfen 6dB über dem Durchschnittspegel liegen. 6dB sind Faktor 4. Das bedeutet im Klartext 400Watt Durchschnittspegel und Spitzen von maximal 1600 Watt.

Der Durchschnittspegel gilt außerdem üblicherweise bei idealen thermischen Verhältnissen - die Wärme wird optimal vom Lautsprecher abgeleitet. Das ist in einer Box nicht immer der Fall. Da heizt sich die Magnetkonstruktion ganz gerne mal erheblich auf. Dadurch kann sich die zulässige Durchnittsleitung (deutlich) weiter verringern.
 
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Hallo,
vielen Dank an alle, für die bisherigen Kompetenten antworten.
Da habe ich wohl Mist gebaut.

Ich möchte ein wenig was zum Hintergrund der Installation schreiben. Für Hinweise bin ich immer dankbar.
Die Räumlichkeit ist ein neuer Jugendraum mit ca. 100m^2 Fläche. 50% Akustikdecke(rest Gipswand-Schräge); Deckenhöhe ca. 5m; Fliesenboden; glatte Wände, an eine Wand großflächige Fenster. (Da weißt evtl. schon auf unser Problem hin)

Da wir auf das Budget achten müssen, hatte ich einen gebrauchten reconten SP128S gefunden. Geplant waren vorher Achat 115 Subs.
Als Amp kommt wie gesagt, die Proline im Brigdemodus zum Einsatz. Als Weiche die typische DCX 2496.
Als Einstellungen dort:
Input A: -10dB
Input B: -10dB

Sub über Sum A+B (wobei, wie ich jetzt sehe, im Sum Menü die A und B auf 0dB stehen !?)
Das Signal geht weiter auf dem Tiefpass und dann mit -3dB raus zum Amp. Kein EQ usw....
Der Amp-Gain stand auf 50%.

Wir haben im Raum das Problem, das der Bass (seht in einer Ecke) bis 3m vor der Box spürbar da ist, aber ab 5m rapide abnimmt. (Raumlänge ca. 10m)
Das Bass löscht sich irgendwie aus.
Da man ja aus amtlichen Diskomaterial etwas Druck erwartet, wurde vielleicht der Bassregler am Mischpult aufgezogen. Und nun haben wir den Salat.

Ich denke, das wir erst mal den Limiter des DCX aktiveren sollten.
Wenn ich davon ausgehe, Eingang 0dB(Spitzen+6dB), der Sum-Ausgang auf 0dB und der Output auf -3dB, ergibt das was zwischen -3dB und +3dB.
Bei 50% Gain (1800Watt?) sollte das doch dann etwas zwischen 900W und 2700W sein. Passen meine Annahmen oder liege total daneben?
Wenn ungefähr ja, habe ich mir schön selber ins Knie geschossen.

Evtl. Tips zur Limitereinstellung?
Sonstige Tipps?

Viele Dank erst mal für die bisherige Hilfe.
Grüsse
Hartwig
 
Ohne Limiter kannst du trotz Pegelreduktion in Controller und Endstufe Vollaussteuerung erreichen, wenn du einfach den Eingangspegel weiter erhöhst. Dies scheint mir in dem Fall ja durch das Mischpult erfolgt zu sein. Der DCX ist da von der Anzeige her etwas trügerisch, da diese sich auf den absoluten maximalen Ausgangspegel bezieht (0 dB = +22 dBu!). Die Proline ist aber schon bei 0,77 V (= 0 dBu!) voll ausgesteuert, das heißt, bevor die -20 dB LED am DCX angeht.
In deinem Fall empfiehlt es sich, die Endstufen voll aufzudrehen. Denn dann kann hier keine später den Pegel erhöhen.
Ich würde mal grob aus der Hüfte raus einen Limiterwert von um die -25 dBfs anpeilen, damit solltest du dann unter 2 kW Endstufenleistung bleiben und damit im sicheren Bereich. Detaillierte Ausführungen zur Berechnung von Limitern findest du zum Beispiel hier:
http://www.volkerholtmeyer.de/publikationen/Berechnung von Limitern, Professional System.pdf

Wenn du jedoch dauerhaft im Limiter hängst, läuft was falsch. Welche Tops verwendet ihr und wie sehen die Controller-Einstellungen für Subs und Tops genau aus?
 
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Das Problem am DCX2496 ist einerseits, dass der Output-Gain vor dem Limiter sitzt und der Limiter andererseits nur bis -24 dBFS einstellbar ist (-2 dBu). Der Pegel muss also an der Endstufe abgesenkt werden.
 
Hallo,
vielen Dank nochmal für die ganzen Antworten. Nun läuft es besser. Habe auch die die Amps abgesenkt.
Sorry für die späte Rückmeldung.
 

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