Reinigung mit oder ohne Chemie?

A
awi64
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.08.22
Registriert
05.08.18
Beiträge
4
Kekse
0
Hallo allerseits,

vor wenigen Tagen habe ich ein hervorragend funktionierendes ELKA MK55 MIDI-Keyboard aus den Achtziger Jahren erstanden. Seit optischer Zustand ist allerdings eher 4 minus...
Die Bedienoberfläche ist teils speckig, teilweise blüht da in kleinen Kreisen möglicherweise Proberaum-Schimmel, und geraucht wurde offenbar auch eifrig. Kein erfreulicher Anblick.

Wie bekomm ich die Kiste wieder schön?
Benutzen Profis irgendwelche Chemikalien für das Finish? So ein Mittel würde ich mir auch was kosten lassen, denn meinen anderen Keyboards täte eine Grundreinigung auch mal wieder gut!

Ich suche also nach dem Wundermittel mit dem Aha-Effekt, so ähnlich wie wenn man sein Auto zu Dr. Shine gibt :)

Irgendwelche erprobten Vorschläge ohne Nebenwirkungen? Danke!
Andreas
 
Eigenschaft
 
Hoi Andreas....welcome aboard! :)

Als "Insidertipp" haben sich Babyfeuchttücher mit Aloe Vera-Extrakt immer wieder gut bewährt, aber auch diese Desinfektionstüchlein von Dettol sind nicht schlecht; gleichzeitig entfetten sie ein wenig die Oberfläche und desinfizieren im gleichen Arbeitsgang.....iwie praktisch! In Deutschland heißen die Dinger glaub ich Sagrotan oder so..

http://www.dettol.ch/de/produkte/ob...ingettes-pour-deacutesinfection-et-nettoyage/

Je nachdem funzt es manchmal auch mit etwas Glasreiniger oder eben halt spezieller Kunststoffreiniger. Wo man jedenfalls immer VORSICHTIG sein sollte ist an Stellen wo eine Beschriftung vorhanden ist (Parameter, Logo usw..); aggressive Scheuermittel, kratzende Schwämme und auf Benzol/Aceton und sonstwelchen Lösungsmittel sollte man wenn möglich verzichten.
Manchmal geht es aber halt nicht anders, dann muss man es vorsichtig und sparsam anwenden.

Ansonsten geht es auch ganz "klassisch" mit Wasser & Spüli.....einfach nicht grad den ganzen Synthie reintunken wenn's geht! :D

LG Leo
 
Bei alten hartnäckigen Verschmutzungen, oft fetthaltig und wie eingebrannt, habe ich gute Erfahrungen mit Reinigungsmitteln auf Orangenölbasis gemacht. Ev. etwas einwirken lassen und mit Gefühl abreiben. Hat auch den Vorteil, dass eine angenehme Geruchsnote zurückbleibt.
 
> einfach nicht grad den ganzen Synthie reintunken wenn's geht!​

Gilt aber nur für Oldies, die neueren Instrumente haben einen Wet/Dry-Regler ... (oh, der Brüller!)


Ja, vielen Dank für die Tipps bisher. Inzwischen bin ich auch auf eine Firma aus Deutschland gestoßen, die Reiniger auf "natürlicher" Basis herstellt, und die auch einen spezielle Variante für Geräteoberflächen herstellt. Damit ich nicht in den Verdacht gerate, hier Werbung platzieren zu wollen, schreib ich das mal ohne Verlinkung: "Case-Reiniger" von Bio-chem 24. Jemand Erfahrung damit?

Ich denke ich werde jeweils mal ein Gerät damit und andere mit Euren anderen Tipps behandeln. Da ich inzwischen nicht mehr auftrete, kann ich die Mittelchen ja problemlos auf der Rückseite ausprobieren :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja "Bio-irgendwas" oder "pflanzlich" heißt ja nicht automatisch "sanft". Was du vermutlich benötigst sind Tenside (reinigungsaktive Substanzen) welche die Oberflächen nicht angreifen. Ein gutes neutrales Spülmittel wäre hier hilfreich.
Der Bio-Chem ist vermutlich auf alkalischer Basis weil das sehr gut Fette beseitigt und damit auch Gerüche. (Siehe Anwendungshinweise: Vorsicht bei Aluminium) Handschuhe sind hier auch empfehlenswert ;) Ich bin der Ansicht dass ein gutes Spülmittel reicht, erst später auf stärkere Mittel ausweichen, also von "sanft" Richtung "stark".
 
Ich weiß nicht, ob Du handwerklich geschickt bist oder eher zwei linke Hände hast.
Falls Du es dir irgendwie zutraust, vielleicht lässt sich ja auch ein Service Manual dieses oder eines ähnlichen Gerätes auftreiben, würde ich die versiffte Raucherkiste so weit wie möglich zerlegen und einer intensiven Komplettreinigung unterziehen.
Gehäuse und Tasten mit viel Wasser und Spüli reinigen. Ebenso die Platinen. In lauwarmes Spüliwasserund mit der Zahnbürste vorsichtig schrubben. Danach gut abspülen, evtl mit Aqua destil und natürlich gut trocknen.
Wie man es halt auch gerne bei alten Hifi-Geräten mit Raucher-Patina macht. Nur die Außenseiten „abwischen" bringt nix, weil einem „der Duft der großen weiten Welt" ständig aus dem Inneren entgegenströmen wird. Je wärmer das Teil wird, sei es durch den Betrieb oder die Umgebungstemperaturen, umso stärker kommst Du in den zweifelhaften Genuß abgestandenen Teers, Nikotins und anderer „leckerer" Aromastoffe.
Elektrische Geräte, die ich gebraucht kaufe und behalten möchte, unterziehe ich grundsätzlich einer solche Kur.
Wenn man natürlich selber Raucher ist und in einer „muffigen Räucherkammer" lebt, kann man sich diesen Aufwand natürlich sparen :D
 
Du meinst, Platinen ausbauen und unter Wasser? Ich bin kein Elektronikexperte und würde mich sicher auch nicht dämlich anstellen beim Aus- und Wiedereinhau, aber da frag ich lieber nochmal nach ...
Und bestimmt keine Platinen mit aufgelöteten Displays bzw Transformatoren, oder?
 
Ich will es mal so sagen: ich habe schon so einige bestückte Platinen in einer Wanne mit Spüli abgebürstet und mit Wasser abgespült, ganz zum Schluss mit destilliertem Wasser. Man muss halt nur schauen, dass das Ganze wirklich komplett trocken ist, bevor man es zusammenbaut und wieder Strom drauf gibt.
Wenn da allerdings ein Display dranhängt, wäre ich eher zurückhaltend. Sowas würde ich nicht mit Wasser in Verbindung bringen. Aber meistens sind die ja nicht direkt auf der Platine festgelötet, sondern hängen über eine Steckverbindung oder Kabelverbindung dran. Wenn es einen Steckverbindung ist, umso einfacher, bei angelöteten Kabel müsste man evtl ablöten.
Manche Hartgesottene tauchen auch die Trafos ins Wasser, das würde ich mich auch nicht unbedingt trauen.
In Sachen Elektronik reinigen würde ich auf jeden Fall mal ins Hifi-Forum reinschauen und um Rat fragen.
Manche Leute nehmen auch Bremsenreiniger aus dem Autozubehör, habe ich auch schon gemacht.
Platine hochkant halten und ordentlich draufsprühen (die Sprays erzeugen einen ziemlich kräftigen Strahl), damit der Schmodder direkt abfließt. Die mit dem Reiniger geflutet Platine dabei vorsichtig mit einer Zahnbürste abschrubben.
Aber Vorsicht, gesund ist das Zeug definitiv nicht, also nur im Freien und mit geeignetem Atemschutz (so ne einfache Staubmaske reicht definitiv nicht) und Augenschutz. Und vorher sicherstellen, dass da keine Teile sind, die von den Lösungsmitteln angegriffen werden könnten.
Aber wie gesagt, wenn Du wirklich fundierte Infos zu dem Thema suchst, um das Gerät wie neu herzurichten, würde ich im genannten Forum nachlesen und -fragen.
Da sitzen die Freaks, die sich ständig mit solche Dingen befassen.
 
Bei solchen "Grundreinigungen" ist Zerlegen und die Gehäuse-/Mechanikteile einzeln reinigen immer eine gute Idee. Bei Platinen halte ich s immer mit "if it ain't broken, don't fix it". Sprich: wenn alles funktioniert, würde ich maximal mit etwas Druckluft (aus der Dose, nicht mit 6 bar aus der Leitung beim Autoschrauber!) den Staub wegpusten vor dem Wiedereinbau. Selbst bei Potis, Schaltern und Steckkontakten würde ich nur Hand anlegen, wo nötig (weil etwas ein Poti kratzt).
Außen kann man dagegen wienern und polieren, bis alles wieder wie neu glänzt - wenn man das möchte.
 
Nachfrage:

@awi64

..und; was ist nun aus der Reinigung geworden, hat's geklappt? :nix:

LG Leo
 
Hi,

ich habe es bei einer Außenreinigung belassen. Die Reinigung der Platinen war mir zu heikel. Vom Gehäuse ging ordentlich was runter, die Fingerspuren sind an den meisten Stellen auch weg, und das Gerät riecht jetzt nicht mehr unangenehm (Orange wäre nämlich nicht mein Lieblingsduft
gewesen). Mit anderen Worten: "Hervorragender Gebrauchtzustand". Nach der Erfahrung bin ich dann auf Putztour gegangen und habe quasi mein komplettes Equipment gesäubert :)

Habe das mit dem "Case-Reiniger" von Bio-chem 24 gemacht, das mitgelieferte Reinigungstuch ist sehr gut für die Metall-/Lack-Oberflächen zu verwenden. Wobei, jedes andere vernünftige Mikrofasertuch hätte es vermutlich auch getan.

Beste Grüße,
Andreas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hoi Andreas :)

Besten Dank für's Feedback :great:

Hab mir mal die Inhaltsstoffe vom Case Reiniger angesehen, scheint noch ganz vernünftig zu sein.... wichtig vor allem das keine Lösungsmittel drin sind! Ich selbst kenne Bio-Reiniger halt eher von der mechanischen Industrie her; die sind dann aber schon etwas stärker :rolleyes::D Hauptsache jedoch es hat für Dich funktioniert..... und alle Beschriftungen sind noch dran.

Merci & Gruss, Leo
 
Silikonenentferner ist mild. Entfernt Fette und greift Oberflächen nicht an.
Damit bekommt man auch Platinen sauber. Da er schnell verdunstet im Gegensatz zu Wasser passiert da nichts. Trocknet schnell ab.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben