
Donsiox
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Hallo zusammen,
nachdem vor über einem Jahr @dr_rollo ein Review zum CQ-20B schrieb, möchte ich im Jahr 2025 nun ein Review zur Touchscreen-Version der kleinsten Digitalpult-Serie von Allen & Heath nachreichen.
Das CQ-18T habe ich, gemeinsam mit dem zugehörigen Softcase, im Januar 2024 online bestellt.
Seitdem hat es mich bei den verschiedensten Veranstaltungen begleitet - auf meine Praxiserfahrungen möchte ich im Nachfolgenden genauer eingehen.
Zunächst jedoch eine Übersicht:
die CQ-Serie besteht aus drei verschiedenen Mischpulten, die vornehmlich per App gesteuert werden.
Während das CQ-20B als Stagebox-Version ausgeführt ist, verfügen CQ-12T und CQ-18T über einen eingebauten Touchscreen und einen bzw. vier Drehencoder, fünf Menütasten und drei Softkeys.
Das CQ-12T ist das günstigste Modell mit 12 Ein- und 8 Ausgängen. Das CQ-18T hat sechs Eingänge mehr, eingebautes Wi-Fi und verfügt, wie beschrieben, über mehr physische Bedienelemente. Zudem wurde ihm ein zweiter Kopfhörerausgang spendiert. Das CQ-20B verfügt über zwei zusätzliche Eingänge (ST2 In), hat auch in den Aux-Wegen XLR-Buchsen verbaut - statt Klinke bei den Touchscreen-Modellen - und besitzt einen Alt-Out-Ausgang in Klinkenbauweise sowie bei zwei Eingängen eine Hi-Z-Option.
Stand heute kostet das Bundle aus CQ18-T und Softbag bei Thomann 1.094€ - was bekommt man nun dafür und was sind mögliche Einsatzbereiche?
Warum ich mich für das CQ-18T entschieden habe:
Bis zum Kauf des CQ-Pultes habe ich entweder analoge Mischpulte genutzt - ein riesiges Soundcraft Venue steht immer noch im Keller - oder digitale Mischpulte zugemietet, z. B. Soundcraft UI oder A&H QU16.
Die Aufträge wurden mehr und daher wollte ich ein eigenes Digitalpult anschaffen. Große Bands hatte ich zu dem Zeitpunkt selten, dafür viele DJ-Gigs, Duos/Trios, Redebeiträge, Demos und Firmenveranstaltungen.
Wichtig war mir ein einfach bedienbares und bezahlbares Digitalpult, das zuverlässig funktioniert und noch eine Weile mit Softwareupdates versorgt wird. So bin ich recht schnell zu Stagebox-Mixern gekommen, z. B. Behringer X32 Rack, Soundcraft Ui24R und der 2024 neu erschienenen CQ-Serie.
Nach meinen positiven Erfahrungen mit Allen & Heath und einem Überblick über die Funktionen erschien mir das Pult schnell sympathisch. Gerade die Bedienbarkeit über Touchscreen und physische Bedienelemente gefiel mir, da so nicht immer ein Tablet notwendig und, bei einem Ausfall von Akku oder WLAN, auch ohne Laptop eine Steuerung möglich ist.
Welche Einschränkungen das Pult mit sich bringt:
Ein Digitalpult für 1.000€ erfüllt sicherlich nicht alle Wünsche einer Tontechnikerin oder eines Tontechnikers - also gibt es Einschränkungen, die man im besten Fall VOR dem Kauf erkennt und dann abwägen kann, ob diese ein Dealbreaker sind oder zu den geplanten Anwendungen passen. Das CQ18-T bringt einige Einschränkungen mit sich, die ich nachfolgend aufführen möchte:
Kurz gesagt: weil es das, was es kann, richtig gut macht!
Ohne das (etwas zu groß geratene) Softcase passt das Pult in einen Rucksack - und kann mehr, als die meisten analogen Profipulte mit riesigen Sideracks. Zu den Pro-Argumenten zählen:
Meine Praxiserfahrungen:
Ich habe das Pult nun seit eineinhalb Jahren im Einsatz. Hier kam es schon in vielen unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz. Auf Demos, bei Hochzeiten, Firmenfeiern, Konferenzen, bei Akustik-Duos und bei Bands.
Es hat mich in dieser Zeit nie im Stich gelassen. Gerade der kompakte Formfaktor war oft von Vorteil. Für ein QU-16 wäre beispielsweise auf einem Demo-Truck oder in einem Gewölbekeller mit 40 Personen Kapazität kaum Platz gewesen.
Bei Bands, welche die 18 Kanäle voll ausreizen ist es allerdings nicht ganz einfach, den Überblick über Aux-Wege, DCAs, Mute-Gruppen und Kanallevel zu behalten. Für regelmäßige und größere Bandgigs werde ich daher auch in Zukunft eher ein Pult mit "echten" Fadern bevorzugen. Für alles andere nutze ich auch weiterhin gerne das CQ.
Hier noch ein paar Links zu bereits geposteten Fotos im Board:
Business-Event in einem Hotel
Gig in einem Gewölbekeller
Würde ich das Pult wieder kaufen?
Seit meinem Kauf kamen zwei neue Pultserien auf den Markt:
zum einen das QU5 von Allen & Heath und zum anderen das Behringer Wing (Rack & Compact).
Fühlt man sich mit "echten" Fadern wohler und hat den Platz, würde ich zum QU5 raten. Hier wurden viele Funktionen aus dem CQ übernommen, z. B. AMM oder AFS. Muss man Platz sparen, benötigt aber mehr Flexibilität als das CQ bietet, würde ich zum Behringer Wing Rack raten. Bei einem Neukauf würde ich heute ggf. zum QU5-D oder dem Wing Compact greifen - auch, da meine Aufträge nochmals etwas größer wurden. Zufrieden mit meinem Kauf bin ich dennoch und werde hoffentlich noch viele Gigs mit dem CQ erleben.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit einen guten Eindruck der CQ-Serie vermitteln - ich freue mich auf euer Feedback und auf eure Fragen!
Viele Grüße
Jan
nachdem vor über einem Jahr @dr_rollo ein Review zum CQ-20B schrieb, möchte ich im Jahr 2025 nun ein Review zur Touchscreen-Version der kleinsten Digitalpult-Serie von Allen & Heath nachreichen.
Das CQ-18T habe ich, gemeinsam mit dem zugehörigen Softcase, im Januar 2024 online bestellt.
Seitdem hat es mich bei den verschiedensten Veranstaltungen begleitet - auf meine Praxiserfahrungen möchte ich im Nachfolgenden genauer eingehen.
Zunächst jedoch eine Übersicht:
die CQ-Serie besteht aus drei verschiedenen Mischpulten, die vornehmlich per App gesteuert werden.
Während das CQ-20B als Stagebox-Version ausgeführt ist, verfügen CQ-12T und CQ-18T über einen eingebauten Touchscreen und einen bzw. vier Drehencoder, fünf Menütasten und drei Softkeys.
Das CQ-12T ist das günstigste Modell mit 12 Ein- und 8 Ausgängen. Das CQ-18T hat sechs Eingänge mehr, eingebautes Wi-Fi und verfügt, wie beschrieben, über mehr physische Bedienelemente. Zudem wurde ihm ein zweiter Kopfhörerausgang spendiert. Das CQ-20B verfügt über zwei zusätzliche Eingänge (ST2 In), hat auch in den Aux-Wegen XLR-Buchsen verbaut - statt Klinke bei den Touchscreen-Modellen - und besitzt einen Alt-Out-Ausgang in Klinkenbauweise sowie bei zwei Eingängen eine Hi-Z-Option.
Stand heute kostet das Bundle aus CQ18-T und Softbag bei Thomann 1.094€ - was bekommt man nun dafür und was sind mögliche Einsatzbereiche?
Warum ich mich für das CQ-18T entschieden habe:
Bis zum Kauf des CQ-Pultes habe ich entweder analoge Mischpulte genutzt - ein riesiges Soundcraft Venue steht immer noch im Keller - oder digitale Mischpulte zugemietet, z. B. Soundcraft UI oder A&H QU16.
Die Aufträge wurden mehr und daher wollte ich ein eigenes Digitalpult anschaffen. Große Bands hatte ich zu dem Zeitpunkt selten, dafür viele DJ-Gigs, Duos/Trios, Redebeiträge, Demos und Firmenveranstaltungen.
Wichtig war mir ein einfach bedienbares und bezahlbares Digitalpult, das zuverlässig funktioniert und noch eine Weile mit Softwareupdates versorgt wird. So bin ich recht schnell zu Stagebox-Mixern gekommen, z. B. Behringer X32 Rack, Soundcraft Ui24R und der 2024 neu erschienenen CQ-Serie.
Nach meinen positiven Erfahrungen mit Allen & Heath und einem Überblick über die Funktionen erschien mir das Pult schnell sympathisch. Gerade die Bedienbarkeit über Touchscreen und physische Bedienelemente gefiel mir, da so nicht immer ein Tablet notwendig und, bei einem Ausfall von Akku oder WLAN, auch ohne Laptop eine Steuerung möglich ist.
Welche Einschränkungen das Pult mit sich bringt:
Ein Digitalpult für 1.000€ erfüllt sicherlich nicht alle Wünsche einer Tontechnikerin oder eines Tontechnikers - also gibt es Einschränkungen, die man im besten Fall VOR dem Kauf erkennt und dann abwägen kann, ob diese ein Dealbreaker sind oder zu den geplanten Anwendungen passen. Das CQ18-T bringt einige Einschränkungen mit sich, die ich nachfolgend aufführen möchte:
- 18 Eingänge - ohne Erweiterbarkeit. Anders als beim Ui24R kann man zwei CQ-Pulte nicht miteinander koppeln. Auch das Anbinden von Stageboxen ist nicht möglich.
- Einfachstes Routing - es können zwar eigene Ansichten gebaut werden, sonst ist aber ein Eingang ein Kanal. Das Duplizieren von Eingängen, komplexes Routing, das kanalabhängige Schalten von Post/Pre für Aux-Wege... All das ist nicht möglich.
- 6 Aux-Ausgänge - ohne weitere Gruppenausgänge. Soll z. B. eine Stereo-Delay-Line bespielt werden, bleiben nur noch 4 Aux-Wege. Gerade bei Stereo-In-Ear-Monitoring ist das Pult also sehr begrenzt.
- Aux-Wege über Klinke -> Adapter nötig! mein Tipp: pro Snake TPA 1003 MJ Ich habe immer sechs davon in der Softbag verstaut, das passt gerade so rein.
- 16 Mono-Eingänge, aber nur 8 als Kombi-Buchsen - und ohne schaltbares Pad. Bei vielen Klinkensignalen sind Adapter nötig. Nutzt man die Kombi-Buchsen mit Klinkensteckern, wird ein Pad aktiviert.
Dieses ist aber nicht manuell schaltbar. Gerade beim Anschluss von DJ-Mixern über XLR wäre das wünschenswert, da diese sonst den Eingang "überfahren" können. - Das Pult ist ein geschlossenes System. Das Einbinden externer Effektgeräte, Kompressoren etc. ist nicht möglich.
- Andere Pulte bieten mehr Bearbeitungsmöglichkeiten - gerade die vier Effektgeräte können nur recht grob bearbeitet werden. Features wie dynamische EQs fehlen gänzlich.
Kurz gesagt: weil es das, was es kann, richtig gut macht!
Ohne das (etwas zu groß geratene) Softcase passt das Pult in einen Rucksack - und kann mehr, als die meisten analogen Profipulte mit riesigen Sideracks. Zu den Pro-Argumenten zählen:
- Einfachste Bedienung und Einrichtung: für eine Konferenz mit 10 Mikros, Main-PA und Delay-Line habe ich das Pult in fünf Minuten eingerichtet.
- Ausreichende Anzahl an Ein- und Ausgängen: oben noch in den Einschränkungen, jetzt in den Benefits - wie passt das zusammen? Ja, das Pult hat eng gesetzte Grenzen. Aber für kleine Bands, Konferenzen, DJ-Gigs etc. reichen 6 Aux-Wege und 18 Inputs (+ USB & Bluetooth) locker aus.
- Gut funktionierende physische Bedienelemente: gerade das initiale Einrichten mache ich oft direkt am Pult. Die Bedienung ist intuitiv und die Kombination aus Menütasten, Dreh-Encodern und Touchscreen klappt super.
- Stabiles WLAN und gute App: man kann zur Bedienung sowohl MixingStation als auch die A&H-eigene App "CQ-MixPad" nutzen. Diese ist ebenfalls intuitiv aufgebaut und lässt - zumindest für mich - nichts vermissen. Das WLAN ist sehr stabil und die Reichweite ist ausreichend. Ich nutze zur Steuerung das Samsung Galaxy Tab S9 FE+ mit hellem 12,4" Display. Damit ist auch outdoor und bei voller Sonne eine Steuerung gut möglich.
- Tolle Unterstützungen: Der integrierte Automatic Mic Mixer (AMM) nimmt bei Konferenzen viel Arbeit ab, die vielen Kanalpresets erleichtern den Einstieg für alle Neulinge am Mischpult (z. B. Presets für verschiedene Gitarren, einzelne Schlagzeugmikrofone...) und Funktionen wie automatische Feedbackunterdrückung (AFS) oder der Gain-Assistent, der Mikrofonsignale automatisch optimal einpegeln kann, sparen wertvolle Minuten beim Soundcheck.
- Mobiles Tonstudio - die Multitrack-Aufzeichnung auf SD-Karte in 96kHz erleichtert Mitschnitte und ermöglicht es auch, das Pult im Heimstudio einzusetzen.
Meine Praxiserfahrungen:
Ich habe das Pult nun seit eineinhalb Jahren im Einsatz. Hier kam es schon in vielen unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz. Auf Demos, bei Hochzeiten, Firmenfeiern, Konferenzen, bei Akustik-Duos und bei Bands.
Es hat mich in dieser Zeit nie im Stich gelassen. Gerade der kompakte Formfaktor war oft von Vorteil. Für ein QU-16 wäre beispielsweise auf einem Demo-Truck oder in einem Gewölbekeller mit 40 Personen Kapazität kaum Platz gewesen.
Bei Bands, welche die 18 Kanäle voll ausreizen ist es allerdings nicht ganz einfach, den Überblick über Aux-Wege, DCAs, Mute-Gruppen und Kanallevel zu behalten. Für regelmäßige und größere Bandgigs werde ich daher auch in Zukunft eher ein Pult mit "echten" Fadern bevorzugen. Für alles andere nutze ich auch weiterhin gerne das CQ.
Hier noch ein paar Links zu bereits geposteten Fotos im Board:
Business-Event in einem Hotel
Gig in einem Gewölbekeller
Würde ich das Pult wieder kaufen?
Seit meinem Kauf kamen zwei neue Pultserien auf den Markt:
zum einen das QU5 von Allen & Heath und zum anderen das Behringer Wing (Rack & Compact).
Fühlt man sich mit "echten" Fadern wohler und hat den Platz, würde ich zum QU5 raten. Hier wurden viele Funktionen aus dem CQ übernommen, z. B. AMM oder AFS. Muss man Platz sparen, benötigt aber mehr Flexibilität als das CQ bietet, würde ich zum Behringer Wing Rack raten. Bei einem Neukauf würde ich heute ggf. zum QU5-D oder dem Wing Compact greifen - auch, da meine Aufträge nochmals etwas größer wurden. Zufrieden mit meinem Kauf bin ich dennoch und werde hoffentlich noch viele Gigs mit dem CQ erleben.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit einen guten Eindruck der CQ-Serie vermitteln - ich freue mich auf euer Feedback und auf eure Fragen!
Viele Grüße
Jan