[Review] Beyerdynamic TG I51

chris_kah
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Ich hatte über das Musikerboard die Gelegenheit ein Beyerdynamic TG I51 zu testen.

Das ist dieses hier:

Das Mikrofon ist laut Hersteller geeignet für Drums, E-Gitarrenverstärker und Blechblasinstrumente.
Es ist ein dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik. Für mich ist es hauptsächlich interessant für Blechblasinstrumente.

Unboxing:

TG_I51_Karton.jpg


Das Mikrofon kommt in einem schwarzen Pappkarton, der das Mikrofon, eine Aufbewahrungstasche eine Garantieurkunde und ein Datenblatt in mehreren Sprachen enthält.
TG_I51_Inhalt.jpg


Das Mikrofon verliert sich etwas in der Tasche, aber so verliert sich die Tasche nicht in einem größeren Koffer.

TG_I51_Tasche.jpg


Das Mikrofon selber ist sehr kompakt. Es wirkt gedrungen und wuchtig, ist aber mit einem Durchmesser von knapp 4.5 cm und eine Länge von 8 cm sogar noch etwas dünner als mein e945 Gesangsmikrofon und nicht einmal halb so lang.

Neben dem MD421 wirkt es zierlich, nicht einmal halb so lang.
TG_I51_Groessenvergleich.jpg


Die Verarbeitung des Metallgehäuses mit dem feinen Gitter hinter den größeren ovalen Öffnungen ist tadellos, das Mikrofon ist sehr stabil. Die Stativaufnahme ist direkt am Mikrofonkörper (die Lasche ist Teil des Körpers) und hat nach dem Schwenkgelenk ein 5/8" Innengewinde mit Reduzierung (Metall!) auf 3/8". Es lässt sich also bequem auf einer normalen Stativaufnahme anschrauben. Das Gelenk lässt sich gut kippen, aber hät das Mikrofon sicher in seiner Position. Da hätte ich nicth einmal an einer Drum-Klemme Sorgen. Dadurch, dass sich der Mikrofonkörper hinten nicht (nun ja - kaum) verjüngt, sitzt der XLR inbaustecker quasi auf einer Art Rückwandplatte. Wer in engen Platzverhältnissen (Stichwort: Drum Set) noch etwas Platz sparen will, könnte hier sogar XLR Winkelkupplungen einsetzen. Der Entriegelungshebel würde am richtigen Platz landen.

Das Mikrofon ist ja gebaut, um am Schlagzeug montiert zu werden und da sind 2 Bedingungen erfüllt: 1. kompakt und 2. stabil.

Jetzt kommt natürlich die große Frage: "wie klingt es denn?"

Dafür habe ich mehere Aufnahmen gemacht, die ich in diesem Arbeitsthread dokumentiert habe, und auf den ich hier verweise.

Mein Hauptaugenmerk war die Verwendung als Mikrofon für Bläser, vor allem (Alt-) Saxophon.
Hier hat es mich voll überzeugt. Es bildet das Saxophon sehr gut ab, hat eventuell etwas weniger Höhen beizutragen als ein Sennheiser MD421 (was live sogar ein Vorteil sein kann - Saxophon wirkt weniger kratzig).
Besonders angetan war ich vom Radius um das Mikrofon, in dem sich der Klang und die Lautstärke nicht hörbar veränderten.

Sowohl ein Winkel von - 45 .. 0 .. + 45 Grad als auch eine Abstandsvariation von 5 .. 40 cm hatten wenig Einfluss auf Klang und Lautstärke (vielleicht messtechnisch aber nicht für die Ohren). In dieser Disziplin war mein Eindruck sogar so, dass es hier (wenig Variation) etwas besser als das Senneheiser MD421 war.

Die Empfindlichkeit (Signalpegel zu Schallpegel) ist höher als bei einem MD421, vergleichbar mit einem normalen Gesangsmikrofon (e935).

Bei den Drums hat es auch sehr gut performed. Ich hatte zwar keine Toms und keine Snare, nur Djembe und Cajon, aber was davon abgebildet wurde sagt mir, dass es für Toms sehr gut funktionieren sollte. Bei der Snare würde ich es testen (da schön kompakt), aber da könnte ich mir vorstellen, dass das MD421 doch die Nase hörbar vorne haben könnte. Das hängt sicher vom Drum Set und von den Soundvorstellungen ab.

Vor einem Gitarrenamp hatte ich es nicht. Aber nach den Höreindrücken (welcher Frequenzbereich wird wie übertragen) aus den anderen Aufnahmen ist es dort ziemlich sicher auch gut aufgehoben. Vielleicht könnte ja einer der Gewinner des Gewinnspiels sich bemüßigt fühlen, etwas drüber zu berichten.

Etwas enttäuscht hat mich die Körperschallempfindlichkeit. Das Mikrofon ist ja relativ groß, was eine entsprechende Kapselaufhängung möglich gemacht hätte. So ist die Empfindlichkeit (Klopfen auf das Stativ oder auf das Mikrofongehäuse) ähnlich wie ein SM58 (auch das MD421 ist keinesfalls besser), aber eben hörbarer als beim Sennheiser e935 und e945 den Körperschall deutlich weniger übertagen (bei gleichem Signalpegel). Also nicht wirklich schlecht, nur hätte ich mir da weniger Nebengeräusche gewünscht.

Was ich leider nicht testen konnte, ist die Feedbackanfälligkeit, die vor allem beim Sax für mich interessant ist.
Ich habe mit Schallquelle um das Mikrofon herum versucht ein Gefühl für die Richtcharakteristik zu bekommen. Die Auslöschung nach hinten ist wirklich gut, so dass ich wenig Feedbackgefahr erwarte.
Den echten Test möchte ich nachholen, sobald es wieder möglich ist, live Musik zu machen. Da ich die Möglichkeit genutzt habe, das Testexemplar zum B-Ware Preis zu übernehmen, ist es ja noch länger verfügbar.

Hier im "Einsatz":
TG_I51_Einsatz.jpg



Fazit:
Das Mikrofon hat mich derart überzeugt, dass ich das etwas vergünstigte Kaufangebot unmöglich ausschlagen konnte, obwohl ein MD421 im Haus ist, das den gleichen Part übernehmen könnte.
Gerade das große nutzbare Feld bringt viel, weil es den Saxophonisten nicht so sehr auf eine Position festnagelt.
 
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Nach meinem Review am Tenor-Sax wird das TG I51 auch bei mir Einzug halten. Im Moment "missbrauche" ich für die Sax-Abnahme ein Lewitt MTP 940 CM, das aber normalerweise "höher" am Stativ die Vocals abnimmt. Während ich mit dem TG I51 testete habe ich für das Sax auch mal mein Sennheiser 845 in Betracht gezogen, das mich aber an dem Instrument nicht überzeugt hat. Das 845 hat im Vergleich zum TG I51 einen zu kleinen "Sweet Spot", was für Gesang sicherlich sehr gut ist, aber als Saxophonist angenagelt zu stehen ist nicht so meine Welt. Zu nah dran wird das Sennheiser topfig, zu weit weg oder seitlich schnell sehr leise.

Bin jetzt auch mal auf "Live" Einsatz gespannt...
 

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