[Review] BlueTooth-Empfänger Sirus DI USB/BT

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Seit ca. vier Jahren nutze ich BlueTooth-Empfänger. Bislang immer andere Geräte, und das war oft ein ziemlicher Graus, weil es ab 3m Abstand Aussetzer gab. Ausserdem war das nur mono, also nicht grade der Weisheit letzter Schluss. Nach etwas Einlesen in die Materie habe ich den Sirus DI USB/BT bestellt, und wie von Thomann gewohnt, kam die Lieferung ziemlich schnell und gut verpackt bei mir an. Am letzten Wochenende hatte das Gerät den ersten Einsatz auf einem dreitägigen Festival, bei dem es auch immer mal wieder galt, Einspieler von verschiedenen Leuten per BlueTooth einzufliegen.

Sirus DI USB/BT


Um es kurz zu machen: Super! Die Bedienung ist sehr leicht und im beiliegenden Manual auch gut erklärt. Die Audioqualität ist gut, und die Empfangsleistung mit meinem alten iPhone ist phänomenal! Wo es vorher ab 3m (spätestens nach 5m) Probleme gab, gingen nun problemlos 20m zwischen iPhone und Empfänger - mehr habe ich nicht probiert, denn da war der Saal zu Ende. Weiter hat der eingebaute Akku nach 6h Ladezeit genügend Saft für 40 (in Worten: vierzig!) Stunden Betrieb - also einmal mit dem beiliegenden Ladekabel an einem beliebigen USB-Netzteil richtig aufladen, dann drei Tage Festivalbetrieb, kein Problem. Ich bin auch hierüber sehr begeistert. Das Gewicht des massiven Metallgehäuses und die zwei symmetrischen XLR-Ausgänge mit Ground-Lift- und Mono-Schalter unterstreichen den Anspruch eines ernsthaften Audiowerkzeuges - das ist kein Spielzeug.

Man kann auch eine weitere Audioquelle per USB anschliessen, die Lautstärke von USB und BT lässt sich am Gerät separat einstellen. Und noch ein Bonuspunkt: Man kann diese beiden Quellen auch gleichzeitig betreiben. Das habe ich aber nicht ausprobiert.

Der einzige Minuspunkt ist mMn die Antenne - diese muss man zum Transport abschrauben, da sie sich in der momentanen Konstruktion nicht so einklappen lässt, dass man sie schadlos transportieren könnte. Da sollten sich die Designer vielleicht nochmal etwas überlegen, denn das Gehäuse wäre groß genug, dass die Antenne im eingeklappten Zustand sicher in einer Gehäusevertiefung liege könnte. Daher ein Punkt Abzug bei den Features.

Unterm Strich: Sehr viel Licht, ganz wenig Schatten, der sich aber nicht auf die Qualität oder den Einsatz bezieht, sondern nur auf Transport und Lagerung. Damit kann ich gut leben. Eine klare Empfehlung!

Viele Grüße
Jo




PS: Der Kollege @Wil_Riker hat neulich einen interessanten Bericht zu einem Gerät aus einer noch höherliegenden Preisklasse geschrieben, wer sich also für das Thema interessiert, sollte unbedingt auch seinen Bericht lesen: https://www.musiker-board.de/threads/review-unika-pro-bt5-bluetooth-5-0-di-box.734927/
 
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ich habe das Teil auch seit kurzem, und kann dem Gesagten so einfach nur zustimmen. Das Teil ist komplett unauffällig, im positiven Sinne. Das mit der Antenne ist nicht so sehr das Problem für mich, da ich es bei mir so verstauen kann dass da nix passieren kann.
Ich habe das Teil aber in der Regel per USB am Laptop für Zuspielungen und Paus'n-Musi.
 
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Wie seid Ihr mit der Latenz zufrieden?
 
Da wird ja nur Playback drüber abgespielt und keine Instrumente. Der typische Anwendungszweck bei mir sind Pausenmusik oder Hintergrund-Sphärenmusik zum Unterricht eines Yogalehrers, jeweils über Smartphone, insofern spielt die Latenz keine Rolle.
 
... über phantomspeisung betreiben?...

Leider nein. Das wäre natürlich die Kirsche auf der Torte gewesen, aber praktisch macht die Akkulaufzeit von 40 Stunden diesen Nachteil für mich wieder wett. Vielleicht nicht ganz, aber zumindest beinahe.
 
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Klangpuristen seien daran erinnert, dass Bluetooth-Audio verlustbehaftete Komprimierung einsetzt. Insofern man ein Pult hat, das über ein USB-Audio-Interface verfügt, ist das sicher für eine amtliche Wiedergabe von Musik vom Laptop die bessere Option. Im Profi-Segment kann auch die Dante Virtual Soundcard mit einem dante-fähigen Digitalpult weiterhelfen.

Dennoch danke für den Hinweis auf das Produkt – ich sehe die Anwendung von Bluetooth eher für die leider omnipräsenten „Kannste-mal-schnell-von meinem-Handy-Einspieler“, bei denen eh mittendrin Spotify aussteigt oder die Schwiegermutter für 400 PAX hörbar anruft. Bisher habe ich in meiner im Pultcase integrierten Tool-Kiste immer diese Kabel-Audio-Interfaces für USB-C und Apple Lightning bevorratet, die garantiert keine besseren Wandler haben.

Zuhause, also wenn es nicht road-tauglich sein muss, setze ich gerne folgendes Billigprodukt ein, was besonders meiner Smartphone-affinen Partnerin zugute kommt… hat sogar (elektronisch) symmetrische Outputs. Läuft nun schon über ein Jahr problemlos, mit dem einzigen Makel, dass es beim Einschalten auf nicht gemuteten Kanälen affig laute Science-Fiction-Raumschiff-Sounds abfeuert:

 
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Klangpuristen seien daran erinnert, dass Bluetooth-Audio verlustbehaftete Komprimierung einsetzt...

Schon richtig. Aber mein Anwendungsfall ist dieser hier: Der typische Anwendungszweck bei mir sind Pausenmusik oder Hintergrund-Sphärenmusik zum Unterricht eines Yogalehrers, jeweils über Smartphone, insofern spielt die Latenz keine Rolle. Und hervorragender Sound muss es dafür auch nicht sein - solange das Musiksignal nicht massiv verunstaltet wird, ist alles gut. Mit meiner früheren BT-Lösung hatte ich zwischen unterschiedlichen Abspielgeräten noch deutlich hörbare Unterschiede in Sound und Rauschverhalten, und mit dem Sirus klingt alles sehr akzeptabel und quasi rauschfrei.
 
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moin,

läßt sich also nicht über phantomspeisung betreiben?
gruß, horst


ist zwar OT aber trotzdem:

mit Phantomspannung kann man grundsätzlich nix wirklich “betreiben”, da ja nicht wirklich Leistung abrufbar ist.

Die Phantomspannung wird an die “Platten” eines Kondensatirmikrofons angelegt um dann die frequenz- und lautstärke-abhängige Änderung der Kapazität abzutasten.

Sobald man da wirklich Strom zieht, bricht die Spannung zusammen.
 
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Für viele aktive DI-Boxen reicht die Leistung, die laut Wikipedia mit 85mW pro Ader verfügbar ist. In diesen DI-Boxen werkelt ja im Prinzip ein einfacher Preamp.

Ein Blauzahn-Empfänger ist aber ein Computer, der Audio-Codecs dekodieren muss, bidirektional funken außerdem auch noch, das dürfte dann doch etwas viel werden für Phantomspeisung.

Übrigens, wie weiter oben beschrieben: Wenn's mit neuem Blauzahn-Empfänger auf einmal gut klingt, dann kann es eben sein, dass das alte Teil nur Codecs unterstützt hat, die mies klingen. Ebenso kann es sein, dass ältere Sender (nicht PCs) nicht gut klingen, weil diese wiederum nur blöde Codecs können. Auch die Reichweite hängt nicht nur am Empfänger. Es gibt Sender, da gehen 3 Meter und wenn einer durchläuft, stottert die Wiedergabe, und dann auch welche, die kannste gefühlt irgendwohin packen und alles geht.

Bluetooth ist da eben sehr consumer-orientiert: Der Nutzer erfährt von all dem nix. Es tut eben irgendwie. Nur wenn es halt mal nicht so gut tut, dann gibt's auch wenig Möglichkeiten, das zu debuggen. Nicht nutzlos, aber man muss sich halt im klaren sein, worauf man sich einlässt. :devilish:

Was Playbacks von Handys und Tablets angeht, so rate ich den Kunden immer davon ab. Einmal hat mir ein Tablet verkündet, die Wiedergabe werde nun auf dem iPhone seiner Besitzerin fortgesetzt. Diese verweilte auf Zypern, ich war mit dem iPad in Stuttgart. Das war's dann eben mit der Pausenmusik gewesen. Mit CDs allerdings besteht die Gefahr, gebrannte CDs von YouTube gerippt mit Löchern in der Beschichtung zu bekommen (nicht erfunden, diese Sache). Auch schön sind die Leute, die einfach nen Memory Stick zücken und dann pikiert sind, wenn mein Mischpult keine x-beliebigen Datenformate abspielen kann. Wenn ich von Playbacks weiß, lasse ich sie mir immer vorher als Dateien übermitteln und nehme meine eigene Abspiellösung.

Vermutlich werde auch ich bald einknicken und mir so nen Sirus-Teil wie im Review kaufen… die Macht der iConsumer wird zu groß werden.
 
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Wenn ich von Playbacks weiß, lasse ich sie mir immer vorher als Dateien übermitteln und nehme meine eigene Abspiellösung.
Inzwischen bieten ja auch viele PAs, die im Rahmen von kleineren Events/Feiern eingesetzt werden, BT Empfänger. Sowohl meine Maui G2 als auch die es503 haben BT eingebaut.
Zudem habe ich mir, als BT 5.0 raus kam, einen Akku-Betriebenen, umschaltbaren Receiver/Transmitter geholt und diesen an die RCA Inputs meines UI245R angeschlossen. Funktioniert tatsächlich gut und bisher störungsfrei.
Und für alles andere habe ich 2 Stunden GEMA Freie Musik gekauft und auf einem USB Stick im Mischpult stecken. Dann gibt es auch keine rechtlichen Probleme.
 
Update und massive Kritik an dem Gerät:

Letztes Wochenende hatte ich mal wieder ein Yoga-Festival zu beschallen. Mit am Start meine Sennheiser-Headsets mit den passenden Taschensendern aus den Serien ew-D (funkt bei 2,4 GHz) und ew-D SK (funkt zwischen ca. 470 und 526 MHz), also vollkommen verschiedene Frequenzbereiche. Meine lieb-chaotischen Yogis unterrichteten mal von einer, mal von einer anderen Stelle des Raumes aus. Die Empfänger der Headsets waren nahe bei mir am Pult (ich stand Rock'n'Roll-standesgemäß und strategisch äußerst klug inmitten einer Hotelbar), und der Virus BT-Empfänger nahe der Stelle, die eigentlich als "Bühne" bestimmt war. Nun, die ersten beiden Lehrer stellten sich rund 6m davon entfernt auf - keine Probleme, weder beim BT- noch beim Funkempfang für die Headsets. Die nächste Lehrerin ging an den gedachten Platz, ca. einen Meter vom BT-Empfänger entfernt.

Kurzum: Der BT-Empfang funktionierte problemlos, der Funkempfang des Headsets dagegen war ein Desaster. Aussetzer, Krachen, und dann dieses hässliche ffFFFT!-Geräusch. Da das ganze im Rahmen einer Konferenz in einem Hotel stattfand und es im Lauf des Tages immer mehr WLAN- und BT-Netzwerke gab, dachte ich, die Funktechnik sei schlicht und ergreifend überfordert. Der Samstag Nachmittag war jedenfalls schlimm. Ausserdem sah ich, dass die Empfänger alle paar Sekunden zwischen ihren beiden internen Antennen umschalteten, die Sennheiser-Strecken haben True Diversity - sowas hatte ich vorher auch noch nicht erlebt.

Abends musste ich ab- und am nächsten Morgen wieder aufbauen. Dabei habe ich die halbe Nacht lang überlegt, was passiert sein könnte (währenddessen habe ich auf der anderen Seite von München noch den Gig meiner ehem. Hardrockkapelle gemischt - das ist super, um den Kopf freizukriegen). Aus der Rekapitulation des Tages kam ich zu dem Schluss, dass die Sender des Headsets nicht gut funktionieren, wenn sie nach dem Einschalten zu lange in der Nähe de BT-Empfängers sind. Am Sonntag dann habe ich den Sirus drei Meter weiter entfernt aufgebaut - und hatte den ganzen Tag über nur noch einen einzigen "Wackler" auf den Funkstrecken.

Vielleicht kann jemand im Forum mir dies erklären, denn da komme ich auf keinen grünen Zweig: Wie kann ein BT-Empfänger (ich wiederhole: EMPFÄNGER !?!) die Sendeleistung und -qualität zweier verschiedener Funkstrecken so brutal beeinflussen? Ich vermute, es hat mit dem Pilotton der Sennheiser-Strecken zu tun, denn das dürfte das einzige sein, was diese beiden Funken gemeinsam haben.

Wenn man es weiß, kann man dieses Problem natürlich umgehen. Aber mir hat es gehörig den Spass versaut. Auch zwei der Lehrerinnen waren mächtig angefressen. Die haben sich das nach außen zwar kaum anmerken lassen, aber ich kenne die - glücklich waren die nicht. Und damit ich auch nicht. Also - aufpassen.
 
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Leider gibt es immer wieder Geräte, die sich auf Funkstrecken sehr negativ auswirken. Mein MacBook Pro z.B., wenn mit Ethernet-Adapter (USB-C) am Werk, sollte möglichst weit weg von EW100 E-Band Empfängern stehen, da diese auf allen Kanälen (Scan ergibt: Null Kanäle frei) weißes Rauschen reinkriegen. (Ohne Ethernet-Adapter alles top.) Auch der RGBlink Mini Videoswitcher hat mir diese Funken gekillt, wenn per USB am Laptop angeschlossen.

Kurzum, es muss nicht notwendigerweise mit dem Funkmodul im Sirus zu tun haben. Es gibt offenbar einfach Komponenten, die breitbandig elektromagnetischen Müll abstrahlen.
 
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BT-Empfänger (ich wiederhole: EMPFÄNGER !?!)
Bluetooth ist trotzdem eine Bidirektionale Kommunikation. Auch der Empfänger sendet Signale. ZB. beim Koppeln etc.
Ich kenne das Protokoll jetzt nicht auf Bit-Ebene, aber ich gehe davon aus, dass hier ein Netzwerk-Datenaustausch mit CRC stattfindet.
 
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Bluetooth ist trotzdem eine Bidirektionale Kommunikation. Auch der Empfänger sendet Signale. ZB. beim Koppeln etc.
Ich kenne das Protokoll jetzt nicht auf Bit-Ebene, aber ich gehe davon aus, dass hier ein Netzwerk-Datenaustausch mit CRC stattfindet.
es ist genau, wie @LordB sagte:

wir reden hier nicht von einem analogen UKW Radio, welches den Wellensalat anzapft, sondern von digitaler Kommunikation, wo notgedrungen auch die Empfänger senden müssen - schon allein, um zu bestätigen, dass sie noch da sind!

Kann jeder zu Hause im WLAN Router prüfen - der weiß ja auch genau, wer alles eingeloggt ist - und das nur, weil ihm die Empfänger dies aktiv mitteilen!
 
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