Wil_Riker
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Einleitung
Soundbars kennt man als Consumer-Geräte fürs heimische (Smart-) TV. US-Hersteller Mackie bietet mit der CR StealthBar ein Gerät dieser Gattung für den Schreibtisch an. Taugt sie als Studioabhöre, zumindest für die Generation "Content Creator"? Ich durfte im Rahmen einer Teststellung einem Exemplar für eine Weile in meinem Büro/Heimstudio ein Zuhause geben .Mackie CR StealthBar
Anmerkung: Auf die Thumbnails klicken, um die Fotos in Vollansicht anzuzeigen.
Lieferumfang, technische Daten
Neben der StealthBar selbst enthält die Verkaufsverpackung das zugehörige Netzteil (mit wechselbarem Steckdoseneinsatz), zwei unterschiedliche Paar Standfüße (s. u.) ein Miniklinkenkabel und ein USB-A-auf-USB-C-Kabel (beide mit jeweils 1,50 m ordentlich lang ) sowie das Handbuch.Die Soundbar ist ca. 48 x 10 x 8 cm groß und wiegt etwa 2 kg. Die Kanten sind abgerundet und auf der Vorderseite mit Applikationen in Mackie-Grün versehen. Das engmaschige Frontgitter ist mit Schaumstoff hinterlegt und schützt die beiden 2,5-Zoll-Lautsprecher und zwei Passivmembranen.
Das Poti mit Schaltfunktion auf der rechten Seite dient der Aktivierung der StealthBar sowie der Lautstärkeregelung. Außerdem kann man durch einen Druck auf den Knopf die Wiedergabe stummschalten.
Links befindet sich der Running Man als Taster mit mehrfarbig beleuchtetem Außenring: Beim Einschalten (und wenn die Soundbar auf die Inputs USB oder Miniklinke eingestellt ist - s. u.) leuchtet er weiß und fängt im Bluetooth Pairing Mode grün an zu blinken, bis ein Zuspielgerät gekoppelt ist, dann leuchtet er dauerhaft grün (bzw. rot, wenn die Bar stummgeschaltet ist - s. o.). Besagter Pairing Mode lässt sich durch einen Druck auf den Taster aktivieren, ansonsten dient dieser auch als Play/Pause-Knopf für angeschlossene Geräte.
Rechts daneben hat Mackie der Bar einen Kopfhörerausgang (Stereo-Miniklinkenbuchse) spendiert; steckt man einen Hörer ein, wird die Wiedergabe über die Lautsprecher deaktiviert, und der Lautstärkeregler ganz rechts dient zum Einstellen des Kopfhörerpegels.
Werfen wir einen Blick auf die Rückseite - hier sind alle (weiteren) Anschlüsse zu finden: Eine Hohlsteckerbuchse für das Netzteil, eine USB-C-Buchse und eine Stereo-Miniklinkenbuchse als Alternative zu Bluetooth zum Anschluss an einen PC o. ä. sowie eine weitere Miniklinkenbuchse zum Anschluss eines Subwoofers zur Bassunterstützung (Mackie empfiehlt hier den CR8S-XBT aus eigenem Hause).
Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich zwei weitere Taster mit gummierter Druckfläche:
- EQ Preset Switch: Umschalten der Klangcharakteristik zwischen Music ("halbwegs" neutral zwischen 100 Hz und 2 kHz, Voice (reduzierte Bässe, dafür angehobene Hochmitten und Höhen zur besseren Sprachverständlichkeit) und Game (Bassboost und reduzierte Mitten)
- Input Selector Switch: Umschalten der drei Inputs USB, Miniklinkenbuchse und Bluetooth (wird jeweils durch eine grüne LED neben dem entsprechenden Symbol angezeigt)
Die Unterseite bietet die Möglichkeit, die Neigung der StealthBar mit Hilfe der mitgelieferten Standfüße (mit ordentlicher Gummierung als Rutschschutz ) zu variieren. Dazu werden diese in die vorhandenen Aussparungen eingesetzt und mit einem Druck in Richtung Frontseite arretiert. Da der Mechanismus symmetrisch aufgebaut ist, lassen sich die Füße auch andersherum einstecken, also wenn man die Bar nicht unter dem Bildschirm, sondern darüber platzieren möchte. So ergeben sich insgesamt fünf verschiedene Aufstellwinkel: 0° (ohne Füße), +/-8° und +/-15°.
Fehlen noch die nackten Zahlen:
Der integrierte Class-D-Verstärker liefert maximal 50 Watt und bringt die StealthBar auf einen Pegel von 100 dB. Es werden Audiofrequenzen zwischen 67 Hz und 20 kHz wiedergegeben; dabei deckt die Bar eine Fläche von 45° (horizontal) x 90° (vertikal) ab.
Die Soundbar arbeitet mit dem Bluetooth Protokoll 5.0 und unterstützt Audioformate von 16 oder 24 Bit mit 44.1, 48, 88.2 und 96 kHz.
Jetzt aber Signal aufs Gerät!
Praxistest, Fazit
Netzteil eingesteckt und über den Drehknopf eingeschaltet: Wie schon bei Mackies anderen Bluetooth-fähigen Geräten MC-40BT und MP-BTA wird man von der StealthBar per Sprachansage begrüßt:18 Sprachansage.mp3
- Wil_Riker
Zur Demonstration habe ich die drei EQ-Presets durchgeschaltet (dazu weiter unten mehr), denn auch dies wird mit einer entsprechenden Ansage quittiert. Die Soundbar ist übrigens unabhängig vom gewählten Input jedesmal im Bluetooth Pairing Mode, und die Ansage lässt sich leider auch nicht deaktivieren - ich finde sie auf Dauer etwas nervig .
Die Kopplung über Bluetooth klappt schnell, und die Verbindung ist zuverlässig. Weniger schön ist die Latenz, die beim Anschauen von YouTube-Videos o. ä. auffällt. Naja, beim Einsatz an einem Desktop-PC wird man ohnehin eine kabelgebundene Verbindung (USB oder Miniklinke) nutzen, und dabei funktioniert alles ohne Verzögerung .
Apropos USB-Verbindung: Darüber ist es auch möglich, Firmware-Updates einzuspielen, allerdings wird dafür ein Windows-PC benötigt - Mac-User wie ich schauen diesbezüglich leider in die Röhre .
Aber wie klingt die StealthBar nun? Werfen wir mal einen Blick auf das Frequenzdiagramm im Handbuch:
"Neutral" im Sinne eines Studiomonitors ist keines der drei Presets, doch die Soundbar hat auch nicht den Anspruch, eine analytische Abhöre zu sein:
Das Basis-Setup Music ist eine Art universelle "12-Uhr-Stellung", bei Game werden die Bässe etwas gepusht und die Mitten reduziert, im Modus Voice werden Bässe und Tiefmitten verringert und Hochmitten/Höhen zur Sprachverständlichkeit angehoben. Generell tut sich bei keinem Setup unterhalb von 100 Hz und oberhalb von 16 kHz etwas - hier fällt der Pegel recht rapide ab. Im Zweifelsfall lässt sich die Basswiedergabe durch Ergänzung mit einem Subwoofer (s. o.) noch verbessern.
Nicht nur zur Musikberieselung, sondern auch zur einfachen Musik- oder Videobearbeitung eignet sich die Mackie CR StealthBar meiner Meinung nach recht gut, besonders auf kleinen Schreibtischen, wo für Satelliten-Systeme neben dem Bildschirm oft kein Platz ist. Durch die unterschiedlichen Aufstellfüße lässt sich die StealthBar gut an die räumlichen Gegebenheiten anpassen. Die Möglichkeit, zwischen bis zu drei verschiedenen Wiedergabequellen umzuschalten, ist nicht zu verachten . Zu Beachten ist lediglich, dass der Klang seitlich der Bar bauartbedingt etwas abfällt, also kein kompletter Raum gleichmäßig damit beschallt werden kann. Zudem ist die Stereotrennung durch die geringe Breite nicht optimal. Ansonsten geht der Preis von knapp 100 € (Stand Oktober 2022) durchaus in Ordnung .