[Review] Mackie EM-99B: Dynamisches Broadcast Mikrofon

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Einleitung

Ein Rundum-Sorglos-Paket für Sprachaufnahmen (Podcasting, Live-Streaming und Dialogaufnahmen) hat Mackie mit dem EM-99B geschnürt. Für 169 € (Straßenpreis Stand Juli 2023) erhält man echtes Plug-and-play. Aber wie schlägt sich das dynamische Studiomikrofon klanglich? Leider ist es momentan nicht bei Thomann erhältlich, deshalb fehlt der obligatorische Shop-Link - aber man bekommt es bei anderen einschlägigen (Online-) Händlern...

Anm.: Bitte die Thumbnails zur Vollansicht der eingebundenen Fotos anklicken!


Einleitung

Öffnet man den Verkaufskarton, sieht man zunächst das mitgelieferte Handbuch und die weiteren obligatorischen Beipackzettel. Nach dem Abheben einer Schaumstofflage wird im Unterteil eine Formeinsatz mit dem Mikrofon samt Windschutz und montiertem Stativbügel sowie einem grünen XLR-Kabel (3 Meter) freigelegt. In der Etage darunter befinden sich der Guss-Stativsockel, das Stativrohr mit Einhand-Auszug sowie ein 5/8"-auf-3/8"-Reduzierstück.



Das EM-99B liegt mit knapp 690 Gramm dank Metallbauweise satt in der Hand und sieht mit seiner mattschwarzen Beschichtung edel aus. Der Tubus ist ca. 15 cm lang bei einem Durchmesser von 65 mm (vorne). Der Blick durch den Korb auf die Kapsel bleibt leider verwehrt - dies liegt u. a. an dem dahinterliegenden Gewebe. An den Seiten des zylinderförmigen Gehäuses ist gegenüberliegend jeweils die Produktbezeichnung aufgedruckt.



Im Bereich der Halterung springt der Durchmesser auf 72 mm; hier findet man den bekannten Running Man, und auf der anderen Seite ist die Aufhängung befestigt. Die Neigung lässt sich variabel einstellen und mit einer Rändelmutter (mit mattgrünem Akzent) fixieren. Der Bügel besitzt auf der Unterseite einen Stativanschluss; zur Montage auf dem mitgelieferten Stativ mit 5/8"-Gewinde muss zunächst der 3/8"-Adapters entfernt werden. Warum Mackie einen zusätzlichen Adapter (in etwas anderer Bauform, aber mit den selben Gewindemaßen) beigelegt hat, erschließt sich mir leider nicht :nix:.



Auf der Rückseite befindet sich außer allerlei Aufdrucken lediglich der integrierte XLR-Anschluss. Das mitgelieferte Kabel ist in Mackie-Grün gehalten und von eher einfacher Qualität (Strippe etwas starr, Steckverbinder nur Neutrik-Kopien).



Zieht man den beiliegenden Schaumstoff-Windschutz auf, verschwindet der Absatz im Tubus, und die Optik wirkt wie aus einem Guss.



Der Gusssockel des Mikrofonstativs wiegt etwa 830 Gramm, der Auszug mit Einhandbedienung weitere 290 g - somit ist stabiler Stand gewährleistet :great:. Die fünf Gummpuffer auf der Unterseite des Sockels sind für meinen Geschmack etwas zu hart geraten; wie gut sie Rumpelgeräusche unterdrücken, wird sich noch zeigen ;)...
Das Mackie-Logo am Auszug ist nur ein Aufkleber. Die Höhe ist von ca. 20 bis 33,5 cm variabel - dazu muss man den Handgriff zusammendrücken, was doch einen vergleichsweise hohen Kraftaufwand bedeutet (aber damit gleichzeitig auch guten Halt garantiert). Eine Kontermutter am Stativgewinde verhindert das Verdrehen des montierten Mikrofons.





Kommen wir zu guter Letzt zu den technischen Daten: Die dynamische Mikrofonkapsel besitzt die Richtcharakteristik Niere und eine Impedanz von 350 Ohm (Empfindlichkeit -53 dB). Mackie spricht von einem Frequenzgang zwischen 50 und 16.000 Hz; eine kleine Senke existiert bei ca. 1.500 Hz, während die menschliche Stimme durch die Betonung ab 2 kHz angenehmer klingt.




Praxistest, Fazit

Schließen wir das Mikrofon doch mal an! Auf meinem Studio-Schreibtisch findet das mitgelieferte Stativ problemlos Platz, ohne dass ich einen separaten Mikrofonarm (wie z. B. Mackies DB-200 - Review folgt ;)) verwenden muss.



Angeschlossen an meinem momentan neben dem Mac mini stehenden Allen&Heath Qu-16 bei neutralen EQ-Einstellungen und einer Gain-Aussteuerung von ca. 40 dB macht das EM-99B mit Windschutz eine guten Job (auf einen Test ohne Windschutz habe ich verzichtet).


Der Frequenzband schmeichelt meiner Stimme, und das leichte "Poppen" ist dem wirklich geringen Sprechabstand geschuldet. Die Entkopplung der Halterung ist passabel; hauptsächlich wird das Klopfen tatsächlich übers Mikrofon selbst aufgenommen und nicht über den Körperschall. Besonders gut gefällt mir die rauscharme Aufnahme (Datei in Audacity auf -3 dB normalisiert).

Meiner Meinung nach ist Mackie mit dem Mackie EM-99B tatsächlich ein gutes Gesamtpaket zu einem interessanten Preis gelungen. Zu einem gut klingenden Mikro erhält man ein brauchbares Tischstativ und kann dank Kabel direkt mit dem Aufnehmen anfangen - besonders interessant für Einsteiger, denen die Platzhirsche zu teuer sind.
 
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Der Bügel besitzt auf der Unterseite einen Stativanschluss; zur Montage auf dem mitgelieferten Stativ mit 5/8"-Gewinde muss zunächst der 3/8"-Adapters entfernt werden. Warum Mackie einen zusätzlichen Adapter (in etwas anderer Bauform, aber mit den selben Gewindemaßen) beigelegt hat, erschließt sich mir leider nicht :nix:.
Korrektur: Das auf dem Bild gezeigt schwarze Reduzierstück gehört zum zeitgleich getesteten Mackie DB-200 (hatte der vorherige Tester irrtümlicherweise am Mikrofon belassen), deshalb ist der Adapter nicht doppelt vorhanden :redface:...
 

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