Wil_Riker
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Einleitung
Manch interessantes Produkt gibt es (noch) nicht im einschlägigen Musikhandel vor Ort oder online, dabei sind es gerade diese Helferlein, die das Musikerleben erleichtern können: Oft fehlen auf der Bühne oder bei Workshops Ablagemöglichkeiten für Zubehör - angefangen von Smartphone oder Tablet, über Schreibutensilien/Notizen/Setlist bis hin zu Perkussionsinstrumenten, kleinen Effektgeräten oder Minimischpulten. Nun könnte man sich dafür ein kleines Tischchen hinstellen oder einen Noten-/Mikrofonständer mit mehreren Abbauteilen versehen. Durch den Tipp eines Bekannten wurde ich stattdessen auf das NBO BaXboard aufmerksam, das als clevere Ablage einen universellen Einsatz ermöglichen soll. Nachdem ich das Board nun ein Weile benutzt habe, ist es Zeit für einen Testbericht .Produkthistorie, Lieferumfang, technische Daten
Das Startup-Unternehmen NBO wurde im Jahr 2021 vom Schweizer Schlagzeuger Nathan Bonjour gegründet, der eine ergonomisch erreichbare Ablagemöglichkeit an bzw. in der Nähe seines Instruments vermisste. Mit dem BaXboard entwickelte ein entsprechendes Zubehörteil, das dank seiner zwei Drehachsen nach Belieben einstellbar, an Stativen und Rims zu befestigen und modular erweiterbar ist; das Projekt wurde über Crowdfunding/Selbstfinanzierung realisiert.Für mich etwas verwirrend waren die Auswahlmöglichkeiten der unterschiedlichen Pakete im Shop der NBO Website. Bei genauerer Betrachtung stellen diese Packs nur unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten dar, denn der Lieferumfang ist jeweils identisch: Das BaXboard ist ein Ständer mit 2 modularen Erweiterungen, einer um 360° verstellbaren Klemme, einem Aufbewahrungsnetz, einem Magneten und einem Klett-Flausch-Streifen. Erweiterungsmodul, Magnet und Netz können auch einzeln (dazu-) gekauft werden. Ein Exemplar von ersterem landete dann zusätzlich zum Standard Pack in meinem Warenkorb, um die Vollausstattung zu haben.
Geliefert wurde das BaXboard prompt (aus Frankreich, da momentan noch kein deutscher Vertrieb existiert) in einem weiß kaschierten Karton mit Aufdruck des Firmenlogos. Ein Faltblatt zur Anleitung liegt bei.
Der Haupttisch ist ca. 20,2 x 17,8 cm groß und besitzt zwei gebrochene Ecken. Ein umlaufender Rand von ca. 5 mm sorgt dafür, dass auch bei schräger Montage nichts herunterrutschen kann. Auf der Ablagefläche ist mit Hilfe von doppelseitigen Klebestreifen eine schwarze Textilmatte befestigt, die auch als Mauspad dienen kann.
An der linken und rechten Kante sind jeweils zwei Haken vorhanden, an denen das mitgelieferte Netz eingehängt wird (s. u.).
Auf der Rückseite zu sehen sind die Einschübe für die Erweiterungen, die links, rechts und unten eingeschoben werden können - dazu später mehr.
Kommen wir zum raffinierten Teil des Haupttischs - der Befestigung/Halterung. Der Haltebügel ist an der Tischrückseite im 45°-Winkel montiert. Löst man die beiden chicen blauen Knebel links und rechts, lässt sich die Lasche mit der Halteklammer schwenken, um die gewünschte Neigung einstellen zu können. Die Halteklammer wiederum ist in einer Rasterung von jeweils 15° rundum drehbar, und das "Maul" ist so konstruiert, dass es an runde und eckige Rohre mit Durchmessern zwischen 6 und 45 mm sowie an Rims von Snaredrum oder Toms befestigt werden kann . Es ist zudem mit einer gummierten Lage versehen, um Verrutschen und Verkratzen zu vermeiden . Die Rändelschraube besitzt auf der Gegenseite übrigens eine Vierkantmutter und ist damit per Stimmschlüssel bedienbar .
Die Erweiterungsablage ist 15,2 x 9 cm und wird zur Montage in die o. g. Aussparungen des Haupttisches eingeschoben. Halt bekommt sie durch eine Art Klammerlasche. Für höchstmögliche Flexibilität ist lediglich an der langen Seite ein Rand von 11 mm vorhanden. Auf der Ablagefläche sorgen stattdessen zwei gummierte Streifen dafür, dass auch in Schräglage ein gewisser Halt für abgelegte Utensilien vorhanden ist.
Das Aufbewahrungsnetz wird in die bereits oben beschriebenen Haken eingehängt - das ist ein klein wenig fummelig. Die zusätzlichen großen Gummischlaufen können über die Laschen der Erweiterungen geschoben werden.
Um eine Setlist, Notenblätter oder Notizen anheften zu können, liegt ein Magnet in Form einer Spielfigur bei. Er ist glänzend schwarz lackiert und mit dem NBO-Logo bedruckt. Für alle Dinge, die man auf eine andere Art und Weise auf dem BaXboard befestigen möchte, gibt es einen Klett-Flausch-Streifen (xx mm).
Bringen wir das BaXboard doch mal zum Einsatz!
Praxistest, Fazit
Vorab ein paar Worte zur Verarbeitung: Die schwarze Pulverbeschichtung der aus verwindungssteifem Stahl bestehenden Ablagen ist hervorragend . Die Schrauben/Knebel bestehen aus Titan und setzen dezente Farbtupfer . Alle Gewinde laufen sauber. In voller Ausbaustufe (3 Erweiterungen und Netz) wiegt das BaXboard ca. 1220 Gramm. Die maximale Belastbarkeit beträgt lt. Hersteller 3 kg - hierbei ist auch die Stabilität des Stativs zu beachten, an dem man die Ablage befestigt (Schwerpunkt), d. h. als Laptop-Ablage sollte man das Board nicht missbrauchen (was auch aufgrund der Abmessungen nicht sinnvoll wäre).Die Montage wird im beiliegenden Faltblatt bebildert dargestellt:
Die wirklich geniale Befestigungsklammer hatte ich oben bereits angesprochen: Durch ihre großzügig dimensionierte Vorstellbarkeit passt sie sowohl an einfache Notenständer mit dünnem Rohr, als auch an Orchesterpulte, Mikrofonständer oder Beckenstative und Tom-Halterungen.
Auch der Test an einem Bügelbrett war von Erfolg gekrönt .
Und die Klammer hält auch prima an Vierkantrohren, wie z. B. Bühnengeländern (ohne Foto). Bislang hatte ich noch keine Gelegenheit, das Board am Rim einer Trommel zu befestigen - ein Foto liefere ich zu gegebener Zeit aber noch nach.
Gut als Mauspad funktioniert die Auflage des Haupttisches, auch wenn ich persönlich sie dafür nich benötige. Mein Smartphone passt dafür prima auf eine der Erweiterungen und hält dank der beiden dünnen Streifen auch rutschfest auf ihr (s. o.). Ein handelsübliches Tablet überragt den Haupttisch, findet aber trotzdem guten Halt. Im Orchesterbetrieb ist das Board optimal als Ablage für Stift(e), Stimmgerät etc. geeignet. Ein Schellenring lässt sich prima über einer der seitlichen Erweiterungen einhängen.
Alles, was man nicht nicht (oft) im direkten Zugriff braucht, verstaut man im Netz auf der Rückseite: Geldbeutel, Bonbonschachtel o. ä.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind wirklich vielfältig!
Gar mancher mag aufgrund des Anschaffungspreises von ca. 120 € (Grundset) plus Erweiterungen erst einmal schlucken, aber für diesen Preis erhält man tatsächlich ein Produkt fürs Leben, um häufig benötigte Utensilien beim Musikmachen in Reichweite zu verstauen. Mein BaXboard wird mich zukünftig bei Seminaren und Orchestereinsätzen begleiten und mir dabei wertvolle Dienste leisten. Bleibt zu hoffen, dass alsbald ein deutscher Vertrieb gefunden wird, um die Verfügbarkeit zu erleichtern.