[REVIEW] RDM - Mini Rosin - Das antiallergische Kolofonium im praktischen Holzrahmen mit Kunststoffdeckel

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[REVIEW] RDM - Mini Rosin - Das antiallergische Kolofonium im praktischen Holzrahmen mit Kunststoffdeckel​

Vorgeschichte​

Kolofonium - Ok, das ist dieses destillierte und veredelte Baumharz, welches sich Streicher auf ihre Bogenhaare reiben, damit der Bogen auf den Saiten genügend "Haftgleiteffekt" hat. Soweit, so gut. Aber warum braucht man das jetzt auf einmal "antiallergisch"?
Ich hatte jahrelang einfach das Kolophonium verwendet, welches mein Opa (ein Profi-Geiger) nicht mehr verwenden wollte und übrig hatte, ohne mir groß Gedanken über dessen Zusammensetzung zu machen. So waren es verschiedene Sorten verschiedener Hersteller, die ich mit der Zeit in meinen Händen hielt, fallen lies und immer wieder auf meinen Bogen bzw. dessen Haare rieb.
Eines hatten dabei alle gemein: Der Geruch, der vor allem beim Reiben entstand wenn es staubte, oder auch dann wenn ich richtig stark forte spielte und strich.
Etwas später fand ich heraus, dass der viele klebende Staub, welcher sich dabei auf der Geige niedersetzte und sie verklebte, gar nicht so sehr sein musste und dass man ihn großteils vermeiden konnte, wenn man den Bogen nach dem Auftragen des Kolophoniums ein paar mal schnell durch die Luft schwang und damit den Staub durch den Luftzug herausbließ. Natürlich musste man dabei sehr vorsichtig sein um nirgends mit dem Bogen anzustoßen und ihn dabei zu zerlegen. Das ist mir glücklicherweise bis heute gelungen.
Trotz allem: Man riecht deutlich diesen Duft nach dem Auftragen und generell beim Spielen, aber er gehörte für mich einfach zum Geige spielen dazu. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass ich in irgend einer Weise allergisch auf ihn reagierte, obwohl er für mich immer eine leichte Assoziazion zu "Aufregung", "schnellem Herzschlag" und "Adrenalin" hervorruft, ohne dass mir das bisher in irgend einer Weise wirklich bewusst geworden wäre.
Im Mai 2013 brauchte ich jedenfalls ein neues Kollophonium und kaufte mir passend zum damals relativ neu entdeckten Pirastro Violino-Saitensatz dieses passende Kollophonium in der klassischen Verpackung:
Pirastro Obligato/Violino

Es funktionierte gut, hatte den gewohnten "Duft" mit den zugehörigen Assoziationen und ich war zufrieden damit.

Zweite Geige, zweites Kolophonium​

Als ich mir dann meine E-Geige ersteigerte, brauchte ich natürlich auch in ihrem Koffer ein Kollophonium.
Damals entdeckte ich das "Super-Sensitive Rosin light", bestellte es und war anfangs etwas skeptisch ob es denn genügend Gripp hätte, da es weniger staubte und deutlich weniger roch.
Aber es funktionierte einwandfrei!
Auch damit bin ich immer noch zufrieden und es funktioniert einwandfrei.
Als ich jetzt die dritte Geige kaufte und sie vor einiger Zeit spielte und nachkolophonieren musste, stellte ich fest, dass ich vergessen hatte ein Kolophonium in den Koffer zu legen. :bang:
Das war ärgerlich und ich kam an dem Abend tatsächlich das erste Mal in die Verlegenheit, dass mein Bogen mangels Kolophonium nicht mehr richtig griff! Ich musste mit deutlich mehr Druck spielen um saubere Töne zu produzieren.
Also brauchte ich ein weiteres Kolophonium und stand nun vor der Wahl in welche Richtung ich denn weiter gehen wollte: "Traditionell", oder "antiallergisch"?
Mein Gefühl sagte sofort: "Nimm nochmal das kleine praktische in dem Holz-Rahmen, das kratzt auch weniger in der Nase!"
Aber Thomann hatte es nicht mehr im Programm (und ich fand tatsächlich nicht mal mehr die Bestellung von damals)
Super-Sensitive Mini Rosin Light.jpg

Die dritte Geige, der dritte Koffer - Ein drittes Kollophonium muss her​

Ich schaute nach einem ähnlichen Kolophonium und wurde schnell fündig:
RDM Mini Rosin

Es hatte eine ähnliche Größe, war wenig Staub erzeugend und antiallerisch und kam ebenfalls in einem Holzrahmen. Und diesmal sogar mit praktischem Deckel und nicht in dem kleinen Karton.
Also kam es mit auf die letzte Bestellung und kam ein paar Tage später mit einigen anderen Dingen bei mir an:

Unboxing​

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Es kam in einer simplen kleinen Papiertüte. Der Kunststoffdeckel ließ sich leicht abnehmen und es machte insgesamt einen echt vernünftigen Eindruck.

Die erste Anwendung​

Ich holte einen Bogen und rieb ihn über das Kollophonium. Der Holzrahmen lag gut in der Hand, die Bagenhaare nahme das Kollophonium an ohne allzusehr zu stauben und auch der Geruch war weniger intensiv als bei den traditionellen Kollophonien. Ich bewegte ihn anschließend schnell durch die Luft und spielte dann etwas um den Gripp zu testen. Die Saiten sprachen gut und wohldosiert an und der Duft war zwar vorhanden aber ähnlich abgeschwächt. Also alles sehr gut und ich freute mich sehr darüber.
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Es kam gleich in den Koffer und dient mir seitdem so wie ich mir das gewünscht hatte.

Fazit​

Ich finde es durchaus angenehm, wenn beim Kolophonieren des Bogens und anschließenden Spielen weniger Kolophonium-Abrieb in die Nase und auf der Geige landet. Es freut mich, dass es hierfür spezielle Kolophonium-Sorten gibt. Dieses Exemplar ist sehr einfach im Handling, lässt sich gut auftragen, staubt und riecht wenig und gibt trotzdem den gewünschten Gripp für die Bogenhaare. Von leisestem Piano mit wenig Bogenbewegung bis zum lautesten Fortissimo arbeitet es einwandfrei und bekommt deshalb von mir meine absolute Kaufempfehlung!
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Vielen Dank für Euer Interesse! Ich hoffe dieses Review hat euch gefallen.
Ich wünsche ich euch weiterhin viel Spaß hier im Musiker-Board und bin auf eure Erfahrungen und Rückmeldungen gespannt!

Seid gesegnet und bis bald! Euer GeiGit

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern :coffee:
 
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Hallo @GeiGit , vielen Dank für diesen lesenswerten Review! Wenn ich auch beim Kolofonium nicht von einer Allergie betroffen bin, so ist es doch ein wichtiges Thema - schließlich verbringen wir mit unserem Hobby doch einige Zeit und wollen dabei keine unnötigen gesundheitlichen Risiken eingehen. Wenn man sich einmal die Produktbeschreibungen der verschiedenen Sorten Kolofonium beim großen T anschaut, stehen da schon eine Reihe von Warnungen, bei denen man nachdenklich wird.

Ich zitiere einmal den Warnhinweis von Hidersine Super Rosin, der sich in ähnlicher Form auch bei anderen Fabrikaten findet:

Sicherheitshinweise H-Sätze

  • h317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen.

Sicherheitshinweise P-Sätze

  • p210: Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen sowie anderen Zündquellenarten fernhalten. Nicht rauchen.
  • p261: Einatmen von Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol vermeiden.
  • p280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
  • p302-p352: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser/…/waschen.
  • p333-p313: Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
  • p363: Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.
  • p501: Inhalt/Behälter entsprechend den örtlichen Vorschriften der Entsorgung zuführen.
Quelle: Thomann: Hidersine Super Rosin

Soll man nun das Geige spielen lieber gleich ganz bleiben lassen? :unsure:

Sicher nicht, aber man sollte schon berücksichtigen, dass der Umgang mit Kolofonium nicht ganz ohne Risiken ist. Auch wenn ich deswegen auch fürderhin nicht mit Handschuhen spielen werde. Wer aber allergische Reaktionen zeigt, sollte auf jeden Fall auf ein antiallergisches Kolofonium ausweichen.

So waren es verschiedene Sorten verschiedener Hersteller, die ich mit der Zeit in meinen Händen hielt, fallen lies und immer wieder auf meinen Bogen bzw. dessen Haare rieb.

Da es Sorten von Kolofonium gibt, die sich untereinander nicht vertragen, sollte man das Mischen verschiedener Fabrikate auf jeden Fall vermeiden. Um ganz sicher zu gehen, empfehle ich bei jedem Wechsel des Kolofoniums eine Bogenwäsche, die man wie folgt durchführt:
  1. Frosch abschrauben und die Schraube an einem sicheren Platz ablegen. Aufpassen, dass die Haare sich nicht verdrehen.
  2. Die losen Bogenhaare durch eine kleine Schale mit Brennspiritus ziehen. Das Kolofonium löst sich in hellen Schwaden vom Bezug. Vorsicht, nicht das Holz des Bogens benetzen, um den Lack nicht zu gefährden.
  3. Anschließend die Haare in einer Schale mit Spüliwasser gründlich ausspülen. Auch hier Vorsicht walten lassen, dass kein Spüliwasser auf das Holz kommt.
  4. Nun mit klarem Wasser spülen, Bogenholz trocken halten.
  5. Mit einem sauberen/fettfreien Kamm die Bogenhaare vorsichtig kämmen. Keine Gewalt anwenden, notfalls an verschiedenen Stellen den Kamm vorsichtig erneut ansetzen.
  6. Den Frosch wieder einbauen, dabei den Bezug nicht verdrehen. Die Schraube des Frosches nur die ersten Windungen eindrehen, denn die nassen Haare sind wesentlich länger als im trockenen Zustand. Der Bezug lässt sich nass nicht spannen, aber die Haare nehmen beim Trocknen wieder ihre ursprüngliche Länge ein. Deshalb nicht versuchen, den Bezug nass zu spannen!
  7. An einem sauberen Ort den Bogen einige Stunden zum Trocknen aufhängen.
  8. Der getrocknete Bogen "greift" nicht mehr auf den Saiten- wenn er komplett sauber ist, verhält er sich wie ein fabrikneuer Bogen. Jetzt mit der neuen Sorte Kolofonium sparsam einkolofonieren. Fertig.
Wer sich das nicht traut, probiert das Prozedere zunächst an einem billigen Bogen aus einem Schülerset. Eine Bogenwäsche führt übrigens auch der Musikalienhändler durch, wenn ein Kunde einen Bogen zur Probe zu Hause hatte. Bei Kinderbögen ein Muss, bis die Kleinen lernen, dass man den Bezug nicht anfassen darf.
Etwas später fand ich heraus, dass der viele klebende Staub, welcher sich dabei auf der Geige niedersetzte und sie verklebte, gar nicht so sehr sein musste und dass man ihn großteils vermeiden konnte, wenn man den Bogen nach dem Auftragen des Kolophoniums ein paar mal schnell durch die Luft schwang und damit den Staub durch den Luftzug herausbließ.
Sorry, aber da sehe ich in meinem Kopfkino schon die Spitze meines Bogens abbrechen, wenn ich ihn irgendwo dagegen wedele. Aber: Gerade am Anfang habe ich auch dazu geneigt, meinen Bogen viel zu oft und viel zu stark zu kolofonieren. Man sollte bei einem neuen Bogen oder nach einer Bogenwäsche (s.o.) versuchen, sich sparsam von unten an die Menge Kolofonium heranzutasten, die ausreicht, dass der Bogen "greift".

Man wird erstaunt sein, wie wenig Kolofonium nötig ist - und wie wenig die Angelegenheit auf einmal staubt.
Als ich mir dann meine E-Geige ersteigerte, brauchte ich natürlich auch in ihrem Koffer ein Kollophonium.
Hier sollte man überlegen, ob man nicht vielleicht für alle Instrumente das gleiche Kolofonium anschafft - oder stets den Bogen verwendet, der bei der jeweiligen Geige im Etui liegt. Sonst mischt man wieder ungewollt verschiedene Sorten Kolofonium - das gilt es mMn unbedingt zu vermeiden!
Dieses Exemplar ist sehr einfach im Handling, lässt sich gut auftragen, staubt und riecht wenig und gibt trotzdem den gewünschten Gripp für die Bogenhaare. Von leisestem Piano mit wenig Bogenbewegung bis zum lautesten Fortissimo arbeitet es einwandfrei und bekommt deshalb von mir meine absolute Kaufempfehlung!
So soll es sein! (y)

Nochmals vielen Dank für den Review.
 
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