[REVIEW] t.bone - EM800 Kondensator Kleinmembranmikrofon

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[REVIEW] t.bone - EM800 Kondensator Kleinmembranmikrofon​

Vorgeschichte​

Vor gut 6 Jahren benötigten wir ein Ambiente-Mikrofonpaar für InEar und Stream in unserem Saal um die Gemeinde hören zu können.
Ich machte mich kundig, welche Mikrofone dafür geeignet wären und entschied mich damals für das t.bone EM800.
Am 30.07.2019 bestellte ich dann unter anderem das t.bone EM800 Stereo Set für 69€ (mittlerweile kostet es 89€).
Ich montierte die Mikrofone unter die Lichttraverse und wir verkabelten sie mit unserem Mischpult. Sie hängen in etwa 5m Höhe links und rechts über der Gemeinde und nehmen deren Gesang, Applaus, Lachen und sonstigen Reaktionen auf. Wenn ich mit Kopfhörer in diese Mikrofone am Mischpult per PFL reinhörte, gefiel mir ihr Klang, auch wenn ihre Position in der Deckenkonstruktion, aus akustischer Sicht, sicherlich nicht ideal ist.
Somit war mir der Name EM800 natürlich ein Begriff.
Als ich am 23.04.2023 durch den Webshop von Thomann stöberte, entdeckte ich durch Zufall bei den Ersatzteilen für Mikrofone die Ersatzkapsel für das t.bone EM800 für 8,90€. Ich war damals mit dem Sennheiser ME865 als "Spinnenmikrofon" in meiner Lowden S22 nicht zu 100% zufrieden und dachte mir, dass die Kapsel des EM800 hier vielleicht etwas besser funktionieren könnte. Also bestellte ich sie kurzerhand um sie als Alternative dort einzusetzen.
Sie kam dann aber doch nicht zum Einsatz und blieb lange Zeit in meiner Schublade.
Dieses Frühjahr fiel sie mir wieder in die Hände und ich beschloss sie zu testen.
Da sie jedoch drei Anschlüsse hat, deren Bezeichnung lediglich aus Buchstaben besteht, bat ich die Service-Abteilung bei Thomann um Rat, wie ich die Ersatzkapsel korrekt an die zwei Anschlüsse meines t.bone CC100 RC-Phantomspeiseadapter anschließen könnte?
Leider existierten auch dort keinerlei Unterlagen darüber, also blieb die Kapsel weiterhin ungenutzt in meiner Schublade.
Irgendwann überlegte ich, dass ich ja eines der beiden EM800 im Saal herunter holen und öffnen könnte, um eventuell dadurch Rückschlüsse auf eine korrekte Anschlussmethode zu finden, aber der Aufwand war mir jedes Mal zu groß - zumal die Mikrofone ja jeden Sonntag im Einsatz waren.
Wie ich letztendlich auf die Idee kam mit einfach ein EM800 zu bestellen um in Ruhe nachschauen zu können, weiß ich nicht mehr, jedenfalls bestellte ich mir mit Hilfe des gewonnenen 50€-Gutscheins am 8.07.2025 mein eigenes EM800.
the t.bone EM 800

Unboxing​

Am 12.07.2025 kam in einem Thomann-Paket folgender Inhalt bei mir an:
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Erster Eindruck​

Neugierig wie ich war öffnete ich den Umkarton und holte einen kleinen Plastikkoffer heraus, in welchem das EM800 zusammen mit einer passenden Mikrofonklemme und einem Popschutz gut geschützt aufbewahrt war.
Das Mikrofon ist aus lakiertem Messing und macht, seines Preises zum Trotz, einen sehr wertigen und robusten Eindruck.
Ich schraubte den relativ flachen Korb ab und fand darunter die mir schon bekannte Kapsel in einem Geräuschentkopplungs-Gummi. Im abgeschraubten Korb war ein kleiner Schaumstoff als Popschutz integriert. Die Kapsel saß sehr nah unter diesem Korb und hatte hinter sich einen relativ langen, offenen Bereich mit Metallgewebe.
Als ich die Kapsel samt Gummi vorsichtig heraushob, sah ich, dass alle drei Kontakte per Kabel zur tiefer sitzenden Platine geführt wurden.
Somit gab es keine "Schnelle Lösung" wie ich meine Ersatzkapsel anschließen könnte.
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Erster Klangvergleich mit meinem AT2035​

Ich hatte bei der Recherche ja schon einiges über den sehr neutralen Klang des EM800 gelesen und wollte mir nun natürlich meine eigene Meinung bilden.
Deshalb baute ich das EM800 mit Hilfe des Gravity MAMH 01 mit auf den Mikrofonarm über mein Audio-Technica AT2035, schloss es ebenfalls an mein Flow 8 an, stellte seinen Gain ebenfalls auf 31 und nahm nacheinander meine Lowden S22-12, meine Höfner HL3 und und meine Lowden S22, sowie meine Sprechstimme auf.

Soundvergleich t.bone EM800 mit Audio-Technica AT2035​

Mikrofonaufbau​

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Lowden S22-12​

20250806_105847.jpg20250806_105912.jpg
EM800

AT2035

Höfner HL3​

20250806_110703.jpg
EM800

AT2035

Lowden S22​

EM800

AT2035

Sprechstimme​

(Aufgenommen durch K&M Popschutz)
EM800

AT2035

DIe Aufnahmen habe ich in Audacity gemacht:
Bildschirmfoto 2025-08-06 um 22.41.16.png

Ich war echt erstaunt, wie ähnlich die beiden Mikrofone klingen und wie hoch und rauschfrei der Ausgangspegel des EM800 ist. Damit hätte ich nicht gerechnet!
Es darf jedenfalls bei mir bleiben und wird sicherlich immer wieder zum Einsatz kommen.
Mal sehen, ob ich die Platine noch herausbaue um weitere Anschluss-Erkenntnisse zu bekommen, oder ob meine Kapsel schließlich das bleibt, was sie ist: Eine Ersatzkapsel. :unsure:

Fazit​

Der direkte Soundvergleich mit dem Audio-Technica AT2035 zeigt, dass beide Mikrofone vom Pegel und vom Klang her sehr ähnlich sind.
Somit ist das t.bone EM800 tatsächlich eine ernst zu nehmende Alternative, wenn man akustische Instrumente, Gesang, oder eine Sprechstimme aufnehmen möchte. Es ist ein Allrounder für den schmalen Geldbeutel mit ausgewachsenem Klang!
Volle Kaufempfehlung!

Ich hoffe euch hat der Review gefallen! Vielen Dank für Euer Interesse! Wenn ihr Fragen dazu habt, dürft ihr sie mir gerne hier im Thread stellen!

Ich wünsche ich euch weiterhin viel Spaß hier im Musiker-Board!
Seid gesegnet und bis bald! Euer GeiGit

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern.
 
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Interessant!
Ich nehme ja auch gern mit Mikrofonen auf (nur Gitarre), Bewertungen erfolgen bei mir allerdings laienhaft nur nach Gefühl, "gefällt mir" oder gefällt mir nicht" ... ;)
Für mich erstaunlich, dass die beiden getesteten Mikrofone wirklich so nah beieinander zu liegen scheinen!
Irgendwo muss da doch auch ein Haken dabei sein, was spricht denn GEGEN das preiswerte EM800 bzw. doch FÜR das wesentlich teurere AT2035?
 
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