RHETT AKINS, der Rebell aus dem Süden

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Joachim_H
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Wie immer: Danke für die Links!

Eigentlich müsste der Knabe mir ja liegen - ich mags ja eher ein wenig lauter. Komischerweise überzeugt er mich trotzdem nicht so wirklich. Kann mir denken, dass er live sicherlich ne Menge Spaß macht. Aber bei den Clips spinigt jedenfalls bei mir der Funke nicht so wirklich über. Auch wenn er mit der Zeile mit den "500 Watts of Hank" im ersten Song bei mir definitiv punktet. :D

Ehrlich gesagt finde ich seine "Rebel attitude" auch ein wenig aufgesetzt und klischeehaft. Klar, als liberaler Europäer hat man bei diesem ganzen (Südstaaten-)Patriotismus und dem Getue der Amis um ihre "flag" und ihre "army" sowieso seine Verständnis-Probleme (ich jedenfalls).

Mir persönlich sind deshalb Leute lieber, die ihre rebellische Ader mit ein wenig Humor und Selbstironie rüberbringen. Mal als Vergleichsbeispiel Kevin Fowler, den ich übrigens auch musikalisch noch etwas besser finde.

Zweimal "unplugged":
Long line of loosers
The Lord loves the drinking man


Alle Redneck-Klischees in einem Song (aber eben nicht so gaaanz ernst gemeint...):
Beer, bait and ammo

Hübsch doppeldeutig: "Don't touch my Willie"

"Elektrifiziert" und laut (sorry für die schlechte Quali - gibt nicht soo viel von ihm auf youtube):
Me and the boys

Eigentlich geht das meiste von ihm eher in Richtung der letzten Nummer. Aber ist halt schwer, Clips zu finden, die man sich ohne Ohrenschmerzen anhören kann...
 
Wie immer: Danke für die Links!

Eigentlich müsste der Knabe mir ja liegenQUOTE]

Hätte ich mir auch gedacht:D, aber es kommt wahrscheinlcih etwas zu modern rockig daher, was mir sehr gefällt. Kevin Fowler hält sich bei seinen Songs eher an klassische Muster des Countrysongs. Daß Rhett Akins Texte in Verbindung mit seinem Auftreten aufgesetzt sind - da bin ich nicht in der Lage, daß erkennen zu können. Du scheinst ja alles zu verstehen, was die Jungs da ins Mikro brüllen. Ich muß mit meinem Schulenglisch leider oft passen, daher kann ich mich meist nur an die instrumentale Machart der Songs klammern. Den Wert der Texte kann ich so nicht einschätzen - und ich denke, so tue ich vieleicht einigen begnadeten Songschreibern unrecht, wenn ich sie aufgrund weniger prickelnder Gitarrenarbeit links liegen lasse.

Gruß,
Joachim

Vieleicht finde ich noch 'n paar ehrliche Countrysinger.:)
 
Hey Joa,

Du hast schon Recht: Ich achte ziemlich auf Texte. Das hatten wir ja neulich auch bei der Diskussion um deutschsprachigen Country. Ich mag halt keine zu klischeehaften Sachen. Das geht mir übrigens auch im Metal so, wo ich ja auch viel unterwegs bin. Ich kann zum Beispiel auch diesen in meinen Augen einfach lächerlichen "Blut-Tod-Teufel"-Kram im Metal nicht ab. Kommt besonders "überzeugend", wenn das brave Gymnasiasten aus der oberen Mittelschicht in ihrer Keller-Combo machen... Gibt genug andere, "harte" Themen, über die man Metal-Songs schreiben kann...

Soo toll ist mein Englisch nun aber auch nicht. Hab halt Verwandtschaft in Amiland, außerdem habe ich mal gut zwei Jahre mit zwei ziemlich verrückten Amerikanern in ner WG gewohnt - WG-Sprache meist Englisch...

Zurück zu Rhett Akins: Zu rockig ist der mir definitiv nicht. In der Hinsicht habe ich wirklich keine Berührungsängste. Ich höre auch gerne Southern Rock und sogar "südlich angehauchten" Metal wie Black Label Society oder Down. Das passt schon.

Diesem Mythos "Südstaaten-Rebell", der in der Country music wie auch im Southern Rock immer wieder ne große Rolle spielt, stehe ich halt etwas kritisch gegenüber. Klar kann man auf seine "südliche" Lebensart stolz sein und zu seiner Heimat stehen. Auf der anderen Seite bedeutete "Süden" halt auch immer Sklaverei und Rassismus. Es gibt schon nen Grund, warum Leute wie die Driveby Truckers, BR-549 oder SCOTS (bei denen dei Dekonstruktion des "Südens" ja Band-Programm ist) sich kritisch dazu äußern.

Noch kurz zu Kevin Fowler: Wie gesagt - das Material von ihm bei youtube erweckt leider einen etwas falschen Gesamteindruck. Da wirkt er "klassischer", als er eigentlich ist. Der Mann ist live sehr, sehr viel rockiger. Und gerade auf seinem aktuellen Album "bring it on" (dessen Titelsong übrigens auch der "offizielle" Song eines der zahlreichen amerikanischen Wrestling-Verbände geworden ist) ist auch einiges an Rock zu hören. Kevin Fowler war/ist auch Rockmusiker, wobei er allerdings mit seinen Country-Sachen erfolgreicher ist.
 
Naja, mit dem Unverdtändnis der Texte finde ich auch Zugang zu banalen Lovesongs, wenn der Gitarrenmann seiner Tele ein paar schöne Licks entlockt.:D Hat schon was für sich, aber die Musik als Sprachrohr werde ich wohl nicht entdecken.

Den Südstaaten Patriotismus (Flag auf der Motorhaube oder sonstwo drauf) finde ich ziehmlich neben der Kappe. Das kommt ja schon den Reps nahe, falls diejenigen, die das tun, voll dahinter stehen.
 

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