Roost / Hiwatt-Clone erkennen und wieder fitmachen

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So, nachem ich dachte einen Roost zu haben, Larry G aber anderer Meinung ist (hat warscheinlich mehr Erfahrung) gebe ich das mal zur Spekulation frei. Bilder sind hier zu finden, ich kann gerne noch mehr nachliefern.
Offenbar hat es Anfang der 70 in GB eine Menge Labels/Firmen gegeben die sehr ähnliche Amps produziert haben, lassen sich Unterschiede feststellen, wenn ja wie, oder ist das eh latte, weil die nahezu baugleich sind?
Leider verfügt das Gerät weder über ein Label, noch über ein Typenschild. :( Wenn ihr mehr Infos braucht liefere ich gerne nach.
Also: was ist das für ein Teil?

Zweitens: um das gute Stück mal einer amtlichen Wartung zu unterziehen (hauptsächlich Röhren einmessen, ob da alles okay ist) suche ich einen Röhrentechniker im Raum Berlin (SuFu ErLo [Ergebnislos]). Ich hoffe, das der mich nicht gleich an den Bettelstab bringt, finanziell ist das nicht gerade der günstigste Zeitpunkt, aber ich habe gerade Blut geleckt. Ansonsten hat das auch keine Eile, aber es täte schon mal gut zu wissen, wenn man weiß wo man Hilfe erwarten kann. :)

Drittens: die dazugehörige Box ist in einem unserer Üräume abhanden gekommen (wie das geht? - Fragt unseren damaligen Gitarristen:evil:), was für eine Box kann ich anschliessen (Impedanz)? Lässt sich das irgentwie ausmessen (Multimeter vorhanden)?

Dank für jeden Tipp!
 
Eigenschaft
 
Der hutförmige Plastik-Stecker (mit Blech gesichert) bei den Lautsprecherausgängen ist für die Impedanzwahl zuständig. Stellt sich nur die
Frage wie die Belegung ist, aber das müßte ja durchmeßbar sein. Mein Roost hat zum Glück eine Beschriftung. Der Stecker ist nicht drehbar, sondern muß rausgezogen und wieder passend eingesteckt werden. Evtl. helfen dir Detail-Bilder von HiWatts mit gleicher Röhrenbestückung und gleichem AÜ.
 
Danke, Frage 3 hat sich damit beantwortet: unter dem Blech versteckt sich ein kleines Fenster in dem man die eingestellte Impedanz ablesen kann (die Welt kann so einfach sein, wenn man sich traut ;) ).
Und du hast natürlich recht: da sind noch vier Röhr(ch)en! Wie niiiiedlich! :) MInitubes1_small.jpgminitubes2_small.jpgswitch_small.jpg Aber die kleinen Scheißerlein sollten nach knapp 40 Jahren auch mal gewechselt werden nehme ich an?
 
Hallo SDG,

ich hatte mal einen Bass Marshall; von daher ist mir der prinzipielle Aufbau natürlich vertraut ...
Allerdings kann ich Dir bei deinem speziellen Modell wenig weiterhelfen ... :redface:

Das mit dem "Impedanzstecker" hat Blake bereits richtig beschrieben. Es gibt vermutlich drei Positionen (4/8/16 Ohm) wie man den Stecker einstecken kann. Bei Marshall sah man dann in einer kleinen Ausbuchtung den gewählten Wert.
(Wert = Gesamtimpedanz an den beiden parallelen Anschlüssen)

Nur zur Sicherheit ...
ACHTUNG! Wenn Du den Amp ohne Box betreibst, haust Du dir ganz schnell den AÜ durch! Also NIEMALS ohne Box betreiben. Falls der Amp drei Positionen hat ist die mittlere Position mit 8 Ohm (gesamt) die sicherste Variante. Ein Techniker der weiß was er tut, wird Dir beim Check natürlich sagen (und dran schreiben) können welche Impedanz wann gefordert ist. Leider kann ich Dir da keinen Tipp für Berlin geben.

jtable oder Willie können Dir viellielleicht näheres über den Amp sagen?

Viel Glück
Andreas

EDIT: Postings haben sich überschnitten - aber ich lag richtig ... :)
 
ACHTUNG! Wenn Du den Amp ohne Box betreibst, haust Du dir ganz schnell den AÜ durch! Also NIEMALS ohne Box betreiben.
Wow, mit dieser Technik kann man sich offensichtlich schnell ins Knie schießen. Danke für den Tipp. Ein Kollege sagte mir auch schon, das derlei Geräte gerne beim ersten Einschalten den Geist aufgeben, wenn sie lange Zeit gestanden haben und empfahl einen Spannungsregler langsam hoch zu drehen (ist da was dran? Ich kenne das umgekehrt von Servern, die seit Jahren durchlaufen und dann ausgeschaltet werden: die Wahrscheinlichkeit, das die Festplatten überleben ist nicht sehr hoch :D) . Ich werde noch einige Zeit Infos sammeln, bevor ich den alten Herrn das erste mal wieder in Betrieb nehme. :)

Aber: was ist ein AÜ? :redface:

Edit: deine Sig gefällt mir, könnte meine sein. :rofl:
 
Es ist bei einem so alten Amp wirklich wichtig, dass ein guter und kompetenter Techniker mehrere Blicke drauf wirft. Mit dem Röhren wechseln / einmessen ist es da nicht getan.
Jemand der weiß wie es geht sollte sich auch die Elkos (Elektrolyt Kondensatoren - die großen Zylinder) anschauen, denn die können mit den Jahren auch den Geist aufgeben (war bei meinem Marshall mal der Fall). Und wenn da frische Röhren drin sind, sollten die anderen Bauteile die "frische Power" (sorry, total "allgemeinpopulistisch) auch aushalten können.
Man darf auch nicht vergessen mit welchen Spannungen in so einem Amp gearbeitet wird. Im anderen Thread war von 720 Volt die Rede? Wenn die plötzlich an den Saiten des Basses anliegen kann man sich schon mal nach einem passenden Begräbnis-Outfit für die eigene Person umschauen. Das Thema "Tod durch Verstärker" ist heutzutage nur deswegen nicht mehr so aktuell, weil es nicht mehr soviele alte Verstärker gibt wie damals ...

AÜ ist übrigens "Ausgangsübertrager". Das ist einer der beiden riesigen "Trafos". Wenn Du keine Box dran hast, grillst Du den - und das wird teuer!

Hier übrigens Grundwissen zum Thema Verstärker und Boxen von mir: https://www.musiker-board.de/faq-wo...grundwissen-verstaerker-boxenverkabelung.html
Da ich kein Elektroniker bin ist das alles recht "allgemeinpopulär" geschrieben - so, dass es auch "Physik-Nulpen" verstehen (wie ich eine bin). Falsch ist es auf keinen Fall; Leute die wirklich Ahnung davon haben, haben es gegengelesen. Da lernst Du auf "verständliche Art" den Unterschied zwischen Röhre und Transistor, die wichtigsten Anschlussregeln etc. ...

Gruß
Andreas
 
Dank dir schon mal Cadfael, in dein Kompendium werde ich mich mal gründlicher einlesen, habe schon beim überfliegen den ein oder anderen interessanten Punkt gefunden. Offenbar genau das was ich jetzt brauche.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt wie ich eine Box anschließen kann (und muss :D) und das ich damals scheinbar mit der schlechtesmöglichsten Einstellung gespielt habe: Box 16 Ohm (wenn ich mich recht entsinne) und Verstärker auf 4 Ohm gestellt. Aber so wurde er mir damals verkauft. :mad:
Gemach, gemach, aber es wird. :)
 
So, nachem ich dachte einen Roost zu haben, Larry G aber anderer Meinung ist (hat warscheinlich mehr Erfahrung) gebe ich das mal zur Spekulation frei.
Um hiermit auch gleich deine PN zu beantworten, wie ich zu der Überzeugung komme, dass es kein Roost sondern ein Klon ist, ist schnell erklärt:
1. Nirgendwo ein Typenschild oder ein Herstellerlogo zu sehen.
2. Die verwendeten Drehknöpfe wurden weder von Hiwatt, noch von Roost, noch von Sound City verwendet.
aber insbesondere
3. Alle Engländer haben (und hatten schon immer) als Netzanschluss einen IEC-Einbaustecker (bzw. früher noch den 'Schweinsnasen-Einbaustecker'). Also kein "Schwänzchen" als Netzkabel fest am Amp (wie viele Ami-Amps), sondern ein kpl. abziehbares Netzkabel.
An deinem Prachtstück ist's aber ein Schwänzchen ;)

Larry


PS: Das an Amps fest angebrachte 'Schwänzchen' als Netzkabel ist unter Technikern übrigens genau so verhasst, wie das Weihwasser beim Teufel.
Und ich möchte nicht wissen, wieviele Techniker schon beim Herumtragen ausgebauter Verstärkerchassis in der Werkstatt aufs Schwänzchen gesappt und mitsamt Chassis zu Boden gegangen sind!
 
Ein Kollege sagte mir auch schon, das derlei Geräte gerne beim ersten Einschalten den Geist aufgeben, wenn sie lange Zeit gestanden haben und empfahl einen Spannungsregler langsam hoch zu drehen (ist da was dran?
Falls der Amp länger nicht in Betrieb war, müssen vor der ersten Wiederinbetriebnahme UNBEDINGT die Elkos formiert werden!
Falls du's nicht tust, haben die im besseren Fall 'danach' nur erhöhten Leckstrom und du einen Brummteufel von Amp.
Im worst-case aber gehen dir die Dinger entweder hoch wie Granaten (und hinterlassen gehörig Sauerei im Ampchassis),
oder sie machen einfach nur einen auf Kurzschluss, wobei im Falle einer evtl. geflickten Hauptsicherung gleich noch der Netztrafo sein Leben aushaucht.

"länger nicht in Betrieb" heisst übrigen in Ziffern: Länger als 6-12 Monate nicht mehr in Betrieb.
Bringe das Ding unbedingt VOR dem ersten Wieder-Einschalten zu einem fähigen Tech, ansonsten riskierst du, später nur noch Schrott übrig zu haben ;)

Larry
 
Vielen Dank für deine Antworten, Larry. Das mit den Knöpfchen und Schwänzchen erklärt natürlich einiges. Von dem Gedanken den Amp dieses Wochenende wieder in Betrieb zu nehmen habe ich mich schon länger verabschiedet, bin aber in meinem Alter auch mit ausreichend Geduld dafür gesegntet. ;)
Damit sind für mich eigentlich erstmal die wichtigsten Fragen geklärt, nur Punkt zwei rückt damit deutlich in den Vordergrund; es kann doch nicht sein, das es in der Hupstadt keinen ambitionierten Röhrenfreak gibt? Aber selbst das Rühren in den Suchmaschinen hat bisher nur einige Edel-HiFi-Verkaufsbutzen zu Tage gefördert.
Also an alle die noch mitlesen: RÖHRENTECHNIKER IN BERLIN GESUCHT! (wo sind die blinking-Tags? ;) ) Ich könnte noch hinzufügen: DRINGEND, ES GEHT UM LEBEN UND TOD! :)
 
3. Alle Engländer haben (und hatten schon immer) als Netzanschluss einen IEC-Einbaustecker (bzw. früher noch den 'Schweinsnasen-Einbaustecker'). Also kein "Schwänzchen" als Netzkabel fest am Amp (wie viele Ami-Amps), sondern ein kpl. abziehbares Netzkabel.
An deinem Prachtstück ist's aber ein Schwänzchen ;)

Da möchte ich was dazu erwähnen. Ich besitze einen Oldskool Röhrenamp von Matamp auch Made in England. Dieser ist Baugleich mit einem Orange. Der besitzt auch ein Schwänzchen. Habe dazu auch noch das passende Orange Modell, leider defekt, der hat auch ein Schwänzchen.
 
Das bei Matamp und Orange kann das durchaus so sein, hatte da seit etwa 10 Jahre keinen mehr unter den Fingern.
Ich hatte bei meiner Aussage eher an die Hiwatt-Style-Amps und dessen Generika gedacht.
Einen Hiwatt 100, einen Hiwatt 200 (mit 6 EL34) und einen Sound City hatte ich selbst schon besessen.
Meinen 69-er Marshall Major habe ich noch immer - in kpl. zerlegtem Zustand.

Ja, selbst einen Orange OR120 besass ich einst, aber das ist bereits länger als 20 Jahre her.

Larry


Tante Edit: Und während ich obiges so schrieb und anschliessend noch etwas weiter reflektierte wurde mir doch glatt gewahr, dass ich mich auch schon über das 'Schwänzchen' meines Sound City einst ärgerte - weil ich deswegen einmal fast mitsamt ausgebauten Ampchassis in den Händen die Kellertreppe überschnell hinabgeflitzt wäre ;)

Also definitiv: Sound City's haben auch ein Schwänzchen als Netzkabel fest dran, womit bei diesem Quiz nun wieder alles offen ist. Es könnte sich hier also durchaus auch um einen in seiner Identität vollends beraubten Endsechziger bis Mittsiebziger Sound City 120 handeln, dem 'jemand' irgendwann mal andere Panels und Drehknöpfe verpasst hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, nach etwas Bilder suchen im Net bin ich der Meinung, es wird sehr wohl ein Roost sein:
http://www.flickr.com/photos/rowbinet/sets/72157625023755216/

Hier ist ein Session-Master-Combo mit der gleichen Frontpanelbeschriftung, die deutlich von den späteren abweicht und auf dem nächsten Bild ist zu erkennen, daß auch dieser ein "Schwänzchen" hat und auch keine Backpanelbeschriftung wie die späteren, die sich im übrigen sehr gerne auch ablöst.


Grüße
Blake

Edit: Achja, hier die eigentlich interessante Seite für Roost-Amps:
http://www.rowbinet.co.uk/roost
 
Edit: Achja, hier die eigentlich interessante Seite für Roost-Amps:
http://www.rowbinet.co.uk/roost
Davon gibt es scheinbar auch einen deutschen Ableger: www.roostamps.de, die scheint aber etwas eingeschlafen zu sein. Da habe ich aber die Info her, das die ersten Roost ein orangenes Lämpchen haben und das ist bei meinem der Fall. :)
Das verspricht ja ein lustiges Spielchen zu werden. :)
Die flikr-Seite schau ich mir später an, bin gerade mobil unterwegs.
edit: Aber ich habe eventül einen kleinen Gitarrenladen gefunden der einen kompetenten Techniker an der Hand hat. Rufe morgen mal an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spielchen, pah, das ist eine Wissenschaft.
Also die Roost haben alle mehr Regler: neben der Lautstärke für Normal und Brilliant haben sie noch einen Mastervolume-Regler, nur einer hat wie meiner 6 Regler, aber der hat nur zwei Eingänge und eine andere Reglerbelegung wie hier besser zu sehen. Und er hat andere Knöpfchen und "modernere" Schalter (Kunststoff). Ausserdem habe ich bei keinem der dort gezeigten Roost diesen Studio-Boost-Umschalter gesehen, den meiner hat. Der ist mir bisher noch nirgendwo untergekommen.
Auf diesem Schaltbild von roostamp.co.uk sieht man auch 7 Regler: Master ganz links, B+N-Volume rechts.
Es gibt jedoch den ein oder anderen Roost, der Reglermässig den gleichen Aufbau wie meiner hat (zB hier), nur das meiner statt des Mastervolumes rechts den Umschalter hat. Von der Aufteilung der Regler würde ich inzwischen auch eher auf einen Hiwatt-Clone tippen.
Soundcity fällt für mich fast komplett raus, da habe ich nur einen gefunden, der vom Aufbau dem Hiwatt200, bzw. meinem ähnelt: hier (hat aber auch keinen Umschalter, sondern einen Masterregler).
Wahrscheinlich wird das nicht mehr zweifelsfrei zu klären sein. :nix:
 
Hi Stein,

nun ja, ob das jetzt wirklich ein "Roost" oder ein entsprechender clone-Amp ist ... you may never know!!
Man sollte aber immer berücksichtigen, dass "Roost" in absoluter Handarbeit Kleinserien produziert hat ... ohne jetzt lange im Netz zu schürfen, aber wesentlich mehr als vielleicht 1500 Amps werden die in der ganzen Ära nicht gebaut haben, oder?!
Trafos und Chassis-Aufbau sprechen IMHO jedenfalls eindeutig gegen "Hiwatt" und sehen den Werks-"Roost"-Amps deutlich ähnlicher!
Ebenso dürften alle baulichen "Besonderheiten" vielleicht auch auf "custom order" entstanden sein und die Schilder können ja nun in 30-35 Jahren einfach mal abgehen. In jedem Fall ist´s ein klasse Amp, bei dem eine Restauration in jedem Falle lohnt.

BTT:
Bitte in KEINEM FALL ungeprüft den Amp anschliessen!!!!!

"Roost" und "Hiwatt" haben die EL34-Endröhren in ihren Endstufen-Sektionen immer ordentlich hoch "angefahren", da knallen gerne mal über 600 Volt an "plate voltage" auf die Kolben ... wenn da ein Bauteil im Vorfeld nicht mehr funktioniert wird es wirklich lebensgefährlich!
Dafür traue ich Deinem Amp auch stabile 130 - 150 Watt am Ausgang zu ... es juckt mich gerade in den Fingern, Dir den Service anzubieten, aber meine Werkbank und der Keller sind jetzt schon rappelvoll, und ich sitze i mRuhrgebiet :mad:

Anyway, "Berlin" und "kompetenter Techniker" war immer eine schwierige Kombination ... oft waren da "umgeschulte" Radio- und Fernsehtechniker am Werk, die vieles verschlimmbessert haben!
Bevor Du in völliger Hilflosigkeit verbleibst, schick mir doch einfach eine PN über das Board, dann frage ich im Dortmunder Umfeld mal nach - dann bist Du zwar ein paar Euro für den Hin- und Herversand los, hast aber die Gewähr, einen top gepflegten Amp wieder zurück zu erhalten.

Mit´m herzlichen Ampfricklergruß aus dem nebligen Ruhrgebiet

J.T.
 
Hi Stein,

nun ja, ob das jetzt wirklich ein "Roost" oder ein entsprechender clone-Amp ist ... you may never know!!
a020.gif
Habe letzte Nacht noch lange gesessen und Bilder gesucht und das Netz durchforstet, bin dabei auf interessante Seiten gestoßen (mein hoch geschätzter Mr. Entwistle vor einen riesiegen Hiwatt-Turm :D), aber das ich es wohl nie wirklich werde ergründen können wurde mir Nachts um 2 dann auch langsam klar.

Bitte in KEINEM FALL ungeprüft den Amp anschliessen!!!!!
Keine Sorge, davon habe ich mich längst verabschiedet, möchte das Gerät ja liebend gerne aus seinem Dornröschenschlaf erwecken und nicht grillen (und ich hänge ebenfalls an meinem Leben).

Auf dein Angebot komme ich gerne zurück, da es hier offenbar nichts vernünftiges gibt, naja, Berlin ist halt keine Stadt sondern ein Cluster aus unendlich vielen gallischen Dörfern, auch "Kiez" genannt. :D
Vorher will ich mich aber in besagtem Laden umhören und muss den finanziellen Gesichtspunkt auch noch berücksichtigen. Zum Glück steht Weihnachten vor der Tür (und vielleicht ist dann sogar auf deiner Werkbank wieder etwas Platz?!). ;)
 
...
Ausserdem habe ich bei keinem der dort gezeigten Roost diesen Studio-Boost-Umschalter gesehen, den meiner hat. Der ist mir bisher noch nirgendwo untergekommen.
...

Der Studio/Boost.Umschalter wird auf der erwähnten Seite den ersten Amps zugeschrieben. :great:
 
:eek: Ich habe die von dir verlinkte Seite mit der hier http://www.roostamps.co.uk/ verwechselt. Und deshalb nicht direkt angeklickt. :redface::bang:
Er schreibt dort:
Some of the very early amps had master volume on the back of the amps and a studio/boost toggle switch.
Immerhin ein Hinweis, das Roost diese Schalter verbaut hat (ich habe mich bei meinen Recherchen vielleicht zu sehr auf Bilder konzentriert *lesefaulsei*). Aber einen Masterregler auf der Rückseite hat meiner wiederrum auch nicht (aber Löcher innen im Chassis wo man einen solchen einbauen könnte). Nun in der Einleitung sagt er ja selbst, das nicht alle Informationen korrekt sein müssen. Jetzt verdichten sich wieder die Hinweise, das es doch ein Roost ist. :D
 
... Nun in der Einleitung sagt er ja selbst, das nicht alle Informationen korrekt sein müssen ...

Ich habe schon mehrere "Kompendien" verfasst, über Romanfiguren, ein Motorrad, Roland Verstärker (wird hoffentlich bald veröffentlicht) und über Fender Bässe.
Gerade zu letzterem kann man sagen, dass echte Fender Bässe an bestimmten "Ungereimtheiten" und "Merkwürdigkeiten" zu erkennen sind. Leo Fender war nun mal ein Geitzkragen und hat nichts weggeschmissen. Zudem gab es 1951-65 noch kein Internet und kein Kunde in einem Musikgeschäft wusste wirklich was normal ist und was nicht. Werbefotos kommen ja auch oft von Vorserienmodellen ...
Erst wenn man sich lange genug beschäftigt hat kann man weitgehend zielsicher erkennen was "richtige Merkwürdigkeiten" sind und was schlechte Fälschungen sind. Ein Kenner hat immer ein "großes Bild" vor sich und kann viele winzige unbedeutend erscheinende Details zusammenfügen, dadurch sein Urteil fällen. Auch zwischen 1965 und 1983 traten manche "Ungereimtheiten" auf, die man eben einordnen muss.

Gleiches gilt für Modellwechsel bei Roland Jazz Chorus Amps. Da habe ich im letzten Jahr lustige Modelle entdeckt, die es eigentlich nicht hätte geben dürfen. Das sind dann (trotz Massenfertigung) Übergangsmodelle.

Daher müssen die Infos nicht mal falsch sein! Gerade wenn Roost alles in Handarbeit gefertigt hat sind Sondermodelle oder Fehler unter dem Motto "der Kunde merkt es eh nicht" sehr gut möglich. Das historisch aufzuarbeiten ist unmöglich. Allerdings habe ich lange genug in einem mittelständischen Fertigungsbetrieb gearbeitet um zu wissen, was alles vom Soll abweichen kann ... :D

Bei Roost Amps kenne ich mich überhaupt nicht aus - aber mein erster Tipp wäre bei Amps aus vermutlich der gleichen Zeit nach gleichen Bauteilen (Elkos etc.) zu suchen. Haben die Bauteile gleiche Farben? Sehen die Schalter gleich aus? Wie sieht es mit dem Bügel aus, der den Impedanzwahlschalter hält? Marshall hatte das nicht. Wer hatte das sonst noch und wer nicht?

Nicht das Namensschild, sondern Details können die Wahrheit ans Licht bringen.
Ein Fender 1956 Precision mit wunderschönen lackierter Halstasche ist zu 99% eine Fälschung ... :D

Gruß
Andreas
 

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