[Saiten] Ibanez IEGS61 und IEGS61BT .:. 10er-Saiten für E-Gitarre

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IBANEZ-SAITEN

Seit ein paar Jahren gibt es eine stetig wachsende Palette an Saiten für alle möglichen Typen von Instrumenten im Ibanez-Portfolio, von Banjo und Mandoline über Ukulele, Klassikgitarre, Westerngitarre bis hin zu Bass und E-Gitarre (6-string bis 9-string). Eine Komplettübersicht findet sich hier: https://www.ibanez.com/eu/products/model/strings/
Die Saiten werden in China unter Verwendung von US-amerikanischem Kernmaterial (Hexagonal Steel Core Wire) hergestellt.

Im Nachgang zu den Ibanez & Engl User Days habe ich - wie auch die anderen Teilnehmer - je zwei Satz Ibanez-Saiten in der Wunschstärke zum Ausprobieren erhalten. Dafür einen ganz herzlichen Dank an den Ibanez-Deutschlandvertrieb Fa. Meinl, die uns das ermöglicht haben! Meine bevorzugte Stärke auf normalen sechssaitigen E-Gitarren ist der klassische Light-Satz .010-.046 und von Ibanez gibt es davon wiederum zwei Varianten, einmal Standard und einmal Balanced Tension. Also habe ich mir gedacht, ich könnte einen direkten Vergleichstest auf zwei nahezu baugleichen Gitarren machen. Ich werde mich hier in diesem Review auf meine Eindrücke zu Handling, Spielgefühl und akustischem Klang beschränken.


TESTKANDIDATEN

Die beiden zweieiigen Zwillinge, die bei mir genauer beäugt werden, nennen sich IEGS61 und IEGS61BT. Beides sind 10er-Sätze für E-Gitarre und die Saitenstärken (angegeben in Zoll) sind laut Datenblatt wie folgt:

SaiteIEGS61IEGS61BTStärke
E1.010.010identisch
B2.013.0138bei BT dicker
G3.017.017identisch
D4.026.025bei BT dünner
A5.036.034bei BT dünner
E6.046.046identisch

Wie man an den Werten erkennt, sind die Saiten E1, G3 und E6 jeweils identisch in der Stärke und das Thema Balanced Tension (BT) spielt sich bei B2, D4 und A5 ab. Bei BT ist die zweite Saite ein "Muggaseggele" dicker, während die vierte und die fünfte Saite jeweils ein "Fitzele" dünner gewickelt sind als normal. Alles bewegt sich im Bereich von Tausendstelzoll bzw. Hundertstelmillimeter, was kein normaler Mensch mit bloßem Auge auseinanderhalten kann. Auch ein Standardmessschieber ist überfordert, die unterschiedlichen Durchmesser machen sich ausschließlich durch die Saitenspannung haptisch bemerkbar. Der Grundgedanke bei BT ist der, dass man beim Übergang von einer Saite zur benachbarten Saite einen möglichst geringen Unterschied beim Greifen und Ziehen spürt - dazu tragen bereits die minimalen Differenzen in der Dicke bei.

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Um den Effekt nachvollziehen zu können, habe ich mir als Testvehikel zwei 1988er MAXXAS-Gitarren ausgesucht, die sich formal nur in der Tonabnehmerbestückung und in der Farbe unterscheiden. Konstruktion und Dimensionen sind gleich und das Setup extrem ähnlich.

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HANDLING

Verpackung und Aufmachung sind bei IEGS61 und IEGS61BT prinzipiell dieselbe. Der Aufdruck auf der hübschen und kleberfrei verschlossenen Papp-Umverpackung ist naturgemäß anders, aber die innere Plastikhülle, das darin enthaltene Tütchen Silica-Gel und die kleinen schwarzen Saiten-Identifikations-Label, die man höchstens als blutiger Anfänger braucht und die ich deshalb für vermeidbaren Müll halte, sind identisch. Alle Saiten waren sauber aufgewickelt und zeigten keinerlei Anomalien, Probleme an den Ball-Ends oder gar Knicke. Die luftdichte Verpackung verhindert Korrosionsprobleme, die bei Überseelieferungen oder Lagerung bei wechselnden klimatischen Bedingungen auftreten können - so soll es sein! Ob das zusätzlich enthaltene Silica-Gel jedoch wirklich nötig ist, weiß ich nicht genau, irgendwie erscheint es mir doppelt gemoppelt. Beim Aufziehen der Saiten (Non-Locking Vibrato mit Klemmmechaniken) gab es null Überraschungen und auch bei der anschließenden, bei mir stets üblichen Dehnungs-Orgie, bei der sich in der Vergangenheit schon so manche Saite überfordert fühlte, sind keine Schwierigkeiten aufgetreten.

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SPIELGEFÜHL UND SOUND

Das Spielgefühl ist bei beiden Gitarren gut, das Greifen ist angenehm und die Nebengeräusche beim Lagenwechsel sind vollkommen in Ordnung für herkömmlich gewickelte Saiten ohne Beschichtung. Da hatte ich schon deutlich "schärfere" Wicklungen unter der Haut, die dann auch unangenehm quietschen beim Hin- und Herrutschen. Im Gegensatz zum normalen Set ist die Balanced-Tension-Variante tatsächlich subtil anders im Spielgefühl, wobei ich das weniger bei Akkordarbeit, sondern vorrangig bei Bendings merke. Hier muss ich zugeben, dass ich aufgrund der großen Zahl von Instrumenten in meinem Bestand mit vielen Parametern klarkomme (Mensur, Halsmaße, Bunddraht, Floating/Hardtail usw.), so dass ich mich beim Wechsel von der roten (Standard) zur grünen (BT) Testgitarre vermutlich instinktiv und unterbewusst umgewöhne und daher keine signifikanten Vor- oder Nachteile untereinander ausmachen kann. Mit verbundenen Augen habe ich es mit Mühe geschafft, und auch nur mit hoher Konzentration auf die Finger der Greifhand, die beiden Gitarren anhand der Saiten auseinanderzuhalten. Viele Gitarristen da draußen sind wahrscheinlich wesentlich feinsinniger als ich und fühlen sich nur auf einer bestimmten "goldenen" Kombination aus Instrument und Saitenstärke so richtig zuhause, die können das sicherlich besser bewerten.

Beim akustischen Klangbild ist mir aufgefallen, dass diese Ibanez-Saiten auf der MX3 einen Tick heller und vielleicht auch einen Hauch aggressiver klingen als meine sonstige Leib- und Magenmarke d'Addario. Bei unklugen Amp-Einstellungen verschenkt man jedoch schnell diese Nuancen, von daher sollte man aufpassen, dass man keinen Gleichmachersound wählt. Bei Sustain und Ansprache ist mir nichts Negatives aufgefallen, beide Gitarren können ihre Qualitäten ohne Einschränkungen seitens der Saiten entfalten, andererseits werden ihnen aber auch keinerlei Zauberkräfte verliehen und überraschende Klangwunder gibt es auch nicht zu verzeichnen, die aufs Konto der Saiten gehen. Es sind - soviel kann ich schon einmal mit Gewissheit sagen - professionelle E-Gitarrensaiten, denen man vertrauen kann. Der Soundgeschmack ist individuell, von daher kann ich alle Leser dieses Reviews zum selbst Ausprobieren ermuntern. Zur Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse sowie Handschweiß kann ich erst nach längerer Zeit etwas sagen, dazu wäre es jetzt nach wenigen Spielstunden noch viel zu früh.


PREIS/LEISTUNG UND FAZIT

Ein Satz solcher Saiten, egal ob IEGS61 oder IEGS61BT, kostet derzeit je nach Bezugsquelle zwischen EUR 5,70 und EUR 6,60 im Online-Handel. Von daher sind die Saiten im preislichen Mittelfeld und in direkter Konkurrenz zu den Platzhirschen d'Addario und Ernie Ball und wie sie alle heißen. Objektiv betrachtet stehen sie den Mitbewerbern auch in nichts nach, daher denke ich, dass das Preis-/Leistungsverhältnis ausgewogen ist.

Für Vielspieler ist der Viererpack interessant, der für knapp 20 Euro zu haben ist.
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Mein Fazit: Das sind prima Saiten, die auf mich einen professionellen und qualitativ hochwertigen Eindruck machen. Der einzige Kritikpunkt ist, dass es recht viel unnötigen Verpackungsmüll gibt. Wer einen etwas helleren und ein bisschen aggressiveren Sound erzielen möchte, sollte sie definitiv antesten! Die Balanced-Tension-Variante kann außerdem helfen, bisher reinrassige 9er-Spieler zu 10er-Fans zu machen.

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Schönes Review :keks:. Ich habe schon diverse BT-Sätze (u.a. von D'Addario und Pyramid) gespielt und konnte da auch keine großen Unterschiede feststellen. Ich spiele allerdings auch querbeet 10-46, 10-48 und 10-52 auf 648 Mensuren ohne Umstellungsprobleme. Werde aber auch mal berichten, wenn ich meine Ibanez-Saiten aufgezogen habe (habe aber nicht so coole Vergleichsmöglichkeiten wie du - wird dann auf Strat & Tele rauslaufen)
 
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Sehr gut geschrieben , schön dass du mal Saiten beschreibst ,und auch die kleinen Unterschiede
herausstellst.
 
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@gitarrero! solltest eigentlich noch Kekse kriegen... aber du musst erst
fünf andere...... ,also beim nächsten Mal
 
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Die Idee, die haptischen Unterschiede ausgleichen zu wollen, finde ich sehr interessant.
Die Frage stellt sich, in wieweit die beiden Testgitarren auch mit gleichen Saitensätzen unterschiedlich klingen.

:gruebel:
 
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Die Frage stellt sich, in wieweit die beiden Testgitarren auch mit gleichen Saitensätzen unterschiedlich klingen.
Das wäre eine Aufgabenstellung für einen separaten Test, wobei es dann auch zwei Gitarren mit gleichen Pickup-Typen sein müssten, hier sind die ja unterschiedlich, da Ibanez im Lauf des Jahres 1988 die Bestückung auf dem Modell MX3 umgestellt hat.
 
Interessanter Vergleichstest, der wird wohl meinen nächsten Saitenkauf etwas beeinflussen :great:
 
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Interessant, dass es das Prinzip auch für E-Gitarre gibt. Bin Basser und hatte vor einigen Jahren schon einmal einen Balanced Tension-Satz von D'Addario auf einem meiner Bässe ausprobiert. Beim Bass sind die Unterschiede in der Dicke der Einzelsaiten etwas stärker ausgeprägt und somit "fühlbarer"; wenn bei einem 50er-Saitensatz als tiefe E-Saite auf einmal eine 120er statt einer 105er aufgezogen ist, macht das schon was aus. Die im Vergleich straffere E-Saite fand ich damals ungewohnt, aber sehr angenehm. Klar, Bendings sind auf dem Bass deutlich seltener im Alltag vertreten als auf der E-Gitarre ...

Dass bei mir trotzdem andere Saiten auf den Bässen drauf sind, hat andere Gründe, da hat halt jeder seine individuellen Vorlieben. Eigentlich schade, dass Ibanez Balanced Tension nicht für Bass anbietet, hätte ich glatt nochmal in den Test genommen ...
 
Drähte aus Amerika, die nach China gefahren werden und dann nach Europa gebracht? Echt jetzt?
Sicher gibt es Lieferketten, bestimmt geht es auch mal nicht anders. Es wird aber Zeit, zumindest bei völlig unkomplexen Produkten mal so einen Logistik-Wahnsinn zu hinterfragen. Transport ist offenbar noch längst nicht teuer genug. Test, die lediglich auf "sieht sehr solide aus, fühlt sich gut an und klingt auch frisch" sind (jedenfalls für mich) längst nicht mehr genug.
 
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Die Balanced-Tension-Variante kann außerdem helfen, bisher reinrassige 9er-Spieler zu 10er-Fans zu machen.

Eine B-Saite mit einer Dicke von 0.0138 (Ibanez Balanced Tension 10er) im Vergleich zu 0.011 (Standard 9er Satz) dürfte eine mind. 50% höhere Saitenzugkraft haben. Für Bendings braucht man viel mehr Kraft, das ist genau das Gegenteil dessen, was ein 9er-Spieler möchte.
 
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Die ist dafür bei D4 und A5 beim Balanced-Tension-Set wiederum geringer, da die Saiten dünner sind. Aber Du hast natürlich Recht, für absolut eingefleischte 9er-Fans ist der Sprung auf einen 10er-BT-Satz trotz allem noch zu groß.
 
Grund: Zitat reduziert
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Sehr anschaulich gemacht, was bei Saiten alles andere als einfach ist, wie ich finde. :keks: unterwegs.

Mich hat das allerdings darin bestätigt, dass BT-Saiten so gar nichts für mich sind. Mich stört die unterschiedliche Spannung nämlich gar nicht, im Gegenteil o_O. Nicht nur bei Ibanez bekommt man dann aber meist ein, zwei etwas dickere Diskant- und schlankere Bassaiten. Dass die Hersteller bei BT-Sätzen einfach von den Messwerten ausgehen, erscheint zwar erstmal logisch - dass das auch besser zu bespielen ist, würde aber doch voraussetzen, dass die Spieltechnik über alle Saiten hinweg auch die gleichen Anforderungen stellt.

Nur spiele zumindest ich auf den tiefen bzw. hohen Saiten doch gar nicht gleich. Die umwickelten ziehe ich zB nur selten, haue aber ganz gerne mal etwas heftiger rein, sowohl bei offenen Akkorden als auch bei Palmmutes - während die dazu üblichen bzw. nach Messwerten passenden blanken Saiten doch auch gerne mal etwas sanfter angeschlagen und natürlich weiter gebendet werden...

Durch meine PRS habe ich festgestellt, dass ich für diese kleinen Unterschiede jetzt auch nicht einfach zu stumpf bin. Auf der etwas längeren Mensur waren mir die von der LP gewohnten 10er etwas zu steif und die 9er zu weich. Also her mit dem PRS .0095-.044 Satz, und was musste ich feststellen? Die Bassaiten waren mir immer noch zu weich unter dem Plektrum, obwohl sie rein messtechnisch schon zu stramm sein müssten.

Am Schluss haben die damals gerade rausgekommenen Ernie Ball Turbo Slinky das Rennen gemacht, bei denen die hohen Saiten das PRS-Maß haben und die umwickelten die eines Standard-10er-Satzes, also .0095-.046. Von gleicher Zugkraft ist das natürlich noch weiter entfernt, aber es funktioniert für mich viel besser.

In sofern bin ich recht skeptisch, ob der BT-Ansatz für jeden passen muss. Ich würde mir eher wünschen, dass andere Hersteller ähnlich viele Zusammenstellungen anbieten würden wie EB, um die Saitenspannung auf die individuelle Spielweise abstimmen zu können.

Gruß, bagotrix
 
zumindest bei völlig unkomplexen Produkten

Sorry ... ich war ja bei D'Addario zu Besuch und daher kannst du mit deiner Aussage Saiten nicht meinen. Die sind - aus meiner Sicht - ein vergleichsweise komplexes Produkt, welches vor allem massive Qualitätskontrolle benötigt. Und zwar bevor du den nächsten Kilometer verarbeiteten Draht in den Müll weiterleitest.

@gitarrero! - Eine Frage treibt mich aber noch um ... bei den dünneren Basssaiten, ist da weniger Wire-Draht drauf gewickelt, oder ein dünnerer Core am Start. Magnetisch ist ja oft nur das Core - und Magnetismus treibt den PU an, liefert also mehr oder weniger Ton ... also ist Balanced Tension auch (noch) Balanced Tone?

Gruß
Martin
 
bei den dünneren Basssaiten, ist da weniger Wire-Draht drauf gewickelt, oder ein dünnerer Core am Start
Da bin ich überfragt - aus den Datenblattwerten geht es nicht hervor und eine Mikrometerschraube besitze ich nicht. Hast Du probiert, das beim Hersteller in Erfahrung zu bringen?
 
Ich muss zugeben, das war nicht im Scope; und dazu wären auch die gewählten Gitarren elektrisch zu unterschiedlich. :redface:
 
Sehr schöner Beitrag, spricht mir persönlich aus der Seele, da eines meiner größten Probleme der Mismatch der Saitenzugkraft gewesen ist.
Bin normalerweise eher bei leichteren Sets zuhause, sprich sowas wie .009 - .042 auf einer 25.5" Mensur bei E-Standard oder E Flat Tuning. Die verhältnismäßig laschere B-Saite hat mich früher beim lernen Saiten richtig zu benden total zur Verzweiflung gebracht. Hab deshalb früher oft die .011er B-Saite durch eine .012er ersetzt, damit sichs in etwa deckungsgleich zur .009er E-Saite anfühlt.
Irgendwann später hat mich dann die .042 E-Saite auch verrückt gemacht, da diese sich auch deutlich flexibler angefühlt hat, als der Rest der gewundenen Saiten, da hab ich dann immer einzelne .044er Saite mitgekauft. Damit hat dann alles problemlos geklappt, und die typische Anfangsoszillation - Boiiing - auf der tiefen E-Saite bei schnellen Metalriffs hat sich auch quasi erledigt.

Wenn ich dann im Gedächtnis ein paar Jahre nach vorne Spule, und an diverse Saitenexperimente denke, ist mir aufgefallen: "Hey mit dem Problem hat sich ja anscheinend schonmal ein Schwede ungefähr 20-25 Jahre vor mir auseinandergesetzt, und ich kann den Saitensatz direkt fertig kaufen, probierste das doch mal aus".
Also hab ich mir damals nen Satz Yngwie Malmsteen Saiten gekauft, die kommen in .008 - .011 - .014 - .022 - .032 - .046 . Haben nen ähnlichen Effekt, wie oben erwähnt, imprinzip fühlen sich die vier hohen Saiten an, wie die B-Saite vom .009 - .042/.046er Satz, die .032er A-Saite und .046er E-Saite sind im Verhältnis stufenweise fester. Ist ne interessante Mischung, wenn man die Saitenstärken liest, wirkts schräg, aber sowohl beim soloen klingts gut, als auch beim Rythmusspiel.
Vom Feeling hats zumindest in meiner Welt sehr geholfen, weil der Kopf halt nicht dauerhaft nicht jedesmal überlegt hat, wie fest man denn jetzt an Saite x ziehen muss, um das Bending genau so hinzubekommen. Ist dann quasi, als hätte man eine Sache aus der Gleichung entfernt, und man kann sich auf alles Andere konzentrieren. Bei den Yngwie Saiten ist das Vibrato quasi mühelos und die besagte Anfangsoszillation beim Attack der tiefen Saiten nicht vorhanden.

Klanglich ists bei der ersten genannten Variante recht ähnlich, da ist aber meiner Meinung nach das gewonnene Selbstvertrauen, solideres Vibrato und das flüssigere Spielen deutlich ausschlaggebender. Bei der Schweden-Shredder-Variante ist die tiefe E-Saite klanglich punchiger, die A-Saite normal, und der Rest klanglich für mich etwas vokaler, da ist ein gewisses "ooh/ahh" im Sound, was sonst nicht da ist. Vielleicht ist der Pick-Attack auch etwas heller.

Unterm Strich ists aber denke ich wohl so, dass der Saitensatz, mit dem man sich am wohlsten fühlt, auch der ist, mit dem man am besten klingt.
Finds immer gut, dass es so Saitensätze gibt, um das Instrument auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar ist.
Wie beschrieben, musste ich die Problematik damals selbst rausfinden und mit Einzelsaiten beheben, das feststellen des Problems hat mich damals bestimmt Wochen beschäftigt, weil ich lange Zeit nicht gewusst habe, dass es auch einzelne Saiten gibt.
Seit ca 12-13 Jahren bin ich auf den meisten E-Standard/E-Flat gestimmten Gitarren auf dem Yngwie Satz, und bin happy damit.

Danke für das ausführliche Review gitarrero! :)
 
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