Saiten verlaufen schief bei neuer Gitarre

[superafro182]

Moin,
Ich habe letzte Woche endlich nach gut 10 Monaten Wartezeit meine relic strat von MJT aus den USA bekommen.

gestern habe ich endlich die Zeit gefunden, Elektronik zu verbauen und Saiten aufzuziehen und wollte sie endlich mal spielen. Beim Saiten aufziehen dann eine böse Überraschung: die Saiten verlaufen total schief. Die Gitarre ist unspielbar, die hohe e-saite läuft oben sogar seitlich am Hals vorbei.
Am Sattel sieht alles normal aus, sodass ich denke, dass die Brücke falsch montiert wurde.(?)

Ich habe natürlich gestern Abend direkt eine Mail mit Fotos geschrieben und warte auf Antwort , aber wollte mal von jemandem mit mehr Ahnung hören, ob man da noch was machen kann, oder ob da Hopfen und Malz verloren ist. Dann kann ich eventuell auch besser einschätzen, ob es Sinn ergibt was man mir dort erzählen will.

die Fotos sprechen fur sich…

 

[SlowGin]

Das sieht ja wirklich übel aus. Kaum zu glauben.
Wenn irgendwie schmerzlos möglich, dann würde ich die wieder los werden wollen.

Ansonsten ist es wohl sinnvol das Ding mal zu einem Gitarrenbauer zu bringen und zu schauen was da genau vermurkst wurde.
Wie kann man so etwas an einen Kunden ausliefern? Ist ja echt gruselig.

 

[OSDrum]

Ich bin kein Gitarrist, aber für mich sieht die Lage der tiefen E-Saite normal aus. Das würde aber heißen, dass das String-Spacing der Brücke zu groß ist, denn beim reinen Versetzen würde ja sonst die tiefe E-Saite vom Griffbrett „rutschen“.

 

[camus]

Alter Schwede!
Bitte halte uns auf dem Laufenden, was der Verkäufer dazu zu sagen hat. War das ein Bausatz?
Gruß camus

 

[Anfängerfehler!]

Ich musste mich kurz vergewissern, dass nicht der 1. April ist. Das wäre bei einer im hiesigen Handel gekauften Gitarre schon sehr ärgerlich. Aber bei einer in den USA bestellten Gitarre mit 10 Monaten Wartezeit ist das eine Katastrophe. Ich hoffe, Du bekommst irgendwie Ersatz oder Entschädigung, was angesichts des Kaufs in den USA nicht so einfach werden dürfte.

 

[nasi_goreng]

Kann es sein, dass durch den Transport der Hals in der Halstasche verrutscht ist?

 

[teledeluxe]

Das würde aber heißen, dass das String-Spacing der Brücke zu groß ist

...oder der Hals zu schmal? Beides klingt unwahrscheinlich, aber auf den Fotos schaut das schon merkwürdig aus.

Vielleicht misst du einfach mal das String-Spacing an der Brücke und die Halsbreite am 21. Bund, dann hätte man mal nen Ansatz, was da "schief" gelaufen ist...

 

[gmc]

OMG - wie siehts denn an der Bridge aus?
durchaus denkbar, daß sich der Hals durch zu viel Spiel beim Transport "geneigt" hat.
Anders fast nicht zu erklären, wenn es ein seriöser Kauf war ...
das liesse sich dann aber durch kurzes Anlösen der Halsschrauben (mit entspannten Saiten, Lagekorrektur und festschrauben leicht fixen.

 

[camus]

der Hals in der Halstasche verrutscht

Abgesehen davon, dass es auf dem vierten Foto nicht danach aussieht, würde ein "Richten" des Halsen nur bewirken, dass dann eben E6 nicht über das Griffbrett verlaufen würde. Ohne Spezialist zu sein, sieht mir das nach einer falschen Brücke aus.

 

[gitarrero!]

Unfassbar. Sowas würde ich nicht mal bei einer 69-Euro-Stratkopie aus dem Discounter-Weihnachtsprospekt erwarten. Nach der Marke MJT musste ich erst mal googeln und dann feststellen, dass die preislich bei USD 1599,- losgehen. Seriously, WTF.

 

[gmc]

Ist an der Halstasche irgendwo ein Spalt zu sehen?

 

[superafro182]

Ich mach das mal ohne Markierungen, am Handy ist das echt unhandlich.
Also:
Die Gitarre ist eine custom Anfertigung. MJT ist eigentlich eine, auch in Deutschland mittlerweile, relativ Bekannte Adresse für relic Gitarren, wenn man keine 7000 Euro fur eine fender custom shop ausgeben will.
Man kann nur parts oder auch eine “complete custom order” bestellen. Ich habe eine komplette Gitarre bestellt, weil ich eben wollte, dass Sattel, Halswinkel usw alles eingestellt wird und passt.
Die Kollegen dort sind auch sehr kommunikativ und freundlich (das sind aber eh alle amis, zumindest gaukeln sie das vor).
Man bekommt in der Woche nach einem Tag eine Antwort auf Mails - und es flossen viele während der letzten 10 Monate. Wie gesagt aber alle mit sehr positivem Eindruck.

vor dem versenden bekam ich jedenfalls wieder win Statusupdate in dem es hieß: die Gitarre wurde zusammengebaut, Saiten aufgezogen, eingestellt und fertig gemacht. Im Anschluss die Saiten wieder runtergenommen, weil das besser fur den Versand sei.

da Frage ich mich natürlich, was ich falsch gemacht haben muss oder ob da eine besoffen war.
Meine Hoffnung ist nun eine Antwort von denen, die da heißt: hier ist ein Rücksendelabel, schick her und wir gucken uns das an und bringen es natürlich in Ordnung. Oder aber volle Erstattung des Preises…
Dann hab ich halt wieder keine Gitarre

in der halstasche ist kein bisschen Platz um noch irgendwas zu bewegen. Das wurde passend gemacht.
Der Hals ist von Musikraft (fender licensed) mit Standard fender nut-width, da kann eigentlich nicht falsch oder zu schmal sein. Fühlt sich auch nicht so an.

 

[camus]

sieht mir das nach einer falschen Brücke aus

Muss mich verbessern:
Auf Foto Nr. 2 sieht man doch deutlich, wie der Pole von E1 schon außerhalb der Griffbrettbreite liegt. Auch Pole E6 ist da schon hart an der Grenze. Zu schmaler Hals?? Da ist wahrscheinlich an mehreren Stellen übelst gemurkst worden.
Bin wirklich gespannt, ob sie dir die Schuld zuschustern....

 

[Alex_S.]

Man könnte versuchen die Saitenreiter auf dem Tremolo zusammenzuschieben, wenn da noch Lücken sind. Leider ist das Foto des Tremolos unscharf. Aber der Saitenabstand an der Bridge scheint schon sehr zu viel zu sein um da noch etwas zu retten und die tiefe E-Saite scheint ja so zu stimmen.

Naja probieren kann m an es ja mal.

 

[Deltablues]

Wurde die Bridge von MJT geliefert oder hast du die selbst besorgt? Es gibt auch Strat Trems mit 52mm Stringspacing (z.B. von Fender und ABM):

Fender Vintage/Narrow Strat Tremolo C​

ABM 5050-M Vintage Tremolo Mexico​

​

 

[superafro182]

Nein die Bridge wurde von MJT verbaut und geliefert.
Aber hier klingelt gerade was in meinem Kopf.
Ich habe die Seitenreiter gegen Originale natürlich gealterte fender saddles getauscht, die ich noch von einer anderen Gitarre hatte. Die sahen mir halt echter aus, weil sie es ja auch sind
Die mitgelieferten hab ich bereits weggehauen, ich idiot.
Dabei habe ich mich schon beim einstellen der Reiterhöhen gewundert, warum die Madenschrauben ein größeres Gewinde als das von fender verwendete 0,05“ hatten (Inbus hat nicht gepasst).
Kann hier der Hund in meiner Dummheit begraben sein?

edit:
Ich hab gerade schnell gegoogelt und es gibt ja wirklich unterschiedlich breite Reiter…
Ich werde zu Hause mal messen aber das stinkt gewaltig nach eine riesigen Dummheit von mir…

 

[OSDrum]

Die mitgelieferten hab ich bereits weggehauen, ich idiot.

Das war vielleicht etwas voreilig… Jedenfalls ist die Reklamation zum scheitern verurteilt, weil der Hersteller sagen wird: mit unsereren Reitern war es ok!

 

[suckspeed]

Das kann man natürlich nicht ausschließen. Und wenn du solche wesentlichen Teile selbst ausgetauscht hast, dann ist die Reklamation auch nicht so ganz sauber... Am besten fragst du mal nach, welche Saitenreiter die montiert hatten. Vielleicht kannst du die richtigen für einen überschaubaren Geldbetrag nochmal nachkaufen und einbauen. Danach sollte es eigentlich passen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die eine Gitarre mit so einer Saitenführung rausgeschickt hätten. Also wäre der Fehler wohl eher bei dir zu suchen...

 

[camus]

Aber breitere Saitenreiter, sechs Stück davon, hättest du nicht problemlos auf die Brücke setzen können, oder?

 

[SlowGin]

Na dann....mach das erstmal Rükgängig. ;-)