Scheitholt, ungarische Hirten Zither oder was ist das? Bitte um Hilfe.

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Hallo zusammen,
ich habe ein kleines Instrument erworben und bin mir nicht sicher, was genau das sein soll. Ursprünglich war ich auf der Suche nach einem Scheitholt. Jetzt ist meine Frage, ob jemand mit Sicherheit sagen kann, was das ist und welche Saiten ich dafür verwenden kann. Im Internet habe ich u.a. ein Scheitholt mit 3 Saiten gefunden, welches mit einem Bogen gespielt wird. Hier meine bisherige Einschätzung : Die zum Spieler gewandte Saite wird wie bei der Zither gegriffen, alle Saiten werden - ebenfalls wie bei der Zither - rechts angeschlagen, dafür würde ich einfach meinen Zitherring verwenden. Die beiden hinteren Saiten werden 2 Bordunsaiten sein, die frei mitschwingen, aber aufgrund der Lage und Länge würde ich mal tippen, dass die zwei Bordunsaiten unterschiedlich gestimmt werden, wobei ich mich natürlich täuschen kann. Da handelt es sich ja nur um ein paar Milimeter Unterschied.

Wenn mir jemand weiterhelfen kann, vielleicht sogar bei der richtigen Saitenwahl, würde ich mich sehr darüber freuen. Achja, das Instrument ist 59,5 cm lang und ca. 11 cm breit. Innen ist ein Aufkleber vom Institut für Schul- und Volksmusik von 1952 zu erkennen.

Es ist ein sehr einfaches kleines Ding, aber ich hab es direkt ins Herz geschlossen und möchte ihm wieder Leben einhauchen ♥
Lieben Dank für eure Hilfe und herzliche Grüße,

dinermoon
Instrument3.jpgInstrument2.jpgInstrumen1.jpg
 
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Hallo @dinermoon,

ich hab sowas auch noch nie gesehen, allerdings habe ich diese Seite gefunden:
http://deerbe.com/unt/36650-scheith...her_zitter_brandner_bubenreuth_1960_etui.html

Was ich witzig finde, ist der Hinweis auf der Rückseite: "Spielt zum Lied 2" :D
Scheinbar ist das Instrument nicht besonders variabel einsetzbar. ;-)

Ich hoffe, dieser Hinweis auf die "Schmalzither" hat Dir ein wenig weitergeholfen.
Ich bin gespannt auf die Hinweise der Fachleute!

LG, Anderl
 
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Vielen Dank für deine Antwort. Zumindest hab ich jetzt schon mal ein zweites Instrument dieser Art gesehen und ja, der Hinweis auf der Rückseite ist ... xD ja, witzig.

Ich hoffe, dass jemand vom Fach hier vorbei schaut :)
 
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Hallo @dinermoon
Die Besaitung erinnert mich an ein Raffele.
(muss man in YT öffnen)
https://www.klangwerkstatt.de/raffele
Raffele gibt es mit diatonischen und chromatischen Griffbrettern.
Dein Instrument hat der Anordnung der Bünde nach zu urteilen ein chromatisches Griffbrett.

Um eine sinnvolle Besaitung bzw. ein sinnvolles Stimmen der Saiten herauszufinden, würde ich mir ansehen, wie ein 3-saitiges chromatisches Raffele gespielt wird.
Beispiele:




Dieses hat ein diatonisches Griffbrett


Mit dem Suchwort "Raffele" findest Du bestimmt noch einiges.
Vielleicht ist ein aktiver User bereit, sich mit Dir wegen der Saiten auszutauschen.
Mit einer genau ausgemessenen Mensur findest Du die passenden Saiten vielleicht bei einem Konzert-Zitherbauer.
@moniaqua hat da vielleicht auch ein paar Ideen.

Gruß
Lisa
 
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Hallo, @dinermoon ,
Deins scheint eines jener Instrumente zu sein, die für die Musikpädagogik produziert wurden. Solche instrumente sind meistens vereinfacht hergestellte Varianten bekannter Instumententypen, wie z.B. Leier, Harfen oder Melodikas. In diesem Fall handelt es sich um eine Variante der "Griffbrettzither", einer Familie europäischer Kasteninstrumente, die vom einfachen Scheitholt bis zur feinen Konzertzither reicht.
Die allereinfachsten Typen haben wie hier nur wenige, gegriffene Saiten. Die etwas weiterentwickelten haben dazu noch einige freie Bordunsaiten, und die noch weiter entwickelten - bis hin zur Konzertzither - haben so viele Freisaiten, dass man Harmonien zupfen kann.

Dein Instrument hat nur 3 Saiten, die alle über dem Griffbrett liegen. Wie @Lisa2 bemerkt hat, trifft dies auch auf das Raffele zu. Allerdings ist die Bauweise anders: beim Raffele liegt das Griffbrett nah an der geraden (dem Spieler zugewandten) Kante (wie eine Kratzzither oder eine norddeutsche Hummel ohne Freisaiten). Bei deinem Instrument liegen Griffbrett und Saiten mittig auf dem Korpus. Diese Anordnung erinnert an die einfacheren schwedischen Hummeln - und vor allem an die nordamerikanische "Appalachian dulcimer", die wohl von der Hummel abstammt und heute der am häufigsten gespielten Vertreter des Typs sein dürfte. Die typische Dulcimer-Stimmung ist anscheinend DAD; meist werden alle 3 Saiten gleichzeitig mit einem "Noter" genannten Stock gegriffen und die Saiten mit einem Plektrum angerissen. Die fortgeschrittenen Spieler greifen auch mit den Fingern und können deshalb andere als die "festverdrahteten" Intervalle spielen. Die Bünde der meisten Dulcimer (wie auch der Hummeln) sind diatonisch angeordnet - bei deinem Exemplar sind die Bünde chromatisch.

Cheers,
Jed
 
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Vielen herzlichen Dank euch allen für diese interessanten und hilfreichen Antworten, die Mühe die ihr euch mit den Verlinkungen und Erklärungen gemacht habt ♥ Ihr habt mir mit meinem kleinen Instrument wirklich sehr weitergeholfen. Ich habe jetzt meinen Zitherbauer nach Saiten gefragt und werde diese noch in dieser Woche abholen. Ich bin gespannt und freu mich sehr wenn ich loslegen kann.

Herzliche Grüße und alles Gute für euch :)
 
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