Soll ich in einem Christlichen Chor singen?

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Tom Tom
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Also, ganz einfach.
Ich möchte Gesangsunterricht nehmen bin aber ein armer Zivi und hab nicht wirklich die Kohle um mir das zu finanzieren. Jetzt wurde ich vor ein paar Wochen vom Chorleiter unseres Jugendchors, nachdem er mich auf einem Konzert gehört hat, angesprochen ob ich nicht einsteigen möchte, der Chor selber ist garnich schlecht (Kein Kirchenchor oder etwas altmodisches) und kommt auch weit herum nur ist dieser sehr Christlich eingestellt was nicht heisst das ich dagegen bin nur dass ich Probleme hĂ€tte in jedem Lied Gott zu loben. Was aber ein sehr großes Plus ist, ich bekomme umsonst Gesangsunterricht denn im Chor sind 3 Studierte Musiker und Gesangslehrer.

Was wĂŒrdet ihr mir raten?
Singt hier jemand in einem Chor, und kann mir seine Erfahrungen erzÀhlen?

Thanks and greez.
 
Eigenschaft
 
ich bin ebenfalls atheist und habe trotzem schon in einigen chören christliche lieder gesungen. ich wĂŒrde versuchen darĂŒber hinwegzusehen. du musst dich ja nicht immer mit der musik identifizieren die du singst. du bist sozusagen ein schauspieler und steigst in die rolle des christen, wenn du die entsprechenden lieder singst, aber das muss sich nicht mit deiner lebenseinstellung decken.
 
Ich rate dir auf alle FĂ€lle mal wenigistens vorbeizuschauen und einen Eindruck zu bekommen. Wenn die Umgebung und die Leute in Ordnung sind, dann wĂŒrde ich einsteigen. Habe selbst mal im Schulchor gesungen (auch chrsitliche Lieder) und das hat mir sehr viel gebracht. Dass die Texte meistens von demselben Thema handeln ist kein Problem (hab auch lateinisch gesungen, obwohl ich's nicht kann). Da wird sehr viel in Richtung Stimmbildung etc. gemacht und man ĂŒbt regelmĂ€ĂŸig.

Und dass es sehr viel Spaß machen kann, braucht man ja wohl nicht erwĂ€hnen...zumeist auch sehr viele und fĂŒr Rockmusiker ungewöhnliche KlĂ€nge gebraucht werden... ;)
 
Ich kann mich malz nur anschließen.
Du musst dich nicht mit den Inhalten der Lieder identifizieren. Eine Coverband macht das auch nicht. Das mit dem Schauspielervergleich kommt schon ungefÀhr hin.
Und wenn dich der Chorleiter eingeladen hat, heißt das, dass der Chor auch kein Problem mit dir als Atheist hat, woraus man wiederum schließen kann, dass die Leute dort schonmal keine "Fanatiker" sind (nebenbei: Umkehrung gilt nicht!).
 
IS besser als aufn strich zu gehen damit du unterricht nehmen kannst
(oder doch nicht :twisted: )
 
Ich singe auch in einem Kantoreichor mit, einfach deshalb, weil es mir stimmlich (und auch musikgeschichtlich) sehr viel bringt. Gerade bei den klassischen Messen, ChorĂ€len, Motetten etc. lernt man wirklich viel ĂŒber Gesangstechniken und klassische StĂŒcke. Außerdem finde ich sie wunderschön zu singen. Ob man da jetzt Gott lobt oder einen schnulzigen Liebestext singt, ist ja eigentlich egal, wenn einem die Musik an sich gefĂ€llt.
 
Ich bin nich der Vollblut Atheist fĂŒr den ihr mich gerade haltet, ich möchte ehrlich sein, aber in diesem Chor gibt es leute die den Glauben als Absoluten Labensinhalt brauchen die mich aber mit meiner Art und Weise ĂŒber Glauben zu denken nicht wirklich Akzeptieren denn ich denke das es nicht damit getan ist Lieder ĂŒber Gott zu singen und dann wird alles gut. Es gibt eben Probleme die mit einem Gebet nicht gelöst werden können (meine Meinung). Ich stehe drĂŒber ob ich ĂŒber Gott singe oder nicht, mir gehts um die Musik. Aber ich möchte als quallitatieven(?) SĂ€nger angesehen werden und nicht als zu missionierenden Menschen. Das ist mein großes Problem bei der Sache. Der Chorleiter ist Cool der weis was ich kann und kennt mich auch wie ich bin aber er ist nicht der Einzige im Haufen.

greez
 
ich denk mal, dass du's trotzdem probieren solltest.
selbst wenn es anfangs ein paar "religiöse" reibereien geben sollte, ist das sicher kein dauerzustand - das pegelt sich nach kurzer zeit meistens schon ein.

in meinem kumpels- und freundeskreis gibt es auch ein paar wenige bands, bei denen christen und atheisten (od. vllt besser agnostiker) zusammen spielen - und fĂŒr diese christen ist ihr glaube auch das zentrum ihres lebens - ich kenn die leute jetzt schon seit einigen jahren und kann nur sagen, dass es funktioniert. die atheisten fĂŒhlen sich auch wohl, obwohl sie teilweise in der unterzahl sind (bei einer band sind es 3 christen und ein atheist/agnostiker).

wenn's gar nicht gehen sollte (ĂŒber nen lĂ€ngeren zeitraum) kannst du ja immer noch aussteigen.
 
Das erninnert mich an einen Soldaten, der sich bei der Bundeswehr weigerte, beim Marschieren das Lied "Wir Niedersachsen" zu singen. Er war Bayer. Das Bayerische Amtsgericht gab ihm Recht, das Landgericht auch, aber die Bundeswehr schleppte ihn vor die letzte Instanz. Dort, ausserhalb Bayerns, verlor er. Er musste aber nicht mehr singen, da er inzsichen schon 30 war und der bund ihn lÀngst rausgeschmissen hatte.

Fazit: Mach Dir keinen Kopf. Sing ruhig mit. Denke mal an all die Jugendlichen, die die Texte ihrer Popidole nachsingen. Singt nicht Brittney: "Kick be one more time"? :great:
 
Gutes Beispiel. So kann mans natĂŒrlich auch sehen.
Greez
 
Der Kirchenchor ist sicherlich nicht schlecht! Beinahe jede BrĂŒhmtheit hat dort angefangen...
 
also, falls in zukunft jemand mal wieder mit nem totschlagargument gegen kirche kommt, habt ihr ja jetzt eins fĂŒr kirche: kostenlose musikalische ausbildung... :)
 
Es muss allerdings berĂŒcksichtigt werden, daß sich die Ausbildung in Richtung eines ChorsĂ€ngers in der Gruppe und die fĂŒr Sologesang teilweise einander widersprechen. Auch sind die Chorleiter primĂ€r in Arrangement und dem Umgang mit der kirchlichen Literatur vertraut, und weniger Fachleute in der Stimmbildung. FĂŒr AnfĂ€nger sind Chöre sicher prima, fĂŒr den Anspruchsvollen gibt es einen Punkt, wo man mit einem persönlichen Lehrer "in solo" weitergehen muss. Selbiges gilt auch fĂŒr Instrumentalunterricht an Musikschulen.
 
Auch sind die Chorleiter primÀr in Arrangement und dem Umgang mit der kirchlichen Literatur vertraut, und weniger Fachleute in der Stimmbildung

Das wĂŒrde ich nicht unbedingt sagen. Oft sind es nĂ€mlich ausgebildete Musiker, die einen kirchlichen Chor leiten (nicht umsonst gibt es den Beruf Kantor) und die haben einiges an Stimmbildung drauf.
 
Mach das! Kriegst ne gute Gesangausbildung.
Und von wegen christlichen Liedern....pups doch drauf... :D
Oder bekenne dich offen dagegen mit nem "I love Satan"-Shirt
oder so auf der BĂŒhne... ;)
Nee das sollte eigentlich kein Problem sein.
Ich bin Gruppenleiter und betreue Freizeiten einer Kirchengemeinde
und bin auch eher gegen das Christentum eingestellt.

MatKra
 
ich sollte mal n christen chor begleiten.... ich hab das nicht ausgehalten!
erste probe, 3tes lied: Ich steh auf, stell meinen bass hin und gehe! ich war so unglaublich aggressiv!!das hatte ich schon lang nicht mehr!!
AHHH dieses stupide gott gelobe! möglichst dumm folgen und nix in frage stellen! um ehrlich zu sein: ich könnte das nicht, aber wenn du das aushĂ€lst, dann mach das!! versuchs und entweder es geht oder du verlĂ€sst tierisch aggressiv nach dem 3ten stĂŒck den raum *g*
 
Wenn Du Dich nicht damit identifizierst, solltest Du die finger davon lassen. Das tut keinem gut.
 
Also ehrlich gesagt finde ich es nicht so gut wenn man in einem christlichen Chor singt ohne wirklich voll da hinter zu stehen was man singt.
Ich bin Christ und ich singe auch in nem Chor natĂŒrlich auch wegen der Musik aber auch weil die Texte sehr wichtig sind. Ihr habt natĂŒrlich auch gute Argumente gebracht, dass man auch als nicht Christ in nem Kirchenchor oder so singen kann allerdings weiß ich nicht ob das so von den anderen Chormitgliedern akzeptiert werden wĂŒrde.
Bei uns denk ich mal nicht. Und wir sind schon relativ locker (Ev. Freik.)
Wenn erst mal rauskommt dass da einer nur so mit singt kann das schon Probleme geben.
Vielleicht funktioniert es bei dir. Ich wÀr da auf jeden Fall vorsichtig.

Phip
 
Ganz genau. Die Texte sind wichtig. Wer nicht dran glaubt sollte sich das nicht aufzwingen.
 
Das ist eben die Frage, ob die Texte wirklich so wichtig sind.
In nem Gospelchor z.B. sind wahrscheinlich so ziemlich alle Texte irgendwie christlich - das hat das Genre aber nunmal so an sich - wer die Musik mag, kommt um die Texte halt kaum drumrum - das heißt aber noch lange nicht, dass jeder diese Texte auch so meinen muss.

Bei ner Coverband ist es doch auch nicht anders, da steht auch nicht jeder hinter den Texten - da geht's halt um Stimmung/Musik/Geld .... .

Also erstmal musst du halt wissen, ob du kein Problem mit den Texten hast und zweitens musst du wissen, ob die Leute da ein Problem mit dir haben.
Wenn beides unproblematisch ist, gibt es glaub ich keinen Grund, das nicht zu tun.
 

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