Sound Epi LP (Probucker 2/3) in Gibson SG (490 R/T) möglich -> ggfs. PU-Empfehlung?

A
AlMudy
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
22.04.24
Registriert
17.04.20
Beiträge
10
Kekse
0
Hallo zusammen,

ich habe gerade diese beiden Gitarren hier zum Testen:

Epiphone Les Paul Custom Ebony
Humbucker: ProBucker 2 / ProBucker 3

Gibson SG Standard EB
Humbucker: 490R / 490T

Die Epiphone bietet am Hals-PU den typischen "glockigen" Les Paul-Sound, den ich sehr mag. Die SG klingt hier leider etwas dünn und deutlich weniger "glockig" (wie nennt ihr den Sound?). Ist dies bauartbedingt (z.B. durch den unterschiedlichen Abstand von Brücke zu Hals-PU) auch gar nicht möglich, oder könnte ich den gleichen Sound mit anderen PUs auch aus der SG herausholen? Falls ja, freue ich mich über ein PU-Empfehlungen für die SG.

Besten Dank im Voraus!

Grüße aus HH
Alexander
 
Die SG ist - aus der Sicht des Gibson Abstinzlers - die geplante "neue" LP gewesen.
Deine Fragestellung ist aber nicht neu, so dass Du Dich besser in jenem Thread auf die Antwort begeben kannst.
Allein die Bodys beider Gitarren unterscheiden sich schon deutlich durch Volumen/Masse - neben unterschiedlicher Positionen der Tonabnehmer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ist dies bauartbedingt (z.B. durch den unterschiedlichen Abstand von Brücke zu Hals-PU) auch gar nicht möglich, oder könnte ich den gleichen Sound mit anderen PUs auch aus der SG herausholen?
Den gleichen Sound? Nein.

Wie Du ganz richtig schreibst, ist schon die Position des HalsPUs ein Hindernis. Auch eine gute SG mit entsprechenden PUs bietet halt andere gute Sounds, und gerade der HalsPU ist ein Beispiel dafür. Er neigt gerade wegen seiner Position und der Konstruktion der SG weniger zum Matschen und kommt oft besser mit viel Gain zurecht als der gleiche PU in einer Les Paul. Umgekehrt sind Sounds, die schon mit relativ wenig Gain "singen", eine Stärke der Paula. Das liegt auch am dicken Korpus, der durch die gewölbte Decke noch weiter versteift ist, ebenso wie der Hals, weil er viel mehr Kontaktfläche hat als bei der SG, wo er weitgehend frei heraussteht. Auch das Material der Ahorndecke ist ein anderes, das unterstützt genau diese "glockigen" Obertöne, diese Tendenz merkt man bei enem Vergleich mit Les Pauls mit Mahagonidecke schon auch. Das sind für sich jeweils alles Nuancen, aber in der Addition dieser Merkmale ergibt sich eben ein anderer Charakter. Mehr Bauch, mehr Glocke, und bei einer guten Paula hört man das auch mit HB, die auf anderen Gtarren geradezu dünn klingen.

Das gilt im Übrigen aber auch umgekehrt - eine Les Paul ist mechanisch schon fast zu stabil für manche Sounds. Ich empfehle ja gerne PUs, aber man macht damit nun auch keine andere Gitarre, schon gar nicht einen anderen Gitarrentyp aus der vorhandenen Basis.

Du kannst natürlich aus einer SG etwas mehr Wumms rausholen, indem du entsprechende PUs verwendest, aber nach meiner Erfahrung stößt man gerade da auch an Grenzen, wenn man betont wuchtig klingende HB in eine "schlanke" Gitarre einbaut. Die Bässe klingen dann oft künstlich aufgebläht und schwammig. Bei SGs mehr noch als zB bei einer Strat, weil der dünne Korpus und die mechanisch schwache Halsverbindung sie schwingungstechnisch relativ weich machen. Wenn man eine SG fetter klingen lassen will, sollte man eher die Mitten stärken, das kann sie mMn besser ab. Das hat Gibson aber im Prinzip mit diesen PUs schon getan, man könnte höchstens noch zu sowas wie dem Slash 2.0-Set greifen, um das noch etwas mehr zu betonen.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke euch für die vielen Infos, @Mr.513 und @bagotrix!

Den Sound des Bridge-Pickups der SG mag ich sehr und würde ihn dem der Les Paul durchaus vorziehen. Im Grunde ist mir klar, dass jede Gitarre ihre typischen Besonderheiten mitbringt und man daher von allen eine haben sollte :) Doch da ich nur Platz und Geld für eine habe, werde ich wohl die Les Paul behalten.
Die erwähnten Slash-Pickups hatte ich übriegens früher in einer anderen SG verbaut. In der Bridge-Position klang sie damit noch besser als die oben aufgeführte SG Standard, doch der Neck-Sound wurde leider etwas schwammig.
Gibt es PU-Empfehlungen, um an der Les Paul die Neck-Position noch etwas glockiger sowie die Bridge-Position aggressiver klingen zu lassen? Ich spiele dabei eher Vintage- und 80er-Kram - gern mit Reverb und Delay verträglich.

Viele Grüße
Alexander
 
Die ProBucker sind schon nicht schlecht - anders geht immer, besser bleibt Geschmackssache. Ehe Du da bei einer anscheinend ja nagelneuen Gitarre ans Austauschen gehst, solltest Du dich eine Weile mit den Einstellungen an Amp und Gitarre beschäftigen, die PU-Höhe und die Polschrauben einstellen und in verschiedenen Varianten vergleichen etc., statt gleich neue PUs einzubauen. Auch andere Saiten sind manchmal der Schlüssel, probier mal Stainless Steel, Cobalt oder M-Steel für einen aggressiveren Ton, oder Pure Nickel für eine bluesigere Note.

Es dauert eine Weile, bis man die Möglichkeiten und die Grenzen einer Gitarre und ihrer PUs ausgelotet hat, und erst dann hat man mMn auch ein klares Bild davon, was man noch verbessern könnte. Und wie gesagt, eine andere Gitarre kann immer auch andere Einstellungen an sonstigen Gerätschaften erfordern, um das beste aus ihr rauszuholen. Und so mancher PU, der in einer Gitarre gut klingt, ist dann eben doch nicht das richtige für eine andere, weil die Basis ein andere ist. Soll der BridgeHB etwas aggressiver klingen, ist er vielleicht einfach zu tief, oder du solltest die Polschrauben etwas höher drehen, um die Höhen anzuspitzen. Das sind erstmal subtile Änderungen, aber zusammen mit einer etwas anderen Amp-Einstellung vielleicht schon das, was Du im Kopf hattest.

Auch die Hardware ist ein Punkt - gerade wenn es weniger um die Klangfarbe geht als um allgemeine Qualitätsmerkmale wie Attack und Sustain, matschige Bässe u.ä., bringt einen eine hochwertige Bridge manchmal weiter als andere PUs. Ich frage mich bis heute, wie meine LP Studio mit den OriginalPUs geklungen hätte, wenn ich damals schon die gruselige Nashville-Bridge und die 300 KOhm-Potis ersetzt hätte. ein Dutzend PUs später bin ich zwar zufrieden, aber irgendwann muss ich doch nochmal 498T/490R reischrauben...

Gruß, bagotrix
 
Gibt es PU-Empfehlungen, um an der Les Paul die Neck-Position noch etwas glockiger sowie die Bridge-Position aggressiver klingen zu lassen? Ich spiele dabei eher Vintage- und 80er-Kram - gern mit Reverb und Delay verträglich.

Wenn es nur ein bisschen mehr sein sollte, würde ich es auch mit der Pickup-Höhe probieren. Das lässt sich ja relativ einfach ausprobieren.

Wenn es MEHR Aggressivität sein soll, dann empfehle ich bei einer Les Paul gerne den Gibson 500T in der Bridge. Spiele selbst einen in meiner Epi LP allerdings Standard. Für Retro/Vintage Metal Kram genial. Wird oft mit dem 496R in Neckposition kombiniert als Ceramic-Humbucker Päarchen.

Dann flutschen die Harmonics.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben