Stimmtechnik Kopf/Mix/Brust-Wechsel

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Hi,

ich hab mal eine Frage zum SĂ€nger von AHA und den von Muse. Die springen ja von Brust ganz offensichtlich in die Kopf/Falsettstimme
und wieder zurĂŒck.

Sind bei den beiden, die Ergebnisse der Stimmentechniken gleich laut, oder ist das Mixtechnik (Kompressor) / Mikrofontechnik (Nah ran, weit weg)?

Bei mir klingt ein G4 und höher doch sehr dĂŒnn, aber klar. Wenn ich dann wieder kurz in Brust war und wieder hochgehe
klingt das bei mir schrecklich - so gepresst oder verzerrt. Falsett? Kopf? Randstimme?

Was benutzen beide angesprochenen SĂ€nger fĂŒr Stimmen?

Edit: Um mal genauer zu differenzieren. Morten Harket bleibt relativ klar. Bei Matthew Bellamy klingt das schon doch sehr gepresst/verzerrt. Jetzt kommt aber der Witz: Wenn ich es wie Morten Harket mache, dann ist es doch sehr leise, mache ich es wie Matthew Bellamy, dann naja... ,dann klingt das zu aggressiv und nicht mehr schön.

LG
 
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Hast du einen konkreten Song, und eine bestimmte Stelle in dem Song, den du als Referenz fĂŒr deine Frage nennen kannst?

Was hast du selber fĂŒr eine Stimmlage? Vermutlich Bariton?

Meistens liegt's an fehlender oder falscher Technik oben raus, wenn die hohen Töne schwach und flötig klingen. Kenne ich aus eigener Erfahrung ;-)
 
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Hast du einen konkreten Song, und eine bestimmte Stelle in dem Song, den du als Referenz fĂŒr deine Frage nennen kannst?

Was hast du selber fĂŒr eine Stimmlage? Vermutlich Bariton?

Meistens liegt's an fehlender oder falscher Technik oben raus, wenn die hohen Töne schwach und flötig klingen. Kenne ich aus eigener Erfahrung ;-)
Jetzt nicht direkt. Aber ich habe meinem Post noch was hinzugefĂŒgt.

Es ist so das Bellamy aggressiver klingt. (Oder ist das die Stimmfarbe?) Ich empfinde das aggressiv auch wenn ich das mache. Das mache ich nur um LautstÀrke rauszuholen und eventuell weil ich nicht so gut hin und her von Brust eine klare Kopfstimme switchen kann. Ein paar Lines geht das, dann vergess' ich es und pass die LautstÀrke der Brust an... was dabei rauskommt ist das von Bellamy.

Wollte nur wissen ob Harket vielleicht hier leiser (mit weniger Atemfluss) singt (um klar zu bleiben) und das beim Mixer dann mim Kompressor relativ zur Bruststimme angeglichen wird.

Ja denke Bariton? Is das wichtig? :D ... Also D2 - F#4 (m1) (G4 - C5 (m1/m2) (C#5 - E5 - m2)


LG
 
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Ich finde eine ganz konkrete Stelle nĂŒtzlich, um deine Frage zu beantworten. Weil wenn du dir nur schon diese paar Ausschnitte anschaust, hörst du, dass Bellamy seine hohen Töne nicht immer gleich singt. Die meisten singt er in mixed voice, ein paar aber auch falsett-artig/hauchig. Manchmal wechselt er zwischen beidem.

Bei 11:45 hörst du, dass seine hohen Töne bestimmt nicht leise sind, auch ganz ohne Tontechnik und Kompressor 😁

View: https://www.youtube.com/watch?v=3WioKOta9wA

Generell wird bei jedem Song, den du auf einer Aufnahme hörst ein Kompressor im Spiel sein. Aber ich bin sicher, beide SĂ€nger klingen auch grossartig und laut, wenn sie bei dir im Wohnzimmer sitzen. 😉

Nach deiner Stimmlage gefragt hab ich, weil ein Bariton ĂŒblicherweise bei plus/minus G4 in die Kopfstimme wechseln muss. Die Stimmlage ist aufschlussreich, weil wenn du Bariton bist, dann ist fĂŒr dich bei C5 i.d.R. fertig und Bellamy singt bis C6 - also wird sich deine Stimme bestimmt anders verhalten/anhören als seine.

Ich finde beide SÀnger haben eine sehr gute Stimmtechnik und eine klare, reine, kontrollierte Kopfstimme. Genrebedingt ist bei Muse mehr Druck dabei. Bellamy singt darum eher in mixed voice, mit etwas Distortion, wÀhrend ich bei Harket eher eine reine, klare Kopfstimme höre. Aber auch hier: am besten wirfst du konkrete Videos/Songs in die Runde, sonst redet man gerne aneinander vorbei, weil beide SÀnger nicht bei jedem Song die immer gleiche Technik verwenden.
 
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Bei A-ha ist sicher "take on me" gemeint.

Ich gehe von Studio-Nachbearbeitung aus, was ich nur feststelle, nicht dass ich es schlimm fÀnde.
 
Bei A-ha ist sicher "take on me" gemeint.
Wenn ich mir den Refrain anhöre, dann glaube ich nicht, dass da viel nachbearbeitet werden muss. Den Aufgang im Refrain beginnt er in einer ganz entspannten, tiefen Lage ohne viel Power, weiter nach oben geht er in die Mischstimme, die bei ihm auch recht krÀftig und tragend ist. nach "I'll be gone" geht's rein ins hohe Register, bei dem er ordentlich presst. Das kann man trainieren - und damals war er noch recht jung. In der Zeit ist die Stimme bei gutem Training oben noch recht krÀftig (und damals konnte ich die Range auch noch bedienen. Heute mit 55 ist bei mir da Ende ;))

Ziel sollte sein, ĂŒber einen weiten Bereich Ă€hnliche LautstĂ€rke und Durchsetzungskraft zu haben. Wenn das bedeutet, dass man in der "WohlfĂŒhl-Lage" sich etwas bremsen muss, ist das völlig ok.
 
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Huhu,

vielen lieben fĂŒr eure Erfahrung und Insights. Euren Antworten entnehme ich fĂŒr mich, dass ich in mich in meine wohnfĂŒhllage zu sehr rumpose :)... ja irgendwie zu wenig entspannt und zu expressiv laut.

Mein A4 zb. ist natĂŒrlich hörbar, klingt aber dĂŒnn IM GEGENSATZ :) zur vollen bruststimme. also vom volumen her. press ich wie bellamy isses durchdringend laut, geht aber oft kaum auf d5 da der kehlkopf zu weit oben ist und somit natĂŒrlich abwĂŒrgt. :(

Vor einiger Zeit bin ich mal auf "singing through the passagio" gestossen. war so ein klassisches gesang video. hab dann das nachgemacht was er angeleitet hat. war entstaunt: der ton schwingt ja in sich selbst. long story short: diese töne (d5-c#6) sind random und nur kurz haltbar. ich hab auch hier keine richtiges gefĂŒhl fĂŒr. es ist so schwer fassbar. es ist so anders als "normales" singen. habs aber sein gelassen, da ich so weit oben nicht singen nicht ĂŒben muss.

falsett in den höhen bekomm ich nur schwer hin. also richtig hauchig. da brauch ich zuviel luft. :)

lg
 
Hallöchen,

ich als brust-lastiger SĂ€nger kĂ€mpfe auch viel mit dem Bereich, speziell wenn ich Songs in einer leichteren Tonfarbe bedienen möchte und idealerweise der Übergang dabei nicht zu hören ist. Aber dort hinzugehen, wo es (zumindest didaktisch) weh tut, ist ja die Aufgabe vom Stimmtraining. ;)
Vor einiger Zeit bin ich mal auf "singing through the passagio" gestossen.
Der Herr macht gute Videos, aber nimm seine Hinweise und Tipps nicht 1:1. Die AnsĂ€tze (Freiraum, Überschlagen der Stimme) sind erstmal korrekt, mĂŒssen aber im Contemporary ein wenig angepasst werden!

Du meinst, dein Falsett ist hauchig. Ist das schon ab dem Passagio der Fall? Oder nur in den Höhen?
Bei mir kamen (bzw. tuen sie immernoch) die Probleme v.A. aus einer unausgebildeten Kopfstimme, ohne diese kann man im Mix-Bereich keine gute Balance herstellen zwischen den Muskelgruppen, geschweige sie je nach Phrase schon relativ frĂŒh (fĂŒr manche Leute ab dem C4) hinzusetzten um den spĂ€teren Übergang zu glĂ€tten.
 
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Unterm Strich kommt es auch darauf an, von welcher Tonhöhe wir in welchem Register sprechen.

Sowohl in der Vollstimme als auch in der Randstimme gilt: In der jeweiligen Tiefe kann nicht die gleiche LautstÀrke erzeugt werden, wie in der Höhe und in der absoluten Höhe ist eine Mindestenergie und somit auch -lautstÀrke erforderlich.

FĂŒr die Praxis bedeutet das: Wenn Du als Bariton ĂŒber ein e' hinaus beltest, wird ein recht hörbarer Bruch in die Randstimme unvermeidlich. Aber nicht, weil die beiden Register per se unterschiedlich laut wĂ€ren, sondern weil Du den Wechsel in einem Bereich vollziehst, in der die Vollstimme sehr viel Power erfordert und die Randstimme (auch ohne ÜberlĂŒftung) noch nicht nicht so viel Wumms haben kann.

Hört man hier auch gut bei "Take on Me", erster Refrain ab 0:55 min: Harket nimmt die Vollstimme hoch bis zum fis' auf "on" (als leichter Tenor kann er den Ton schlanker singen, als einem Bariton das möglich wĂ€re). Dann macht er etwas Cleveres, um den Übergang nahtloser zu gestalten: In der nĂ€chsten Phrase sind er die erste Silbe "I'll" auf der Tonhöhe cis' noch in der Vollstimme, aber in dieser Höhe, kann er dies noch sehr sacht in einem weichen Mix tun, so dass der Wechsel in die Randstimme auf "be" (gis') sehr geschmeidig klingt, obwohl der Ton definitiv weniger IntensitĂ€t als kurz zuvor das fis' hat.

In der letzten Phrase "I a day or two" ist dann wieder ordentlich LautstÀrke da.


View: https://www.youtube.com/watch?v=djV11Xbc914


(In den letzten Refrains hingegen ab 2:54 min beltet er hoch bis zum gis'. Generell erfordert der Refrain von "Take on Me" quasi eine kontinuierliche Anpassung der Gesangstechnik ĂŒber den reinen Registerwechsel hinaus.)
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

ErgÀnzend auch noch ein Beispiel von Bellamy, an dem man sieht, dass die Randstimme in der eingestrichenen Oktave meist noch nicht die gleiche LautstÀrke entfalten kann:


View: https://www.youtube.com/watch?v=2jKa_0xnTfU

Hier mal im Intro-Teil ab 1:20 min auf die Wechsel achten. Er geht bereits auf e' in die Randstimme und das fĂŒhrt auch zu einem deutlichen LautstĂ€rkeverlust, obwohl Bellamy definitiv eine sehr kraftvolles hohes Register hat.

(Bei diesem Livevideo klingt seine Stimme generell etwas belegt, ich vermute die Stimme hier schon ermĂŒdet war.)
 
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