Stütze - brauche jemanden der es zeigt

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Nashu
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Guten Morgen beisammen.
Ich muss den Thread nochmal aufwärmen, denn einen einen neuen zu öffnen lohnt sich hierfür nicht wirklich.

Hätte jemand evtl. eine Lehrerempfehlung für mich im Raum Köln/Düsseldorf oder Umgebung? Geplant ist eine Einzelstunde, die sich nur Atmung und Stütze widmen soll, da ich da einfach kein Land sehe und mein Körper das „von alleine“ nicht macht. Ich möchte nur einmal wissen wie sich die richtige Atmung anfühlt etc. - damit ich beim Üben was Definitives habe.

Stilrichtung dürfte bei dem Thema ja relativ egal sein (oder?) und ob nun Männlein oder Weiblein ist mir auch schnuppe, aber anfängerkompatibel und geduldig müsste die Person wohl eindeutig schon sein – denn ich scheine nicht wirklich schnell zu verstehen =//.
 
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Mit dem Lehrer kann ich dir nicht weiterhelfen, allerdings wird eine Stunde auch nicht reichen um dir die Atmung zu vermitteln. Selbst meine ganz talentierten Schüler haben 5 oder 6 Stunden gebraucht um das wirklich sicher zu schnallen.

Ansonsten bekommt broeschies von mir nen persönlichen Award für die Abhandlung über Vokale und Formanten. Das deckt sich sehr schön mit meiner persönlichen Erfahrung. Ich werde mich mal bemühen das heute mal mit ein paar Übungen zu komplettieren, da kann man bestimmt ne sehr schöne Anleitung zur Klangformung draus basteln. :)
 
@Kenshi:
Selbst meine ganz talentierten Schüler haben 5 oder 6 Stunden gebraucht um das wirklich sicher zu schnallen.
Mach mir keine Angst hier! *g. Nah, nur Blödsinn, aber das Problem ist, dass ich ja regulär bereits Unterricht habe, nur dass es da irgendwie noch nicht wirklich "Klick" gemacht hat (und daran gebe ich nicht meinem Lehrer die Schuld) und ich mir deswegen mal anschauen wollte, ob ich einfach hoffnungslos bin oder ob vielleicht einfach noch nicht der BÄM-Anreiz kam.
Anyways brauchts solange wie es braucht, nur das würde dann meinen Plan von "kurz in 'nen anderen Keks beißen" raus bringen - kann keiner was für, muss ich dann schauen wie ichs regel.

Da du aber von deinen Schülern sprichst, darf ich dich evtl. fragen wie du an so ein Thema rangehst? Will sagen: Ich hab da in den Stunden nie bewusst dran gearbeitet und es geht halt viel nach dem Motto, dass der Körper das intuitiv schon richtig macht. Irgendwie hab ich nur das Gefühl, dass das bei mir nicht so wirklich anschlägt, weil ich einfach auf nichts aufbauen kann. Das habe ich auch schon mal angebracht und mir wurde erklärt, dass Singen halt nicht Punkt a, b, c kombinieren und wunderbar klingen heißt, aber irgendwie würde ich mich damit wesentlich sicherer fühlen =/.
Daher die Frage wie du das handhabst bzw. ob so ein "Zerdenken" meinerseits mir da einfach alles zerhadert (Problem ist: kanns nicht abstellen, habs probiert), denn bei mindestens 5/6 Stunden wäre das wieder ne Menge Geld, die dann wahrscheimnlich ziemlich rausgeworfen wäre =/.

@Foxx: Vielen lieben Dank! Die Seite ist gespeichert und wirkt auch wirklich symphatisch - ich verlasse mich auf den Wort! :)
 
@Kenshi:

Mach mir keine Angst hier! *g. Nah, nur Blödsinn, aber das Problem ist, dass ich ja regulär bereits Unterricht habe, nur dass es da irgendwie noch nicht wirklich "Klick" gemacht hat (und daran gebe ich nicht meinem Lehrer die Schuld) und ich mir deswegen mal anschauen wollte, ob ich einfach hoffnungslos bin oder ob vielleicht einfach noch nicht der BÄM-Anreiz kam.
Anyways brauchts solange wie es braucht, nur das würde dann meinen Plan von "kurz in 'nen anderen Keks beißen" raus bringen - kann keiner was für, muss ich dann schauen wie ichs regel.

Ja, das könnte vielleicht helfen. Das Problem bei der ganzen Stützgeschichte ist, dass du plötzlich einen Prozess bewusst machen musst, der eigentlich unbewusst abläuft. (Zum Sprechen stützt du nämlich auch.)
Unbewusste Prozesse und die persönliche Erlebniswelt (Qualia) zu erklären ist sehr schwierig, man muss es im Grunde erlebt haben um es zu begreifen.
Das geht so allgemein in Foren, Videos und Büchern nur sehr schwer zu erklären und funktioniert besser, je besser man die Person kennt und je mehr sich die Erfahrungswelt überschneidet (afaik, wie lange man schon zusammenarbeitet).

Sehr philosophisch. ^^

Nashu schrieb:
Da du aber von deinen Schülern sprichst, darf ich dich evtl. fragen wie du an so ein Thema rangehst? Will sagen: Ich hab da in den Stunden nie bewusst dran gearbeitet und es geht halt viel nach dem Motto, dass der Körper das intuitiv schon richtig macht. Irgendwie hab ich nur das Gefühl, dass das bei mir nicht so wirklich anschlägt, weil ich einfach auf nichts aufbauen kann. Das habe ich auch schon mal angebracht und mir wurde erklärt, dass Singen halt nicht Punkt a, b, c kombinieren und wunderbar klingen heißt, aber irgendwie würde ich mich damit wesentlich sicherer fühlen =/.
Daher die Frage wie du das handhabst bzw. ob so ein "Zerdenken" meinerseits mir da einfach alles zerhadert (Problem ist: kanns nicht abstellen, habs probiert), denn bei mindestens 5/6 Stunden wäre das wieder ne Menge Geld, die dann wahrscheimnlich ziemlich rausgeworfen wäre =/.

Also zunächst mal ist singen nicht nur das kombinieren von Punkt a, b und c - aber es hilft schonmal ungemein, wenn man die Punkte kombinieren kann. :D

Das Denken abzustellen ist auch so eine Sache um die sich teilweise ganze Mysterienschulen des Orients gebildet haben - also viel zu kompliziert um es zu versuchen. Deshalb: Du denkst eben. Na und? Ich denke auch. Lass uns also am besten über die richtigen Sachen nachdenken.

In Bezug auf das Thema Stütze gibt es für mich zwei Grundpfeiler - die Dosierbarkeit des Atems und schließlich die Dosierung selbst.
Um deinen Atem überhaupt dosier- und steuerbar zu machen, brauchst du dein Zwerchfell. Das ist an deiner Atmung die ganze Zeit beteiligt, wir beteiligen es nur etwas mehr. Man spricht das Landläufig immer von der Bauchatmung - ich nenne es aber lieber "Tiefenatmung" oder "Weitenatmung" weil "Bauchatmung" bei Leuten oft dazu führt im Hohlkreuz zu stehen und die Plauze raushängen zu lassen.

Wie macht man das also?

Du bindest die einen Schal (oder noch besser: Ein Terraband) um deinen Bauch, auf Höhe deins Bauchnabels. Schön straff binden! Jetzt atmest du in den Bauch, sodass sich der Schal spannt. Jetzt lässt du auf einem Vokal (meinetwegen "a") die Luft entströmen - und zwar SO LANGSAM WIE MÖGLICH.
Versuch den Ton so lang werden zu lassen wie es geht. Der Clou: Versuch nicht die Luft im Hals zu bremsen, sondern indem du dein Zwerchfell gespannt lässt - also den Schal / das Terraband so lange wie möglich in der gedehnten Stellung lässt.

Wichtig hierbei: Üb das im Alltag und gewöhn dir an, immer so (tief) zu atmen. Dann geht es beim singen leichter.

Zu Anfang wird dich das ziemlich erschöpfen, aber mit der Zeit kannst du das Stundenlang.

Durch diese Übung fließt deine Luft langsam genug, dass du keinen Überdruck in der Kehle kriegst.

Wenn du jetzt ein bisschen Dynamik reinbringen willst, brauchst du noch einen Muskel, der Impulse gibt:

Atme in die Weite, und drücke mit deinen Fingerspitzen deinen Bauch etwa drei Fingerbreit über dem Schambein ein. Die Bauchdecke sollte hier weich sein. Jetzt sagt du sehr entschlossen und kräftig: "Bah!" Der Bereich in deinen Unterbauch sollte sich angespannt haben - allerdings ohne dass deine Weitenatmung flöten geht. Der Ton sollte die ganze Zeit Sprechqualität haben, auf keinen Fall darfst du den zu luschig singen.

Jetzt kannst du mal versuchen einfache, mittelstimmige Melodien auf "Bah" zu singen. (Alle meine Entchen z.B.) Das musst du wirklich sehr, sehr gründlich üben.

Der nächste Schritt besteht darin, die Impulsgabe zu verfeinern indem du von "bah" auf "Wwwaah!" umsteigst und diese Vokalise langsam lauter werden lässt.
Der Unterbauch sollte hier nicht auf einen Schlag, sondern Stufenlos und Stück für Stück mehr angespannt werden. Wichtig ist, die ganze Zeit die Sprechqualität der Stimme zu halten.

Ganz wichtig bei der ganzen Sache: Nimm dir wirklich viel, viel Zeit das ganze wirklich gründlich zu machen. Alles was du hier an Zeit investiert, sparst du später hundertfach im Studio und bei der Probe.
 
Das mit dem Schal habe ich auch so ähnlich gelernt (machs auch mit Theraband oder Taillenmieder), aber damals falsch verstanden. "Bauch" ist nämlich eine viel zu ungenaue Ortsangabe wo man den Schal herumbinden soll. Letztendlich habe ich es erst vor einigen Wochen gecheckt als meine GL als erste mal mit dem Finger draufgezeigt hat, dass mehr der untere Brustkorb gemeint ist, nämlich der Teil vom Bauch an der unteren Spitze des Brustbeins. Das ist ungefähr ne Handtellerbreite unter der Brustwarze und damit schon ein ganzes Stück höher als die Taille/Bauchnabel. Es ist der untere Brustkorb und damit natürlich auch etwas Oberbauch, der rundum weit bleiben soll. Dort soll der Schal gewickelt werden. Und eben nicht der Mittelbauch, denn der geht mit der Ausatmung - eigentlich kein Wunder - eher rein und wird eben nicht nach außen gedrückt (bzw. nur seitlich an den Flanken geht der Mittelbauch raus, vorne weder eingezogen noch rausgedrückt, wird durch die Unterbauchmuskeln gespannt).
Maaaaaann - jetzt nicht vom Stuhl kippen - und das hat mich jetzt 6 Jahre meines Lebens gekostet bis ich die allererste Anweisung an meiner allerersten Gesangsstunde kapiert habe! :eek: Und mit einem Mal knallen die Höhen und mein Belt stirbt nicht andauernd. Dabei ist es noch nicht mal so schwer (die Dosierbarkeit), jetzt nur noch am Feintuning arbeiten (das Dosieren selbst). :bang: Das nenn ich mal "aufm Schlauch stehen".

Mal was anderes: Was hat das jetzt mit Stimmsitz zu tun? Ich trenns mal vom Thema ab. *bastelbastel*
 
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Uff, ich hab bei sowas immer ein ganz dreckiges Gewissen, darum muss ich (nur für mich, ich Sau) einen Disclaimer hinzufügen: Das Letzte was ich will, ist irgendwas auch nur im Ansatz Schlechtes über meinen Lehrer sagen. Da ist Stimme, Wissen und Erfahrung vorhanden und wenn ich was kritisiere, dann nicht die Person an sich. Das kommt sonst so arg respektlos rüber und ich möchte nicht, dass es wirkt als würde ich mein persönliches Unvermögen auf die Person abwälzen wollen.

So, jetze aber, he!

Das was du im ersten Abschnitt beschreibst, seh ich genauso: Manche können autodidaktisch wunderbar lernen, ich kanns beim Singen nicht und brauch deswegen wirklich jemanden, der auch mal ein Patschehändchen annen Bauch legt und sagt ob gut oder nicht.
Dass die Bilder bei jedem anders sind, das verstehe ich auch, aber ich habe bisher nicht viele bekommen, weil mir halt gesagt wurde, dass das jeder für sich entdecken muss. Ich weiß, dass es Sinn macht und mag das auch gar nicht kritisieren, weils wohl für viele klappt, aber dann spring ich mit Pirouette aus der Reihe. Es ist halt viel "mach einfach mal" und auch wenn "mach einfach mal" funktioniert, dann bin ich am Ende doch nicht weiter, da "mach mal" pures Glück war =/.

Also zunächst mal ist singen nicht nur das kombinieren von Punkt a, b und c - aber es hilft schonmal ungemein, wenn man die Punkte kombinieren kann.

Jau, das ists, und ich mag sie lernen, damit ich sie am Ende kombinieren kann und dann was (hoffentlich) Schönes bei raus kommt. Ich würd einfach irre gerne wissen was ich mache, von der Basis anfangen - Atmung, Stütze (Basis halt), dann weiter aufbauen mit evtl schönem Aufschließen der Kopfstimme oder was zur Hölle da dann so kommt, aber halt irgendwie stetig aufbauen und besser werden. Vielleicht denk ich da einfach zu festgefahren, ich "mach auch gerne einfach mal", aber irgendwie mag ich gerne ne gewisse Basis zum Rumprobieren.

Zu den Übungen: WAAAAAHHHHHH danke! :) . Wirklich vielen Dank für deine Mühen. Das ganze beruhigt mich, weil vieles davon halbwegs sitzt bzw. ist nachvollziehbar, aber jetzt hab ich direkt mal Alltags-Übungen, mit denen ich das Thema direkter angehen kann - yehaw!

Das Lustige: Jetzt weiß ich auf welcher Region der Fokus liegen soll (mit dem Bauchnabel) und das gibt schon Sicherheit. Hatte nämlich 1000 Arten zu atmen, wie zB extrem tief in den Bauch (Brustkorb verspannt sich), direkt unterhalb des Bauchnabels (alles andere verspannt sich *gg*), dann sollte ich einfach normal atmen (normal scheint aber zu hoch zu sein, da dann stützen gefühlt gar nimmer klappt) - man sieht, ich kann aus einem Thema ganz viele lustige Probleme machen und ein einfacher Schal kann sie lösen oO. Du hast mir mit dem Schal gerade unzählige weitere Stunden Youtube, die mich doch nicht weiterbringen, erspart - danke! Ich hab' keine Ahnung warum es das nun war, aber der Schal wars (und schleime nicht :p. Broeschies "ng" ist mir zusammen mit dem "Vorbeugen" bis heute treu geblieben, credit where it's due *g).

So, nun aber mein Problem: Woher weiß ich nun, obs an mir liegt, an der Kombination oder ob ich einfach nur zu ungeduldig bin? Die große Frage stell ich mir nun. Theoretisch und von außen würde halt mal eine Schnupperstunde woanders Sinn machen, aber da käme ich mir bereits ziemlich fies bei vor. Ich weiß, dass ich kein leichter Mensch bin (das dürfte nach diesem Thread wohl jedem klar sein *g) und ich merke auch immer mehr, dass "mach mal" bei mir einfach nicht geht - ich komm nicht weiter (oder zumindest fühlt es sich nicht so an). Ich weiß, dass das alles seine Zeit erfordert, aber würde halt gerne doch irgendwo eine imaginäre Checkliste haben, bei der ich dann auch weiß was, wie und wo. Darum nun die Frage an jemanden, der da aus Erfahrung sprechen kann: Ist es wirklich so viel "mach mal" bzw. geht es wirklich nur so? Ich kann die Lieder singen, aber ich werde die selben Fehler auch 100x machen, weil ich einfach keine Ahnung habe. Hab ich mit meinem Theoriewunsch überhaupt irgendwo eine Chance oder werd ich woanders vor die selben Probleme treten? Ich möchte nun nicht "Weglaufen", aber möchte halt auch nicht Zeit und Geld in etwas stecken, das kaum Aussichten hat, kanns nur nicht beurteilen.
Ich durfte nie "laut" sein oder "einfach auf meinen Körper" hören und hab dementsprechend überhaupt keine Ahnung von "normal", was mich halt auch bei kleinen Dingen vor Herausforderungen stellt, die sonst anscheinend keine sind. Das gibt mir langsam irgendwie das Gefühl, dass beim Singen nicht wirklich Platz für einen "Nicht-Machmal" ist - das will der Nicht-Machmal aber definitiv nicht wahr haben *g.
 
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Mei, Vali, du hast mich gerade wirklich verwirrt mit dem Abtrennen, da hab ich nun schon an mir gezweifelt :'D. Hab nun meinen letzten Beitrag im anderen Thread, könntest du den bitte "mitnehmen"? Danke! :)

EDIT by Vali: Oki doki. Der steht jetzt allerdings chronologisch über diesem Beitrag.

"Bauch" ist nämlich eine viel zu ungenaue Ortsangabe

DANKE! Ich dachte, dass es nur mir so geht. Da gibts: Ganz tief innen Bauch, in die Seiten, nur nach vorne, weiter oben, nur die Zwerchfellregion und dann natürlich auch noch den Rücken und noch 100 Stellen.
Das mit dem Schal hat mir jetzt wirklich gut geholfen, dann dadurch dehnen sich bei mir automatisch die ganze Bereiche oben mit - that's a first. Das war nämlich immer mein Problem, dass ich mich zu stark auf "unten" konzentriert hab und dadurch hat sich "oben" alles verkrmpft - so geht kein weiter Brustkorb, auch nicht mit Gewalt, und das hatte echt eher was von nem Muskeltraining mit Erstickungsgefahr. Ich durfte zwar auch bei meinem Lehrer anfassen, aber die Dehnungen kann man halt auch wunderbar falsch erzeugen =/.

Ein Hoch darauf, dass es jetzt so klappt wie dus magst, das freut mich wirklich! :)
 
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Nashu, wenn du (herzhaft) gähnst - dann weitet sich doch dein Brustkorb, oder ? Um diese Weite geht es. Mit dem (unteren) Bauch sollte man möglichst nichts machen, wenn schon unten, dann eher in den unteren Rücken singen.
 
Hallo Bell :) .

Ja, und mit der "Nabelregionatmung" macht es auch Sinn - ich glaube, dass ichs nun wirklich habe (aber an dem Punkt war ich schon ein paar Mal, das ist wandelbar *g).
Das Problem an der Sache war, dass ich dazu nicht wirklich was erklärt bekommen habe (wahrscheinlich, weil ich mich vorher informiert hatte und nach außen hin deswegen "Bauchatmung" vorhanden war) und deswegen keine Ahnung hatte an welche Stelle ich die Luft nun "packen soll" (so doof es auch klingt). Dazu hab ich dann versucht das zu verbesssern (weil es einfach unangenehm war) und hab immer wieder gelesen, dass der Brustkorb sich nicht bewegen soll.. das habe ich wohl eindeutig zu wörtlich genommen *g. Dadurch kamen halt die ganzen Verkrampfungen, der eingedrückte Brustkorb (bewegt sich ja nicht.. haha..:igitt:), der gepresste Klang und der Kraftakt, den das erfordert hat.
Problem war: es war Wumms hinter, wenn ich das wollte und sah vorm Spiegel so aus wie bei den vielen Videos, deswegen sah ich mich bestätigt mit dieser Tiefe ("breath from you hoo hoo" *gg*) und dachte halt einfach, dass ich mich nur dran gewöhnen müsse.

Werd jetzt die nächsten Übungen mal mit nem Schal am Bauch machen (einfach nur, damit ich nicht zu tief/hoch gehe - da gehts nur ums Einatmen), aber vom Rumblödeln in den Mietwohnungswänden her ist da selbst bei guter Luftbetankung zumindest erstmal kein Hilfe, irgendwas in mir ist gerade zersrpungen mehr da. Das gefällt :) .
 
Nashu, ich würde an deiner Stelle mal deinen GL nehmen und von all deinen Problemen berichten und dass du unbedingt daran arbeiten möchtest. Meine GL war mit mir und meiner Atmung so verzweifelt (von außen sah nämlich alles aus, als ob ichs richtig machen würde, nur der Klang deutete auf gravierende Fehler bei der Stütze hin, ich mache eine sog. "verdeckte inkorrekte Stütze"), hat deswegen hunderte Euro für Literatur ausgegeben, Wochen lang recherchiert und dann zu mir gesagt, dass wir 3 Gesangsstunden lang nur Stütze und Atemtraining machen werden. Sie gibt keine Ruhe bis die verdammten Basics bei mir korrigiert sind.
Ich finde eine solche Unnachgiebigkeit solltest du auch von deinem GL einfordern. Ihr solltet mehrere Methoden durchprobieren bis du die richtige Stütze fühlst UND hörst. Es bringt nämlich kaum was an den oberen Einstellungen zu arbeiten, wenn dein Fundament bröckelt. Wenn dein GL nicht dazu bereit ist oder ihr komplett aneinander vorbeiredet, dann erst bräuchtest du einen anderen, der an dem Aspekt hart mit dir arbeitet.
 
Vali, das ist genau das, das mir gerade richtig großes Kopfzerbrechen bereitet und das ich im Post an Kenshi (#7) beschrieben hab =/. Das Problem ist: wir haben nie wirklich an den Basics „gearbeitet“, also zumindest nicht gezielt. Es ist viel mehr so, dass wir Stücke angehen und sobald dann etwas nicht so klappt wies soll, bekomme ichs vorgemacht und versuche dann mein Bestes, damit es ähnlich klingt. Das klappt aber so selten, dass ich langsam echt an mir zweifle („mach mal“).
So, ich bin in dem Thema wirklich extrem unsicher, aber normalerweise bin ich nicht auf die Schnüss gefallen und hab das deshalb auch wirklich mal angesprochen, aber ich bekomme halt das Veto, dass ich das selber fühlen muss, dass es bei jedem anders ist und dass mir keiner sagen kann was richtig ist außer meinem eigenen Gefühl. Mein Gefühl ist aber fürn Arsch, definitiv. Deswegen habe ich inzwischen auch wirklich große Hemmungen Sachen anzusprechen, da ich den Fehler halt immer mehr bei mir sehe, weil ich die Sachen eben nicht einfach so „machen kann“. Mir wurde gesagt, dass ich mir das alles viel zu kompliziert mache und dass ich mich so selber am Fortschritt hindere – das mag wirklich so sein, aber ich kanns nicht anders. Wenn ich einfach mache, dann habe ich gar keine Kontrolle mehr, die Töne streuen, der Mund wird zu klein etc. und kann da dann auch nicht eingreifen, da ich gar nicht weiß was in diesem Moment schief geht.

Wenn man dann als gesanglich arg unsichere Person einfach nichts hinbekommt, die ausgebildete, wunderschöne Stimme dagegen immer mehr die Hoffnung zu verlieren scheint (weil halt einfach kein Progress da ist), dann werd ich bei dem Thema immer unsicherer und überlege ernsthaft, ob ich einfach nicht geschaffen bin dafür. Ums einfach aufzugeben liegt mir aber viel zu viel dran, weswegen ich mit einer Stunde außerhalb einfach mal schauen wollte, ob ich wirklich so hoffnungslos bin oder ob vielleicht was anderes nicht klappt (der Eingangspost). Ich möchte nicht eines der vielen DSDS-Küken werden (viel Ego, kaum Stimme) und meinem Lehrer die Schuld geben, dass ich mich irgendwie nicht weiterentwickle, denn die Person weiß eindeutig was sie macht, aber es ist echt frustrierend, wenn ich anscheinend gar nichts richtig machen kann.

Im Großbild befinde ich mich gerade also zwischen meinen Lehrer aufgeben oder mich und ich habe gerade nicht das Gefühl, dass ich da irgendwie das Recht zu hätte weiterzumachen, da es an so vielen Ecken hadert. Deswegen würde ich auch wirklich gerne wissen, wie es andere handhaben (letzter Abschnitt #7), ob es wirklich nur per "mach mal" geht, ob das einfach ein elementarer Charakterzug ist, der mir fehlt oder ob die Kombination vielleicht einfach nicht passt. Das ist gerade eine richtig beschissene Situation und im Endeffekt bleibt mir eh kaum eine Wahl, da ich einfach so enorm gerne singe, aber ich habe bereits bei diesem Thread ein wirklich schlechtes Gewissen gegenüber meinem Lehrer und würde gerne wissen was Leute darüber denken, die da täglich mit zu tun haben (denn ich kanns nicht beutreilen).
 
Ich denke, solange du nicht alles vertretbare ausprobiert hast, wirst du es nie herausfinden, ob du deine Grenzen erreicht hast oder nicht. Wenn dein aktueller GL nicht fähig oder willig ist auf dich einzugehen, dann brauchst du halt einen anderen. Wenn man nur "mach mal" tun müsste, bräuchte es ja keine Gesangslehrer.
Ich denke da gerade an ein Fotoshooting mit meiner Band, wo der Fotograf sagte "Guckt einfach gut und seid einfach ihr selbst. Es muss aus dem Inneren kommen" und am Ende alle Fotos fürn A.. waren. Das heißt zwar, dass viele von uns nicht fotogen sind, aber noch lange nicht, dass wir unfotografierbar sind.
Du brauchst einen GL, der dieselbe Sprache spricht, mit dir an einem Strang zieht und sich auch ein wenig an deine "Macken" anpasst. Ich bin auch so eine tendenzielle Körpergefühlslegasthenikerin. Es fühlt sich die ganze Zeit gut an und wundere mich am Ende, warum ich eigentlich eine belegte Stimme habe. Oder ich nehme was auf, es fühlte sich total gut an, aber klingt scheiße. Deswegen brauche ich einen GL, der genau hinhört und mich genau beobachtet, was ich da fabrizier. Denn die Frage "Hat es sich gut angefühlt" bringt bei mir oft nichts. Wahrscheinlich brauchst du auch einen so aufmerksamen GL. Dass du schon mal von dir selbst aus bereit bist, nochmal die Basics zu überarbeiten, ist schon mal eine gute Ausgangsbasis. Ehrlich, weil ich glaube, dass es viele Schüler gibt, die zu viel von sich halten und nicht mehr an ihrer Stütze arbeiten wollen. Jetzt brauchst du nur noch einen Lehrer, der mit dir kritisch und aufmerksam deine Technik generalüberholt.
Ich denke, womit du es gerade zu tun hast, ist ein riesiger vertüddelter Knoten. Ist der beseitigt, fließt es bestimmt wieder ;).

Viel Erfolg bei der Suche!
 
Um es mal etwas provokant zu formulieren: Wenn man wirklich nur durch "mach mal" und Vormachen der korrekten Art und Weise singen lernen könnte, bräuchte man im Prinzip keine Lehrer mehr. Dann könnte man sich ja einfach Live-Aufnahmen von guten Sängern anhören (die vormachen wie man's richtig macht) und einfach "mal machen". Ich bezweifle nicht, dass es Leute gibt, die es so lernen können oder gelernt haben, aber die sind wohl ziemlich sicher in der Minderheit.

Für Körpergefühlslegastheniker gibt's ja zum Glück auch noch andere Ansätze, die z.B. mehr auf der auditiven Wahrnehmung aufbauen, aber daran müsste sich ein GL halt dementsprechend anpassen.

Zur Stütze an sich: Ich persönlich bin ja nicht so ein Freund davon, die Stützte als die große Basis anzusehen, aber das ist sicherlich individuell verschieden. Ein Problem ist, dass die physikalischen Vorgänge (Bauch raus, Rippen dehnen, was auch immer) wirklich individuell verschieden sein können. Bei mir z.B. ist das Lungenvolumen offensichtlich so groß, dass sich bei korrekter "Gesangs-Atmung" überhaupt nirgendwo sichtbar etwas ausdehnt. Wenn sich bei mir irgendwo was dehnt (Bauch, Rippen, etc.) habe ich in der Regel schon viel zu viel Luft eingeatmet.

Aus genau diesem Grund trainiere ich die Stütze vor allem auf "Luftleer-Übungen". Das heißt, ich atme erstmal so stark aus, dass meine Lungen komplett "Leer" sind (natürlich sind sie nicht wirklich leer, aber vom Gefühl halt). Versuch z.B. mal im komplett luftleeren Zustand noch klar und deutlich das komplette Alphabet aufzusagen, und zwar ohne dabei einzuatmen. Du solltest dabei deutlich einen "pulsierenden" Vorgang spüren, an dem ein großer Teil der Rumfmuskulatur beteiligt ist. Genau das ist der Stützvorgang. Ich versuche den dann einfach in mein Muskelgedächtnis reinzuhämmern, weil er mit den ganzen Muskeln, die da mitwirken (zumindest für mich) einfach viel zu komplex ist, um das irgendwie einzeln und isoliert zu trainieren.
 
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Leute, ich würde es nicht so kompliziert machen. Bezüglich der Atmung (und in unserem speziellen Sänger-Fall der Zwerchfell/Flankenatmung) können zwei Yoga-Stunden manchmal mehr bewirken als zehn Gesangsstunden.
 
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...wenn man weiß, was man daraus mitnehmen muss. Als Anfänger merkt man beim Yoga häufig eher "aua" und die eigene Steifheit. ^^
 
Es geht aber nicht um irgendwelche komplizierten Verrenkungen, die man beim Yoga machen kann, sondern um die Tiefenatmung. Anders ausgedrückt: um die Erfahrung, daß die Zwerchfell/Flankenatmung (oder Rippenatmung, mit der ja auch viele Sänger/innen gut singen können) etwas Flexibles, Elastisches (und auch Kraftvolles), aber nichts Festgehaltenes ist. Gerade da gerät man im Gesangsunterricht schnell in einen Teufelskreis aus Murks, Verkrampfung und noch mehr Murks.
 
Vielen Dank beisammen, die Bestätigung bringt mich gerade wirklich weiter. Ich hatte den Gedanken, dass da irgendwas an der Schüler-Lehrer-Kombination nicht so läuft, schon ne Weile, wollte aber nicht vorschnell handeln und dem Ganzen doch etwas Zeit und Vertrauen schenken. Da ich aber schon gerne in 1-2 Jahren mal in ner Aufnahmeprüfung aufschlagem möchte (denn viel später gehts nicht mehr), macht mir das doch langsam Angst und ich würde mir Ewigkeiten in den Arsch beißen, wenn ich nicht alles gegeben hätte. Werde nun Foxx' Tipp mal nachgehen und mir so evtl. auch erstmal eine zweite Meinung einholen, ob meine Stimme denn überhaupt ausbaufähig ist... alles auf Anfang, aber diesmal (hoffenlich =//) richtig.

Zum Thema Yoga: Yoga steht bei mir generell auf der to-do-Liste, da es ja allgemein recht positiv für Sänger wirken soll, ist nur gerade finanziell nicht drin. Sobald sich das etwas entspannt, wird das auch angegangen – kann ja nicht schaden (hoffen wir mal *g).
 
Ach, ich wollte Yoga eigentlich gar nicht als Allheilmittel oder Wundermethode anpreisen, obwohl ich es seit Jahren praktiziere. Yoga liegt ja auch nicht jedem. Mir ist nur in all den Jahren Unterrichtstätigkeit aufgefallen, daß viele Menschen ihren Körper beim Singen gar nicht einzusetzen scheinen, sie sind nicht eins mit ihm, dabei ist er doch ihr Instrument. Die Kraft der Stimme kommt vom Atem, besser gesagt, von der aktiven Ausatmung, von ihrer Verankerung in der Atemmuskulatur. Die wiederum erreicht man nur, wenn man sich selbst überhaupt spürt. Yoga kann dabei sehr hilfreich sein. Es gibt aber sicher noch andere Sportarten, die das begünstigen. Aufrichtung und ein gewisser Muskeltonus spielen ja auch eine entscheidende Rolle.

Weil hier gerade die Festspiele zelebriert werden und mit Spannung die Premiere von Don Carlos erwartet wird, wurde gestern ein Interview mit Jonas Kaufmann im ORF gesendet. Der hat von seinem Sportprogramm erzählt und wie wichtig dieses sei, um physisch fit zu sein für seine Rollen. Ich denke, man kann sich auch als Conti durchaus ein Scheibchen davon abschneiden, zumindest wenn man anspruchsvollere Sachen singen möchte.
 
Ach, ich wollte Yoga eigentlich gar nicht als Allheilmittel oder Wundermethode anpreisen, obwohl ich es seit Jahren praktiziere. Yoga liegt ja auch nicht jedem. Mir ist nur in all den Jahren Unterrichtstätigkeit aufgefallen, daß viele Menschen ihren Körper beim Singen gar nicht einzusetzen scheinen, sie sind nicht eins mit ihm, dabei ist er doch ihr Instrument. Die Kraft der Stimme kommt vom Atem, besser gesagt, von der aktiven Ausatmung, von ihrer Verankerung in der Atemmuskulatur. Die wiederum erreicht man nur, wenn man sich selbst überhaupt spürt. Yoga kann dabei sehr hilfreich sein. Es gibt aber sicher noch andere Sportarten, die das begünstigen. Aufrichtung und ein gewisser Muskeltonus spielen ja auch eine entscheidende Rolle.

Ich empfehle denen, die es schwer haben an ihre sängerische Körperspannung heranzukommen auch sehr gerne Yoga oder Bauchtanz.

Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Schüler, der seit längerem schon Kundalini-Yoga praktizierte. Er war Anfänger im Singen, aber bei ihm ging das mit der sängerischen Atmung ruck zuck. Er hat es sofort verstanden und einsetzen können.

Ich selber liebe auch Kundalini Yoga (mehr als das allgegenwärtige Hatha-Yoga)- wegen der intensiven Atemübungen und der Verbindung aller Körperhaltungen mit Bewegungsabläufen und Atmungszyklen. Leider mache ich das in Ermangelung passender Zeiten nur alleine mit Lern dvd, aber auch das bringt schon viel. Für den Gesangsunterricht habe ich ein paar der Übungen in Abwandlung auch übernommen.

Für Anfänger sind aber die Atemübungen im Yoga oft schwer und möglicherweise auch zu intensiv, um es autodidaktisch zu erlernen. Da empfehle ich auf jeden Fall, einen Kurs mit professioneller Anleitung zu machen.
 

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