Nujaaa ... ich hab' eine US-Strat, die ich über alles schätze und nie hergeben würde. Aber neulich hab' ich mal, als ich wegen Saiten dort war, im Laden die Squier Classic Vibe 50s Strat angespielt, und was soll ich sagen - jetzt wohnt sie bei mir zuhause
Ehrlich, mir ist so richtig die Kinnlade runtergeklappt, was man für das Geld kriegt, und auf welchem Niveau in Chinesien gerfertigt werden KANN, wenn man denn will

Die Verarbeitung ist makellos, das 2-Tone-Sunburst hab' ich auch bei hochwertigeren Mex-Serien schon deutlich schlechter ausgeführt gesehen, Fretwork ist 1A mit schönen Medium-Jumbos, und v.a. die klangliche Basis ist sensationell. Ich schätze auch die Mex-Fenders durchaus, nenne eine hervorragende Mex-Tele mein Eigen und spiele zwei MiM-P-Bässe, bei allen musste ich aber erst mal einiges updaten - dann waren's aber sehr gute Instrumente. Aber da müsste man schon viel Geld drauf legen, um wirklich was besseres zu kriegen.
Bei der Erle-Ahorn-Basis fehlt sich also gar nix, die US-Strat liefert schon noch das letzte Quäntchen mehr Detail in der Tonauflösung und setzt noch das letzte Bissl Dynamik drauf - aber was die Squier CV da bietet, ist für den Preis schon sensationell. Bisher waren Squiers bei mir auch eher "Projekt-Gitarren", neue PUs, Elektronik und Hardware war Pflicht. ABer die Hardware bei der CV ist 1A auf Augenhöhe mit der Standard-Strat, die Alnico3-PUs klingen so rund, warm und glockig, dass es ein Verbrechen wäre, sie raus zu nehmen (OK, über 'nen JB jr. für die Bridge denk' ich nach, als eher rockig orientierter Gitarrist

), und die ELektronik macht 'nen sehr guten Eindruck. Schhon der PU-Switch fasst sich ganz anders an, rastet mit einem sauberen "Klack" ein statt wie sonst bei vielen Squiers mit 'nem Plaste-"Pfllkrk"
Alles in allem fühlte sich die CV schon beim in die Hand nehmen richtig wertig an, einfach 'ne stimmgie, gut klingende Gitarre. Und der Hals - genau die richtige Dicke, wie meine US-Fat-Strat aus Ende 80er. Schön solide, nicht zu dünn, aber extrem bequem. Bundfprmat ist auch identisch, scheinen beides Med-Jumbos zu sein.
Wenn Du also wenig Geld ausgeben willst, und dich das Squier-Logo am Headstock nicht abschreckt - dann ist die CV echt 'ne Hammer.Strat für das Geld. Ich hab' jetzt die US und die CV zuhause nebeneinander stehen, und nehm' die Squier mindestens genau so gern in die Hand wie die Fender!
Wenn Du dich trotzdem mit Squier nicht anfreunden kannst (wobei ich da zu Zeiten, wo manche Squier JV auf dem Gebracuhtmarkt teurer gehandelt wird als 'ne gute US, keine Probleme für's Selbstwertgefühl sehe

), dann leg' noch 'nen Hunderter drauf - grade die US-Fenders der End-80er/Früh-90er werden sehr preiswert gehandelt, sind aber bis auf wenige Ausnahmen hervorragende Gitarren. Das größte Manko sehe ich noch beim Lack, da wurde seinerzeit gern mal etwas dicker, dafür weniger sorgfältig aufgetragen. Von Klang und Bespielbarkeit aber wirkliche Top-Instrumente für vergleichsweise kein Geld. Meine 88er US-Fat hab' ich für 500€*erstanden, auch 'n echtes Schnäppchen für diese Gitarre - einfach mal die Augen offen halten, ich seh' immer mal wieder 'ne 80er/90er US in dem Preisbereich über'n Tisch wandern ...