Supermarkt Heizungsanlage Lärmschutz

didi7
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Mein Bericht bzw.Frage richtet sich an die Raumakustikprofis bzw. -bauer.
Ich weiss das ist keine Raumakustik im eigentlichen aber im weitesten Sinne hat es damit schon zu tun. (Siehe Bericht.)

Kurze Einleitung:
Neben meinem Haus wurde ein neuer Supermarkt gebaut.Dieser hat an der Außenseite eine gr. Lüftungs/Heizungs/-Klimaanlage welche mit Außenluft betrieben wird.Also läuft sie im Sommer und Winter gleichermaßen.
Die 2 Klimaschränke sind jeweils ca. 2m hoch und 1m bis 1,50m breit.Die Auslassöffnung zeigt zu uns rüber.
Von dieser Anlage geht ein permanentes Brummen aus,was auch bei geschlossenem Fenster der Fall ist.Vom ungestörten sitzen auf der Terasse im Sommer mal ganz zu schweigen und schlafen bei offenen Fenster erst recht.

Nachdem ich nun mit der Bauleitung/planung Kontakt aufgenommen habe um das Problem zu schildern wurde ich zu einer Akustikmessung durch einen Sachverständigen eingeladen.Bei dieser Messung kam ein Wert von 40dB raus.(was auch im Grenzwertbereich liegt) Nachdem ich den anwesenden Herren schilderte das ich zu dem gleichen Ergebnis kam (da auch ich über ein solches Meßgerät verfüge) waren sie kurz sprachlos und wollten wissen wieso und warum,....bla bla bla ;)
Ich schilderte ihenn kurz das ich im Tonstudiobereich tätig bin und mich mit Schallwellen,Dämmung usw. doch etwas auskenne.

Zuerst meinte die Bauleitung, da ja alles im Rahmen des Erlaubten ist ,bräuchten sie ja auch nichts unternehmen.Auf meine Erklärung hin das ich das Geräusch aufgenommen und analysiert habe und das sie evtl. auch mal auf die örtlichen Gegebenheiten eingehen könnten waren sie sich mit dem Sachverständigen einig das die Heizung/Lüftung Schalltechnisch umbaut werden soll.

Und genau da liegt nun das Problem:
Das analysierte Signal beträgt 64Hz , 128Hz ,....usw,
wobei als für uns relevanten Bereich sehe ich 64 und 128 Hz an. Neben dem Brummen ist auch ein Gebläse zu hören,was aber weniger stört bzw. durch die Umbauung weniger geworden ist.
Die Umbauung ist aber nun auf Verdacht ohne genauere Messung vom Sachverständigen durch die ausführende Baufirma errichtet worden.Dummerweise haben die Herren meine Warnung nicht erst nehmen wollen,als ich ihnen erklät habe das tieffrequente Schallwellen eine gewisse Wellenlänge/größe habe und im ungünstigsten Fall diese sich um jedes Hinderniss herumbewegen.Die "Mauer ist nur 2m hoch und aus nur einer Reihe Steine.
Unser Grundstück ist ca.50m entfernt liegt aber erhöht (ca.2-3m) zu der Schallquelle

Der Sachverständige hat ihnen, wenigsten oder nur, zu schweren runden grobkörnigen Terassensteinen geraten welche zum füllen sind.Diese wurden mit Splitt gefüllt.
Solche Steine kennt man vom Gartenbau,sie werden genutzt um kleinere Hänge oder Terasse zu umbauen/auch oft als Sichtschutz genutzt.Diese können mit Erde und Pflanzen gefüllt werden.Ich denke ihr wisst was ich meine.
Der Bereich der Anlage wurde von Gebäudewand zu Gebäudewand einmal rum umbaut.eine Tür auf der uns abgewandten Seite.Abes es wurde weder der Abstand noch die Höhe zur Schallquelle festgelegt.

Das Ergebnis: =0 !

Nun meine Frage an die Profis unter euch:wie kan man nun exakt berechnen wie groß ,aus welchem Material und/oder wie die Wand auszusehen hat um den großtmöglichen Nutzen davon zu haben?
Was jetzt gemacht wurde ist ein klassischer Schuß ins Blaue mit der Hoffnung es wird schon klappen.

vielen Dank für eure Zeit sich den Artikel durch zu lesen ,wenn er auch so nichts mit "Raumakustik" zu tun hat ;)
lg,Didi
 
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Da geht's um Schalldämmung und wie du ganz richtig erkannt hast sind Lärmschutzwände bei derart tieffrequentem Schall sehr wirkungslos, eben aufgrund von Beugungseffekten

Wenn es tatsächlich monofrequenten Schall zu bekämpfen gilt sind Resonanzabsorber die beste Wahl - bei großen Transformatoren wird genau das gemacht, nämlich ein direkt ins Gehäuse integrierter genau abgestimmter Resonanzabsorber gebaut, der die 100 Hz Netzbrummen des Transformators absorbiert.
 
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Danke für deine Antwort,gleichwohl ich nicht glaube das hier in diesem Fall ein Resonazabsorber so einfach anzubringen ist.
Diese 2 Schränke stehe im Außenbereich und haben auch regelmäßig ihre Abtauphase bei der eine erhebliche Menge Wasser rausläuft.Auch sind sie an der Außenwand ständig mit Reif bedeckt.
Ich hoffe das es da irgendeine Lösung gibt.Wenn einer so ein Phänomen schon mal hatte oder jmd. mit ähnlichen Problemen kennt gebt mir bitte bescheid.
Ich versuche über den Hersteller bzw. der Fa. die es aufgestellt hat eine Lösung zu ereichen.
 
Hallo Didi,

ich weiß, ist eine alter Thread... aber es würde mich interessieren, ob das Problem mittlerweile gelöst wurde? Oder vielmehr, worin bestand das Problem genau? Fühltest du dich in deinen vier Wänden belästigt?

Gruß
Gonzo
 
Neben meinem Haus wurde ein neuer Supermarkt gebaut.
...
Vom ungestörten sitzen auf der Terasse im Sommer mal ganz zu schweigen und schlafen bei offenen Fenster erst recht.
...
vielen Dank für eure Zeit sich den Artikel durchzulesen
:)
 
:redface: OK, eine Frage schonmal beantwortet. THX. Dann interessiert jetzt nur noch der Ausgang in der Sachen.
 
Hallo Gonzo,
danke für dein Interesse an der Geschichte.
Tja, nach etlichen hin und her.Ortsbesprechung,Untersuchung durch einen"Sachverständigen" dem ich mehr von Tieffrequenten Schallwellen bzw. Lärmemission erzählen konnte/musste als er den Anwesenden Herren der Baufirma, Edeka und Heizungsfirma-Monteure hatte der Bauleiter der Heizungsfirma den rettenden Gedanken. Eine neue Platine die in die Heizung/Klima- Anlage verbaut wird und somit die Anlage in den Umdrehungszahlen begrenzt,(nicht in der Leistung).
Dies wurde dann auch in den kommenden Tagen umgesetzt und siehe da,von Heute auf Morgen war Ruhe !

Eigentlich ist es ja schon komisch das Du genau jetzt danach fragst,denn es ist ja am 23.Dez. 2016 gewesen,also genau ein Jahr her. ;)

Und seit dem 24.Dez.2017 ist wieder Lärm von der Anlage zu hören, auch bei geschlossenen Fenstern. Also das gleiche Prozedere wie im letzten Jahr.
Gestern habe ich den Edeka-Bereichsleiter per Mail von diesem Problem geschrieben. Er übergiebt das dem Haustechniker, so seine Antwort.
Anscheinend hat das diesmal schnell funktioniert denn seit Heute ist wieder Ruhe.
Ich vermute da der Markt seit dem 24. geschlossen war, wurde auch die Anlage runtergefahren. Bei Inbetriebnahme nach den Feiertagen ist wohl falsch hochgefahren bzw, eine Einstellungsänderung vorgenommen wurden.
Glücklicherweise ist es jetzt still, nur ärgerlich das man erst jedesmal wieder alle Hebel in Bewegung setzen muß um einfach seine Ruhe zu haben.

Eine weitere, aber auch wieder schnell verworfene Option wäre gewesen, eine spezielle vom Hersteller der Anlage gebaute Dämmhaube über die Anlage zu heben. Das ist allerdings mit erheblichen Mehrkosten verbunden, und nachdem ja der Markt schon fertig war , wäre das nicht so gerne gesehen . Aber wie meine damalige Vermutung sich bestätigt hat gibt es eine solche professionelle Schallhaube.Der damalige Edeka- Bauleiter hat mir auch gesagt, wenn die Platine nicht den gewünschten Effekt bringt werden sie die Haube anfordern.Villeicht hätte ich damals darauf bestehen sollen.Dann wäre für immer Ruhe. ;)
Das war vll. ein Fehler,denn ich fürchte jedesmal wenn der Markt länger wie 1 Tag geschlossen hat werde ich wieder agieren müssen. ;)

lg,didi
 
Eigentlich ist es ja schon komisch das Du genau jetzt danach fragst,denn es ist ja am 23.Dez. 2016 gewesen,also genau ein Jahr her. ;)

Nein, nein, das ist keineswegs komisch. Das hat vielmehr System und liegt daran, dass ich Mitglied einer Untergundorganisation bin, deren einzige Aufgabe es ist, die Weltbevökerung in Form von tieffrequentem Lärm in den Wahnsin zu treiben. Dein Fall lag quasi auf "Widervorlage". Aber jetzt bist du dran :evil:

Ne im ernst, das ist tatsächlich reiner Zufall. Von daher sehr blöd, dass der Fall deiner Schilderung zu Folge ja jetzt wieder aktuell zu sein scheint. Aber vieleicht kann ich dir ja trotzdem weiterhelfen.

Ich habe beruflich mit genau derartigen Fragestellungen zu tun. Und da der Fall für mein Verständnis ein wenig unkonkret beschrieben wurde, wollte ich mal genauer Nachfragen. Folgende Fragen stellen sich mir da:

- Ist es tatsächlich zu laut? (du gibst eine Entfernung von 50 m an, was zu einer Schallpegelabnahme von ca. 34 dB führt; rein subjektiv schonmal ein gesunder Abstand)
- Wer hat gemessen?
- Was wurde gemessen (normales Schallspektrum, tieffrequenter Anteil, Schallleistungspegel oder Beurteilungspegel)?
- Welche Qualität hat die durchgeführte Messung? Wusste der "Sachverständige" was er da tut?
- Welche Grenzwerte sind vor Ort einzuhalten, wo Wohnst du (Mischgebiet, allg. Wohnen etc.)?
- Was sagt das techn. Datenblatt des Anlagenherstellers, wie laut wird die Anlage im Maximum?
- Wurde die Anlage tatsächlich fachgerecht positioniert?
- Wurde die zuständige Immissionsschutzbehörde hinzugezogen?

Hier gibt es viele physikalische, vor allem aber rechtliche Faktoren, die eine große Rolle spielen können, ob nun du oder aber der Anlagenberteiber im Recht ist. Bis jetzt schätze ich die Sache so ein, dass sich der Betreiber doch eher kompromisbereit gezeigt hat, weil er weiß, dass er sich im Unrecht befindet.

Einen guten Einstieg in die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen gibt der folgende Leitfaden:

https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/leitfaden_1503575952.pdf

Selbst der Laie erkennt hier recht zügig, welche Fehler in der Planungsphase begangen wurden. Diesen Leitfaden sollte der zuständige Heizungsmonteur in der Regel auch bestens kennen. Mich würde es aber auch nicht wundern, wenn er davon noch nie etwas gehört hat.
Das ist leider die Realität.
Alles weitere regelt dann die "Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm". Aber die dürfte dir als Tontechniker ja geläufig sein.

Gruß
Gonzo
 

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