Superstrat Eigenbau falsche Fräsung korrigieren

chilllenzski
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Hallo Gitarrenbauer

Ich habe selbst einen Gitarrenbody gebaut und weitesgehend fertiggestellt. Da ich selbst das Spielen noch lernen muss hat ein befreundeter Gitarrist die Einstellung der Gitarre für mich übernommen.
IMG_7816.jpg
Um die Saitenlage besser einstellen zu können, sollte ich die Brücke noch im 1-2 Millimeter in den Body einlassen. Dabei habe ich leider, obwohl ich zweimal nachgemessen habe, die Fräsung zu weit nach rechts gesetzt.
fehler1.jpg
Dadurch laufen die Saiten nicht mehr über die Schrauben des Pickups und es sieht natürlich blöd aus.
fehler2.jpg

Ich hab noch etwas Restholz um die Lücke von ca. 3mm auf der rechten Seite der Brücke auffüllen zu können, aber das hat nicht exakt die Maserung an der Stelle. Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich das Ganze sonst noch retten kann?
Zur Not könnte ich auch die ganze Decke um 2mm abfräsen/schleifen, aber dann müsste ich auch die Halstasche wieder anpassen.
 
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Hey, herzlich willkommen im Forum und erst mal ein großes Kompliment: Das sieht richtig gut aus was Du da hingefummelt hast!

Was die Bilder nicht hergeben ist worin der Fehler besteht. Ist die bridge nun falsch positioniert, ist es der Tonabnehmer, oder stimmt die Halstasche nicht.

Ohne eine Antwort zu haben würde ich empfehlen die Fehler auszumitteln und mich über ein hervorragendes Erstlingswerk freuen.
 
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Brücke noch im 1-2 Millimeter in den Body einlassen. Dabei habe ich leider, obwohl ich zweimal nachgemessen habe, die Fräsung zu weit nach rechts gesetzt.

Du könntest die Fräsung noch weiter vergrößern, symetrisch anpassen, mit einen Stück dunklem Holz füllen und dort die Brücke neu einsetzen.
Könnte u. U. auch sehr gut aussehen. Vielleicht wie ein Inlay ( Intarsie? ).

Ansonsten wie Bassturmator schon schrieb, gleiche es aus und genieße dein, dennoch sehr gelungenes, Erstlingswerk.

Bin gespannt was folgt.
 
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Wie sieht es denn bei der tiefen E-Saite aus? Wenn da passt würde ich das erst mal so lassen und das Instrument spielen.
Meist ist das kein Problem und ich habe das tatsächlich schon häufiger mal gesehen.
Es liegt dann am falschen Spacing der Brücke bzw. des Pickups hat aber klanglich keine gravierende Auswirkungen.
 
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Mmmmmh.
Ich würde auch erst mal sehen, wie denn die Saiten sich zum Hals verhalten - fällt der Versatz da nicht auf, dann würde ich es so lassen.

Wenn nicht, ist das Einzige, was mir Einfällt, um eine unauffällige Korrektur hinzu bekommen:
1. die Schraublöcher der Brücke wieder zudübeln
2. die Fräsung so erweitern, dass die Brücke passend positioniert werden kann UND rund herum um die Brücke gleich viel Platz bleibt. Dann sieht es so aus, als sei es beabsichtigt (ist es ja dann auch...;)) - jedenfalls wäre es dann ästhetisch...

BTW: wenn Du mal so gut Gitarre spielst, wie Du Gitarren baust, dann würde ich mir keine Sorgen machen ;-)
 
also das sieht ja aus, als ob der PU verrückt ist und nicht die Bridge, daher kein Super-GAU.
Du kannst so sicher ebenfalls spielen, wenn Du einen PU mit Balkenmagnet (z.B. https://www.thomann.de/de/dimarzio_d_activator_x_bridge_dp_222_bk.htm) hättest würde es gar nicht so auffallen ;-)
Klanglich sollte das keinen nennenswerten Nachteil bringen, zumindest wenn man das Bild hier so sieht.
Ansonsten könnte man die Fräsung leicht anpassen und evtl. einen Humbuckerrahmen zur Verdeckung des Loches verwenden.
Oder Du verwendest einfach eine Pickup-Kappe (z.B. https://www.thomann.de/de/goeldo_pu03b_humbuckerkappe.htm) , bekommst ein EMG Design und man sieht das ebenfalls nicht mehr.
Ansonsten tolle Arbeit!
 
Erstmal Danke für das ganze Lob. Ich bin auch überrascht was sich mit verhältnismäßig einfachen und günstigen Werkzeugen anstellen lässt.
Meine Fräse ist das günstigste Modell von Einhell aber mit vernünftigen Fräsköpfen und meine Stichsäge kam nur mit Müh und Not durch das Holz. Die Fräsbox ist aus alten MDF-Platte. Im nachhinein hätte ich dickere Platten nehmen sollen, aber mit viel Schleifarbeit konnte man die Unebenheiten ausbessern. Das beste Hilfsmittel beim Bau war eine verstellbare Frässchablone, die ich bei in einem Youtube Video gesehen und nachgebaut habe.

fräsen.JPG pickup.JPG

Zurück zu meinem Problem. Einmal der Ausgangszustand

IMG_7842.jpg IMG_7845.jpg

Und jetzt der Wunschzustand

IMG_7847.jpg IMG_7846.jpg

Damit das am Ende schön symmetrisch ist, habe ich mich an den Vorschlag von @Hooray gehalten und auf der anderen Seite auch etwas größer als die Brücke gefräst. Die Löcher für die Brücke hab ich zugedübelt und neu gebohrt und danach noch etwas Hartwachsöl aufgetragen.

IMG_7850.jpg IMG_7851.jpg

Ich bin dem Ergebnis recht zufrieden und hoffe das sich die Gitarre jetzt besser einstellen lässt. :great: Das einzige was mich wirklich stört sind die Buchsen für die String-Through Führung. Dabei ist mir leider der Bohrer verlaufen und die Buchsen liegen nicht alle in einer Reihe.

rückseite.JPG
 

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Schön gemacht. Ich hätte noch die Body-Kanten etwas entschärft/verrundet, aber das ist wohl Geschmackssache.
 
Sehr schön! Sag, hast Du den Hals auch selber gebaut oder gekauft? Ich find ja die PRS-like-Kopfplatten sexy ;-)
 
Tolles Erstlingswerk, und das mit dem Gitarre lernen wird auch klappen :great:;)
 
Er schreibt doch dass die Brücke verrutscht ist. ???
Wenn ich mir die Bilder von vorher/nachher ansehe, erkenne ich, daß die Saiten vorher sehr schön parallel am Hals mit nahezu identischen Abstand zum Rand verlaufen, das läßt mich eher auf eine falsche PU-Position schliessen.
Bestätigt übrigens das Nachher Bild, denn dort liegen die Saiten nun nicht mehr exakt parallel zum Hals.
Kann aber auch sein,daß die Bilder täuschen und ist nun auch egal, da die Anpassung vollzogen ist.

Tolle Arbeit übrigens, hätte ich nicht so unsichtbar hinbekommen und wenn die Gitarre so ebenfalls gut bespielbar ist hast Du alles richtig gemacht.
Wenn die Saite zu nah an Halskannte ist kommt man sonst beim spielen gerne mal davon ab und das ist dann blöd.
 
@chilllenzski Herzlichen Glückwunsch zu einem wirklich sehr schicken Erstlingswerk:great:.

Ich weiß, es ist jetzt für beide der folgenden Ratschläge zu spät, aber eventuell stehst Du beim nächsten Mal vor einer ähnlichen Aufgabe.

1. So ehrenwert es ist, aus ästhetischen Gründen die Brücke zu versenken, um die Saitenlage zu optimieren: Ein Shim tut es bei einer Schraubhalsgitarre auch (ALLE meiner Schrauber sind mit Shim versehen - Fender macht das seit den 1950ern so und niemand beschwert sich).
2. Bei einer Schraubhalsgitarre hätte ich in jedem Fall bei einer so geringen Abweichung, wie der im ersten Foto gezeigten, zuallererst ein klein wenig die Schrauben gelockert und (in diesem Fall) versucht, mit leichtem Druck oder vielmehr Zug den Hals in der Tasche ein ganz klein wenig nach oben zu bewegen (oben im Sinne "Richtung Basssaiten") und dort wieder festgeschraubt. Auch das habe ich mit sehr gutem Erfolg schon bei eigenen Gitarren aber früher auch bei Servciejobs häufiger gemacht. Damit erzielst Du exakt den gewünschten Effekt. Will sagen: Es musss nicht daran liegen, dass Du Dich vermessen hast, sondern kann durchaus an der Position des Halses in der Tasche liegen. Disclaimer: Wenn Du Deine Halstasche super passend gefräst hast, wird das eher schwierig sein.

Bottom line: Du hast Dir in der Frage und der anschließenden Korrektur m.E. unnötig viel Arbeit gemacht. Andererseits gibt Dir der Efolg recht und Du hast wahrscheinlich eine Menge gelernt. Insofern also alles richtig gemacht.:hat:
 
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Wenn ich mir die Bilder von vorher/nachher ansehe, erkenne ich, daß die Saiten vorher sehr schön parallel am Hals mit nahezu identischen Abstand zum Rand verlaufen, das läßt mich eher auf eine falsche PU-Position schliessen.
Bestätigt übrigens das Nachher Bild, denn dort liegen die Saiten nun nicht mehr exakt parallel zum Hals.
Kann aber auch sein,daß die Bilder täuschen und ist nun auch egal, da die Anpassung vollzogen ist.

Das wäre interessant. AUf dem Bild sieht es zumindest so aus, als wenn die Bass Saite weniger Abstand zum Halsrand hat als die hohe E Saite.

Manche machen das mit Absicht ( da wird der Sattel entsprechend asymetrisch gekerbt ) um mehr Platz fürs Solieren zu haben. Allerdings kann das bei den Bass Saiten beim Greifen problematisch sein.
Je nach dem wie wenig Platz dort ist und wie stark die Bundenden abgerundet sind, führt das gerne dazu, dass beim Greifen der Saiten die tiefe E Saite über die Bundenden rutscht. Man muss also schon ziemlich genau "von oben" greifen um die Saiten nur nach unten zu drücken. Auf der anderen Saite führt das auch dazu, dass man übt immer sauber zu greifen.

Ich habe das bei einer Tele auch so ( eigentlich ungewollt, der Gitarrenbauer hatte das so gemacht ) und da passiert mir es auch manchmal, dass die Saite einfach wegrutscht.
 
Gratulation zu dem gelungenen Erstlingswerk! Der Body schaut echt gut aus, das Holz gefällt mir. :great:
 
Nochmal danke für das viele Lob. Ich bin froh, dass es am Ende doch noch ganz gut geworden ist.:)
Falls ich nochmal eine Gitarre bauen sollte, werde ich auf jeden Fall den Tipp mit dem Shim ausprobieren.

Die Kanten habe ich nur ganz leicht abgerundet, da ich das schon als ausreichend für ein angenehmes Spielgefühl empfand.
Die Saiten liegen jetzt auch wieder parallel zum Halsrand und die dicke E-Saite rutscht auch nicht vom Griffbrett.

Den Hals habe ich nicht selbst gebaut, da mir das fürs erste ein zu hoher Aufwand war und ich mich auf den Korpus fokussieren wollte.
Der Hals kam mit einer unbearbeiteten Kopfplatte und wurde dann von mir nunr noch in Form gebracht.
Als Kandidaten für die Form der Kopfplatte standen die Mayones Duvell 6 und der klassische PRS Headstock zur Auswahl.
Der PRS-Style passt in meinen Augen aber einfach besser.

Falls ihr noch irgendwas zur Gitarre wissen wollte, fragt gerne :)
 
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