Sustain in hohen Lagen

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Mr.Skeletor
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Hallo Forum,

wie wird erreicht das man auch in hohen Lagen auch noch einen schönen vollen Klang hat? Ich beschäftige mich momentan intensiv mit Amp Settings, es gibt aber noch einige Dinge die mir unklar sind. Ich bin anerkannter Bryan Adams Fan, ich finde die Klänge des Leadgitarristen einfach nur genial. Wenn ich mir Konzertaufzeichnungen ansehe, merkt man das verschiedene Klänge gezaubert werden, ohne das er dabei irgendwie merkbar auf einem Minentreter herumwerkt. Natürlich ist mir klar das die werten Herren besser ausgestattet sind als die meisten von uns :)
Aber mal zu einem Beispiel : http://www.youtube.com/watch?v=Tl8M96wNngQ

Ab 0:33 steigt Keith mit ein. Spiel ich dasselbe klingt das zwar nicht schlecht, aber es klingt halt nicht voll.

http://www.youtube.com/watch?v=7GgKUhyyjCE Hier dasselbe. Ab 1:43 beginnt das Solo, und am Ende (1:59) davon wieder ein anderer Klang, ensteht das rein durch Fingerarbeit? Ja vielleicht alles für euch einfache Fragen, aber ich komm nicht dahinter.

Hoffe das ich auf Hilfe eurerseits stoße :)

Gruß

Chris
 
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Ich sag nur eins:

Halspickup.
 
Ja das Problem kenn ich auch, kumpel von mir fragt auch ständig warum seine solis dünn klingen und meine um einiges Fetter. Der Halspickup ist einfach die beste wahl für soli spielen, klingt fetter und wärmer. Gerade in den hohen lagen find ich den Brücken Pickup einfach nur nervig.

Muss aber auch gestehen ich hab auch ne weile gebraucht dahinter zukommen:D

---------- Post hinzugefügt um 10:05:41 ---------- Letzter Beitrag war um 09:56:46 ----------

Natürlich ist mir klar das die werten Herren besser ausgestattet sind als die meisten von uns :)

Meistens ist die simpelste austattung sogar das was am besten klingt. Man brauch nicht Tausende von Euros für ein guten klang ausgeben. Schau dir Brian May an, in grunde genommen ist das auch nur "Gitarre -->Treble boost-->Vox AC30"
 
Stegpickup tut's auch, allerdings bedarf es ordentlich Overdrive. Dass beim zweiten Vid kein Treter dabei ist, glaube ich bei dem Pedalboard nicht ;)
 
Hals Pickup hab ich auch schon durch, klingt etwas besser, aber die kurz gegriffenen Saiten klingen auch nicht so wirklich voll!?!?!
 
Du hast uns ja jetzt auch nichts von deinem Equipment erzählt, da kann man nur mutmaßen woran es bei dir liegt. Kannst ja mal die Saitenlage höher schrauben, wenn du zu wenig Sustain hast. Ansonsten hilft ein kleines Vibrato auch Wunder um das Sustain zu verlängern.

Beim ersten Video ist auch ein Delay-Effekt mit drauf. Und eine Paula klingt nunmal sehr voll.
 
Hals Pickup hab ich auch schon durch, klingt etwas besser, aber die kurz gegriffenen Saiten klingen auch nicht so wirklich voll!?!?!

Schon einmal mit einem Big Muff gespielt? Da steht der Ton, aber wie gesagt, ähnliches kannst du mit jedem OD-Treter, oder gar mehreren davon, erzeugen.
 
Keith ... wie heißt der nochmal... Urban(?) spielt bei It's only Love eine Paula. Das hilft natürlich allein durch das Sustain einer Les Paul. Aber das ist wohl nicht der Punkt, mit einer guten Strat oder einer Ibenatze kriegt man das auch hin. Die Zerre ist eher mäßig, vielleicht ist da noch ein Kompressor mit im Spiel.

Aber der Punkt ist wohl ein anderer, nämlich Timing, Intonation und Selbstwahrnehmung: Wenn die Intonation beim Saitenziehen nicht stimmt, dann wird das einfach nichts. Die erste Note bei ca. 0:33 ist gezogen, aber ich wette, kein Cent daneben. Wenn Du das üben willst, dann nimm Dir ein chromatisches Stimmgerät und ziehe die Saiten. Ich mache es immer so, dass ich erst hinschaue und prüfe, wenn ich glaube, dass ich centgenau drauf bin. Vorher verlasse ich mich auf's Ohr.

Timing bzw. Glissandoproblem: Da ist z.B. Satriani ganz vorn. Wenn Du zwei Noten hast, die ineinander gleiten, dann sollte die Intonation (s.o.) gerade der zweiten Noten exakt im Time stimmen. Nicht im mathematischen, sondern im musikalischen Sinn: Exakt zu dem Zeitpunkt, an dem die Intonation stimmen sollte, muss sie stimmen. Das hat eine Tension-Release-Ebene. Spannung wird aufgebaut, wenn der Ton außerhalb der Frequenzen der Tonleitern liegt, und die Spannung entlädt sich, wenn der Zielton erreicht ist.

Und das geht über in die Selbstwahrnehmung: Um diese Spannung selbst zu spüren, muss man den Kontext und sich selbst voll umfänglich wahrnehmen. Nun, wie man das übt, darüber gibt es ganze Bücher. Letztlich sollte man sein Instrument so gut beherrschen, dass man während des Spiels eine Zeitung lesen kann.

Die zweite Note ist mit einem schönen Fingervibrato gespielt. Auch das kann man üben.

grüße Thomas
 
Es macht auch schon einen riesigen Unterschied, wie fest man anschlägt und was man für ein Pick verwendet.
 
Wenn ich das vergleiche, hört sich bei mir ein Ton (mit Zerre) in einer hohen Lage fast so an wie clean. Hört sich vielleicht dumm an, aber ich denk so beschreib ich das am besten. Ich spiel ne Epiphone Paula Standard mit nem Marshall MG30FX. In den unteren Lagen bin ich ganz zufrieden damit, nur umso höher ich komm umso mehr lässt das nach. Und eben die andere Sache die mich Beschäftigt ist eben wie sich ein Ton "bearbeiten" lässt, ich meine so in die Richtung von Pinch Harmonics usw. Und da bin ich bis heut nicht recht dahintergekommen. Bei mir hört sich alles gleich an, da fehlt mir irgendwie so das klassische Etwas das einem Stück den Rocksound schlechthin verleiht.
 
Gibt ja auch verschiedene Anschlagtechniken und wie du selbst gesagt hast 'Harmonics' Du kannst sehr viel machen is halt nur die Frage was DU selbst gerne erzielen möchtest. Es kommt auch drauf an ob du das nur auf die Soli beziehst da du natürlich auch in 'höheren Lagen' Begleitung/Rhythmen spielen kannst, und auch die Rechte Hand sehr viel Anteil an dem Sound der letzendlich rauskommt, hat. Ich finde immer noch, dass learning by doing das beste is. Du kannst dir zwar grundsätzlich ein paar Tips einfangen aber das bedeutet nicht, dass du diese auch umsetzen kannst oder möchtest. meiner meinung nach sollte jeder versuchen seinen 'Eigenen Stil' zu entwickeln. Es gibt zwar leute die kopieren richtig gut aber ans Original kommts leider nie ran, da irgednwas fehlt (sei es feeling oder sonstiges)
Es kann mir keiner erzählen, dass wenn er bis ins kleinste Detail etwas versucht nachzuspielen und auch den Sound zu immitieren, das richtig fühlt und dieses auch so authentisch rüberbringen kann, wie das original.
Lieber etwas eigenes draus machen, dass dann wiederum 'echt' klingt.



Hoffe dass dir das eine Hilfe war, wenn nicht auch nicht schlimm!
 
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neben pinch harmonics würde ich mich mal mit dem thema fngervibrato auseinandersetzen. damit und durch die art, wie man das einsetzt, kann man sehr großen einfluß auf den klang des tons nehmen, ohne etwas am amp verstellen zu müßen. damit kannst Du, wenn Du es mal richtig beherrst nahezu jeden ton beliebig lange stehen lassen. verzerrung ist dafür vorteilhaft, aber kein muß. das geht dann irgendwan auch mit fast cleanem sound. versuch z.b. mal nur durch das vibrieren des fingers einen ton zum klingen zu bringen... ;)

beschäftige Dich mit dem abdämpfen der saiten. dabei meine ich nicht nur mir dem handballen der schlaghand, sondern auch z.b. mit den fingern, die das plek halten beim anschlagen oder auch schon beim greifen. damit kann man ebenfalls den ein oder anderen effekt erziehlen.

spielen, spielen, spielen ! das meiste kommt mit der zeit und erfahrung...

gruß
 
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Danke auf jeden Fall, ein paar Ideen sind ja dabei. Den eigenen Stil entwickeln ist wichtig, ich seh das genauso wie ihr. Nur da ich es bis dato noch nicht so richtig zusammengebracht habe den Ton voll klingen zu lassen (sondern nur "naja") dachte ich ich meld mich mal, und siehe da, es kamen Antworten :D
 
FretboardJunkie hat das Wesentliche schon gesagt.

Ergänzt sei noch, dass sie halt gerade so viel Boost und Drive nehmen, dass der Sound noch luftig bleibt und der Eigenklang der Gitarren nicht zermatscht. Der Rest kommt halt aus den Fingern, man sieht und hört ja förmlich, wie beim Spielen permanent daran aktiv gearbeitet wird. Wobei perfektes Fingervibrato halt immer wieder den Ton "verlängert". Man darf dabei allerdings nicht warten, bis der Ton wegstirbt, sondern muss schon flüssig spielen können.

Last not least trägt natürlich die gute Melodiebildung sehr zum positiven Klangeindruck bei. Dieser Faktor wird leider immer immer unterschätzt. Mit Tonleiter hoch- und runterspielen ist kein Sound zu machen.

Und die letzten 10%: Speziell zu den hohen Lagen sei noch ergänzt, dass sich die Qualität einer Gitarre dort natürlich ganz besonders bemerkbar macht. Billige "Bretter" klingen oft tot und stumpf, je weiter oben man spielt, während richtig gute Instrumente auch in den höchsten Lagen noch erstaunliche klangliche Substanz entfalten können, mit der man beim Spielen was formen kann.
 
Ich werd mich heut Abend nochmals damit spielen, mal sehen ob was rauskommt.

Aber: Kann es sein das die OD Channels vom MG30 einfach nicht den Klang bringen? Schafft sowas Abhilfe?
https://www.thomann.de/at/boss_ds1_distortion.htm
https://www.thomann.de/at/boss_sd1_super_overdrive.htm
https://www.thomann.de/at/boss_cs3_compression_sustainer.htm

Sagen wir mal so... Die MG-Serie ist hier allg. nicht so hoch angesehen und nicht vergleichbar mit Profiequipment (oder gar Studioaufnahmen, wo Gitarrenspuren wohl auch noch (mehrfach) gedoppelt werden)... und insofern wage ich die These, dass dich die Pedale nicht wahnsinnig voranbringen, weil die Basis nachwievor dein Gitarrenspiel, das Instrument und der Verstärker ist.

Hast du mal mit den Effekten des Geräts herumgespielt? Vielleicht mal das Delay als "Slapback" einstellen? Oder mit dezentem Chorus arbeiten, um den Sound anzudicken?

Testen kannst du es natürlich, am besten in einem Laden mit deinem Equipment...
 
Das mit dem Slapback wär ne Idee, hab ich noch nicht versucht.

Betreffend den Bodentretern : Dachte mir vielleicht einfach das man mit nem OD Pedal einfach ein volleres, schöneres Signal rauskriegt als mit dem reinen OD Channel der MG Serie. Hab aber mit Bodentretern keine Erfahrung. Ich nutze das BOSS ME 25, Is so ein ganz nettes Teil, aber ich denk man kommt qualitativ nicht an die schönen Zerrsounds ran die Bodentreter bringen (ich beurteile das anhand von Videos)
 
Find diese Boss Verzerrer klingen einfach nur schrecklich, aber musst du für dich austesten. Prinzipiell sollte aber nicht der Amp momentan deine Grenze sein, sondern eher die spielerischen Fähigkeiten.
 
Tja, mal alles durchprobiert was hier so geschrieben worden ist, aber naja..... Klingt immer noch nicht so recht voll der Ton. Langsam bricht große Ratlosigkeit bei mit aus. Ich hab mir grad ein Werbe viedo von WorldMusicSupply angesehen, Test vom BOSS CS 3. Ausschauen und anhören tuts sich nicht schlecht, und vor allem wirds mal mit und Ohne gezeigt. Merkbare Unterschiede hört man, da sich auch bei dem netten Herren die Töne in den oberen Lagen einfach nicht so recht voll anhören:
http://www.youtube.com/watch?v=ZsOO77QvxNg
 
Tja, mal alles durchprobiert was hier so geschrieben worden ist, aber naja..... Klingt immer noch nicht so recht voll der Ton.
Fretboardjunkie schrieb:

Keith ... wie heißt der nochmal... Urban(?) spielt bei It's only Love eine Paula. Das hilft natürlich allein durch das Sustain einer Les Paul. Aber das ist wohl nicht der Punkt, mit einer guten Strat oder einer Ibenatze kriegt man das auch hin. Die Zerre ist eher mäßig, vielleicht ist da noch ein Kompressor mit im Spiel.

Aber der Punkt ist wohl ein anderer, nämlich Timing, Intonation und Selbstwahrnehmung: Wenn die Intonation beim Saitenziehen nicht stimmt, dann wird das einfach nichts. Die erste Note bei ca. 0:33 ist gezogen, aber ich wette, kein Cent daneben. Wenn Du das üben willst, dann nimm Dir ein chromatisches Stimmgerät und ziehe die Saiten. Ich mache es immer so, dass ich erst hinschaue und prüfe, wenn ich glaube, dass ich centgenau drauf bin. Vorher verlasse ich mich auf's Ohr.

Timing bzw. Glissandoproblem: Da ist z.B. Satriani ganz vorn. Wenn Du zwei Noten hast, die ineinander gleiten, dann sollte die Intonation (s.o.) gerade der zweiten Noten exakt im Time stimmen. Nicht im mathematischen, sondern im musikalischen Sinn: Exakt zu dem Zeitpunkt, an dem die Intonation stimmen sollte, muss sie stimmen. Das hat eine Tension-Release-Ebene. Spannung wird aufgebaut, wenn der Ton außerhalb der Frequenzen der Tonleitern liegt, und die Spannung entlädt sich, wenn der Zielton erreicht ist.

Und das geht über in die Selbstwahrnehmung: Um diese Spannung selbst zu spüren, muss man den Kontext und sich selbst voll umfänglich wahrnehmen. Nun, wie man das übt, darüber gibt es ganze Bücher. Letztlich sollte man sein Instrument so gut beherrschen, dass man während des Spiels eine Zeitung lesen kann.

Die zweite Note ist mit einem schönen Fingervibrato gespielt. Auch das kann man üben.

grüße Thomas

Und das hast Du also MAL eben durchprobiert???

Mein lieber Skeletor, ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber das, was ich Dir als Tipp gab, nämlich an Timing, Intonation, an Selbstwahrnung zu arbeiten, spielt man nicht mal eben durch.

Sondern das sind Aufgaben, mit denen Du Dich jahrelang beschäftigen kannst.

Die Effekte und das Gear-Zeug, das hier angesprochen wurde, machen vielleicht 5% aus.

95% kommen von Dir, von Deinen Fähigkeiten.

Grüße Thomas

Hier mal ein Video, bei dem der Herr alles andere als dünn klang:



Achte mal auf das Fingervibrato.

Alles eine Frage der Spieltechnik. Equipment und Sound müssen in Ordnung sein, aber mehr auch nicht.
 

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