
Stollenfiddler
Helpful & Friendly User
- Zuletzt hier
- 16.05.25
- Registriert
- 03.06.12
- Beiträge
- 801
- Kekse
- 20.174
Nach 11 Jahren Unterricht und 3 Jahren intensiven Spiels ist die Geige für mich fast 18 Jahre in der Ecke gelandet. Sehr spielerisch hat sie sich dort herausbewegt und in den letzten 5 Jahren habe ich überwiegend zu Playbacks vor mich hingespielt, mich später dann zu ein paar Amateursessions gewagt. Hat alles viel Spaß gemacht, inklusive der von vielen hier ja mitverfolgten Entwicklung der E-Sound-Kette.
Im Januar hat mich dann eine Jazz-Session gepackt und ich habe erstmals wieder angefangen, mit gewisser Regelmäßigkeit zu spielen und vor allem: mit System zu üben. Was hatte ich davor Scheuklappen und wie unglaublich effektiv ist es auch für das freie Spiel, wenn man die Finger mit simplen Etüden bei steigender Genauigkeit trainiert. Dennoch, meine Vorbereitungszeit für die Jazz-Session war unter dem Strich zu kurz. Rückblickend war es prima sich darauf eingelassen zu haben, hab mich für meine Verhältnisse auch wacker geschlagen und von 4 Songs nur einen "verkackt", dennoch ist mir als Resummee geblieben, dass ich einfach noch sehr viel zu lernen habe. Während ich in der Vorbereitung vor allem auf Harmonien und Skalen fixiert war, stelle ich inzwischen für mich fest, dass der eigentliche Kick im Spiel nicht das "was spiele ich", sondern vielmehr das "wie spiele ich es" ist.
Die simple Frage lautet: wie bringe ich die Geige zum Swingen, wie zum Grooven und hat hier jemand Übungen für sich entdeckt, die eine dafür notwendige Bogentechnik systematisch übbar machen?
Bisher habe ich zu dem Thema zwei Videos im Netz gefunden, Darol Anger über das "Chopping" und Regina Carter über "phrasing".
Selbst für mich ist Schradieks "The school of violin technics" zur Übungsgrundlage geworden, ich arbeite an den ersten beiden Seiten und übe mit großer Ausdauer und Langsamkeit an Intonation (links) und Präzision (rechts). Während sich ganz langsam auch mein Wohlfühltempo steigert, variiere ich gelegentlich auch die Bogenstriche. Einen ersten "Klick" habe ich erlebt, als ich statt gleichmäßiger Notenwerte angefangen habe, als Metronom einen Shuffle in den Drumcomputer zu legen. Das Zischen des Hihats ist nun der neue Taktgeber und es ist echt interessant, mit was für Bogenstrichen das dann wie zu spielen ist. Im Prinzip spiele ich punktierte Viertel und je eine Achtel dahinter, nun kommt aber das "Mikrotiming", welches daraus den Swing macht. Hab hier echt ne Menge probiert, bis hin zur "verschluckten Achtel" im Sinne des Stephane Grapelli. Total spannend, das.
Kennt ihr dieses Problem "wie spiele ich Geige ohne klassisch zu klingen?", wie geht ihr damit um, habt ihr Übungen dafür entwickelt?
Im Januar hat mich dann eine Jazz-Session gepackt und ich habe erstmals wieder angefangen, mit gewisser Regelmäßigkeit zu spielen und vor allem: mit System zu üben. Was hatte ich davor Scheuklappen und wie unglaublich effektiv ist es auch für das freie Spiel, wenn man die Finger mit simplen Etüden bei steigender Genauigkeit trainiert. Dennoch, meine Vorbereitungszeit für die Jazz-Session war unter dem Strich zu kurz. Rückblickend war es prima sich darauf eingelassen zu haben, hab mich für meine Verhältnisse auch wacker geschlagen und von 4 Songs nur einen "verkackt", dennoch ist mir als Resummee geblieben, dass ich einfach noch sehr viel zu lernen habe. Während ich in der Vorbereitung vor allem auf Harmonien und Skalen fixiert war, stelle ich inzwischen für mich fest, dass der eigentliche Kick im Spiel nicht das "was spiele ich", sondern vielmehr das "wie spiele ich es" ist.
Die simple Frage lautet: wie bringe ich die Geige zum Swingen, wie zum Grooven und hat hier jemand Übungen für sich entdeckt, die eine dafür notwendige Bogentechnik systematisch übbar machen?
Bisher habe ich zu dem Thema zwei Videos im Netz gefunden, Darol Anger über das "Chopping" und Regina Carter über "phrasing".
Selbst für mich ist Schradieks "The school of violin technics" zur Übungsgrundlage geworden, ich arbeite an den ersten beiden Seiten und übe mit großer Ausdauer und Langsamkeit an Intonation (links) und Präzision (rechts). Während sich ganz langsam auch mein Wohlfühltempo steigert, variiere ich gelegentlich auch die Bogenstriche. Einen ersten "Klick" habe ich erlebt, als ich statt gleichmäßiger Notenwerte angefangen habe, als Metronom einen Shuffle in den Drumcomputer zu legen. Das Zischen des Hihats ist nun der neue Taktgeber und es ist echt interessant, mit was für Bogenstrichen das dann wie zu spielen ist. Im Prinzip spiele ich punktierte Viertel und je eine Achtel dahinter, nun kommt aber das "Mikrotiming", welches daraus den Swing macht. Hab hier echt ne Menge probiert, bis hin zur "verschluckten Achtel" im Sinne des Stephane Grapelli. Total spannend, das.
Kennt ihr dieses Problem "wie spiele ich Geige ohne klassisch zu klingen?", wie geht ihr damit um, habt ihr Übungen dafür entwickelt?
- Eigenschaft