Symmetrische/Chromatische Klaviatur

R
robi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.03.14
Registriert
23.03.06
Beiträge
76
Kekse
152
Hallo an alle

Schon eine Weile mache ich mir gedanken zum Thema symmetrische Klaviertastatur, d.h. einem System, welches für gleiche Tonabstände (und damit für Skalen und Akkorde) gleiche Fingersätze vorsieht, ähnlich wie bei einem chromatischen Knopfakkordeon. Wie wir alle wissen ist dies bei der heute gebräuchlichen Tatstatur nicht der Fall, was ich für einen historisch gewachsenen Nachteil halte.

Nach einer Weile rumsuchen bin ich auf die Erfindung eines Herrn Paul von Jankó gestossen, die durch eine veränderte Anordnung der 12 Halbtöne und der Vervielfachung der Tasten für den selben Ton in mehrere übereinanderliegende Reihen ein Spiel mit weitgehend gleichbleibenden Fingersätzen ermöglicht (unabhängig von der Tonart).

Diese Technik ist überraschenderweise schon recht alt (Ende 19. Jh.), und es wurden anscheinend auch solche Instrumente gebaut, die sich jedoch damals nicht durchsetzen konnten. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif dafür...

http://improvise.free.fr/images/jankoss.jpg

Wer sich eingehender dafür interessiert, kann auch mal diese Seiten anschauen:

Intuitive instruments for improvisers
Klaviaturen, Gestalt und Bespielbarkeit, Teil I

Zu guter Letzt habe ich das hier entdeckt: CHROMATONE

Ist das nicht krass??!! Ich würd mir gern so ein Ding kaufen, um das System mal in der Praxis auf seine Vor- und Nachteile zu testen. Aber anscheinend gibt es in Europa dafür keinen Vertrieb, oder weiss jemand, wo man sowas kaufen kann?

Was haltet ihr von diesem System? Denkt ihr, die heutige Klaviertastatur (die ja noch nicht sooo alt ist) ist etwas für die Ewigkeit, oder könnten solche Ansätze für das Klavier (gerade für Anfänger) nicht völlig neue Perspektiven eröffnen? Ich denke durch die weltweite Vernetzung ist die Chance für eine stärkere Verbreitung solcher Alternativsysteme heute jedenfalls um ein Vielfaches höher.

Lieber Gruss, Robi
 
Eigenschaft
 
New Keyboard - eine neue Dimension in der Music


Die Idee erinnert mich etwas an die sog. "Enharmonische Orgel"
New Page 1
eufonia - hans andré stamm - komponist und orgel virtuose
Hans-André Stamm - Enharmonische Pfeifenorgel

und ähnliches
Naturtonmusik Johannes Kotschy - Der Komponist


Fokker-Orgel: --> Stichting Huygens-Fokker: Microtonal instruments

Die beiden Manuale (2x319 Tasten) und Pedal (45 Tasten-Pedal) sehen so aus:
orgelklr.jpg
 
Hallo Böhmorgler

Cool, diese Ding, danke für deinen Beitrag!

Weisst du, ob es Midi-Controller-Tastaturen in der Art eines Knopfakkordeons gibt, die über fünf oder sechs Oktaven gehen? Ich hab mit diesem System schon etwas ausprobiert, es ist einfach und genial. Jede Skalen- und Akkordstruktur hat die selbe "Geometrie"... traumhaft, diese Vorstellung :)

Lieber Gruss, Robi
 
Böhm hat mal Keyboards und Orgeln mit Knopftastatur gebaut. Derzeit haben die das nicht mehr im Standardprogramm. Aber Du könntest dort mal nachfragen, ob die noch irgendwo in der Ecke eine Tastatur rumliegen haben.

www.keyswerk.de

Das Teil sah dann mal aus:
keybits%20knoptastatur.JPG
 
Ich halte das Jankó-Konzept aus pianistischer Sicht für das geeignetste. Die Umgewöhnung scheint mir aufgrund der bekannten Anordnung relativ leicht machbar. Dafür bietet es den grossen Vorteil, dass es mithilfe der verschiedenen Ebenen auf die Ergonomie der menschlichen Hand Rücksicht nimmt und gleiche Fingersätze für gleiche Skalen/Akkorde bietet. Stellt euch vor, ihr könnt Harmonisch Moll in jeder Tonart gleich (allenfalls auf bloss zwei verschiedene Arten, je nach dem, auf welcher Ebene man startet) spielen, ebenso die Kadenz II-V-I oder Quintfallsequenzen, die praktisch in jedem Jazz-Stück und der entsprechenden Improvisation auftauchen!

Es geht dabei nicht bloss darum, dass die Menge des zu übenden Materials auf das Nützliche reduziert wird. Immer wiederkehrende Erfolgserlebnisse haben aus meiner Sicht auch einen sich selbst verstärkenden Effekt. Und diese Erfolge treten häufiger auf, wenn man eine bestimmte Sache zwolf mal gleich anstatt zwölf mal anders üben kann!

.: | Thumtronics - The new shape of music | :. hab ich auch schon entdeckt, doch finde ich die Aufteilung des Tonunfangs auf zwei physisch getrennte Oberflächen nicht vorteilhaft. Ausserdem scheinen mir die Halbtonschritte zu weit entfernt zu sein. Dazu muss man z.B. von C nach Cis (der gleichen Oktave) "nach unten" wandern, was irgendwie unlogisch ist.

Ich hab in der Zwischenzeit noch fogendes entdeckt: C-Thru Music home page

Es gibt dazu auch ein Demo-Video mit schönem britisch-englischem Kommentar ;-) : http://www.voxtopia.com/video/axis_intro.mov

Die Anordnung der Töne ist auch hier etwas gewöhnungsbedürftig, doch bei eingehenderem Studium recht vielversprechend. Offen bleibt die Frage, in wie weit eine Technik, bei der ein Dreiklang mit bloss einem Finger erzeugt wird, für pianistisches Spiel anwendbar ist.
Leider gibt das im Video verwendete Pianosample wenig Aufschluss darüber, wie gut die Anschlagsdynamik auf differenziertes Spiel reagiert (komisch, dass sich die Hersteller dieser Geräte bei der Erstellung ihrer Demos nicht etwas mehr Mühe geben...)

Das Ding kostet 720 englische Pfund.... ein ziemlicher Brocken für einen Midi-Contoller.
Und an der Musikmesse wird die Firma nicht vertreten sein, das hab ich schon abgeklärt, schade

Lieber Gruss, Robi
 
Ergonomie hin, Ergonomie her

All die Teile verletzen zutiefst mein ästhetisches Empfinden.
Es geht nichts, aber auch gaaaarnichts über ne geile Flügeltastatur.
Das ist Pooorrrrrno! (wie hier schon jemand über ein anderes geiles Instrument zu sagen pflegt) :rolleyes:

Cheers,

Wolf
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben