Temposchwankungen

Nun wĂŒrde ich aber eben nicht unbedingt von Unvermögen sprechen, wenn der Song in sich trotz der Schwankungen gut klingt. Schwankungen, die nicht störend herausstechen, sind aus meiner Sicht halt einfach kein Problem.
ich habe hier im forum gelernt, daß andere drummer schwankungen anders wahrnehmen, als ich. daher kann ich nicht wirklich beurteilen, ob die songs gut klingen, oder eher grauselig.
 
Schwankungen im Tempo innerhalb des Songs, nicht innerhalb weniger Takte, nimmt man als Nicht-Musiker gar nicht wahr oder es stört nicht. Timing zielt nicht zwangslĂ€ufig darauf ab, wie ein Uhrwerk zu funktionieren. Nicht jede Band ist AC/DC. Wenn alle Musiker in der Band gut aufeinander eingestimmt sind, der Groove also in der "Pocket" ist, der Song dafĂŒr am Ende 5 BPM schneller oder langsamer ist das nicht das Problem. Ich vertrete die Meinung, dass das Schlagzeug alleine nicht ausschlaggebend fĂŒr das Tempo ist. Der Schlagzeuger hört ja nunmal auch die anderen Instrumente und geht auf diese ein. Ich bin in erster Linie darauf bedacht, die anderen Instrumente zu unterstĂŒtzen, nicht ihnen Vorgaben zu machen.

Wenn alle einen Click haben, um die Time-Signature beizubehalten, - wichtig ist auch, dass alle damit Erfahrung haben und ihr Instrument beherrschen - ist das im Regelfall auch kein Problem: Wenn man lang genug auf Click gespielt hat, gerĂ€t das ohnehin vollstĂ€ndig in den Hintergrund und man hĂ€lt sich "automatisch" dran. Spielen die anderen ebenso frei auf Click, findet man auch den gemeinsamen Groove. Viele missverstehen den Lernprozess mit dem Resultat und sagen dann, dass die Seele der Musik mit Click flöten geht - halte ich fĂŒr ne faule Ausrede.

Problematisch ist meiner Meinung nach Geleiere. Das macht die Band in der Regel auch nicht zusammen sondern passiert durch das Anziehen oder Bremsen eines Einzelnen. Mir fÀllt das aktuell bei einer Cover-Band auf. Ich spiele drakonisch nach Click - weil wir aufgrund noch nicht vollzÀhliger Besatzung mit Backing-Tracks proben. Einer der Gitarristen ist sehr Old-School und will keinen Klick auf dem Ohr. Er will generell kein In-Ear Monitoring. Hat also zur Folge, dass alleine ich einen Click habe.

Was passiert - die ziehen an, bremsen ab. Ich bekomme zwar nicht die Schuld dafĂŒr, aber man hört es schon sehr. Man muss dazu sagen, dass wir bislang vielleicht 10 mal miteinander geprobt haben. SpĂ€testens wenn die Mannschaft mal komplett ist, sieht die Sache wahrscheinlich wieder anders aus. Wenn wir Improvisieren passt alles sehr viel besser.
 
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...Der Schlagzeuger hört ja nunmal auch die anderen Instrumente und geht auf diese ein. .....
ich mag das ehrlich gesagt nicht. ich orientiere mich an den drums. wenn die drums durch mein gitarrenspiel oder gesang die geschwindigkeit Ă€ndern, gerĂ€t es fĂŒr meine begriffe aus den fugen.
der drummer soll mich ignoieren. er soll seinen ablauf kennen und ich folge ihm in blindem gehorsam.

deshalb hat der klick allen geholfen und diese leidigen und unfruchtbaren diskussionen beendet, "wir sind zu langsam oder zu schnell, oder du bist schneller geworden, da mußte ich mitgehen"!!

wir spielen die songs im "soll" tempo, auch live....und die lÀssigkeit bleibt erhalten, denn gerade live neigen bands dazu zu schnell zu spielen.

beispiel "lÀssig im original speed":

View: https://www.youtube.com/watch?v=iymtpePP8I8

und hektisch im live modus:

View: https://www.youtube.com/watch?v=268C3N2dDYk
der sÀnger kommt kaum noch mit den worten klar!!!!

der klick kann solche dramen zuverlÀssig verhindern
 
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Das ist so viel schneller, ich denke, das ist gewollt.
 
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wenn die drums durch mein gitarrenspiel oder gesang die geschwindigkeit Àndern
Das soll ja auch nicht so sein. Drauf eingehen heißt fĂŒr mich nicht, dass das Tempo außer Acht gelassen werden soll. Es geht allerdings beides und ich kann auch nachvollziehen was du meinst. Da hat jeder seine eigenen Erfahrungen und es kommt letztendlich drauf an, dass man die Mitmusiker hat, die mit einem gleichziehen - also die gleiche Art von Musikmachen verfolgen.
 
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Die Ramones sind natĂŒrlich ein geiles Beispiel.
Die waren von Minute eins an fĂŒr den "Lass schnell feddisch wern" Stil bekannt und berĂŒchtigt. Die wurden nur fĂŒr's Studio gebremst, damit ein Album mit 10 Titeln nicht nur 17 Minuten lang ist. Die Ramones waren eigentlich nur live die wahren Ramones. Das muss so und gehört so.
 
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wir spielen die songs im "soll" tempo, auch live....und die lÀssigkeit bleibt erhalten, denn gerade live neigen bands dazu zu schnell zu spielen.
Die Ramones haben nie zu schnell gespielt, nur etwas schneller als auf der Studioaufnahme.
 
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ich mag das ehrlich gesagt nicht. ich orientiere mich an den drums. wenn die drums durch mein gitarrenspiel oder gesang die geschwindigkeit Ă€ndern, gerĂ€t es fĂŒr meine begriffe aus den fugen.
der drummer soll mich ignoieren. er soll seinen ablauf kennen und ich folge ihm in blindem gehorsam.

deshalb hat der klick allen geholfen und diese leidigen und unfruchtbaren diskussionen beendet, "wir sind zu langsam oder zu schnell, oder du bist schneller geworden, da mußte ich mitgehen"!!

Meine Meinung dazu:

Wenn ein paar bpm Unterschied nichts ausmachen, mag ich es lieber, wenn alle aufeinander hören und nicht nur blind einer Person folgen. Dann braucht keiner einen Clicktrack im Ohr, auch der Drummer nicht, dann ist es ein spielerisches Geben und Nehmen, sozusagen.

Wenn der Song nach einer festen Tempomap gespielt werden soll, weil die Performance dadurch gewinnt, dann bekommen ausnahmslos alle den Click aufs Ohr, nicht nur der Drummer. Und wenn das nicht funktioniert, wird solange geĂŒbt, bis es bei allen klappt, oder bis man sich entscheidet, die Nummer doch notgedrungen wieder ohne Click zu spielen.
 
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wieso sollen alle den click habe?
die drums sind doch als taktgeber ausreichend.
 
Weil aus meiner Erfahrung es in einigen Bands nicht funktioniert, wenn nur der Drummer den Click hat, solange nicht alle timingfest sind.

Wenn dann nÀmlich ein Gitarrist plötzlich davonrennt, weil er den Click nicht auf dem Ohr hat, klingt's bescheiden. Und den wieder einzufangen funktioniert dann nur, wenn er ganz aufhört, zu spielen und spÀter wieder einsetzt.

Eine Band lebt aus meiner Sicht immer vom gemeinsamen Zusammenspiel. Und da heißt es fĂŒr mich eben "alle oder keiner". Wenn jeder Musiker bloß darauf fixiert ist, seine eigenen Parts stur nach Ablauf zu spielen, ohne kurzfristig auf die anderen eingehen zu können, dann klingt das (nach meiner rein persönlichen Erfahrung) leider zu steif.

Aus meiner Sicht ist das so ein Ding von "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile".

EDIT: außerdem gibt es ja bisweilen auch Songparts, wo bspw. nur die Gitarre oder der Bass einen cleanen Part spielen, ohne Schlagzeug. Klingt je nach Part auch doof, wenn man dann doch die ganze Zeit auf der Hi-Hat zum Takthalten mittreten muss.
 
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das halte ich nicht fĂŒr stichhaltig.
ob nun klick, oder hihat / snare macht fĂŒr den gitarristen keinen unterschied, wenn man nicht timingfest ist.

man kann sagen, der drummer ist der dirigent.....schließlich hat er 2 taktstöcke in der hand.
er muß das stĂŒck kennen und die anderen durch den song fĂŒhren. daß heißt natĂŒrlich nicht, daß der drummer vollstĂ€ndig isoliert arbeitet, aber letztlich bestimmt er, wo es lang geht.....er hat ja auch das lauteste instrument....man kann an den drums nicht vorbei spielen.

und bei songteilen, ohne drums, da wird bei uns in der tat mit der hihat oder durch zusammenschlag der stöcke der klick an die band ĂŒbermittelt.
 
und bei songteilen, ohne drums, da wird bei uns in der tat mit der hihat oder durch zusammenschlag der stöcke der klick an die band ĂŒbermittelt.
Und genau das ist bei manchen Parts ohne Drums halt einfach störend.

man kann sagen, der drummer ist der dirigent.....schließlich hat er 2 taktstöcke in der hand.
er muß das stĂŒck kennen und die anderen durch den song fĂŒhren. daß heißt natĂŒrlich nicht, daß der drummer vollstĂ€ndig isoliert arbeitet, aber letztlich bestimmt er, wo es lang geht.....er hat ja auch das lauteste instrument....man kann an den drums nicht vorbei spielen.
Das kann man sagen. Muss man aber nicht. In vielen FĂ€llen ist das auch sinnvoll, aber lange nicht immer.

Belassen wir es einfach dabei, dass wir hier unterschiedlicher Ansicht sind. Jede Band muss hier einfach ihren eigenen Weg finden, es gibt da schlicht keine Vorgaben, die in irgendeiner Art verpflichtend wÀren.
 
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was ich schreibe, ist sicherlich nicht allgemeingĂŒltig und gilt erst recht nicht fĂŒr die profis.

ich kann nur fĂŒr das untere amateur segment schreiben.
 
ich kann nur fĂŒr das untere amateur segment schreiben.
Ich auch. Und auch da gibt es eben so viele verschiedene Kombinationen, dass man hier keinerlei AllgemeingĂŒltigkeit aufstellen kann.

Ich habe als Drummer in verschiedenen Bands eben schon folgende FĂ€lle selbst erlebt:

- Click nur beim Drummer bringt die Band öfters komplett aus dem Takt, Band entscheidet sich, komplett ohne Click weiterzumachen - alle sind happy
- Click nur beim Drummer funktioniert ganz gut, Rest der Band kommt damit klar - Click wird aber nur zum Aufnehmen und ab und zu beim Proben verwendet, live sonst ohne Click - alle sind happy
- Click nur beim Drummer ist auch eher durchwachsen, Band entscheidet sich, dass alle Mitglieder den Click auf den Ohren haben, klappt einwandfrei - alle sind happy.
 
da ich eher selten das inear verwende, mĂŒĂŸte ich den klick ĂŒber die monitore schicken.....das klingt etwas bescheiden wĂŒrde ich meinen.
selbst wenn ich nur noch mit inear spielen sollte und dieses stĂ€ndige klick - klick - klick im ohr hĂ€tte, wĂŒrde ich die musik lieber aufgeben.
ich möchte die musik genießen, die ich mache und mich nicht zermĂŒrben lassen.

der drummer mĂŒĂŸte auch nicht mit klick spielen, wenn es ohne klappen wĂŒrde...aber tut es eben nicht. so muß er halt auf diese krĂŒcke zum vorteil der band zurĂŒckgreifen.
 
selbst wenn ich nur noch mit inear spielen sollte und dieses stĂ€ndige klick - klick - klick im ohr hĂ€tte, wĂŒrde ich die musik lieber aufgeben.
Aber dem Drummer mutest du das zu?
so muß er halt auf diese krĂŒcke zum vorteil der band zurĂŒckgreifen.
Warum muss allein der Drummer das? Warum zieht die Band nicht gemeinsam an einem Strang, anstatt so eine wichtige Aufgabe auf eine einzelne Person abzuladen?

Und was, wenn der Drummer auch lieber nicht mit In-Ears spielen mag? Dann kommt sein Click doch auch ĂŒber seinen Monitor.
 
Du hörst ihn ja nur, wenn du daneben bist.
meine erfahrung ist anders. wenn ich studioaufnahmen mache, höre ich den klick dominant die ganze zeit.
beim gitarrespielen oder singen wĂŒrde mich es hingegen irritieren.

Aber dem Drummer mutest du das zu?
ich mute ihm nichts zu. es steht im frei akkurat zu spielen, dann braucht er den klick nicht. solange er schwankt, ist der klick notwendig.
 
es steht im frei akkurat zu spielen, dann braucht er den klick nicht. solange er schwankt, ist der klick notwendig.
Das kann man auch umdrehen. Es steht dir als Gitarrist frei, akkurat zu spielen, dann brauchst du das Schlagzeug als Referenz nicht. Solange du schwankst, ist ein Metronom notwendig.

Der Drummer in deiner Band wĂŒrde ich jedenfalls nicht sein wollen, aber das hatte ich in deinem anderen Thread glaube ich auch schon mal erwĂ€hnt.

In diesem Sinne viel Spaß noch mit der Musik :)
 
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