Test der neuen Beyerdynamic Familie

  • Ersteller Rockopa
  • Erstellt am
Hallo Phil,

der Klang hat sich nicht verändert, da immer noch dieselbe Kapsel drin ist. Mechanisch passen Sie natürlich auch in Deinen Koffer rein, da auch an den Abmessungen nichts verändert wurde.

Liebe Grüße aus Kuala Lumpur

Bernd
 
Wunderbar. Dankeschön :great:.
 
Frage mich, was eigentlich der Unterschied vom TGV96c zum gar nicht so alten TGX930 sein soll und warum man bei Beyer diesen Schritt vollzogen hat. Auch wenn der Sound natürlich wichtiger als die Optik ist, erinnert mich die Farbgebung des neuen Kondensator-Teils eher an Karl Moiks Musikantenstadl, ehrlich gesagt. Warum keine Version in mattschwarz wie beim TGX930, zumindest als Alternative ? Eine Polster-Tragetasche wie eben beim TGX930 scheint auch nicht dabei zu sein (und das bei dem Preis :confused:), wie ich gesehen habe, oder liege ich da falsch ?
 
Hallo,

@Bernd Neubauer: vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort. Das I50d hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm.

@livebox: die NT-5 kosten ja im Zweierpack rund 300 und sind wohl aktuell der Standard im gehobenen Einstiegsbereich, darunter dürften wohl Opus 53 den Markeneinstieg gebildet haben. Dass jetzt das I53c an die NT-5 wirklich herankommt, ist jedenfalls preislich aber nicht ganz nachvollziehbar, zumal es ja auch das Opus 83 (bzw. MCE 83) mal gab.

Egal. So sehr der Preis lockt, irgendwie bin ich wohl doch zu konservativ und muss dafür mehr bezahlen. :)

Grüße
Jürgen
 
So, noch mal was von meiner Seite aus...

Ich habe noch mal versucht, die Beyer gegen diverse andere Kandidaten antreten zu lassen. Situationsbedingt hat sich dabei leider nicht viel ergeben... Der Kleinmembrander-Test ist oben verlinkt. Die Vocals habe ich noch alle gegen das SM-58 antreten lassen - bis auf das V96c; das wäre doch zuuu sehr ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich gewesen. (Ein KMS 105 ließ sich leider wider erwarten nicht für den Test auftreiben.)

Noch ein paar Worte zur Testumgebung:
Aufgenommen wurde über ein Mackie-Pult mit Firewire-Option. Die Qualität hat jetzt nicht unbedingt Studio-Standard, ist aber für diesen Zweck gut ausreichend.
Die Aufnahmen wurden in einem stillen Raum gemacht. Es war also eher eine Studio-Situation; nicht ganz, aber definitiv keine Live-Bühne. Die folgenden Aussagen beziehen sich also wirklich nur auf den Klang; nicht auf Griffgeräusche, Charaktestistik und Empfindlichkeit (bzw. Einfangen von "Dreck"), Kopplungsfestigkeit und so weiter.
Außerdem ist mein Interface gerade zur Reparatur; im Moment gehe ich direkt aus der OnBoard-Soundkarte auf die Studioabhöre. Aussagen zur Auflösung sind nur bedingt möglich.

Zu guter Letzt: Ich habe immer das SM-58 und jeweils eines der Beyer-Mikros gemeinsam besungen. Beide direkt nebeneinander; Abstand zum Mund irgendwo um die 3-5cm. Und nein, davon werde ich nichts hochladen ;) Es ging wirklich nur um den Klangtest der Mikros. Ich habe mich jeweils etwas durch die verschiedenen Tonlagen gesungen. Ach ja, und normalerweise singe ich einen soliden Bass.

So viel zu den Umständen... und dass meine Meinung natürlich persönlich gefärbt ist, sollte klar sein.


- V35ds: Deutlich weniger Nahbesprechungseffekt als das SM-58, in Klang und Durchsetzungsfähigkeit ebenbürtig.
- V50d: Hat meine Stimme hörbar und unschön beschnitten. Außerdem ebenso unschön verfärbt. Hat in den höheren Tonlagen eine bessere Figur gemacht; trotzdem war die Färbung noch ziemlich künstlich. Dürfte aber für Frauenstimmen besser geeignet sein als für meine Stimme. (Habe das 50er auch mal an einer Frauenstimme gehört und war da gleich positiv überrascht von der Klarheit.)
- V56c: Keine sooo krassen Unterschiede zum 58er, löst aber feiner auf. Hat nicht den typischen "Mumpf" des 58ers.
- V70d: Hat mehr Nahbesprechungseffekt als die anderen Beyer; etwas Wummern in der Stimme. Frage mich ob das unter "Messfehler" einzuordnen ist :gruebel: Auch dieses Mikro löst besser auf als das 58er, und auch dieses Mikro färbt stark.
- V71d: Beschnittener Klang mit meiner Stimme; auch hier starke Färbungen. Das 58er klingt im Direktvergleich aber ziemlich nasal und undeutlich.


So viel dazu.
Nochmals vielen Dank an Bernd und Beyerdynamic für die Teststellung! :great:
Mein persönliches Fazit: Diese Mikros sind jetzt nicht die absoluten Überflieger über alles (okay, außer dem 96er vielleicht, das hat mich wirklich begeistert!). Aber Beyer einfach in eine Ecke zu stellen ist definitiv nicht angebracht. Die Mikros sind unterschiedlich brauchbar... aber ganz klar wert, im jeweiligen Preisbereich mit angetestet zu werden.


Übrigens, noch ein Wort zur Verpackung des V96c: Das mit der runden Box und der Schaumstofflagerung ist technisch ja eine wunderbare Sache. Aber das durchsichtige Plastik drum herum mutet etwas arg billig an. Auch wenn man dann nicht mehr hineinsieht: Ich hätte intuitiv etwas hochwertigeres erwartet - und wenn es nur Plastik mit anderer Haptik (und Farbe) oder dünnes Metall wäre.

MfG, livebox
 
moin moin,

dann sammel ich mal meine Eindrücke ...

V35d s:
- mechanisch und klanglich eindeutig Lowest Budget Liga. Zumindest mein Testexemplar war derart pegelschwach, daß es an einigen Kleinstpulten nicht sinnvoll aussteuerbar war
- das beiliegende Kabel ist eindeutig für die meisten Anwendungen zu kurz, da kann man es zugunsten eines kleinen Preisnachlasses auch weglassen

V50d:
- der valide Einstieg in die TG Serie. Hier entscheidet nur der eigene Geschmack, ob man zu einem SM-58 oder dem 50er greift

V70d:
- hier geht das erste Mal die Sonne auf, aber einfach nicht mein Fall ... ich weiß nicht warum, aber ich hab immer irgendwie das Gefühl gehabt - irgendwas ist da verfälscht

V71d:
- sehr gutes Allroundmikrofon ... egal ob für männlichen/weiblichen Gesang oder Beatboxing ... schlägt ein Beta-58 lockerst

V96c
- hierzu ist eigentlich nicht viel zu sagen ... Weltklasse in der Preisliga ... extremst koppelfest, mit dem Abstand zum Mic läßt sich sehr gut arbeiten, ... was will man mehr :great:
- unschön ist das Fehlen einer Tasche in dieser Preisliga :mad: Die Schraubplastehülle ist kein valider Ersatz, da bei mir die Klemmen immer am Mic bleiben, damit ist die Schwundgefahr groß. Außerdem paßt die Hülle nicht wirklich in einen Mikrofonkoffer und über die Überlebenszeit im Touralltag möchte ich mir gar nicht erst Gedanken machen
- hier wäre es überlegenswert einen Windschutz standardmäßig dazu zu geben

I53c:
- überzeugte im Einsatz an HH, OH sowie Percussions, macht einfach genau das was so ein Condenser machen sollt. Bei dem Preis hat das Teil gute Chancen Standard zu werden :)
- zum Lieferumfang sollte auf alle Fälle der optionale Windschutz gehören. Windgeräusche sind zwar nicht übermäßig laut, aber trotzdem hörbar ... ohne Live OpenAir ein klares NoGo

D57/58c
- klein, fein, bewährte Klemmechanik ... macht genau das was man von den Vorgängern Opus Serie gewohnt ist. Der neue Vorverstärker ist eine Verbesserung besonders im Einsatz an der Snare.
- einzig an Floortoms ist man mit Dynamischen besser bedient
- auch hier wäre es überlegenswert einen Windschutz standardmäßig dazu zu geben

D70d
- die einzige wirkliche Enttäuschung im Testset :redface: Es hat weder eine Chance eine Grenzfläche in der BD zu ersetzen, noch kann es an der Schubposition mit einem RE-20 mithalten
- der Frequenzgangumschalter ist so gut versteckt, in der Bedienungsanleitung überhaupt nicht beschrieben und so klein, daß die Bedienung ohne Beschädigungsangst kaum möglich ist

Ab den höherwertigen Serien liegt ja eine höherwertige Micklemme bei, leider ist die mit einem Reduziergewindeeinsatz versehen. Wobei halt die Gefahr besteht, das Reduzierstück an das Micstativ zu verlieren.
Nett gemeint, aber die wertige einfache Klemme (mit festen Gewindeaufnahme für klein und groß) braucht sich nicht zu verstecken und würde völlig ausreichen.

Dank nochmals an Bernd Neubauer für sein Einsatz bei der Ermöglichung dieser Teststellung :great:

grüße, humi
 
Moin, moin!

TG Serie.jpg

Hier gibt es auch noch einen kleinen Film

Heute möchte ich euch die neu aufgelegte Livemikrofonserie von Beyerdynamic vorstellen. Der deutsche Mikrofonhersteller Beyerdynamic hat nach erfolgreichen Jahren der TGX Serie nun seine Livemikrofone neu sortiert und ihnen nicht nur neue Bezeichnungen zukommen lassen, sondern gleichzeitig auch noch das Design überarbeitet. Dafür gab es dann auch glatt vor der Markteinführung schon eine Auszeichnung, den red dot design Award!

Die neue Bezeichnungsart soll helfen schnelleren Durchblick zu bekommen, denn die Betitelung der Mikrofone ist logisch aufgebaut. Das TG steht für Touring Gear, also Livemikrofon, danach kommt die Anwendungsart. Hier steht ein V für Vocal (Gesang), H für Headset, L für Lavelier, D für Drums und I für Instrumente. Die erste Ziffer gibt die jeweilige Kategorie an und der darauffolgende kleine Buchstabe den Mikrofontyp, also d für dynamisch, c für Condenser (Kondensatormikrofon) und r für ribbon also Bändchenmikrofon. Ein dahinter stehendes kleines s steht für die Schaltervariante des betreffenden Mics. Also alles ganz logisch jetzt bei Beyerdynamic!

Die TG Serie wurde in 4 Bereiche unterteilt, TG30 die Einstiegsklasse für den schmalen Geldbeutel, TG50 einen kleinen Tick besser also die normale Einsteigerklasse für alle Anwendungen, denn hier gibt es schon die Instrumental, und Drumklasse. Danach kommt die Mittelklasse mit der Bezeichnung TG70. Dieser Bereich wird für die meisten Anwender am interessantesten sein, denn hier spielt sich im Prinzip der Haupkonsumerbereich ab. Diese Mikrofone kosten ca. zwischen 140 und 250 Euro und sind auf der Bühne für Semiprofessionelle Musiker gedacht.
Den Abschluss machen dann die TG90er die für höchste Bühnenanwendungen stehen sollen.

Eine Handvoll User hatte die Möglichkeit die neuen Mikrofone zu testen zu dessen kleinen Kreis ich mich auch zählen durfte. Getestet wurde bei Proben und Liveauftritten. Gegenspieler waren u.a. Sennheiser der Serien 8 und 9 sowie AKG D7 und der alten TGX Serie, aber auch bei den Drummikrofonen gegen Shure, alte Beyerserie und NoName.

Hier nun also die Testkandidaten.

TG V35d s TG V35ds.jpg
Hier erkennt man die Einstiegsvariante doch sehr schnell, der Klang ist etwas hohl oder topfig und der Pegel sehr niedrig. Der Nahbesprechungseffekt ist stark unter dem eines Sennheiser e835. Der verbaute Schalter ist nicht in das Gehäuse eingelassen und sehr leichtgängig, so das die Gefahr besteht mitten im Gig das Mikro auszuschalten. Einzig der Preis von unter 50 Euro kann hier punkten und Schülerbands dürften sich freuen ein Namhaftes Mikro ihr eigen zu nennen.

TG V50d TG V50d.jpg
Dieses Mikrofon erfüllt definitiv die Anforderungen eines Einstiegsmodells. Der Pegel ist angemessen und ein guter Sound macht das Mikrofon für den kleinen Geldbeutel definitiv attraktiv. Im vergleich zum TGX 48er gab es klanglich aber keine Unterschiede und das Sennheiser e835 und e 845 liegen noch um ein Stück vorn. Die Griffgeräusche halten sich in Maßen und könnten ein wenig besser abgeschirmt sein. Vom Design her sieht es auch schon besser aus als die 30er Serie.

TG V70d TG V70d.jpg
Dieses Mikrofon ist auf alle Fälle sein Geld wert. Pegelmäßig steht es den anderen Mikrofongrößen in nichts nach, ein Vergleich zum e845 bringt nur zu Tage das es lediglich Geschmacksache ist. Im Vergleich zum e945 könnte noch ein klein wenig mehr Druck dahinterstecken. Einzig die Präsenzanhebung könnte ein kleines bischen weniger ausfallen. Aber man bekommt sie am Mischpult sehr gut in den Griff.

TG V71d TG V71d.jpg
Hier haben wir noch einmal eine kleine Steigerung zum 70er, das Mikrofon macht gut Druck auf einer lauten Bühne und überzeugt in allen Punkten. Die Griffgeräusche sind fast ganz weg. Im Vergleich zum e945 und ist es nur Geschmackssache und der Stimme zuzuordnen wo es besser passt. Zum AKG D7 kommt es auch sehr gut heran, wobei das D7 einen kleinen Tick klarer ist und auch noch ein wenig mehr Pegel liefern kann, ansonsten spielen die Mikrofone in derselben Liga! Top Mikrofon, kann man eigentlich nur empfehlen. Und es sieht auch noch richtig schick aus!

TG V56c TG V56c.jpg
Der Einstiegsbereich in die Welt der Kondensermics. Das hört man dem Micro auch an, aber für das Geld bietet es schon ein klein wenig das Feeling eines echten Kondensatormikrofons. Koppelfestigkeit ist nicht die Stärke des Mikrofons ebensowenig wie die Richtcharakteristik die in meinen Augen etwas zu groß schien. Pegelmäßig passt es sich in die Regionen der 50er mit ein. Für den Preis von über 200 Euro hätte ich da ber ein bischen mehr erwartet. Man kann mit ihm arbeiten, aber wenn ich die Wahl hätte würde ich auf dein V70/71 zurückgreifen auch wen diese dynamisch sind!

TG V96c TG V96c.jpg
Dieses Mikrofon spielt definitiv in der oberen Liga mit und braucht sich vor einem Neumann 105er nicht zu verstecken. Anschließen und Spaß haben, sage ich nur! Das Design ist hier sehr gut gelungen und man merkt auch sofort das man es mit einem guten und teuren Mic zu tun hat, wenn man es nur in die Hand nimmt!

TG D57c TG D57c.jpg und TG D58c
Klanglich konnte ich hier keinen Unterschied zu der vorherigen Opus Serie erkennen. Die Klemmechanik ist beim 57er etwas ausgeklügelt worden und rastet nun sehr schön in die gewünschte Stellung. Die Mics machen an den Drums einfach nur Spaß!

TG D70d
Das Mikrofon bietet guten Druck und gibt den Basedrumsound sehr gut wieder, Kick und Punch sind sehr gut! Im Vergleich zu einem DAP Audio DM20 klar und deutlich überlegen. Im Vergleich zu einem e602 kann es nur bedingt mithalten. Es ist aber definitv einsetzbar und für den Preisbereich absolut in Ordnung!

TG I53c
Dieses Mikrofon ist im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht nur optisch kleiner, sondern auch klanglich. Ein direkter Vergleich an den HH und OHs bringt eigentlich keine größeren Unterschiede. An einer A Gitarre sieht das schon anders aus. Hier konnte es definitiv nicht überzeugen. Wenig Pegel und eine Verfärbung in den Mitten waren hier klar zu hören. Im Vergleich zu Rode NT5 und MXL 603s klar benachteiligt. Hier spielt definitiv das NT5 vorn! Auch im Vergleich zum AKG C1000 konnte es nicht wirklich überzeugen, wobei dieser Vergleich etwas unfair ist!

Fazit: Beyerdynamic bringt eine ganz brauchbare Serie an den Start, die für jeden etwas dabei hat. Wer also Wert legt auf Mikrofone Made in Deutschland, der ist hier gut aufgehoben!

Greets Wolle
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum ist beim TGV96c keine vernünftige Transport/Tragetasche dabei (bei DEM Preis) ? :confused: Das hatte man beim Vorgänger TGX930 besser gelöst, Stichwort : Roadtauglichkeit (Professionalität).
 
super, danke Wolle :)
Das Bändchenmikrofon V90r würde mich noch brennend interessieren, insbesondere im direkten Vergleich zum V96c und zu meinem immer noch favorisierten AKG C535.
Sound und Koppelfestigkeit wären hier die Vergleichskriterien.
Wir haben früher schon mit dem M500 und dem M160 gearbeitet und daher weiß ich wie schön weich und klar die Bändchenmikros klingen.
Vielleicht sprech ich den Bernd nochmal drauf an ;)
 
Hallo Wolle,

Danke für die Übersicht. Vergessen sollte man aber auch nicht die neuen Instrumenten-Clips TG I56c und TG I57c (Review für erstgenanntes Mikro ist von meiner Seite schon in Arbeit ;)).
 
Das Bändchenmikrofon V90r würde mich noch brennend interessieren, insbesondere im direkten Vergleich zum V96c und zu meinem immer noch favorisierten AKG C535.Sound und Koppelfestigkeit wären hier die Vergleichskriterien.Wir haben früher schon mit dem M500 und dem M160 gearbeitet und daher weiß ich wie schön weich und klar die Bändchenmikros klingen. Vielleicht sprech ich den Bernd nochmal drauf an ;)
gestern Abend habe ich das Beyerdynamic TG V70D
263289.jpg

benutzt. Noch von früher kenne ich das von dir erwähnte M500 und auch das M260.80 sehr gut, das ich lange Zeit benutzt habe, weil es so wenig zum Koppeln neigte und dabei gut klang.In letzter Zeit habe ich ein Sennheiser e-935 benutzt, das mir die Firma Sennheiser freundlicherweise geschenkt hatte, weil ich ihnen bei einer Werbekampagne für eben dieses Mikro behilflich gewesen bin. Mein Bandkollege Oliver Hartmann benutzt bevorzugt ein Shure SM-58 und so kann man recht gut vergleichen, worin sich die Mics unterscheden.

Das v90r klingt von den genannten am wenigsten "hart", setzt sich dabei aber dennoch sehr gut im Mix durch. Da ich seit Jahren ein InEar-System nutze, kann ich sehr gut hören, was das Mikro macht. Mir fiel auf, dass mich das Beyerdynamic irgendwie mehr "angezogen" hat. Ich meine damit, dass ich es konsequenter direkt mit dem Mund berühre, näher dran bleibe, da es bei Distanz recht schnell leiser wird. Mein Mann am Mischpult findet das sehr gut, denn so hat er einen stabileren Pegel.

Auch klanglich mag ich das v90r sehr: es klingt sehr ausgewogen und schmeichelt meiner Stimme. In denn Höhen klingt es ähnlich wie ein teures Kondensatormikrofon - eben hoch auflösend.Ich kann mir vorstellen, dass Sänger/innen, die mehr mit ihrer Stimme machen (können) als ich, ein solches Mikrofon lieben werden! Der Preis ist zwar höher als bei SM58 oder e935, aber wenn man bedenkt, wie wichtig der Gesang ist und den Preis in Relation zum restlichen Equipment setzt ist das völlig gerechtfertigt. Übrigens kam bei der Aktion auch ein Beyerdynamic TG V50D
263282.jpg

zum Test. Ich sehe es nahe beim Shure SM-58, das ja als bewährtes Gesangsmikrofon überall anzutreffen ist. Das v50d klingt recht ähnlich und geht mMn etwas weiter rauf im Frequenzgang. Es ist ein professionelles Mikrofon das für die meisten Sänger, die ja oft genug nicht mal ein eigenes Mikrofon zum Gig mitbringen wunderbar zu verwenden - preislich auf einer anderen Ebene als das v90r und daher dürfte es vermutlich mehr Sänger ansprechen. Feedbackprobleme gab es bei allen drei Testmikros überhaupt nicht, was an der großen Bühne in der Stadthalle in Soest und den guten Monitoren lag - deswegen war Feedback auch kein Testkriterium
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe das TG V 90R heute zum Test bekommen. Ich werde es mal ausführlich checken! Die ersten Eindrücke und Hörtests sind sehr positiv.
 
zweiter Test gestern Abend in Oppau mit einer JBL VRX-PA. Interessant, dass Damir unser Mixer explizit nach dem v90r gefragt hat! Letzte Woche in Homburg hatten wir einen anderen Mann am Mixer, der ein Sennheiser e-935 -Fan ist, das ja eher dem Beyerdynamic v70d nahe kommt und etwas aggressivere obere Mitten/Höhen hat als das Bändchen - aber NEIN, Damir bevorzugt für meine Stimme das v90r!

Für mich besteht der Unterschied beim Singen mit InEar-hörern vor allem darin, dass mich das v90r näher an das Mikrofon zwingt, denn es lässt deutlicher im Pegel nach, wenn man etwas davon weg geht. Ich denke, dass ein Mixcer damit auch einen stabileren Pegel bekommt.

Insgesamt würde ich sagen, dass das v90r etwas weicher klingt und meiner stimme schmeichelt, was wohl jetzt auch zu einem Kauf führen wird.

Übrigens haben wir gestern auch unserer Sängerin das v50d vor die Nase gestellt. Es hat wie bereits erwähnt etwas feinere Höhen als ein SM-58. Im Mix fand ich das Mikro sehr gut und auch Damir war sehr davon angetan.

Rückkopplungsprobleme: Fehlanzeige
 
So, nachdem ich jetzt auch einen Satz Beyer Mikros zum Testen bekommen habe und zwei Gigs damit durch sind, hier ein paar Kommentare:

Obwohl ich das TG D58c beim ersten Anschauen gut fand, stellte sich der kurze Schwanenhals als nicht sonderlich praxistauglich heraus. Wenn man den Drehmechanismus so ausrichtet, dass die Kapsel zur Mitte des Fells zeigt, läuft man bei 8er Toms deutlich Gefahr, die Kapsel mit dem Stick zu treffen. Eine seitliche Ausrichtung am Rim ist leider nicht möglich, weil die Kapsel auf dem Schwanenhals nicht drehbar ist.
Also nehmen wir statt dessen das TG D57c mit dem längeren Schwanenhals. Das machte an Toms, Snare und Gitarrenamp eine gute Figur.
Kleiner Kritikpunkt: Die an sich gute Klemme bekommt man nicht an alle Trommeln. Insbesondere an kleinen Toms mit Haltesystem unter dem Rim ist es nahezu unmöglich, die Dinger anzubringen. Da haben nach wie vor Pro35 und Beta 98 die Nase weit vorne. Das wäre leicht änderbar, ließe sich die Klemme weiter öffnen, so dass man sie am Haltesystem statt am Rim anbringen kann.

Das TG D70d an der Kick klang laut EDE "anders". Normalerweise verwenden wir da ein Beta 91 und/oder D6. Das D70d lieferte einen eher in Richtung "dance Kick" tendierenden Bassdrumsound. Nicht schlecht aber eben "anders". Da müssen wir nochmal in anderen Locations gegentesten.

Das V96c gefiel mir sehr gut. Löst schön fein auf und liefert auch ganz oben noch Luft. Selbst bei hohen Bühnenpegeln keine Rückkopplungsprobleme, was ich der sehr stabilen Richtcharakteristik zuschreiben möchte. Allerdings liefert es verglichen mit dem Beta 87 das ich sonst benutze extrem wenig Pegel, so dass ich den Preamp am Harmony-G ganz schön aufreißen musste.
Im Monitor (TRS112) war das Signal klar und laut ohne zu nerven, was mir gegen die erkältungsbedingten Probleme sehr gut geholfen hat. Gewöhnungsbedürftig ist der starke Pegelabfall bei Entfernungsänderungen. Das war im ersten Moment schon krass, wenn man das Beta 87 gewohnt ist, hat aber auch seine positiven Seiten, denn so klebt man als lead-singender Instrumentalist besser am Mikro :)

V70d und V71d lieferten mit Bassist und Gitarrist sehr durchsetzungsfähige Signale. Für meinen Geschmack schon fast _zu_ durchsetzungsfähig, denn der Monitor des Gitarristen beschallte über gut 3 Stunden mein linkes Ohr :)
Auch hier keine Feedbackprobleme und beim V70d massiver Schub für den tief singenden Bassisten.

Alles in allem sehr nette Mikrofone mit guter Auflösung und viel Gain-before-Feedback. Ich nehme die Tage noch ein paar Samples auf um mal einen Direktvergleich machen zu können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das Beyerdynamic Bändchenmikro liegt auch als Funkkopf vor. Das Mikro klingt sehr fein. Samtige Höhen, die man nur von wenigen Bühnenmikros kennt. Allerdings ist es windempfindlich und relativ ploppempfindlich. Da empfiehlt es sich einen Windschutz zu verwenden. Das Mikro braucht Disziplin. Aus einer Entfernung von 20 cm kommt kaum Pegel. Bei 5 cm Abstand bis Lippenkontakt hat es seine Stärken. Es hat keinerlei Handlinggeräusche und macht einen sehr stabilen Eindruck. Die Vorzüge des Beyerbändchen sind allerdings nur auf wirklichen guten Lautsprechersystemen zu hören. Für Musiker im Blues, Jazz und Soul kann es eine wirkliche Bereicherung sein und ergänzt das Klangspektrum der Spitzenkondensatormikrofone. Für Sprachanwendungen ist es auch geeignet, aber sollte nur von erfahrenen Moderatoren verwendet werden, die Mikrodisziplin haben. Das ist ein wenig schade, denn grade dünne Stimmen kann es durchweg aufwerten. Für volle Zustimmung hat es mir zu viele Einschränkungen, aber das TG V 90 r gehört absolut in die Spitzengruppe.
 
Samtige Höhen, die man nur von wenigen Bühnenmikros kennt.

Mir war das schon im Besprechungstest mittels Kopfhörer in Heilbronn zu höhenarm. Auch mit dem High-Shelf konnte ich da nicht den gewünschten leichten Biss reinbiegen, was hingegen beim alten M500 ging.
Mittlerweile hat sich bei mir das V96c zum Liebling gewandelt, wenngleich das V71d mit der (üblen) Actor DX im Proberaum besser zurecht kommt.
Beim V96c gab es mit der Actor Rückkopplungsprobleme (die aber sowohl bei den JBL wie den Ohm Monitoren nicht auftraten), weshalb ich hier das V71d benutzt habe. Das hat leider gegenüber V96c und Beta 87 deutlich stärkere Griffgeräusche.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben