Thema für meine Bachelorarbeit

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tritonus19
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Hallo!


Mein Bachelor-Studium des Fachs Musikwissenschaft neigt sich dem Ende zu und ich muss mir langsam Gedanken über das Thema meiner BA-Arbeit machen. Leider war die Sprechstunde mit meinem Professor nicht so ganz erfolgreich, da ich ihm keine wirklichen Vorschläge liefern konnte und ich kenne leider auch nur wenige Leute, die ihren Bachelor in Musikwissenschaft bereits haben.


Über Google findet man ja diese Themenliste, die eventuell als Inspiration dienen könnte: http://kw.uni-paderborn.de/fileadmi...M_Abschl.arbeiten/Themen_Bachelorarbeiten.pdf


Das sind jedoch alles Themen, mit denen ich gewiss nicht bei meinem Prof ankommen kann. Das ist alles viel zu modern und abgefahren. Wenn ich da mit Elton John, Gangsta-Rap oder Reggae in England ankomme, werde ich nicht nur von meinem Prof belächelt, sondern auch in meinem Kommilitonenkreis. An meiner Uni ist das Fach durch und durch historisch geprägt.


Ich bin also auf der Suche nach einem gut zugänglichen Thema, zu dem es viel Literatur gibt und was nicht zu komplex ist (also keine Analyse einer Oper von Richard Strauss oder so). Ist ja eben auch „nur“ eine Bachelorarbeit und noch keine Masterarbeit. Könnte mir irgendwas zeitlich um Beethoven oder Brahms vorstellen, also eher Bereich Klassik/Romantik. Nebenbei sei angemerkt, dass ich nach Genehmigung des Themas maximal 2 Monate Zeit habe, die Arbeit zu schreiben, und sie muss ca. 50 Seiten Text (ohne Notenbeispiele!) enthalten.


Vielleicht könnt ihr mir etwas helfen, wie ich endlich „mein“ Thema finde.


Liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
...paßt nicht in dein Raster, aber wäre das Themengebiet "Einsatz von klassischen Orchestern in der populären Musik" vielleicht ein Kompromiss?
 
Hallo!
Vielen Dank für deine Antwort, jedoch würde das dann einerseits automatisch auf den Schwerpunkt Popmusik hinauslaufen und andererseits ist das ein Thema, was ich persönlich überhaupt nicht mag. Nichts hasse ich mehr als die Verbindung von klassischer Musik mit Popmusik. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe, die man auch so behandeln sollte. Sorry, das konntest du nicht wissen, du kennst mich ja nicht, aber da hattest du eine wunde Stelle bei mir erwischt =)
Liebe Grüße und trotzdem Danke!
 
...das konnte ich zwar nicht wissen, aber dafür kann ich das umso besser nachvollziehen- abgesehen von "Portishead @ NY Ballroom" riecht das immer nach "uns fällt nix mehr ein, also nehmen wir unser Zeug nochmal mit Symphonieorchester auf."
Egal, wie gerne ich die betreffende Band mag- um solche Platten mache ich auch einen riesigen Bogen...
 
Was hat das "mag ich nicht" mit einer Bachelorarbeit zu tun? In wissenschaftlichen Arbeiten geht es auch um Distanz zum Thema. Wenn es für ein Thema genügend Literatur, Anregungen und - im besten Falle - sogar aktuelle Praxisbeispiele gibt, solltest du es in deine Planungen einbeziehen. Vollkommen egal, ob du diese Musik selber magst oder nicht. Du musst dich ja auch nicht dein ganzes Leben damit befassen, eine BA schreibst du ja verhältnismäßig schnell herunter. Denk bitte nur daran, dass eine sehr gute Quellenlage oft auch sehr gute Noten mit sich bringt. Deine Prüfer interessiert es nicht, wie du zum Thema stehst, sondern wie gut du eine interessante Fragestellung wissenschaftlich bearbeitest.
 
Hallo JaPe!

Rein objektiv hast du natürlich Recht, dass es kein "mag ich nicht" bei einem Thema für eine wissenschaftliche Arbeit jeglicher Art gibt, egal ob Bachelor, Master, Diplom, Magister oder was auch immer. Aber du kannst mich verstehen, dass ich zumindest ein Thema nehmen möchte, in dem ich fachlich gut zurecht komme. Jeder hat doch gewisse Präferenzen. Es gibt Musikwissenschaftler, die absolute Barockmusik-Spezies sind, es gibt Musikwissenschaftler, die absolute Klangphysik- oder Sounddesignspezialisten sind und eben auch Musikwissenschaftler, die sich mit Popmusik befassen. Die Liste könnte man jetzt seitenweise weiterführen. Und ich studiere nicht Musikwissenschaft, um sich mit Popmusik zu befassen. Mein Studiengang heißt ja auch nicht umsonst "historische Musikwissenschaft".

Zudem noch sucht man sich die Seminare in seinem Studienfach ja auch in der Regel nach Interessantheitsgrad der behandelten Themen aus. Ich persönlich würde als Fan der Klassik und Romantik sicher nicht freiwillig in ein Seminar über Stockhausen oder Ligeti gehen, wenn gleichzeitig ein Seminar über die Beethoven-Sinfonien angeboten wird.

Zur Quellenlage: Aus meiner Sicht wird es gerade nicht über Popmusik gute Quellen geben, da das Thema noch zu modern und eher wenig erforscht ist im Vergleich beispielsweise zur Wiener Klassik oder Romantik. Es mag zwar sein, dass es über Popmusik VIELE Quellen gibt, aber umso mehr muss man aufpassen, dass man keine Tretminen erwischt, also sprich populärwissenschaftliche Quellen, die nichts für eine Bachelorarbeit taugen.

Du musst dich ja auch nicht dein ganzes Leben damit befassen, eine BA schreibst du ja verhältnismäßig schnell herunter.

Sorry, aber das sehe ich gar nicht so. Die Bachelor-Arbeit ist die erste "große" wissenschaftliche Arbeit und ich empfinde es eigentlich als eine Frechheit, dass man nur zwei Monate dafür Zeit hat (zumindest an meiner Uni). Da hatte ich schon für popelige 10-Seiten-Hausarbeiten weitaus mehr Zeit. Und gerade, weil es nur zwei Monate sind, möchte ich vor diesen zwei Monaten die Literatur griffbereit haben und vielleicht auch schon eine Thesenliste, sodass ich die zwei Monate wirklich nur für das Finish meiner Arbeit benötige, sprich meine Gedanken in einen Fließtext gieße, Notenbeispiele einscanne oder verfasse, korrekt zitiere etc.

Aus Sicht eines Menschen mit höherem akademischen Grad (ich weiß nicht, welchen akademischen Titel JaPe hat) ist eine BA-Arbeit sicher "schnell heruntergeschrieben", aber gerade dadurch, dass es eben wie eine Art Oeuvre des akademischen Schaffens angesehen werden kann (ohne Bachelor keinen Master, ohne Master keinen Doktor usw.), ist der Angang umso schwieriger.
 
Gute Themen für wissenschaftliche Arbeiten ergeben sich häufig aus der Kombination zweier Themenbereiche, die dich als Verfasser interessieren. Die Kombination zweier Themenbereiche zu einer Fragestellung bildet gleichsam eine Schnittmenge, die einerseits genügend theoretischen Tiefgang, anderseits aber auch eine gute Abgrenzung gegen die Uferlosigkeit der damit zusammenhängenden Aspekte ergibt.

Ich nenne hier mal ein Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine:

1. Du fühlst dich von einem bestimmten Komponisten besonders angesprochen. [Brahms|Bach|Mozart|Beethoven| et. al.]

2. Dich interessieren z.B. Kinder, ihr Zugang zur Musik, ihre Begabung usw.

Daraus ergibt sich schon eine Fülle von potentiellen Themen:

a) Benjamin Britten - Hinführung von Kindern zu klass. Musik -> Thema: Führt Britten heute noch Kinder zur klassischen Musik?
b) Amadeus Mozart - Begabung -> Thema: Mozart - Frühförderung eines Genies oder Überforderung?
c) Robert Schumann - Album für die Jugend -> Thema: Schumanns Album für die Jugend - Wirkung auf Kinder heute. Eine empirische Untersuchung.

Nur so als Anregung. Ich kenne die Anforderungen an heutige Bachelorarbeiten nicht, aber wer fünfzig Seiten sinnvoll füllen will, sollte schon auf eine ausreichende Menge von Literatur zurückgreifen können. Was bei der von dir verlinkten Themenliste leider nicht dabei steht, ist, wie erfolgreich die jeweiligen Autoren das gewählte Thema bearbeitet haben.

Einige Themen wirken auf mich aber zu speziell auf das jeweilige Steckenpferd des Autors zugeschnitten. Je exotischer und spezieller das jeweilige Thema ist, desto schwieriger wird die Quellensuche und um so höher auch die Anspruchshaltung des Korrektors an die Expertise des Autors. Überhaupt musst du doch während deines Studiums herausgefunden haben, wo die Steckenpferde deiner Dozenten liegen. So unvorbereitet wäre ich, ehrlich gesagt, nicht in das Vorgespräch gegangen. Letzlich ist es am erfolgreichsten, wenn Student und Dozent beide Freude und Interesse am gewählten Thema haben - das ist kein bloßer Opportunismus, denn after all - du willst dir den Bachelor auf die Visitenkarte drucken lassen, also viel Erfolg bei der Themensuche! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
So unvorbereitet wäre ich, ehrlich gesagt, nicht in das Vorgespräch gegangen.

Ich habe mich glaube ich anfänglich etwas schlecht ausgedrückt. Ich saß sicher nicht vor meinem Prof und habe gesagt "Ich weiß von nichts, bitte schlagen Sie mir ein Thema vor." Sicher weiß ich über die "Steckenpferde" meines Profs Bescheid und habe mir auch gerade den Prof ausgesucht (es gibt ja nicht nur einen möglichen Prof, der meine BA-Arbeit abnehmen soll), der thematisch mit mir auf einer Wellenlänge ist. Ich meinte nur, dass das Gespräch in der Hinsicht wenig erfolgreich war, dass sich mein Prof gewünscht hätte, dass ich ihm ein fertig formuliertes Thema auf den Tisch gelegt hätte und er einfach nur "Ja" sagen muss... Wir sind quasi so auseinandergegangen, dass mein Prof mich bat, wirklich konkret ein mögliches Thema zu formulieren, eventuell noch eine oder zwei Alternativen. Und genau an dem Punkt hatte ich den Start-Thread verfasst.

denn after all - du willst dir den Bachelor auf die Visitenkarte drucken lassen

Ich glaube, da würde ich mir lächerlich vorkommen, wenn ich tatsächlich meinen B.A. auf die Visitenkarte drucken lassen würde. Ist der überhaupt etwas Wert? Ein Bachelortitel wird doch in Deutschland nur so zerrissen...
 
Ich glaube, da würde ich mir lächerlich vorkommen, wenn ich tatsächlich meinen B.A. auf die Visitenkarte drucken lassen würde. Ist der überhaupt etwas Wert? Ein Bachelortitel wird doch in Deutschland nur so zerrissen...

Darum geht es nicht. Du strebst diesen Ausbildungsabschluss an, das war deine Entscheidung. Über den Wert dieses Titels solltest du dir Gedanken machen, wenn du ihn erworben hast. Erst dann. Ohne dich persönlich zu kennen- vielleicht liegt hier das Problem? Wenn du von vornherein von dem Wert oder dem Ansehen dieses Titels nicht überzeugt bist, dann färbt das sicherlich auch auf dein Engagement und deine Motivation ab. Blöderweise merken das auch andere.

Sieh' es so: Wir leben in einem Land, in dem sich Abiturienten groß "Abi 2012" aufs Auto kleben. Für einen Bachelor ist das Voraussetzung. Bis man den erreicht hat, hat man es vielleicht nicht mehr nötig, sein Auto mit seinen Ausbildungsabschlüssen zu bepflastern, aber es ist definitiv einen Schritt weiter als ein Abitur.

Einen Führerschein hat auch fast jeder. Aber bis ich die Prüfung geschafft habe, sage ich doch auch nicht: "Ein Führerschein ist nichts wert, das schafft doch jeder". Mein Tipp: Erst einmal die Leistung erbringen, und dann noch einmal neu über den Wert der erbrachten Leistung nachdenken...

Nur ein paar Gedanken....
 

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