Thinline Telecaster: Nur ein Lackriss oder eher ein Strukturschaden?

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Hallo.

Das ist ein Detailfoto einer online angebotenen 2009/2010 Fender Telecaster Thinline '69 aus Mexiko.
Ist dieser Riss nur ein kosmetisches Problem oder deutet das vielleicht sogar auf einen strukturellen Schaden hin? Besteht da sofortiger Handlungsbedarf oder sind die Mexiko-Exemplare einfach so?

Kann man dazu überhaupt etwas sagen, ohne sich das persönlich angesehen zu haben?
Und was sind das da eigentlich für Lackabplatzer am Hals?

Danke fürs Lesen und Antworten.

s-l1600.jpg
 
Eigenschaft
 
Am Hals sind keine 'Lackabplatzer'. Das ist die Schraube von Truss Rod und der Side Marker vom 21. Bund.
 
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Der zu sehende Riss auf dem Lack könnte ein Riss in der Decke sein, ausgehend von der einen Schlagbrettschraube. Um das genau zu beurteilen, müsste das Schlagbrett angehoben werden, um zu sehen ob da der Riss startet. Den Verkäufer anschreiben, dass er ein Bild davon schickt.
 
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Da war @murle1 schneller. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Kratzer im Klarlack. Aber da er gedacht auf eine Pickupschraube verläuft, ist seine Hypothese eines Spannungsrisses der Decke und dann des Lackes durch zu starkes Hineindrehen jener Schraube nicht abwegig.
@Ben zen Berg ist auch nichts hinzuzufügen, ich hätte nur mehr Ironie in die Antwort gebracht.
 
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Der zu sehende Riss auf dem Lack könnte ein Riss in der Decke sein, ausgehend von der einen Schlagbrettschraube. Um das genau zu beurteilen, müsste das Schlagbrett angehoben werden, um zu sehen ob da der Riss startet.

Genau so ist es - d.h. ich würde meinen A..... darauf verwetten dass es so ist.

Ein Kratzer ist das auf keinen Fall.

Ist dieser Riss nur ein kosmetisches Problem oder deutet das vielleicht sogar auf einen strukturellen Schaden hin?

Obwohl es ein Riss ist ist es ein kosmetisches Problem, da dieser Bereich keinen Einfluss auf die Statik des Instruments hat.
 
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Ich danke Euch allen Antwortenden sehr. Das ergibt natürlich alles sehr viel Sinn - und Lack reisst ja nicht einfach so, zumal der Body an der Stelle des Lackrisses ja auch noch hohl sein sollte.
Vermutlich ist es dann eine Preisfrage. Denn reparabel sollte das ja sein. Man müsste 'nur' das Weiterreissen aufhalten.

Ich frag den guten Mann mal nach weiteren Bildern.

Vielen Dank!
 
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Ich müsste mich da jetzt wiederholen.

Wenn ich diese Gitarre mit entsprechendem Preisnachlass kaufen würde, würde ich den Riss natürlich stabilisieren, genau wie ich es für einen Kunden tun würde. Hat aber kosmetsche Gründe.

Kann man auch so ohne Bedenken hundert Jahre spielen das Teil auch wenn der Riss mit der Zeit etwas länger werden wird.
 
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Du scheinst vom Fach zu sein.

Wenn ich diese Gitarre mit entsprechendem Preisnachlass kaufen würde
Was wäre denn ein fairer Endverbraucherpreis mit nicht stabilisiertem Riss? Bzw.: Für welchen Abzug sorgt dieser nicht weiter diagnostizierte Schaden, vom schlimmsten Fall ausgehen, dass es ein bis zu einer Schraube reichender Riss im Holz ist?

Der Rest der Gitarre ist augenscheinlich gut. Schulnote 2.
 
Der potentielle Abzug ist in Relation zu setzen von der Bepreisung des Instruments.
Ferner, wenn der Verkäufer diesen Mangel nicht weiter erwähnte, ist man zwar noch nicht bei der arglistigen Täuschung, aber zumindest wäre es kein ehrlich transparenter Marktteilnehmer.
Denn dieser Riss kann eben noch einen weiteren Verlauf nehmen und nicht nur optisch die Freude an der Thinline trüben.
 
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Der potentielle Abzug ist in Relation zu setzen von der Bepreisung des Instruments.
Ja, deswegen hatte ich ja auch versucht, mich auch nach einem realistischen Gesamtpreis zu erkundigen.

Der Riss geht - wie von Euch angekündigt - bis zur Schraube des Pickguards bzw. von da aus:

s-l1600-5.jpg s-l1600-6.jpg s-l1600-7.jpg s-l1600-8.jpg
 
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Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Verkäufer lässt sie vor Verkauf fachmännisch checken und ggf. reparieren.
Oder der Käufer macht dies, veranlasst dies.
Das gemeinsame Ziel beider Möglichkeiten ist, dass ausgeschlossen ist, dass sich der Riss ausbreitet und im ungünstigsten Fall zum Kollabieren der Decke führt.
@murle1 und @Bassturmator sind hierbei in diesem Thread aus meiner Sicht die Fachleute.

Preislich, ich weiß nicht, wie die Gitarre im Inserat positioniert ist, würde ich mind. 100-150 EUR Nachlass verlangen, denn das wären wohl mind. zu erwartenden Kosten (wenn man die Gitarre im Arbeitsgang gleich neu lackiert, noch mehr).
 
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Ich bin eigentlich recht wild entschlossen, der neue Besitzer des Instruments zu werden. Und zwar so wie sie ist.
Der Verkäufer ist nett und ehrlich, hat den Lackriss von vornherein kommuniziert und schreibt, dass er sie selbst mängelfrei bekommen hatte und sich über den Riss ärgert. Die Reparatur (oder was auch immer) würde er aber dem neuen Besitzer überlassen. Finde ich cool - und würde ich als Verkäufer ebenso machen. Verunfallte Autos verkaufen sich auch besser als instandgesetzte Autos. Is einfach so.

Im Moment beginnt der Kaufpreis mit einer 4. Ich würde an diese gerne 2 Nullen anhängen. Dann wäre ich glücklich. Für ungefähr den Preis bekäme man auch eine neue Squier Thinline CV 60s Tele, die in dem Schrankwandbraun für mein Empfinden aber einfach nur furchtbar aussieht. Aber ich hab auch nix dagegen, wenn's 'Fender Mexiko' wird.

Die Optik des Risses stört mich null. Ich würde das Fortschreiten nur gerne stoppen. Bin zwar eigentlich Handwerker und nicht ganz untalentiert, aber nicht im Holz- oder Instrumentenbau. Ich weiss nicht, wie gut man diesen Riss durch das F-Loch ertasten und behandeln kann. Ich stelle es mir so vor, dass man von innen mit einem Finger geeigneten Leim über die Stelle schmiert. Dazu müsste man ihn sehen oder fühlen können. Und man braucht sehr lange, dünne Finger. Oder Werkzeug. Oder Ahnung. Oder alles zusammen.

Das grösste Problem habe ich tatsächlich mit der Farbe Schwarz. Weswegen bei absolutem Gefallen ein Neulack vielleicht auch eine Option wäre. Vielleicht aber auch nur ein anderes Pickguard, denn es ist im Wesentlichen der Kontrast Schwarz/Weiss, den ich nicht nicht mag. Ich mag auch keine Pinguine. Was ich zum Ausdruck bringen will ist, dass ich keine wie neu aussehende hochglanzschwarze Gitarre erwarte. Sondern nur die Funktionalität wieder hergestellt wüsste. Mag nicht jede Woche gucken müssen, ob ein vorhandener Schaden sich verschlimmert hat.

Aber wenn das die ungefähre Grössenordnung ist, dann kann ich daran ja den ungefähren Zeitaufwand eines Profis erkennen. Ich denke, dass ich es probieren werde. Insgesamt konntet Ihr mich beruhigen. Denn niemand schrieb, dass das Kernschrott sein könnte.
 
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Preislich, ich weiß nicht, wie die Gitarre im Inserat positioniert ist, würde ich mind. 100-150 EUR Nachlass verlangen,
Ich finde, das kommt immer darauf an.
Bei einer günstigen Squier würde ich kaum einen Nachlass erwarten,
bei einer Mexiko Fender doch eher um die 50 €,
und nur bei einer teureren Gitarre, wo sich eine richtige Reparatur tatsächlich lohnt, würde ich den Preis des Schadens ansetzen.
Verunfallte Autos verkaufen sich auch besser als instandgesetzte Autos.
super Vergleich, genau so sehe ich es auch.
Bei einer günstigen alten Karre wird man auch sicher weniger in die Reparatur investieren, als bei einem teuren Jahreswagen, wo dann alles wieder stimmen soll.
 
super Vergleich, genau so sehe ich es auch.
Wir haben uns ja auch beide im Juli 2013 hier angemeldet! :D
Autohandel ist meine berufliche Baustelle. Deswegen bin ich mir da auch sehr sicher. Ich sehe nicht, weshalb das bei einer Gitarre anders sein sollte. Lieber den ehrlichen Defekt in Kauf nehmen, als eine Reparatur ungeklärter Qualität. Ich wäre gerne selbst verantwortlich für das Gelingen oder Nichtgelingen einer Instandsetzung.
 
@dubbel, da ich persönlich sie nicht DIY reparieren würde, würde ich die angenommenen Kosten eines Gitarrentechnikers verrechnen.
@Nachmacher kann es/will es selber erledigen. Und da er die Gitarre unbedingt will, legt er seinen Preis fest.
 
Ja, ich verstehe schon, was du meinst.
Aber das ist ja nur die eine Seite.

Den Preis vom Schaden sollte man auch in Relation zum Gesamtwert sehen:

Eine Squier Bullit kostet neu ja weniger als diese Reparatur (dann müsste mir ja der Verkäufer noch mal 30 € geben, damit ich sie nehme). Und wenn ich damit in eine Werkstatt gehen, würde man mir vermutlich abraten, 150 € in ein gebrauchtes Instrument zu investieren, das vielleicht 80 kostet.

Bei einer Gitarre wie der hier kann man drüber reden, sprich: verhandeln.

bei einer teuren würde ich auch einen entsprechend höheren Nachlass erwarten.

Und bei einer richtig edlen bist du irgendwann an einem Punkt, wo der Schaden an sich zum Problem wird, egal was es kostet, da erwarten viele ein makelloses Objekt.
 
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da ich persönlich sie nicht DIY reparieren würde, würde ich die angenommenen Kosten eines Gitarrentechnikers verrechnen.
Ich würde sie, bevor ich selbst etwas daran täte, einem Fachmann vorstellen. Wenn der das dann innerhalb eines gewissen Rahmens machen würde, so hätte ich auch nichts dagegen. So etwas kann man ja irgendwie nur unter 4 Augen klären.

kann es/will es selber erledigen. Und da er die Gitarre unbedingt will, legt er seinen Preis fest.
Ich würde es zumindest evtl. probieren. Wenn ein Profi nach Begutachtung des Schadens, nachdem ich ihm gesagt habe was ich gerne hätte, die Hände über dem Kopp zusammenschlägt und sagt, dass das nicht DIY zu erledigen ist oder mir die geringsten Zweifel kommen, so würde ich es machen lassen. Das Ziel ist es, das Instrument beruhigt behalten zu können. Wenn es nur optisch bei dem Riss bleibt, dann hätte das auch einen gewissen Reiz. Es soll sich halt nur nicht verschlimmern oder der Funktionalität im Weg stehen.

Ich denke so an 400 bis 450 Euro Kaufpreis. Muss aber blind/online zuschlagen, denn der Weg ist zu weit und spätestens die neuen Corona-Auflagen erschweren die persönliche Übergabe. Das akzeptiere ich und handle weiterhin vorbildlich :).
 
Ja, auf die Relation verwies ich selbst schon.
Ich kam mal an einen Amp für 150 DM im Jahr 1995, dessen instandsetzung 2014 (Röhrenaustausch und Optokoppler) 300 EUR kostete. Manchmal handelt man irrational.
 

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