Tipps fürs tägliche Üben

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Nachtfluegel
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Huhu,

ich spiele jetzt schon in etwa ein halbes Jahr und wollte mal fragen, wie ihr das Üben genau aufteilt?

Mein Problem ist eigentlich, dass ich gern mehr üben will, aber nicht weiß wie ich das anstellen soll. Zurzeit spiele ich eine kleine Aufwärmübung von Czerny durch und dann bearbeite ich die Stücke, welche ich zurzeit im Unterricht habe. Bearbeiten heißt bei mir allerdings, dass ich diese einfach durchspiele - aber das kann wohl doch nicht der Sinn der Sache sein? Täglich sind das etwa nur 30 Minuten :/
 
Eigenschaft
 
Du solltest bei den Stücken die du im Unterricht hast mal genau drauf achten welche Stellen schwierig sind und noch nicht flüssig funktionieren. Diese kannst du dann langsamer spielen oder die rechte und linke Hand einzeln spielen. Du kannst auch deinen Klavierlehrer fragen ob er dir Übungen für die schweren Stellen geben kann die du dann zuhause machst.
Am Ende des Übens kannst du alte Stücke spielen die du nicht mehr im Unterricht spielst. Repertoirepflege schadet nie;-)
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und viel Spaß beim üben:m_piano2:
 
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Ansonsten könntest du noch Technikübungen in dein tägliches Ritual integrieren. Tonleitern, Kadenzen, Sight-Reading usw.
Auch schadet es nie, Gehörbildung und Musiktheorie zu schulen. :)
 
Für Kadenzen bin ich noch nicht weit genug, sind grad bei C-Moll bzw C-Dur Tonleiter. Was soll denn Sight-Reading genau sein?

Bzg. Gehörbildung, da habe ich keine Ahnung wie ich das schulen soll. Ich habe noch Gesangs- und E-Bassunterricht, sollte sich das da nicht von allein schulen? :D
 
Alles klar, dann wird dir dein Klavierlehrer bestimmt schon sagen, wenn du es üben sollst. :)
Naja, du könntest parallel noch die D- und G-Dur Tonleitern üben. Schadet nie! Sight-Reading ist Blattspiel. Also das korrekte Übertragen eines ungeübten/bisher unbekannten Musikstücks vom Blatt aufs Klavier. Da fängt man aber eben in der Regel mit sehr einfachen Stücken an. Kann später Gold wert sein, wenn du Lieder einfach aus dem Stehgreif vom Sheet spielen kannst.

Nja, geht so. Also du wirst sicher langsam ein Gefühl entwickeln. Aber wenn du es nicht aktiv schulst, dann wirst du schon länger brauchen, um Intervalle, Melodien etc. bestimmen zu können. :) Frag doch mal deinen Lehrer, ob er dir irgendwelche Übungen geben kann. Ansonsten gibts im Internet ein paar gute Websites und Programme. Ich glaube, eines davon heißt GNU Solfege oder so. Ist einen Blick wert.
 
Wenn du das Gefühl hast, dass es nicht an bestimmten Stellen hängt, sondern das Stück im Gesamten nicht gut genug klingt, spiele jede Zeile mehrmals hintereinander, bis du das Gefühl hast, dass du einen Fortschritt gemacht hast. Dann gehst du zur nächsten Zeile über. Am Ende kannst du das Stück dann noch einmal im Ganzen durchspielen und wahrscheinlich wirst du feststellen, dass du auch im Gesamten einen Fortschritt gemacht hast.
(Hat bei mir auch immer gut funktioniert ;) )
 
Ich bearbeite für mich neben dem Unterricht noch 1-2 andere Klavierschulen. Auch um die unterrichtsfreie Zeit (Ferien) anständig zu überbrücken. Ich versuche allerdings nicht dem Unterricht vorzugreifen und anspruchsvollere Stücke, bzw. ganz neue Techniken ohne Anleitung zu etablieren. Da auch bei mir die linke Hand noch so ein bisschen der rechten hinterherhinkt, versuche ich diese gezielt etwas bevorzugt zu trainieren. Ein bisschen Tonleiterspiel, Improvisation und einfach mit Tönen und Intervallen zu experimentieren runden das ganze ab. Es gibt eigentlich immer etwas zu tun! :)
 
Huhu,

ich spiele jetzt schon in etwa ein halbes Jahr und wollte mal fragen, wie ihr das Üben genau aufteilt?

Mein Problem ist eigentlich, dass ich gern mehr üben will, aber nicht weiß wie ich das anstellen soll. Zurzeit spiele ich eine kleine Aufwärmübung von Czerny durch und dann bearbeite ich die Stücke, welche ich zurzeit im Unterricht habe. Bearbeiten heißt bei mir allerdings, dass ich diese einfach durchspiele - aber das kann wohl doch nicht der Sinn der Sache sein? Täglich sind das etwa nur 30 Minuten :/

Das klingt, als wären die Stücke, die du für den Unterricht übst, keine rechte Herausforderung für dich. Gibt es da keine schwierigen Stellen, die du dir gezielt vornehmen kannst? Reicht ein paar mal durchspielen um sie in der Woche darauf zu können?
Dann würde ich, wie Exordium, nebenher etwas anderes üben. Etwas das mir richtig Spaß macht ; )
Wie gefallen dir die Stücke aus dem Unterricht eigentlich?

Ich habe meist einige Stücke an denen ich gleichzeitig arbeite (Ausnahme, wenn eines ziemlich schwierig ist, dann beginne ich nebenher nichts anderes). Da übe ich die besonders schwierigen Stellen gesondert - und wenn die sitzen spiele ich das Stück durch und beginne an der musikalischen Gestaltung zu arbeiten.
Ich beginne mit den aktuellen Fingerübungen, wiederhole dann leichtere Stücke, dann kommt die Arbeit an den schwierigen Stellen der aktuellen Stücke und wenn ich dann noch Lust habe etwas zu spielen, spiele ich ältere Sachen wieder durch, oder krame etwas hervor, dass ich schon lange nicht mehr gespielt habe.

Lg
Sabine
 
Das klingt, als wären die Stücke, die du für den Unterricht übst, keine rechte Herausforderung für dich. Gibt es da keine schwierigen Stellen, die du dir gezielt vornehmen kannst? Reicht ein paar mal durchspielen um sie in der Woche darauf zu können?
Dann würde ich, wie Exordium, nebenher etwas anderes üben. Etwas das mir richtig Spaß macht ; )
Wie gefallen dir die Stücke aus dem Unterricht eigentlich?

Ich mag die Stücke, im Moment bin ich eins am Umlernen, was ich eher langsam einstudiert habe - was aber schnell sein soll. Der Klang ist, wenn man das schnell spielt schon ganz anders. Sie sind schon herausfordernd, aber ich weiß nicht, ob es mir beim Üben was bringt, wenn ich wirklich nur Stücke spiele. Denn die waren bisher nach einer Woche spielbar, aber nicht auftrittsreif. Wenn ich diese dann 2-3 Wochen spiele, schleicht sich da automatisch die Gestaltung mit rein. Bei manchen Takten oder Mustern passiert mir das auch mal direkt im Unterricht.

Ich habe meist einige Stücke an denen ich gleichzeitig arbeite (Ausnahme, wenn eines ziemlich schwierig ist, dann beginne ich nebenher nichts anderes). Da übe ich die besonders schwierigen Stellen gesondert - und wenn die sitzen spiele ich das Stück durch und beginne an der musikalischen Gestaltung zu arbeiten.
Ich beginne mit den aktuellen Fingerübungen, wiederhole dann leichtere Stücke, dann kommt die Arbeit an den schwierigen Stellen der aktuellen Stücke und wenn ich dann noch Lust habe etwas zu spielen, spiele ich ältere Sachen wieder durch, oder krame etwas hervor, dass ich schon lange nicht mehr gespielt habe.

Lg
Sabine

Zurzeit habe ich zwei Stücke, davon wechselt bei einem der Stücke das Tonleitergeschlecht. Bisher habe ich Dur und Moll einzeln gespielt, zusammen noch nicht. Bei mir ist irgendwie eher der Kopf das Problem und weniger die Finger. Beim Vom-Blatt-spielen habe ich gern mal die Notenleseprobleme, aber das bekommt man nur mit viel Spielen weg.

Ich weiß halt nur nicht, wo ich da genau ansetzen soll :/
 
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Man kann auch mal folgendes Üben: Zuerst den letzten Takt sielen, danach den vorletzten und den letzten, dann die letzten dre, die letzten vier ect. ... bis man das ganze Stück gespielt hat. In dieser Übung hat man dieletzten Takte am meisten geübt.

In einer anderen Übung versucht man, an in irgendeinem beliebigen, willkürlich ausgewählten Takt zu beginnen und dann 2 - 4 Takte zu spielen. Das macht man dann völlig unsystematisch an möglichst vielen verschiedenen Stellen des Stücks.

Bei mir ist irgendwie eher der Kopf das Problem
Gut ist auch, wenn man sich den Aufbau der Stücke, die man spielt, genau anschaut. Wo ist ein Teil zu Ende, wo beginnt ein anderer? Wie stehen diese Teile tonartlich zueinander? Gibt es Wiederholungen / Variationen? Damit beginnt man sich ein Repertoire an Formen zu erarbeiten, die in der Musik vorkommen. Wenn man Sonaten, Fugen, Rondos, Tänze etc. spielt, kann man sich die entsprechenden Formen dazu klarmachen und im Stück dann wiederfinden.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo Nachtfluegel

und wollte mal fragen, wie ihr das Üben genau aufteilt?
bei mir haben sich (ich sage mal) 2 unterschiedliche "Arten" des übens eingebürgert.

Ich habe Zeit: ich setzte mich in Ruhe hin und übe

1. Phase: Ich spiele zum aufwärmen etwas, das ich schon kann. Mal ein altes Stück wiederholen, sich einstimmen, locker machen.
2. Phase: Ich arbeite an dem aktuellen Stück. Stück in einzelne Abschnitte zerlegen. Jeden Abschnitt mehrmals. Jetzt kommt es darauf an wie lang das Stück ist und wie lang ich da schon dran bin. Zum Anfang werde ich nur die ersten Abschnitte machen. Später werde ich mitten im Stück anfangen (macht ja keinen Sinn immer von vorn an zu fangen)
3. Phase: ich nehme mir Stellen vor welche mir besonders schwer fallen.
4. Phase: Fingerübungen passend zu den schwierigen Stellen oder die leichten Stellen aus dem Stück zum Abschluss.


Meine zweite Art meines übens: Ich habe keine Zeit, weil eigentlich müsste ich.... z.B. meine Wohnung machen.

Stellen welche mir schwer fallen, liegen meist sowieso gerade irgendwo am Klavier oder am Keyboard rum.
- einfach mal 1/2 Mal anspielen
*(ein paar Sachen aufräumen)
- 2 schwierige Takte 5x spielen
* (Geschirrspüler ausräumen)
usw

das geht gut wenn man zwischendrin Tätigkeiten macht bei denen man nicht denken muss. Dadurch bleibe ich in Gedanken auch beim Waschmaschine einschalten, oder ähnliches, bei dem Stück und höre es im Kopf weiter.


beide Arten kombiniere ich am Tag und wenn mal ein Tag dabei ist an dem ich für meine erste Übungsart keine Zeit habe. So bleibe ich durch Nr.2 zumindest am Ball.

Lg, TaTu
 
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Bzg. Gehörbildung, da habe ich keine Ahnung wie ich das schulen soll. Ich habe noch Gesangs- und E-Bassunterricht, sollte sich das da nicht von allein schulen?

Gehörbildung "passiert" zum Teil von alleine und intuitiv. Wenn zum Beispiel Kinder Lieder nachsingen und in der Gruppe ihre Stimme in das Gehörte harmonisch einfügen. Der Sinn der Gehörbildung besteht aber auch darin, sich dessen bewusst zu werden, was man ansonsten intuitiv macht. Das kannst Du vor allem in der Weihnachtszeit sehr gut üben, wenn Du versuchst, sämtliche Dir bekannten (und gemochten) Weihnachtslieder auf dem Klavier - nach Gehör natürlich - zu spielen. Wenn Du das Lied (auch ohne Text) singen kannst, verrät Dir die Stimme den nächsten Ton. Aber nicht an den Tasten die nächsten Töne suchen, sondern auf die Stimme hören, verstehen, was die Stimme macht und dann sich für eine Taste entscheiden. Anfangen kann man ein Lied auf jeden beliebigen Ton.
Wenn Du Dich bisher nur im C-Dur/C-moll Tonmaterial auskennst, kann man alles in diesen Familien spielen. in fast allen Fällen ist der erste Ton Grundton, Terzton oder Quintton des C-Dur-/C-Moll-Dreiklangs. Das Hören fängt also schon damit an, herausszufinden, mit welchem Ton das Lied beginnt.
 
Gut ist auch, wenn man sich den Aufbau der Stücke, die man spielt, genau anschaut. Wo ist ein Teil zu Ende, wo beginnt ein anderer? Wie stehen diese Teile tonartlich zueinander? Gibt es Wiederholungen / Variationen?

Die Analyse eines neu zu lernenden Stückes ist bei mir immer der erste Schritt. Lange bevor ich die erste Note spiele.
 
Ich spiele es normalerweise zu allerst einmal komplett durch.
 
Ja, *Du* schon... :)
 
Ich werde am Freitag mal mit meiner Klavierlehrerin oder mit meiner Gesangslehrerin (Klavier als Nebenfach) quatschen, vielleicht haben die beiden ja ev. noch Ideen, die ich mit euren Vorschlägen noch kombinieren könnte. Danke euch schonmal :)
 
Ich mach das auch, und während ich die Tasten suche, bleibt mir gleich genügend Zeit für die Analyse :D

Hehe... OK, Tasten *suchen* gehört noch zur Analyse dazu. :)

Bei mir läuft es normalerweise so ab:

Welche Schlüssel hat das Stück, Tonart, Takt, Geschwindigkeit. Danach schaue ich nach sich wiederholenden Mustern, Übergängen und komplexen Passagen. Diese versuche ich im Kopf einmal durchzugehen. Erst dann geht es ans Ausprobieren. Dies gilt natürlich nur für Stücke >= aktuellem Level/Können. Einfache, auch unbekannte Stücke z.B. in C-Dur mit nur wenigen Begleitakkorden und "Eine-Note-nach-der-Anderen" Melodien spiel ich auch direkt. Trotzdem überfliege ich immer kurz das Stück und schaue nach den Wiederholungen oder Fallstricken.
 
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