Tolex/Filz auf gewachstes Holz kleben

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Moin Moin!

Ich möchte mal wieder ein Bisschen an meiner Eigenbaubox basteln, unter anderem soll Tolex [oder Filz] drauf.
Für Tolex gibt's extra Kleber, Filz kann man selbstklebend kriegen.

Ich habe allerdings die Box damals mit Halböl und dann Parkettwachs behandelt, deswegen mache ich mir jetzt etwas Sorgen um die Klebeverbindung. Kann ich auf der Oberfläche kleben? Wenn nicht, kann ich die Oberfläche entsprechend dafür vorbereiten (es wird sicherlich sinnvoll sein, die Oberfläche vorher ein Stück weit anzuschleifen)?
Mir wurde schon empfohlen, wenn, dann Tolex zu nehmen, weil der Tolexkleber in diesem Grenzfall wahrscheinlich eine bessere Klebverbindung zustande bringen würde, als der Kleber des Selbstklebenden Filzes.

Hat jemand eventuell schon Erfahrungen mit sowas gemacht und weiß mehr dazu?

Greetings
Richard
 
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Servus,

also ich hatte meine beiden 1x12 Cubes zunächst mit einem Holzlack lackiert. Bevor ich dann das Tolex draufgeklebt habe (mit Holzleim auf den großen Flächen und Sprühkleber an den Rundungen und um die Kanten) habe ich das Holz großzügig angeschliffen.

Hat wunderbar funktioniert... :)

Zum Thema elbstklebendem Filz habe ich keine Erfahrungen. Vermute aber das es mit angeschliffenem Holz kein Problem sein sollte.

Greetz Björn
 
Naaaaaaja ob lackiert oder geölt, macht nen großen Unterschied! Lack ist nur oberflächlich. Öl dringt aber richtig ins Holz ein, mit nur kurz anschleifen kriegst du das nicht weg.
 
Naaaaaaja ob lackiert oder geölt, macht nen großen Unterschied! Lack ist nur oberflächlich. Öl dringt aber richtig ins Holz ein, mit nur kurz anschleifen kriegst du das nicht weg.
Stimmt, ist ein großer Unterschied.
Das Öl härtet aus und kann überlackiert werden. Wachs bleibt wie es ist und darauf dürfte ein Lack nicht so recht halten.
 
Ich gehe mal davon aus, dass ich gegen das Öl eh nicht viel tun kann. Ich denke auch, dass man auf geöltes Holz durchaus kleben kann, wenn das Öl entsprechend ausgehärtet und die Oberfläche rau und nicht fettig ist.
Das Wachs wird allerdings definitiv runter müssen.
 
...Hat jemand eventuell schon Erfahrungen mit sowas gemacht und weiß mehr dazu?...

Grundsätzlich ist es immer ein Riesenproblem, die passenden Oberflächen zu den richtigen Klebern zu finden. Viele Hersteller zumindest im Industriekleberbereich geben extrem genau an, welcher Kleber wofür geeignet ist und welcher wofür nicht, denn die Betriebe müssen das schon aus reich rechtlichen Absicherungsgründen tun. Weil oftmals die Handwerker dann schlampern und z.T. extrem teure Reklamationen anstehen.

Zu unserem Heimwerkerbereich: Merkst Du was? Man kauft Tolexkleber und dann steht man plötzlich "doof" da, weil der Hersteller hier gar nicht so recht angegeben hat, wo der Kleber klebt und wo nicht. Man wird hier z.T. ziemlich allein im Regen stehen gelassen - Tolexkleber allein genügt nämlich nicht - zumindest ich durfte mit den Jahren diese Erfahrung machen. Alles gut, solange man auf unbehandeltem, quasi neuem Holz arbeitet. Aber wehe, man hat Holz, wo vorher schon irgendwelcher "Mist" drauf war! :)

Ich würde das erst einmal oberflächlich mit einer Ziehklinge abziehen. Dann mit einer Verdünnung abwaschen - draußen, auf Belüftung achten und das Holz nicht durchtränken (!) - dann anschleifen - auch draußen an der frischen Luft! Um sicher zu gehen, dass das Tolex dann auch wirklich hält, empfehle ich hier leider nur Pattex Classic (nicht Pattex Transparent!) nach Vorschrift anzuwenden.

HTH.
 
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Danke schonmal für den Input.

Mangels Ziehklinge würde ich wahrscheinlich an dieser Stelle schon raues Sandpapier benutzen (müssen) und mal schauen, wie schnell es vom Wachs komplett zu ist.
Verdünnung könnte was bringen, ja..

Bezüglich des Klebers gibt es ja schon einige Themen, ich muss sagen, Pattex ist mir da noch etwas suspekt, weil einige meinen, dass er das Tolex eventuell anlöst und nicht einfach zu verarbeiten ist. Da so eine Boxenbespannung bisher nie verarbeitet habe, möglicherweise nicht optimal.

Grüße
Richard
 
Die Anwendung von Pattex erfordert Erfahrung bzgl. des Anlösens des Tolex, das ist richtig. Allerdings muss ich auch dazu schreiben, dass die Tolexuntergewebe verschieden sind und dass - richtiges Verarbeiten des Pattex vorausgesetzt (!) hier nichts zu befürchten ist.

Viele scheuen Pattex und es gibt im Netz auch genügend Berichte von Kaltleim-Verwendern (Ponal wasserfest etc). Der geht auch, aber wirklich nur dann, wenn man vollkommen neues, oberflächenunbehandeltes Holz benutzt. Aber auch hier ist etwas Erfahrung vonnöten.
 
Mangels Ziehklinge würde ich...

Klar, ne gut abgerichtete Ziehklinge ist was feines, aber bei Heimwerkern selten im Repertoire.
Versuchs mal mit ner Cuttermesserklinge. Stumpfe Seite ordentlich mit Malerkrepp/Gaffa umkleben für besseren Halt und damit die Finger nicht bluten, sollte die Klinge brechen. Alternativ nen Japanspachtel mit nem Wetzstahl (aus Mutti's Küche ;) ) zur Ziehklinge umfunktionieren.
 
Das wäre eine Idee. Allerdings ist keine richtige "Schicht" auf dem Holz, man erkennt oberflächlich die Holzfasern. Deswegen meine ich, dass es ohne Ziehklinge vielleicht auch gut gehen kann.
 
Ne gute Ziehklinge nimmt aber deutlich mehr/schneller Material ab als Schleifpapier und setzt sich nicht zu.

Edit: Ein gerade bei gewachsten/geölten Hölzern ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe in einem ersten Feldversuch festgestellt, dass es mit Schwingschleifer auch gut geht.
Mit Ziehklinge zwar noch besser, aber bei der doch etwas größeren Fläche war der Grat immer recht schnell wieder Geschichte. Vielleicht krieg ich den Bogen mit der Ziehklinge und dem Schärfen noch etwas besser raus, aber schonmal sehr schön, dass beides funktioniert.
 
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