Tonartencharakteristik

  • Ersteller Effjott
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Oft hilft es auch irgendwelche Analysen zu machen wenn man sich anschaut für welche Zwecke die bekannten Komponisten die eine oder andere Tonart genommen haben, am Besten kann man das anhand von Bühnenwerken analysieren wo man dann aufgrund des sinngemäßen Textes die zugeordnete Tonart sieht. So standen oft Liebesthemen bei Mozart in A-Dur, heitere, verspielte Themen in G-Dur, Es-Dur hingegen sollte meist eine strahlende, erhabene Wirkung erzeugen (zB Haydns Kaiserquartett bzw. Deutsche Bundeshymne, Beethovens "Eroica",...), g-moll galt in der Klassik-Epoche als erschreckende, schicksalsträchtige Tonart während zwar c-moll auch eine Molltonart ist aber ziemlich oft in Messen verwendet wurde (am öftesten jedoch das "helle, reine" C-Dur) und einen ernsten aber trotzdem feierlichen Charakter ausdrücken sollte, D-Dur war ebenso eine sehr beliebte Tonart bei zB Sinfonien, verleihte sie mehr einen pathetischen, triumphalen Charakter, d-Moll hingegen wurde gerne mit dem Tod asoziiert wie zB Mozarts Requiem, das Finale bzw. Tod v. Don Giovanni oder Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen"
gruß
Thomas
 
ich habe mal gehört dass bestimmte tonarten eine jeweilige symbolik hatten,
bsp steht g-dur für liebe, es-moll für schmerz, und so weiter. (quelle: unterricht musik-lk)
ich habe mir auch noch nie gedanken darüber gemacht, aber wenn es einmal eine solche regelhaftigkeit gab, müsste das eigentlich auch irgendeinen grund gehabt haben.
 
Darüber streiten sich eigentlich die Geister, einige Menschen mit absolutem Gehör wollen
Charakteristiken erkennen, die meisten Menschen können aber gerade mal Dur von Moll unterscheiden. ;) Man muß auch bedenken das vieles in früheren Klassikepochen schon rein traditionell war wie zB Messen sehr oft in C-Dur oder c-moll oder auch bedingt durch den Klang diverser Instrumente, so das man oft Sinfonien in D-dur schrieb weil hier der Klang der Trompeten am Besten zur Geltung kam. Dennoch glaub ich schon an Wirkungen, ob die aber so drastisch sind das sie das gleiche Stück gleich in eine völlig andere Stimmung versetzen und deutlich verbessern oder verschlechtern können wenn man es in eine andere Tonart transponiert, wage ich aber zu bezweifeln.
gruß
Thomas
 
Wenn es keine Charakterunterschiede gibt, weshalb werden dann nicht alle Lieder für Klavier in der selben Tonart gespielt?
Mich interessiert, ob Tonartencharakter bei einer Modulation erkennbar werden.
 
Naja also ich glaube dass man nicht den Tonarten einzelne Charakteristiken zuordnen kann, es sei denn man hat ein absolutes Gehör.
Aber ich denke trotzdem dass es unterschiede gibt, ich meine wenn ein Stück sehr tief gespielt wird hat es schon eine etwas andere Wirkung als wenn man es hoch spielt, aber ich glaube nicht dass man das für jede Tonart mit Adjektiven festmachen kann.
Für mich macht es von der Stimmung jedenfalls keinen Unterschied ob ein Stück in e-Moll oder es-Moll gespielt wird. Ich höre zwar dass es anders klingt, trotzdem wirkt es auf mich genauso. Man muss dazu sagen, dass sich das jetzt auf die Gitarre bezieht, da ich nicht vom klassischen Bereich komme. Und wenn ich dasselbe Stück auf einer Gitarre, die einen Halbton tiefer gestimmt ist, spiele, macht es für mich jedenfalls keinen Unterschied.
Und letztendlich geht es ja darum ob die Tonarten eine eigene Charkteristik haben und nicht ob das Instrument ihnen die Charakterisktik gibt.
 
Ich glaube, wir geraten hier jetzt in das weite Gebiet der Musikpsychologie und ich gebe Dr. Ibanez Recht, wenn er sagt, dass allein die Tonart, in der ein Musikstück geschrieben ist, ob nun e-Moll oder d-Moll, nicht entscheidend für das Empfinden des Hörers ist.

Sie mag in bestimmter Weise mitwirken, aber die anderen Elemente der Musik wie Melodiegestaltung, Rhythmik, Harmonisierung, Instrumentierung, Tempo etc. sind meines Erachtens mindestens so wichtig wie die Wahl der Tonart.

Auf der anderen Seite steht der Hörer, der sich in seiner ganz persönlichen, bestimmten Situation befindet, die durch vielfältige Eindrücke und Erlebnisse strukturiert ist.
Und je nachdem, ob er konkrete Assoziationen zu bestimmten Werken der Musik hat, ob er gerade guter Laune ist oder eher in trauriger Verfassung, das scheint mir besonders entscheidend zu sein für die Wirkung von Musik.


@ Bridge:
Danke für den Hinweis auf den Artikel!

Beste Grüße
Effjott
 

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