Trennung von Licht und Ton im Zeitalter von LED & Co. noch zeitgemäß?

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Babelee
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Vielen Dank für das Update bezüglich LED-Technik.
wir sind gerade am Neugestalten unseres Veranstaltungsraumes (Kapazität ca. 100 Personen)
und ich habe mir jetzt die Frage gestellt, ob ich jetzt darauf achten muss für die Lichttechnik eine andere Phase zu Nehmen als für Tontechnik.
gelegt sind 3 Phasen an der Technik Stromverteilung.
Die Lichttechnik ist ausschliesslich Digital und mit LED.
Muss ich nun darauf achten, dass ich verschiedene Phasen verwende oder kann man das mittlerweile komplett vernachlässigen?

Dann meine zweite Frage:
ich habe vor, die verschiedenen Endstufen auf eine Phase zu betreiben und die anderen Technik-Geräte (Mischpult, splitter, Strom für Bühnentechnik) an einer anderen.
wäre das so richtig? (weil oben steht bezüglich dieselben stromkreise benutzen)

Vielen Dank!
 
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LED Scheinwerfer können theoretisch auch stören. Allerdings ist es so, dass da zuerst Schaltnetzteile drin sind, die bei 50 ... 300 kHz arbeiten. Das hört man nicht, auch wenn es durchschlägt.
Manchmal hört man es doch pfeifen oder "zwitschern". Dann ist das Netzteil im intermittierenden Betrieb bei Teillast oder kleiner Last. Da werden Schaltvorgänge ausgelassen (um einen besseren Wirkungsgrad zu bekommen). Das ist eine Standard-Technik, normal und nichts gefährliches (außer, dass man wieder etwas hört trotz der eigentlich hohen Schaltfolge im eigentlich nicht mehr hörbaren Bereich).

Dann werden die LEDs ja gedimmt und zwar mit Pulsweitenmodulation (also An und Aus, die Gesamtzeit bleibt konstant, aber der An-Anteil wird variiert). Dafür werden gerne Microcontroller verwendet, die entsprechende Zähler als Hardware intern schon verbaut haben. Dort ist die Wiederholrate in einem Bereich, der auch wieder hörbar sein kann.
Das kann man dann am Scheinwerfer hören und eventuell schlägt die gepulste Stromentnahme etwas durch das Schaltnetzteil auf die Stromversorgung durch.

Allerdings ist das alles Welten kleiner als Phasenanschnitt-Dimmer, die direkt die Netzphase Anteilmäßig gekappt haben und die Leistungen der angeschlossenen Lampen liegt auch nicht mehr bei 300..500W pro Leuchtmittel.
Wenn ich mit dem Trio auftrete, hängt oft alles (Ton + Licht) an einer Phase, weil wir mit allen Geräten zusammen die 16A nicht ausschöpfen. *)
Bei einer Festinstallation und Neukonzept würde ich das trotzdem trennen, auch aus Gründen der Betriebssicherheit. Wenn es nicht möglich ist, ist es aber kein Beinbruch.

Wenn die Stromverkabelung eine gute Sternverteilung hat (insbesondere der Null Leiter für die Versorgung, der Schutzleiter für die Gehäuse, die gerne mit der Signalmasse verbunden sind), dann kann man die Geräte auch beliebig verteilen.
Blöd sind Installationen mit Schutznullung (siehe Beitrag #1 im Originalpost, aus dem das ausgelagert wurde). Wenn hier neu installiert wird, gehe ich davon aus, das Null-Leiter und Schutzleiter getrennt sind, und dann ist schon viel gewonnen.
Symmetrische Verbindungsleitungen würde ich unbedingt empfehlen bei größeren Strecken. Ob die Endstufen auf einer oder auf 2 Phasen verteilt sind, ist in der Regel nicht kritisch.


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*) Fußnote: wenn man alle Musikleistungen der Aktivboxen zusammen zählt, dann könnte man auf mehr als die 16 A, entspricht 3680W kommen (alle Boxen 3640W + Mischpult + Licht + Bassverstärker), aber im praktischen Betrieb zieht so eine Box deutlich weniger als Mittelwert und die Impulsspitzen werden ohnehin aus den Ladekondensatoren in den Netztilen bestritten.
So als Hausnummer: dn Mackie DLM12S Subwoofer habe ich noch im Kopf: 2000W Musikleistung, Stromverbrauchsangabe 250W Average ... und das ist dann schon eher laute Musik.

Beim letzten Stadtfest war so ein Elektro-Beauftragter da und hatte Bedenken, dass meine Technik am Stromverteiler zuviel ziehen könnte. Ich vermute, dass ich selten über 1000W überhaupt gezogen habe und da waren schon knapp 200W für das gesamte Licht mir drin . Den konnte ich beruhigen. Solange da keine Fritteusen, Cappuccino-Maschinen, Heizplatten, Kühlschränke (Anlaufstrom) dran hängen, hatte er nichts zu befürchten. Ich wollte meine 16A Sicherung nur für mich alleine haben ;)
 
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Vielen dank für den ausführlichen Beitrag, hat mir sehr geholfen.

Was meinst du mit Strenförmige Stromverkabelung.
ich habe das schon öfter gehört und auch Theoretische erklärungen dazu , konnte es aber nie richtig für mich verständlich in die Praxis ableiten. vermutlich weil ich das prinzip nicht richtig verstanden habe.
so wie ich es im moment verstehe, sollte ich von der Stromverteilung für die Technik zu jedem gerät eine eigene Leitung legen, also geine Mehrfachsteckdosen oder ähnliches? Aber da ist das problem, dassich verschiedene ballungspunkte habe (Bühne/Band, Tontechnikplatz, Lichttechnikplatz,...) wo quasi mehrfach an einer Leitung angeschlossen wird.
Ist der Grundgedanke der, dass, wenn alles (Theoretisch) einzeln angeschlossen ist, die mögliche Störungen über die Stromverteilung abgeleitet werden und nicht an einem gerät vorbei, welches diese Stürungen dann eher aufnehmen kann, weil es ein kürzerer stromweg ist?

Gruß

P.S: Das mit der Leistungsaufnahme der Endstufen ist ein hilfreicher gedanke, der mir hier sicher erleichterung bringt, Danke.
 

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