Überlegungen zu Mandolinen Brücken

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Uschaurischuum
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Nachdem ich nun zwei Tage auf meiner Epiphon spiele, stellt sich mir die Frage, ob durch eine andere Brücke nicht deutlich mehr aus der Mandoline herausgeholt werden könnte.
Die Brücke der Epiphon ist aus schwarzen Kunststoff - wie ist das z.B bei Kentucky Mandolinen im niedrigeren Preisbereich?
Das Thema Brücken mag manchmal überbewertet sein, im Selmer Userthread hatten wir es mal lange davon....
Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Brücke eine für den Klang ziemlich wichtige Komponente ist. Kunststoff muss nicht immer verkehrt sein (manchmal aber halt doch), Sättel sind schließlich fast immer aus Kunststoff.

Ich habe diese beiden Ersatzbrücken gefunden:
https://www.thomann.de/de/gewa_tennesee_mandolinen_steg.htm
(Der einzige Rezensent war nicht zufrieden damit, er schrieb allerdings nichts über die klanglichen Eigenschaften, sondern nur über die Optik)

Und den da:
http://shop.warwick.de/product_info.php?info=p775_Grover-Acousticraft-Mandolinen-Br-cke.html
(Meine Epiphone hat allerdings eine flaches Griffbrett, da dürfte der nicht geeignet sein)

Was meint ihr dazu? Lohnt wohl die Anschaffung einer hölzernen Brücke, ud wo kann man denn eine gute Brücke bestellen?
 
Eigenschaft
 
Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Brücke eine für den Klang ziemlich wichtige Komponente ist. Kunststoff muss nicht immer verkehrt sein (manchmal aber halt doch), Sättel sind schließlich fast immer aus Kunststoff.
Die Brücke ist eigentlich mehr Klangüberträger als Klangkörper, deshalb sind da andere Materialien als Holz jetzt nicht unbedingt schlechter.

Der Nachteil der beiden verlinkten Standard-Brücken ist, dass sie schwer sind.
Wenn Du ernsthaft etwas herausholen willst, dann vermutlich nur mit weniger Masse.
Es gibt da einige Händler mit kreativen Lösungen, dafür musst Du aber tief in die Tasche greifen, z.B.:
http://www.soundtoearth.com/products.php?cat=28

Vor langer Zeit habe ich einen interessanten Artikel zu dem Thema gelesen ... such ... ach, es war das gut alte Frets.com
http://www.frets.com/FRETSPages/Musician/Mandolin/LtMandoBr/ltmandobr.html
Es geht da um einen Eigenbau. Interessant ist der Gewichtsvergleich!
 
Hi,

ich glaube ja nicht, daß n Holzsteg klangliche Quantensprünge verursacht. Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das Anpassen der Füße an die Deckenwölbung eine gehörige Äkschon is. Außerdem: wozu einen höhenverstellbaren? Wenn schon, dann aber richtig: aus einem Stück. Man stellt die Saitenlage nur einmal ein und wenn sie passt, (hoffentlich) nie wieder. Glaubst du, daß die beiden Schrauben und die wackelige Verbindung dem Klang zuträglich sind?
Die verstellbaren Stege sind (meiner Meinung nach) nur Kompensatoren für eine zu große Maßtoleranz bei der Fertigung. Bei Gitten ist das sicher was anderes mit stark variierenden Saitenstärken, drop-tunings, Halskrümmung (warm/kalt, feucht/trocken) und Spielweise. Das sind aber ganz andere Dimensionen.

Ich würd da nix machen.

(ich hab irgendwo mal einen höhenverstellbaren Steg für Geige gesehen. Ich weiß bis heute nicht, was sich die Leute denken, wenn sie sowas auf den Markt bringen. Wahrscheinlich nix..)


cheers, fiddle

p.s. @GEH: der zweite link is super!!
Wobei man sagen muß, daß sich ein Mandolinensteg anders bewegt, als ein Geigensteg und von daher das Drauflegen von 3 Geigendämpfern als Anschauungsmittel stark hinkt. Aber wenn ich einen Steg machen wollte, dann unbedingt so! Unten eine Ahornbasis und oben etwas Ebenholz, damit die Saiten nicht einschneiden + Kompensation. Allerdings scheint der Unterschied nicht so gewaltig zu sein:
"Over the years, I've switched back and forth between this bridge and the conventional ebony adjustable bridge. There's no mistaking the volume and tonal difference between the two, but that doesn't make one better than the other. I must admit that I like the adjustable tone better on this f-hole style mandolin, even though using that bridge makes the instrument considerably quieter. The folks I've played with over the years have made it clear that they'd rather hear the extra volume of the light bridge, so that's the one I use. "
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ich muss zugeben, dass ich einen höhenverstellbaren Steg schon nicht schlecht finde, weil ich durchaus von Zeit zu Zeit mit der Saitenlage der Mandoline experimentiert habe, gerade am Anfang.
Inzwischen weiß ich genauer was ich will und dann kommt so ein Teil wie bei Frets.com schon eher in Frage. ;)

Ich habe den Brekke Bridge auf einer Mandoline, das ist echt genial gemacht, weil die Höhe mit seitlich winzigen Schrauben verstellt werden kann.
Allerdings hatte das Instrument auch schon so ein Teil von Anfang un und mir fehlt der Vergleich.
Als Nachrüsteg wäre das schon sehr teuer, vor allem bei Bestellung aus den USA.
 
Danke für eure Tipps und Gedanken zum Thema :great:
Natürlich möchte ich in diese recht einfache Mandoline nicht sonderlich viel Geld investieren, da wäre das Thema eigenbau noch interessanter, bloß da hapert es wieder mit der Zeit....
Der Vollständigkeit halber zeige ich euch noch den hier: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=300358065296&_trksid=p2759.l1259

Weiter oben wurden mal Gitarren und Brücken angesprochen: Bei Selmer Kopien verwendet man im Gegensatz zu Archtops keine verstellbaren Brücken, als optimal wurde für diese Gitarrenform ermittelt, wenn die Brücke aus einem Stück Palisander oder Ebenholz gebaut wurde. Sie sollte möglichst glatt sein, d. h. keine "treppenförmigen" Zerklüftungen haben. Sie sollte nur an zwei Punkten auf der Decke aufliegen und dazwischen einen Brückenbogen haben.
Aber auch hier gilt: Manche Leute, die ihre Selmer Gitarre mit einer optimierten Brücke nachgerüstet haben, merkten keinen Unterschied. Freilich ist der optische Unterschied dort auch sehr relevant, denn die "treppenförmige" Brücke gilt als nicht autentisch.
Ich glaube, fürs Erste lasse ich die Epiphone mal so, wie sie ist!
 
Die Brücke der Epiphon ist aus schwarzen Kunststoff - wie ist das z.B bei Kentucky Mandolinen im niedrigeren Preisbereich?

Also die Brücke der Kentucky KM-250 ist komplett aus Palisander mit seitl. Höhen-Einstellrädchen.
 

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