Überlegungen zum Thema Amps antesten

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Da ich in letzter Zeit und auch jetzt noch vor dem Problem stehe, einen neuen Amp zu finden, der meinen Vorstellungen entspricht, habe ich mir ein paar Gedanken zum Thema Amps antesten generell gemacht, und schreibe diese nun hier auf, da man ja sehr oft den Tipp hört "geh den/die Amp(s) einfach mal anspielen..." aber selten konkrete Tipps wie das am Effektivsten aussehen könnte... :great: Das Meiste ist zwar eigentlich selbstverständlich, allerdings kann es nie schaden sich alles noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Anmerkung: Da ich mit Stacks keine Erfahrungen habe, bezieht sich Gesagtes auf Combos, allerdings ist wohl das eine oder andere übertragbar.

Übersicht:
  1. Generelle Überlegungen
  2. "Ansätze" zum Antesten von Amps
  3. Zusammenfassung
1. Generelle Überlegungen
Natürlich ist es immer möglich, einfach so ins nächste Musikgeschäft zu fahren, sich irgendeine Gitarre zu schnappen und einfach draufloszuzocken. Effektiv ist dies allerdings, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, eher nicht.
Deshalb kann es nicht schaden, sich vorher ein paar Gedanken zu machen, was man eigentlich will: Denn normalerweise ist ja der Grund für den Ampkauf, dass man einen bestimmten Sound sucht, den man mit seinem bisherigen Equipment einfach nicht hinbekommt. Und selbst wer nur einen "lauteren" Amp für die neue Band braucht, achtet sicherlich auch auf dem Sound.
Das Allerwichtigste scheint mir zu sein, dass man sich im Vorfeld schon einmal informiert, welche Amps denn generell überhaupt in Frage kommen, bzgl. Leistung, Röhren-/Transistorcharakteristik, Preis, Marke usw. Dazu ist das Forum oder der Onlinekatalog vom Musik Service schonmal sehr gut geeignet.
Nachdem man sich dann eine schöne Liste seiner persönlichen Top 5 (oder ähnlich) zusammengestellt hat, und seinen "Antestbesuch" plant, wäre es sicherlich nicht falsch, zu prüfen, ob die gewünschten Amps im Moment überhaupt zum Anspielen bereit stehen. Denn nichts ist ärgerlicher, als extra 100km in den Musikladen gefahren zu sein, nur um festzustellen, dass man umsonst da ist (wenn man das überhaupt mal so sagen kann :rolleyes: ). Eine Mail oder ein kurzer Anruf sind kein Hexenwerk, eventuell kann einem der Laden sogar entgegenkommen...?
Wie jeder weiß, sind natürlich neben dem Amp vor allem Spielkönnen und Gitarre am wichtigsten (Effekte mal außen vor gelassen...). Ersteres kann man nicht mal so schnell ändern. Zweiteres jedoch kann die Ergebnisse des Testens ziemlich verfälschen. So ist es natürlich einfach nicht unbedingt dasselbe, ob man einen Amp nun mit einer 200-Euro Tele oder einer 2000-Euro Edelpaula anspielt... Deswegen: Entweder ihr nehmt eure eigene Gitarre einfach mit (am Besten einfach mal vorher anfragen ob das für den Laden ok ist, und unbedingt am Eingang darauf aufmerksam machen, nicht dass die lieben Menschen vom Musikladen nachher denken ihr lasst gerade ne Gitarre mitgehen...), oder aber ihr versucht zum Antesten ein ähnliches Modell zu wählen (preislich und von der Ausstattung her). Denn wer sich nicht daran gehalten hat, hat sicher mitunter lustige Überraschungen daheim erlebt, weil der Amp ganz anders geklungen hat als im Laden.
Weiterhin solltet ihr bedenken, ob ihr den Amp im Laden bei gleicher Lautstärke spielt wie da, wo er später eingesetzt werden soll. Also hier vielleicht einmal beim Testen variieren (ein Amp klingt halt nunmal voll aufgerissen anders als leise). Auch noch wichtig könnte sein, dass ihr für den Bandkontext natürlich andere Einstellungen fahren müsst als wenn ihr daheim übt, bedenkt das beim Antesten... Auch eine Rolle spielt natürlich, ob man plant, den Amp nur über Effektgeräte zu betreiben. Da heißt es auch wieder: möglichst die reale spätere Situation reproduzieren, so gut es geht.
Ich denke, wer sich das alles nochmal klar macht, hat schon fast gewonnen, und wird wohl eher nicht so leicht einen totalen Fehlkauf landen. :)

2.
"Ansätze" zum Antesten von Amps
Nun sitzt ihr dort also im Laden, habt alles Bisherige bedacht und fragt euch, wie ihr eigentlich testen sollt.
Nunja, einfach planlos drauflosspielen kann sicher auch helfen, allerdings kann man das ganze auch etwas geordneter angehen.
Um den Amp auf Herz und Nieren zu testen gibt es wohl im Bezug auf das Vornehmen der verschiedenen Einstellungen zwei verschiedene Ansätze.
Ersterer wäre, zu versuchen, einen bekannten Sound am Amp zu reproduzieren, zum Beispiel zu schauen, ob man "seinen" Sound am Amp hinbekommt (angenommen, man hat seinen Sound schon gefunden...), bzw. zu versuchen, einen Sound zu realisieren, der seinen eigenen Vorstellungen am Besten entspricht, man wird dann ja ungefähr wissen, wie mittig, höhenreich etc. er wohl ungefähr sein könnte. Oder man probiert einfach mal eine klassische Badewanne :)rolleyes: ) oder britische Einstellung usw. Schaden kann diese Methode nie, allerdings hat sie das Problem, dass man leicht mal total daneben greift, weil man dem Amp zu sehr seine eigenen Vorstellungen aufprägen will, was halt nicht immer klappt... Außerdem kann es sein, dass man so die für den Amp "perfekte" Einstellung nicht findet, weil man sich nur an Bekanntem orientiert.
Eine gegensätzliche Herangehensweise wäre, den Amp zuerst einmal in eine möglichst "neutrale" Position einzustellen, d.h. den EQ (je ob aktiv oder passiv, wohl meistens letzteres) ausgemittelt und eine mittlere Menge Gain und evtl. Shape am Amp (Midcut oder was auch immer, ihr wisst schon) fahren. Das wird wohl meist eher bescheiden klingen, allerdings kann man jetzt schön von diesem "Basisklang" des Amps abweichen, indem man mal etwas mehr Gain zugibt, Höhen hinzudreht usw. Hier also einfach experimentieren. Gleiches gilt übrigens für die verwendete Gitarre, stellt zuerst einen neutralen Klang an der Gitarre ein (PUs, Tone, Volume...). Der Vorteil gegenüber planlosem an den Reglern drehen ist der, dass man sich an einer Basis orientieren kann, und erfahren kann, wie der Amp auf verschiedene Einstellungen reagiert. Auf diese Weise kann man also auch Einstellungen aus dem Amp herauskitzeln, auf die man "einfach so" vielleicht nicht gekommen wäre.
Was natürlich auch noch eine Rolle spielt, ist, dass man bei den verschiedenen Einstellungen auch die Spieltechniken und Stilrichtungen ausprobiert, die man später anzuwenden gedenkt. Also mal Palmmuten, mal Legato, Tapping usw. (wenn man das kann, versteht sich :D). So könnt ihr den Amp "erkunden".

Welcher dieser "Ansätze" ist nun der Beste? Das lässt sich wohl so pauschal nicht sagen. Meiner Erfahrung nach ist allerdings eine Mischung aus beidem wohl das Beste: Mal die "eigenen", gängigen Einstellungen probieren, mal rumexperimentieren. So lernt man den Amp wohl am Besten kennen. Nachdem ihr das bei euren anzuspielenden Amps gemacht habt, habt ihr so einen viel besseren Vergleich, als wenn ihr z.B. jeden Amp mit einer anderen Gitarre und keinerlei System antestet.

3. Zusammenfassung
Wie ihr seht sind alle genannten Dinge eigentlich einfach nur logische Überlegungen, die einem allerdings das Antesten um einiges erleichtern können, und mir persönlich auch ziemlich geholfen haben, da ich davor einfach meist nur relativ planlos an diversen Amps rumgedreht habe, und nachher eigentlich nicht schlauer war als vorher. Wer das Gefühl kennt, dem ist hiermit vielleicht geholfen... Danke fürs Lesen, ich freue mich über Feedback, Ergänzungen, usw.,
keep on rockin', DL :)
 
Eigenschaft
 
super thx ;)
hab so was in der art vor kurzem gesucht :)

lob !

mfg
kugler
 
nette überlegungen ;)

ich denke die experimentier freudigkeit an so nem amp, einfach mal zu schauen was er so drauf hat, ist ein großer reiz beim antesten.

allerdings richte ich mich dann auch schon nach "meinem sound" wie du sagtest
sehr oft spiel ich auch einen amp einfach nur an, obwohl ich schon weis dass ich ihn nie kaufen werde :D einfach aus interesse. da kams dann auch shcon vor dass ich mir ne Jackson geschnappt hab und erstmal "los gedeathmetalt" hab einfach aus fun weil es nen amp dafür war :D :D

aber an sich sollte man sich auf jeden fall gedanken machen, was man erwartet und welche soundvorstellungen man hat beim antesten.
 

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